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D Vertliche Angelegenheiten. Von -er Messe. Dom Messeamt wird unS geschrieben: Der Messe. Vonntag zeigte gleich zu Beginn in den meisten Messe häusern einen eigentlich unerwartet guten Besuch von ernst haften Interessenten. Lebhaft war der Geschäftsverkehr be sonders auf der Textilmesse. Technisch« Neuheiten, wie sie neuerdings auch aüf der Textilmesse auftauchen, fanden ein großes Publikum. Schwächer war daS Interesse an der Spielwarenindustrte. Die Porzellan- und Glasindustrie bringt sehr viele hübsche und preiswerte Neuheiten. Noch größer war das fast unübersehbare Angebot in allen Zwei gen des Kunstgewerbes. Das gleiche gilt von der Industrie der Haus- und Küchengeräte. Infolge des guten Besuches der Messehäuser macht sich unter den Ausstellern im all- gemeinen eine zuversichtlichere Stimmung geltend. — Auf dem Gelände der Technischen Messe konzentrierte sich daS Interesse auf die großen Schauobjekte in den Ma schinenhallen. Sehr gut beschickt und ebenso gut besucht ist die immer wichtiger werdende Bugra-Messe. Unter der ausländischen Kundschaft fielen hier besonders englische und holländische Einkäufer auf. Biel Interesse sanden die fertigen Siedelungshäuser auf dem freien Gelände der Technischen Messe. Auch das von den Russen ausgestellte Holzhaus für di« in der Waldwirtschaft beschäftigten Ar beiterkolonnen erweist sich als ein zugkräftiges Schauob- jekt. Die sehr gut besuchte Erfinderschau wird im allge. meinen als eine wichtige Keimzelle der deutschen industriellen Leistung gewertet. Die ausländischen Ausstellungen gaben auch diesmal wieder wertvolles Dergleichsmaterial zu den entsprechenden deutschen Fabrikaten« * Di« Indexziffer der Großhandelspreise vom 2. März ist mit 99,8 gegenüber der Vorwoche um 0,3 v.H. zurück gegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 93,9 (plus 0,2 v. H.), Kolonialwaren 89,6 (minus 1,4 V.H.), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 90,6 (minus 0,8 v.H.) und industrielle Fertigwaren 121,3 (minus 0,1 V. H.). Für den Monatsdurchschnitt Februar stellt sich Lie Großhandelsindexziffer auf 99,8 (minus 0 2 v. H.). Hauptgruppen: Agrarstoffe 94,6 )plus 2,7 v. H.), Kolonial waren 90,5 (plus 0,1 v. H.), industrielle Rohstoffe und Halb waren 91,1 (minus 1,2 v.H.) und industrielle Fertigwaren 122,2 (minus 2,4 V.H.). I " Betriebseinschränkungen und -stillegungen km Fe bruar. Im Februar sind nach Mitteilungen des Sta tistischen Landesamtes beim Arbeits- und Wohlfahrts ministerium 415 Anzeigen über beabsichtigte Betriebsein schränkungen und -stillegungen eingegangen gegen 374 im Vormonat und 333 im Februar 1931. An dieser Zunahme sind am stärksten nachstehend« Industriezweige beteiligt: Sauptmannsversammlung -er Frew. Feuerwehren in Aundshübel. Di« Hauptleute d«S BezirkSverbandeS d«r Freivilltgen Feuerwehren der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg kamen zu Beratungen in tzundshüoel zusammen. Nach Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden Branddirektor Remus, durch Bürgermeister Riedel- tzundshübel und Amtshauptmann Dr. von Schwartz eröffnete Dors. Remus die Tagung. Zunächst werden die neugewählten Hauptleute Stiehler-Bernsbach, Luckner-Lauter (Löschzug Landmann) und Dogel-Iohanngeorgenstadt ver pflichtet. In seiner Ansprache wies der Amtshauptmann auf die neuen Aufgaben der Feuerwehren hin, die durch ihr« Beteiligung an dem Luftschutz entstehen. Dem aus führlichen Bericht des Vorsitzenden war zu entnehmen, daß im Deutschen Reich stündlich Schadenfeuer im Werte von 50 000 Mark entstehen, anders ausgedrückt, daß «8 in Deutschland aller 3 Minuten brennt. Die Mitglieder, zahl des Verbandes beträgt 2838 Mann, bas sind 39 weniger als im Vorjahre, ein Zeichen dafür, daß trotz großer Arbeitslosigkeit in den Reihen der Feuerwehrka. meraden ein unverwüstlicher Idealismus herrscht. Ein. gehend berichtet der Vorsitzende über die Arbeiten der Technischen Kommission, deren Mitglied er ist. Neben Abnahme neuer Typen von Motokgeräten und Durchbe. ratung der neuen Uebungsordnung beschäftigte sich die T. K. mit einer erforderlichen alljährlich stattfindenden Prüfung sämtlicher im Feuerlöschdienst eingestellten Motor, gerät«. Der Gaskursus in Plauen und Chemnitz wurde von Mitgliedern des Verbandsausschusses besucht, ebenso hat der Ausschuß an dem Grenztreffen auf dem Keilberge in der Tschechoslowakei teilgenommen, das über die Sicher, heit der Berggasthäuser und die Wasserzuführung für Feuer, löschzwecke, sowie über den erleichterten Grenzübertrttt bei nachbarlicher Löschhilfe zu beraten hatte. Branddirektor Steinbach aus Zschorkru htelt einen Dortrag über Feuer- löschdienst und seine wirtschaftliche Bedeutung. Die fort- geschrittene Technik in der Herstellung von Löschgeräten, sowie die immer straffere und vielseitigere Ausbildung der Maschinenbau (72), Wollindustrie (31), Metallwarenin- dustrte (19). I * Ende der Sächsischen Staatszektung. Wie bekannt, stellt die „Sächsische Staatszeitung" mit dem 31. März ihr Erscheinen ein. Die amtlichen Nachrichten werden zu. künftig in einem zweimal wöchentlich im Format der bis. herigen Verordnungsblätter erscheinenden „Sächsischen Derwaltungsblatt" zusammengefaßt, zu denen noch die bisher im Verordnungsblatt des Ministeriums des Innern und des Gemeinsamen Ministerialblattes enthal. tenen Mitteilungen zusammengefaßt werden. Die Ver. orvnungsblätter des Finanz., des Volksbildungs. und des Iustiznrinisteriums bleiben vorläufig noch bestehen/ Feuerwehren, verbunden mit einer durchgreifenden Sonder schulung der Wehrführer, bieten Gewähr dafür, der Tätig, rett der Wehren mehr Vertrauen entgegenzubringen. Nach dem der stellv. Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Brdm. Riedel aus Aue, Bericht über Vie Prüfungen gegeben bat, die all« mit „Sehr gut" zu bewerten waren, «gibt Ler Vorsitzende bekannt, daß im Jahre 1932 folgende Wehren zu prüfen sind: Die F. F. von CarlSseld, Grünstädtel, HundShübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Unt«r- stützenarün, ferner die Pflichtfeuerwehren Markersbach, Un terscheide und die Fabrtkfeuerwehren Flemming-Schönheide, v. Ouerfurthsche Hüttenfeuerwehr, Schönheiderhammer, der Krauswerke Schwarzenberg. Kreisvertreter Br. Müller aus Scheibenberg sprach über „Nutzen der Gemeinden und Feuerwehren durch die Zugehörigkeit zum Landesverband Sächsischer Feuerwehren". Aus reicher Erfahrung schöp. send, wies der Kreisvertreter an den verschiedenen Ein richtungen des Landesverbandes nach, welch reichhaltigen Nutzen Gemeinden und Wehren von der Zugehörigkeit zum Landesverband haben. Der anMche Charakter der Kreisvertreter als Sachverständige bet der Brandver sicherungskammer, die nachbarliche Feuerlöschhilfe, die staat lich« Unfallversicherung, die Unterstützungskasse des Landes. Verbandes, die Rückvergütung aus der Brandverstcherungs. kammer an die Gemeinden usw. sichern den Gemeinden und Feuerwehren «inen beträchtlichen Nutzen. Im Herbst wird ein Führerkursus stattfinden, der in erster Linie die Ausbildung von Feuerwehrelektrikern bezweckt. Dl« Steuern werden in der Höh« des Vorjahres erhoben. Der diesjährige Verbandstag findet am 11. und 12. Juni in Eibenstock statt. Dazu laden stellv. Bürgermeister Unger und Vorsitzender Remus besonders herzlich ein. Nach Genehmigung der Landesverbandssatzung in Auerbach macht sich ein« Umarbeitung der Bezirksverbandssatzung nötig. Brandmeister Singer dankt dann dem Vor sitzenden für seine gediegene Leitung der Versammlung, Man ehrt ihn durch Erheben von den Plätzen« s Aue, 7. März. Im „Bürgergarten" findet morgen abend 8 Uhr eine Gedenkfeier zum 100. Todestag Goethes zum Besten der Wtnternothilfe statt. Mitwirkend« sind Frau Irma Elisabeth Willsch, Radiumbad Oberschlema (Rezitationen), Fräulein Else Fischer-Aue (Gesang), Auer Männerquartett-Bereinigung. Die Gedenkfeier wird vom Hausfrauenverein veranstaltet. Schon um seines wohltätigen Zweckes willen verdient dieser Goethe-Abend stärksten Besuch. Lößnitz, 7. März. Der Militarverein Lößnitz und llmg. hielt am Sonnabend in seinem Dereinslokal eine sehr zahlreich besuchte Monatsversammlung ab, in welcher wieder Neuaufnahmen erfolgen konnten. Bor Eintritt in die Tages- ordnung gedachte der erste Vorsteher in ehrenden Worten des Die kleine Madame Tioven wendete sich ab, kämpfte heldenhaft alles nieder. Marianne wollte auf sie zu, wollte sich in ihrer tiefen BängniS vor ihr niederwerfen. Aber das Mädchen klapperte noch immer mit den Tassen. So verschränkte sie nur bis zur Schmerzhaftigkeit die Hände in ihrem Muff, senkte den Kopf und ging zögernd aus dem Zimmer. Madame Stöven aber setzte sich ans Fenster, und ihre hübschen, feinen Finger gruben sich in ihre schmerzenden Schläfen ein. So stand es um Marianne ? Das war es! Jetzt erst begriff sie alles. Armer, dummer Jung'! So war er also noch nicht ausgekämpft, der böse Kampf! Heute — wenige Tage vor der Hochzeit — nicht ausgekämpst! Oder war dieser Bries der letzte Gruß, der letzte, schmerzvolle Abschied?... Sollte sie Marianne zur Rechenschaft ziehn? Sollte sie den Jung' warnen... sollte sie bitten... drohen ...schweigen... sprechen ? Sollte sie alles ihrem Manne sagen...? Ihrem eleganten, das Leben kennen den Manne? Sollte sie schonungslos alles ans Tageslicht zerren, was sich in geheimer Qual auf dem Grunde zweier junger Seelen barg ? Ruhelos schritt Madame Stöven in dem kleinen Wohn zimmer umher. Und obwohl sie alle Möglichkeiten über- dachte, sich immer wieder all ihre Pflichten und auch all ihre Rechte als Mutter vergegenwärtigte, so siegte am Ende doch ihr seines, gütiges Menschentum, das voll scheuer Ehrfurcht war vor dem tiefsten Weben in der Seele des anderen. Denn auch in den entscheidensten Augenblicken hielt sie Distanz. Außere und innere. Und wer sie nicht kannte, mochte wohl glauben, sie wäre kühl. Nur sie selbst wußte, welche Selbstbeherrschung diese scheinbare Kühle sie kostete. Und wenn sie fürchtete, am Ende ihrer Kraft zu sein, dann tat sie wie jetzt — faltete ihre feinen, hübschen Hände und hob gläubig und zuversichtlich ihre lebhaften dunklen Augen gen Simmel und setzte sich mit ihrem lieben Herr gott auseinander, dem sie Lösung und Verantwortung überließ. Dann aber war alles Gottes Sache, und sie durfte sich — nicht mehr hinelnmischen. Und schließlich war es diesmal ganz besonders im Sinne ihres großen Schlacks, der ihr geschrieben Hatto: „Quäle Marianne nicht mit Fragen. Anch nicht mit den stummen Fragen Deiner Augen!"... Am nächsten Morgen erhob sich Marianne um eine Stunde früher als sonst. Ihr erster Blick galt dem noch ungedeckten Frühstückstisch im Wohnzimmer, wo die Früh post zu liegen pflegte. Nur ein einziger, auffallend großer, länglicher Um schlag hob sich von der braunroten Plüschdecke ab. Sie stürzte auf ihn zu, ergriff ihn mit bebender Hand, schloß sich eilia in ihr Zimmer ein. Die Knie zitterten ihr so, baß sie sich nicht mehr aufrecht zu halten vermochte. Sie fiel aui ihr BLtt. D»it dem Gesicht in die Aillen^mit den Lippen aüf die stellen, groM SchriftzvgS. Trockenes Schluchzen erschütterte ihren Körper, ihre Schultern zuckten wie im Fieber. Es verging lange Zeit, ehe sie die Kraft fand, den Brief zu öffnen, und dann konnte sie die Worte kaum lesen, so verdunkelten Tränen ihren Blick. Sie las dle Zeilen wieder und immer wieder: „Mausell Also doch noch ein Lebenszeichen von Dir! Ich habe es erwartet. Wenn eS nicht heute gekommen wäre — hätte ich eS morgen in Händen gehabt. Oder übermorgen. ES gibt innere Gewißheiten, gegen die alle Wirklichkeit ver blaßt. Auch daß ich Dich gestern sehen würde, wußte ich, und suchte darum den Teeraum des Hotels auf. Du mußtest hinkommen — das fühlte ich. Erkläre xs Dir, wie Du magst. Es ist so. So war ich denn da, als ob Du mich hinbestellt hättest, trotz des Verbotes meines Arztes aus- zufahren. Und ich komme auch übermorgen an die be- zeichnete Stelle — ob es regnet oder schneit. Schlimmsten falls steigst Du in den Wagen. Aber dann, Mausel, dann — darsst Du nicht mehr heraus! Tann fährt Dich der Wagen zu mir. Nein — zu Dir. Selt ich die Grunewald villa bewohne, warten drei Zimmer auf Dich. Meine Um gebung meint, eS wären die Zimmer für meine Mutter oder meine Schwester, falls sie mich besuchten. Und ich lasse sie dabei. Ihr Glaube -gab mir das Recht, das Schönste zu verlangen, und die Möglichkeit, all meine Sorgfalt offen erkennen zu lassen. Nur von der Greinz weiß, wem ich diese Zimmer schmückte — weiß es aus seiner Freundschaft für mich heraus. Aber sein Takt hat ihm jede Bemerkung verboten, und seine Ergebenheit für mich wird Dir eine goldene Brücke bauen, sobald Du eines festen Steges bedarfst. Vergiß das nicht, Marianne! Diese Worte an Dich sind nicht vom Zufall diktiert. Auch ohne unser stummes Wiedersehen, ohne Deinen Brief hatte ich eS Dir geschrieben. J h bin sehr krank, Marianne — meine Tage sind gezähli... auch wenn sie in ihrer Gesamtheit Monate er geben, ein Jahr vielleicht... oder zwei... Ich habe als Offizier in den Kolonien mehr als einmal dem Tod ins Auge gesehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Dem rühm losen, häßlichen Sterben im Siechtum entgegenzugehen, fällt mir sehr schwer. Dazu gehört wohl ein Heldentum ander r Art. Und dennoch hat die traurige Gewißheit ein 6 tes für mich: ich entnehme ihr das Recht, Dich noch einmal an meine Seite zu rufen. Es ist der letzte Hilfen,f eines, der bal- über allen Gesetzen stehen wird, die Menschen erdacht und ausgestellt haben, der letzte Notschrei eines Untergehenden, der nichts mehr weiß von Stolz und Mannesmut. Wir sehen uns also übermorgen, Marianne. Wie lange — das steht in Deiner Hand. Ich küsse Deine Hand, die mein Leben umschließt. Kranz Günther,* Marianne ließ sich ihr Frühstück vom Mädchen in ihr Mmmtt LMM GS wär* geweM, der kleinen Madame Stöven am Tisch ruhig gegenüberzusitzen. AlS sie dann doch zu ihr eintrat, sprach sie rasch und leb haft, wie eS sonst nicht ihre Art war. Tie Erregung gab ihren Wangen Farbe, ihren Augen glimmendes Feuer. Madame Stöven nahm ihre Hand und streichelte sie. „Meine schöne, liebe Tochter..." Die Herzen der beiden Frauen schlugen stark und rasch. Aber ihre Blicke mieden einander. Der Tag verging wie immer in Besorgungen. Am Abend holte der Justizrat die Damen in den „Wintet- garten" ab. Marianne war Hefter und scherzte mit dem alten Herrn, wie sie es sonst nie getan. Er zeigte unver hohlen sein Entzücken, beneidete offen den glücklichen Bräutigam — heimlich „den alten Sünder", womit er Stöven meinte. Als er fragte, welchen Wein die Damen wünschten, und die kleine Madame Stöven forschend auf ihre Schwiegertochter blickte, rief Marianne: „Sekt, Herr Justizrat, nur Sekt!... Es gibt Abende, an denen man gar nichts anderes trinken kann, Stunden, in denen man wünscht, daS Blut perlte einem durch die Adern wie der Sekt durch die Kehle." „Entzückend! Gnädiges Fräulein sind entzückend! Mein junger Freund Klaus mag sich nur in acht nehmen — daS Temperament!... Was sagen gnädige Frau zu dem Temperament?" Madame.Stöven lächelte und nippte von ihrem Glase. Marianne trank das ihre auf einen Zug aus, mit ge schlossenen Augen. Justizrat Till schenkte gleich wieder ein. »Marianne", mahnte Madame Stöven leise. „Ja...? Ach so — du meinst... Aber weißt du, es gibt auch Abende, an denen man zehn Gläser hinter- einander trinken kann, ohne auch nur den leisesten Spitz davonzutragen. Es ist nicht Durst und auch nicht Nasch haftigkeit, man löscht, löscht—Gedanken, Träume, Wünsche, Sehnsucht!" „Marianne...", wiederholte die kleine Madame Stöven und legte ihre Hand auf Mariannens Arm. Sie fühlte das Brennen von Mariannens Haut durch das Gewebe des Stoffes. Aber Justizrat Till hob sein Glas: „Ja, gnädiges Fräulein — auf unsere Wünsche wollen wir trinken, auf unsere Sehnsucht! Doch nicht — um sie zu löschen... o nein... wecken wollen wir sie, Flügel wollen wir ihnen leihen, Wirklichkeit geben!" Marianne lachte. „Ja. Wirklichkeit!...' Sie stießen an. Marianne trank. Sie war wie in einem Taumel. „Darf ich auf eine freundliche Aufnahme im Hause der jungen Stövens hoffen? fragte der Justizrat. „Aber gewiß... Tie jungen Stövens werden einen so guten alten Freund der Familie gerne sehen... die jungen Stövens!" Und Marianne sah plötzlich eine junge Frau Stöven vor sich. So ähnlich wie Franziska schwebte sie ihr vor, oder wie Madame Stöven vor zwanzig Jahren gewesen sein mochte, oder... Aber so, wie sie selbst war, nein... so sah „die junge Madame Stöven" nicht aus... „Wollen wir die junge Frau Stöven leben lassen?" fragt-Ne übermütig. . Fortsetzung folgt.z