Volltext Seite (XML)
Nr. 89. 18. Februar ISS2. Erzgebirgischer VoMssreund. ««i«-«. »«««-.«. ner, iber, 2. Gold klangen. Komsn von o. lVokwra«^ Da hatten Jäger gesessen, deren Namen wt« lauteres Gold klangen. Da waren Narten auf den Ttsch geflogen und harte Taler, und die Weinflaschen stapelten sich zu einer Batterie auf, deren Feuer aus den Augen der Gäste Sine Stunde vaterländischer Erbauung Der MittlSrverein I Aue ehrt treue Kameraden. Er zog sie in den Flur, knöpfte ihren Mantel auf. Sie sah sehr schön aus. Die Augen brannten ihm. Es ging etwas von ihr zu ihm, daß ihm schien, als gehöre sie ihm bereits. Es war sein erster Besitz. Er ging um sie herum und staunte. Wie reich konnte er sein... wenn sie nur wollte. „Na, da seid ihr endlich —*, rief Franziska. In weißem Kleidchen, anspruchslos lachend, schrie sie es in den Saal hinein: „Sie sind da... sie sind da... die Ausreißer/ Marianne Lindlieb und Klaus Stöven traten Hand in Hand in den Saal. „Gewiß hast du nasse Füße, Marianne*, sagte Stöven voll banger Sorge. Den in letzter Zeit verstorbenen Mitgliedern Ernst Leist- . Emil Hunger, Henn. Schwammekrug, Emil Schäfer, Frei. Herr Otto von Stein und Emil Albert widmete der Vorsitzende warme Worte für ihre Anhänglichkeit und Treue und rief ihnen ein ,Labe dank!" in die stille Gruft nach. Die Käme- raden erwiesen den Verstorbenen die letzte Ehre durch Erheben von den Plätzen. sprühte. Die LindliebS selbst waren nicht die schlechtesten Gäste ihres Hauses und Spieler, mit denen sich die besten der Landes messen konnten. Sie spielten alle — mit rundem Rücken und einem Lächeln, das beglückt schien über die Niederlage. Dann durften sie mit hinein in den vornehmsten Jagd- Wagen, durften mit lauern auf dem Anstand zwischen Grafen und Baronen. Durften braten, was blutfrisch zur Küche gefahren wurde, und vergaßen die Zeche aufzu schreiben für soviel Ehre und Vergnügen. Die LindliebS waren große Herren gewesen — trotz rundem Rücken. Und das Haus Stöven stand noch vom Großvater her in Verbindung mit der „Goldenen Krone*. Aber die StövenS waren raufgegangen, die LindliebS runter. Nicht einmal Hoftraiteur! So stolz waren die LindliebS gewesen. Man sah eS Gustav Lindlieb nicht an. „Tja...alter Freund. Lassen Sie den Kasten hier. SS ist nichts mehr herauszuholen. Der Junge hat Helle Augen. Hat'S auch gesagt. Ich richte ihm eine Agentur für Vertrieb lebender Fische ein in Berlin. Kontor an der großen Markthalle. Wohnen kann er, wo er will. Besser nahe am Geschäft. Er verzinst mir das Geld mit fünf Prozent — beteiligt mich am Umsatz mit einem halben, zahlt mir zehn Prozent Kommissionsgebühr für Rußland, Norwegen machen wir halbpart, Berliner, Dresdner, Leipziger Kundschaft kauft er mir ab. Ich mache vernünf- tige Bedingungen — in drei Jahren sind wir glatt. Ver- kaufen sie den Krempel hier. Ein guter Posten wird sich schon in dem Betrieb für Sie finden.* Gustav Ltndlieb stand aus. „Wenn ich das gewußt hätte... wenn Sie mtr da» früher gesagt hätten.. .* Er schluckte sehr schwer und blieb stecken. .Dann hätten Sie Ihre Tochter meinem Jungen nicht gegeben*, ergänzte Stöven kühl. „Ich glaube nicht, daß er sich das Leben genommen hätte. Rein. Das glaube ich nicht. Aber eS ist nicht üblich bei uns, viel von unseren Gefühlen zu sprechen. Ich weiß nicht genau, wie er dar über denkt. Das ist seine Sache...tja. Immerhin, eS ist besser... Sie wissen heute schon, woran Sie sind. Ich glaube, man tanzt drinnen, lieber Lindlieb, wir wollen wieder hinein. Ich muß den Jungen tanzen sehen. Madame Stöven hat ihm einen Tanzlehrer gehalten, als er von der großen Seefahrt kam als Matrose. Er sollte sich nicht so hin und her wiegen, meinte sie, wie ein alter Waschbär. Madame Stöven liebt das Graziöse. Sie ist nicht im ent ferntesten so s—tattlich wie Ihre Frau.* Gr sagte immer „Madame Stöven*. Das war ihm von Parts geblieben, das er in jungen Jahren alljährlich aufsuchte, und von wo er sich die niedliche kleine Frau ge holt batte. ES klsog bökli» und ein bißchen feierlich. (Fortsetzung solgt.) aangenen Tage haben uns gezeigt, «in wie hartnäckiger, auf seinem Schein bestehender Gegner Frankreich ist. Mr dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Zukunft noch schwere» von uns verlangen wird und daß wir da» Ziel nur erreichen können, wenn ein glühender Freihelt»will« un, all« beseelt und uns die Kraft gibt, alles zu ertragen um das ge liebten Vaterlandes willen. Möge die Flamme dieses Willens die Herzen aller Deutschen erwärmen! Deutschland wird dann wieder frei werden. Nach der eindrucksvollen Ansprache bracht« Ehrenmitglied Studienrat Hohlfeldt tn gebundener Rede Gedanken Uber Vaterland und Freiheit von Ernst Moritz Arndt und Ilse Franke zum Dortrag, di« großen Anklang fanden. Erhebungen geworden. 16000 Kyffhäuser-Kameraden füllt- ten den Riesenraum bis auf den letzten Platz und nahmen die Ansprache des 1. Kyffhäuser-Bundespräsidenten General der Artillerie a. D. von Horn mit einer nicht wiederzugebenden Begeisterung auf. Wem es vergönnt war, die markigen Worte des Bundespräsidenten, die^m Rundfunk übertragen wurden, am Fernempfänger zu hören, der muß unbedingt den Eindruck gewonnen haben, daß nationalere Wort« auch die groß«» Füh rer der deutschen Freiheitsbewegung Adolf Hitler und Franz Seldte nicht besser finden konnten. Zehntausende Kameraden nahmen eine Entschließung an, in der mit Entrüstung die KriegsschuldlUge zurückgewiesen wurde, und forderten Recht und Freiheit, sowohl in der Sicherheits-, als auch in der Wehr- srage. Mögen die Wege) welch« der Kyffhäuser-Buudespröfi. oent in de» kommenden politische» Entscheidung«« unserer Bewegung »reist, diktiert werden von dem Geiste, der die vor- wärt» drängenden nationalen Kreise unseres Volkes erfüllt. Zu gleiche» Zeit sprach Adolf Hitler begeistert zu 10 000 deut schen Studenten und der Stahlhelm-Bundesführer Franz Seldte forderte vor 3000 Stahlhelm-Kanwraden in Leipzig die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit. Die Grundlage für Deutschlands Wehrlosigkeit und Ohn macht bildet immer noch die Lüge von der Schuld am Kriege, die wir unter dem Druck der feindlichen Bajonette im Ver- sailler Vertrag zugestehen mußten. Diese Lüge muß fallen. Die Veröffentlichung der amtlichen Dokumente und die Arbeiten vieler, nicht nur deutscher, sondern in erster Linie ausländischer Geschichtsforscher haben einwandfrei erwiesen, wo die wahren Schuldigen sitzen. So haben wir die Derpflich- tung, immer wieder das ganz« Volk aufzurufen, bis der auf der Schuldlüge beruhende Schandvertrag von Versailles revi diert und gefallen ist. Die Schuldlüge muß fallen, weil sie immer noch politisch wirksam ist und weil sie immer noch un berechtigter Vorwand ist für alle Demütigungen und uner träglichen Belastungen. Die Kyffhäuser-Beweguna soll aber vor allem auch dazu dienen, für den Wehrgedanken, Wehr- willen und für die geistige und körperliche Wehrhaftmachung des deutschen Volkes zu werben und den Kyffhäuser-Gedanken ins Volk zu tragen. Zwei Geistesrichtungen ringen um die Seele der Nation: Nationalisnms und Internationalismus oder Wehrwille und Wehrverzicht. Der nationale Wehrwille aber muß siegen, wenn Volk und Staat sich behaupten wollen. Der Kampf zur Erhaltung und Vertiefung des Wehrwillens und der Wehrfreudigkeit ist die höchste sittliche Pflicht eines Volkes. Der Kyffhäuserbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Traditionen unseres ruhmreichen Heeres zu wahren; er hat dafür gesorgt, daß der Wehrwille und Wehrglaube in Deutschland noch stark sind. Jetzt gilt es, diese Wehrüber- lieferung zu erhalten und den Wehrgedanken zu pflegen. In Deutschlands Jugend darf die Wehrhaftigkeit der Seelen nicht untergehen, denn Wehrarbeit ist Dienst am Volk und Vater- land. Nur wer im Heere gedient oder den Weltkrieg mttgemacht hat, kann Sinn und Wert der Kameradschaft recht empfinden und schätzen. Vielerlei zwar schmiedet Freundschaften und schafft wechselseitige Treue, aber Kameraden gehen nur aus der Waffenbrüderschaft hervor, dte nicht trennende Unterschiede und Gegensätze kennt, sondern die auf einer festgeschlossenen Einheitlichkeit beruht, wie sie sonst nirgends zu finden ist. Es sind ganz eigenartig« Gefühle und Stimmungen, die da» edle, klangvolle Wort Kameraden unter denen, die es sind, auslöst. Sie wurzeln in der Gemeinsamkeit von Freud und Leid wäh- rend der Dienstzeit, von Pflicht und Arbeit, die unter den Waffen erfüllt und geleistet wurde, in der Gleichheit der Stan- desehre, in der Fülle der Erinnerungen an all das, was unter den Fahnen und im Felde erlebt worden ist. Wenn von deut- schem Gemüt als etwas Besonderem gesprochen werden darf, so bildet es ein Kennzeichen auch des kameradschaftlichen Sin- nes, der unter deutschen Krieger«? gepflegt wird. Unser« Militärvereine sind von jeher di« Träger des nationalen und kameradschaftlichen Gedankens gewesen. Daß dies trotz der Schwere der Zeit — oder vielleicht gerade des halb — noch so ist, bewies die gestrige 64. Haupt ver- sammlung des Militärvereins I im Fremdenhof „Stadtpark", die mit einer Ehrung verdienstvoller Kameraden verbunden war. Der 1. Vorsitzende, Kamerad Albert Reichel, begrüßte alle Erschienenen, besonders die Ehren mitglieder, Ehrenvorstandsmitqlieder, darunter das mit dem Bundesbank ausgezeichnete älteste Mitglied Hrn. Emil Hut- schenreuter, den Bezirksvorsteher Ott und die Vertreter der Presse. Dann hielt er folgende, von echt vaterländischem Geist getragene, mit großem Beifall ausgenommen« Ansprache: Mameraben! Wenn wir uns heute zur Abhaltung der 64. Jahres-Hauptversammlung zusammengefunden haben, so bewegen uns wieder ernste, bittere Gedanken. Meder ist ein Jahr verflossen, das unsere Lage durch Notverordnungen bessern sollte. Aber gerade das Gegenteil ist eingetreten. Täglich erleben wir, wie Hunderte von selbständigen Existen zen zusammenbrechen und wie das Heer der Arbeitslosen um Tausende vermehrt wird. Noch immer sehen wir unser Volk und seine Wehrmacht durch das Versailler Diktat geknebelt. Noch immer wird Deutschland das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung vorenthalten. Aber das deutsche Volk ist auf seinem Schicksalswege an einer Wende angelangt, an der es sich entscheiden muß, ob der Weg vollends in den Abgrund führt, oder ob nun nach mehr als 12jährigem mühevollen Ringen der Wiederaufstieg zu nationaler Selbständigkeit und Freiheit beginnen kann. Wer die Ereignisse der letzten Tage und Wochen verfolgt hat, der muß den Eindruck gewonnen haben, daß ein neues Deutschland im Werden ist. Heute vor 4 Wochen veranstaltete der Deutsche Reichskriegerbund „Kyff häuser", dem auch wir angeschlossen sind, anläßlich der 61. Wie derkehr des Reichsgründungstages im Sportpalast in Berlin eine deutsche Weihestunde. Der Tag ist ein Tag nationaler * Das Extrazimmer, neben dem Festsaal, hatte zwei Klubsessel und einen bequemen runden Tisch mit Glas platte, auf die ein Kellner soeben zwei Glas Münchner gestellt hatte. Dorthin zogen sich die Herren Stöven und Lindlieb zurück. Sehr deutlich machte Herr Stöven die Tür zu. Sie sollten nur wissen im Saal, daß sie hier drinnen allein zu bleiben wünschten. Lindlieb bot Stöven von den Zigarren an, di« ab- geschlossen in einem Wandschrank dem alten Holz ihren kräftigen Duft mitteilten. Stöven wählte mit kühlen Augen und griff präzise die eine heraus, dte er wollte. Zog sie unter der scharf kantigen Nase vorbei und knipste das Ende ab. „Halbe Mark... wie?* Ltndlieb nickte und rauchte an. Stöven stieß den Rauch langsam durch di« Nase. „Ist mehr wert... Zufall, wie?* LindliebS Rücken wurde merklich runder. „Ja, natürlich... wie das so ist. Ein Geschenk.* „...Hoflieferant wär' besser..." Auf LindliebS gelben Wangen brannten zwei rot« Flecken. „Unsinn, Stöven... woher denn?* „Tja, man ist gesprächig in S—telngau." „ Wetbergewäsch I" „Immerhin, versuchen Sie, das Patent zu bekommen. Protektion haben und keine Ehren, das gibt den Leuten zu denken.* Ltndlieb zerkaute dte teure Zigarre. „Das kriegen wir schon... Frage der Zeit... Wenn daS hier erst alles umgebaut ist." Bezirksvorsteher Ott- Schwarzenberg sprach herzliche Be grüßungsworte, die in dem Wunsch ausklangen, daß unserem Vaterlande bald wieder die Freiheit erblühen möchte. Dann wurde in die Erledigung der Tagesordnung ein- getreten. Den Jahresbericht, der eine rege Dereins- tätigkeit widerspiegelte, erstattete der Schriftführer Kamerad Huhn. Höhepunkte im Dereinskeben waren der Konrmers ain 18. Januar zur Reichsgründungsfeier, die Ueberreichung des Bundesbank an Ehrenmitglied Emil Hutschenreuter an seinem 82. Geburtstag, die Weihe des Kriegerehvemnals. Dem Ehren- Mitglied Hüttendirektor i. R. Georgi wird für seine erfolg- reiche Arbeit im Ehrenmal-Ausschuß besonders gedankt. Aus der Arthur-Dochmann-Stiftung konnten 800 Mark an hilfs bedürftige Kameraden, Altveteranen und Hinterbliebene ver teilt »»erden. Der Verein zählt jetzt 20 Ehrenmitglieder, fünf Ehrenvorstandsmitglieder und 311 ordentliche Mitglieder. Drei neu« Mitglieder konnten heute verpflichtet werden. Am Klein kaliberschießen beteiligen sich über 40 Kameraden. Der Kassenbericht, erstattet von Kamerad Mühl- mann, »»eist ein« Einnahme von 6710,63 Mark und eine Ausgabe von 6624,24 Mark nach, so daß ein Bestand von 86,39 Mark verbleibt. Das Vermögen des Vereins beträgt 17 206,43 Mark. An Unterstützungen an Kameraden und deren Hinterbliebene wurden im abgelaufenen Dereinsjahr 6439,40 Mark ausgegeben. Auf Antrag der Rechnungsprüfer wird dem Kaflenführer Entlastung erteilt. Zwei Anträge: die Zinsen von aufgewerteten Sparkassen geldern zur Unterstützung von notleidenden Kameraden zu verwenden, ferner der Kleinkaliber-Abteilung eine Beihilfe von 100 Mark zu gewähren, werden ohne Aussprache an- genommen. Es folgen die Wahlen. Als 1. Vorsitzender auf die Dauer von drei Jahren wird wiederum einmütig Kamerad Albert Reichel gewählt. Der Führer der uniformierten Abteilung Wilh. Richter und der Führer des Spielmanns zuges Erich Martin wurden ebenfalls wiedergewählt. Als Stöven liank langsam drei Schluck Bier, zog dann «in feines, nicht sehr großes Batisttuch heraus und tupfte feine schmalen, rasierten Lippen ab. „Wann fangen Sie denn an, Lindlteb?... Ja.,, zu bauen, meine ich." Es würgte Lindlieb etwas an der Kehle. Höhnte der Mann? Es war doch klar gewesen zwischen ihnen beiden: wenn die Kinder erst verheiratet wären, dann brachte Klaus Stöven seine junge Kraft und sein reinliches Geld her. So was Ähnliches sagte er. Stöven schüttelte den Kops. „Ich habe mir Steingau heute angesehen. Fußhoch liegt faules Laub auf den Wegen. Man sinkt ein. Das ist nichts für Neuerungen. Es fault alles. Ihr Fischbedarf war um dreizehnhundert Mark geringer, als im vorigen Jahr. Das war auffallend. Ich ließ nur die Bücher geben. Rückgang von Jahr zu Jahr. Ich sagte es dem Jung'. Der antwortete: ,Was hat das mit meiner Heirat zu tun?' Das steckt uns so im Blut. Wir fragen nicht, was ein Mädchen mitbekommt, das wir lieben. Das ist ordinär tn unseren Augen. Wenn wir lieben — nehmen wir ste. Ob mit oder ohne Geld. Ich habe mich eben vorher er kundigt und dann geliebt. Hätte es dem Jungen empfehlen sollen. Aber nun war es zu spät. Es ist auch nicht Sitte, daß wir uns in die Herzensangelegenheiten unserer Kinder einmischen. Gefiele mir Ihre Tochter weit weniger, als ste mir gefällt — ich würde dem Jung' auch dann nicht ab reden. Seine Sache. Mit dem Gelo — das ist was an deres. Da klebt eignes Leben dran. Arbeit, Schweiß, Er innerung. Geld ist die Herzensangelegenheit der Väter. Da dürfen sich dte Söhne nicht hineinmischen. Unsere Sache. Tja... stoßen wtr an." Gustav Lindlteb krampfte die Finger um sein GlaS. Kleine Schweißperlen saßen ihm an den Schläfen. Aber er lächelte, und die roten Flecke brannten. Stöven sah nichts oder sah vorbei, stützte die Ellbogen auf die Sessellehne und klopfte mit den schlanken Fingern aus seinen Handrücken. Gustav Lindlteb stierte in die Ecke. In die eine und in die andere. Handbreite dunkle Muster zogen sich den gol denen Leisten entlang. Dte Feuchtigkeit schlug schon wieder durch. Schmale Schimmelspuren krochen wie seine, hell graue Raupen unter den Fensterbänken hervor. Im oberen Stockwerk war eS besser. Er mußte wieder Kohlenbecken aufstellen lassen. Das Extrazimmer lag gerade Über den: Keller. Darüber täuschte nur der doppelt gelegte Filzteppich und die mörderische Kachelglut neben der Zentralwärme« leitung hinweg. Wer guckte auch unter dte Fensterbänke!... Er liebte das Zimmer, und viel Erinnern war daran au» seiner Kinderzeit. Manch schöne Stunde hatte er da verMt. Kameraden! Das Jahr 1932 wird uns noch viele Opfer auferlegen. Wir dürfen nicht denken, daß die Ziele, die wir Beisitzer auf drei Jahr« wurden gewählt: Albert Sch uns gesteckt haben, ohne Kämpfe zu erreichen sind. Die per-j Paul Krebs, Eduard Weller, Ewald Gerber, Reinhard