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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preis«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alle» weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenyreisliste. Anzeigen-Annahme bis 1V Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlich» anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes z« Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. — Fernruf: 231. Nummer 127 Dienstag, den 7. November 1939 Lrböbte LebensmMelruteNung Sonderzuteilung von Butter. Fleisch. Eiern. Reis, hiilsensriichteu md Schokolade Amtlich wird mitgeteilt: Bereits am 23. Oktober konnten gegenüber der ursprüng lichen Regelung bei der Zuteilung von Lebensmitteln auf Kar ten einige Verbesserungen, vor allem für Kinder, durchgeführt werden. Die infolge der Bezugsregelung und der sonstigen Matz, »ahmen der Kriegsernährungswirtschast günstige Entwicklung der Bersorgungslage gestattete es nunmehr, eine Reihe weiterer Verbesserungen der Lebensmittelrationen eintreten zu lassen und »utzerdem Sonderzuteilungen von Fleisch, Butter, Eiern, Reis, tzülsensrüchten und Schokolade bzw. Schokoladeerzeugnissen vor- lunehmen. Erhöhung der Rationen l. Es erhalten ab 20. November für je vier Wochen bis auf veiteres: 1, Kinder bl« zu 3 Jahren statt bisher 45V Gramm 589 Gramm Butter; 2. Kinder von 3 bis8 Jahren statt bisher 45V Gramm 75V Gramm Butter, bei gleichzeitiger Herabsetzung der Nilchtagesmcnge für diese Kinder von drei viertel Liter aus einen halben Liter Vollmilch. 3. Kinder von 8 bis 14 Jahren statt 825 Gramm rund 1035 Gramm Fett, und zwar: statt bisher 45Ü Gramm 7 25 «ramm Butter, und statt bisher Z75 Gramm rund 310 »ramm Margarine oder Kunstspeisesett oder Speiseöl. 4. Kinder bis zu 14 Jahren 125 Gramm Kakaopul» »er. II. Alle Bersorgungsberechtigten erhalten ab 2V. November für die Dauer von vier Monaten für je vier Wochen zu- liitzlich 125 Gramm Fleisch oder Fleischwaren. Besondere Zuteilungen l. I« Dezember erhalten alle Versorgungsberechtigten: 1. Zusätzlich tu den sonstigen Fleischrationcn weitere 125 «ramm Fleisch oder Fleischwaren. (Jeder Verbraucher erhält »Iso lm Dezember insgesamt 250 Gramm Fleisch oder Fleisch- Waren mehr, als bisher sür vier Wochen verteilt wurdeZ 2. Zusätzlich 250 Gramm Butter. 3. Je Kops 8 Eier. 44. Alle Selbstversorger, die Milch an Molkereien liefern, «halten im Dezember je Person zusätzlich 25V Gramm Butter. N. Es werden ausgegeben: 1. An alle Versorgungsberechtigten und Selbstversorger in «r Zeit vom 18. Dezember 1939 bis 14 Januar 194V je Kopf 175 Gramm Reis. 2. An alle Bersorgungsberechtigten je Kops 5VV Gramm Sii l s e n s r ü ch t e, und zwar je 25V Gramm vom 15. Januar »i« 11. Februar 194V und vom 12. Februar bis 1V. März 194V. Schokolade Hl. In den Monaten November und Dezember werden Schokolade Erzeugnisse und Lebkuchen in den Ladengeschäften -um Verlauf freigegeben. Jeder Verbraucher kann beziehen: 1. bis zum 19. November 1939 bis zu 100 Gramm Tafel schokolade oder 125 Gramm Pralinenschokolade. 2. vom 20. November bis 17. Dezember 1939 200 Gramm Tafelschokolade oder 250 Gramm Pralinen und dcrgl. oder lliv Gramm Tafelschokolade und 150 Gramm Pralinen und vergleichen: , 3. bis zum 19. November 1939 bis zu 150 Gramm Lcb- mchcn aller Art. 4. vom 20. November bis 17. Dezember 1939 bis zu 200 «ramm Lebkuchen aller Art. In welcher Form der Verkauf dieser Waren geregelt wird, Wird von den Ernährungsämtern örtlich bekanntgegeben. Veränderte Fettzuteilung „ Die günstige Entwicklung der Buttcrcrzeugung macht cs Woglich, in der Zeit vom 20. November 1939 bis 14. Januar ^40 dem einzelnen Verbraucher größere Mengen von Butter zuzuteilen. Im Interesse der Vorratspolitik tritt Mcichzeitig eine entsprechende Kürzung der Zuteilungen an Margarine und Schweineschmalz ein. Der Normalverbraucher «hält demnach in der Zeit vom 20. November 1939 bis zuni kl Januar 1940 für je vier Wochen statt bisher 450 Gramm ^<5 Gramm Butter; statt bisher 375 Gramm 315 Gramm Aargarinr oder Kunstspeisesett oder Speiseöl: statt bisher §0 Gramm 185 Gramm Schweineschmalz oder Speck oder "lg. . Alle für die praktische Durchführung dieser Verbesserungen ?ci der Zuteilung von Lebensmitteln erforderlichen Einzel nste), werden zu gegebener Zeit üekamugegeben. hautMreutmiMelk Vst 3«r Regelung wirtschastlicher Ausgaben in den ehemals polnischen Gebieten ... Der Vorsitzende des Ministerrates für die Reichsüerteidiguna N Beauftragte für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Mrinw hat die Errichtung einer Haupttreuhandstelle Ost ver- wyt. tzjx ha, ihren Sitz sowohl in Berlin wie bei Esneral- »«uverneur der besetzten volntichen Gebiete. Lie errichtet Treu- handskelicn in Danzig für den Reichsgau Westpreugen, in Posen für den Reichsgau Posen, in Zichenau für den Re gierungsbezirk Zichenau, in Kattowitz für den Regierungs bezirk Kattowitz, in Krakau für ein noch näher festzülegendes Teilgebiet des Generalgouvernements der besetzten polnischen Gebiete. Die Haupttreuhandstelle Ost hat folgende Ausgaben: Die Verwaltung des Vermögens des polnischen Staates inner halb der von den deutschen Truppen besetzten Gebiete: die Re gelung des Geld- und Kreditwesens; dis Anordnung aller wirt- sHaftlcchen Maßnahmen, die zur Ueberleitung der Wirtschafts führung auf die einzelnen Verwaltungsgebiete erforderlich sind und die Durchführung der etwa notwendigen Auseinandersetzun gen und Verrechnungen und besondere Wirtschaftsaufgaben/ Britische Seeräubermethoden gegen belgische Fischerboots Die britischen Seeräubermethoden werden neuerdings auch gegen harmlos« neutrale Fischdampfer angewen det. So sind bereits vier belgische Fischerboote in der Nordsee und im Kanal aufgebracht und m die berüchtigen Downs ein» geschlept worben. Der neueste Fall wird vom Brüsseler Soir berichtet. Der belgische Fischoampser ,Htto 274" wurde auf der Höhe des Kap Ens Nez durch ein englisches Torpedoboot ausge bracht und zur Fahrt nach dem Downs gezwungen. Dabei ver ursachte das britische Kriegsfahrzeug größeren Schaden am Vor derschiff des belgischen Dampfers. Erst als britische Blockade beamte das Schiff peinlich untersucht hatten, durste es die Rückreise antreten. Amerikos NordatlanM-SchiffaW stillgelegt Amerikas Schissahrt nach England und Frank reich ist st illgelegt, und die Reeder rechnen laut ..Wa shington Star" niit einem Jahresaussall von mindestens 40 Millionen Dollar. Die Aussichten sind besonders daher so ge ring, weil es sehr zweifelhaft ist, ob die amerikanischen Schisse durch den Handel mit Ibero-Amerika oder mit anderen Ge- bieien außerhalb der von Roosevelt festgesetzten Gefahrenzone das wettmachen können, was sie im Nordatlantik verlieren. — Amerikanische Schisse und amerikanische Ladungen dürfen nicht den Nordatlantik überqueren. Selbst et waige Verluste, die den amerikanischen Versicherungsgesellschaf ten durch die Versenkung einer aus Amerika kommenden La dung entstehen könnten, gelten nach einer ausdrücklichen Be- I stimmung des Neutralitätsgesetzes nicht als „amerikanisches Interesse". Diese von Amerika freiwillig ausgesprochenen Per« ! zichte auf Anmeldung irgendwelcher Ansprüche, falls dem nach England und Frankreich gehenden Bannwaren etwas zustoßen , sollte, erstrecken sich, wie es in jüngsten Auslegungen heißt, nicht nur auf die Gefahrenzone im Nordatlantik, sondern auch auf den in Panama festgesetzten Sicherheitsgürtel. USA.-Dammer fährt auf eigenes Riffto nach Rotterdam United Preß zufolge ist der amerkanische Dampfer „Mack aull" trotz der gegenteiligen Bestimmungen in USA. aus eigne Faust von Newyork nach Rotterdam in See gegangen. Zu der Ladung gehören Waren, die aus der Konterbandeliste stehen, wie Kraftwagen, Lebensmittel, Motortrekker usw. Sämtliche Waren sind für Belgien und Holland bestimmt. In amerikani- schen Kreisen sei man sehr gedrückter Stimmung, weil mehr als neunzig Schisse der Nordatlantikrouten in den Häfen liegen bleiben mußten. Amerikanische Denkschrift an Sayan In Tokio überreichte der amerikanische Botschafter Grew dem Außenminister Nomura eine Denkschrift, die sich fast völ- lig mit den kürzlichen Erklärungen Grews vor der „Japa nisch-Amerikanischen Gesellschaft" deckt. Die Zeitung „Tokio Asahi Schimbun" erklärt dazu, daß die im Memorandum be kundete Haltung Amerikas wenig Hoffnung auf einen Erfolg der künftigen Besprechungen zeige, da Japan nicht gewillt sei, „auch nur einen Zoll" von der Neuordnung Ostasiens zurück« zuweichcn. ! Südafrikanische Nationalisten wollen keine Bindungen an England Auf einer Versammlung der Nationalisten in Oudtshoorn (Südafrika» forderte der frühere südafrikanische Gesandte in Paris und jetzige Abgeordnete Eric Louw ven Bruch der zwischen der Südafrikanischen Union und England bestellenden Bindungen. Solange diese noch bestehen, sei es unmöglich, aus Englischsprechenden loyale Südafrikaner zu machen So bald die Nationalisten die Staatssührung übernähmen, mutz ten die letzten staatsrechtlichen Bindungen der Union an Euu- land, wie z. B. der Posten des Generalgouverneurs und ver Treueid zum englischen König, beseitig werden „Die britisch« Propaganda', so führte Louw aus, „wird uns nicht wttvcr Mit Balfour Erklärungen und Westminster-StatUl fangen.' Was Südafrika angehe, so seien die Tage der Bindung ast England gezahlt. st«,« rate« »er MA Wie Berichte in den Londoner Zeitungen zeigen, haben irische Rationalisten Nicht Hut eine Reihe von Briefkästen in Brand gesteckt, MderN es sind in zwei Zügen auch die Post» sacke angezündet wordett, 38. Jahrgang Scho« 1836 hat England den Krieg vorbereitet Ein verräterisches Luftbild - Systematllche Spionage zur Vorbereitung von Bomben- angriffen aul Deutichland Amtlich wird verlautbart: Das Deutsche Reich hat, wie erst kürzlich wieder der Reichsaußenminister in Danzig mit zahlreichen Belegen uach- gewiesen hat, England ständig seine Friedens hand angeboten. Auch die englische Regierung hat in diesen Jahren ihre Fricdensbereitschaft beteuert. Warum ist cS zu diesem Frieden nicht gekommen? Warum hat England die ge radezu einzigartigen Angebote des Führers nicht akzeptiert? Warum hat England nichts getan, um diesen konkreten Vor- - schlügen des Führers überhaupt näherzutretcn? Warum ist ? die britische Regierung auf den großen Friedensplan des Führers vom 31. März 1936, der das deutsch-englische Ver hältnis aus eine dauernde stabile Basis gestellt hätte, nicht ein gegangen? Warum hat die englische Regierung in diesen Jah ren alle deutschen Vorschläge dilatorisch behandelt? Damals faßte sich jeder an den Kopf. Sowohl in Deutsch- land als auch in der übrigen Welt und fragte sich nach den Gründen dieser unbegreiflichen englischen Politik. Heute wis sen wir alle den Grund: Die englischen Kriegshetzer Chur chill und Genossen wollten keinen Frieden mit Deutschland! - Wir sind nunmehr in der Lage, die wirklichen, hinter angeb- ; lichen Friedensbeteuerungen sich verbergenden Absichten der britischen Regierung erneut und schlagend durch einen do- ikumentarischen Beweis zu erhärten. Hiernach wird auch der letzte politische Träumer den wahren Schuldigen an ! diesem Krieg erkennen: England! In einem dieser Tage von der deutschen Luftwaffe abge schossenen englischen Flugzeug wurde eine Zielkarte gefunden. Trotz der Beschädigungen, die die Karte durch das Feuer im brennenden Flugzeug erlitten hat, ist zu erkennen, daß bereits im Jahre 1936 Luftangriffe auf Deutschland durch planmäßige und bis ins einzelne gehende Vorarbeiten von der englischen Luftwaffe vorbereitet wurden. Was ergibt sich hieraus? 1. Während die britische Regierung von Frieden sprach, die Heiligkeit der Verträge zur Erhaltung des Friedens pre digte und das Reich durch Aufstellung von Friedensprojekteu cinzulullen versuchte, hat der englische Geheimdienst systema tisch Spionage in Deutschland getrieben, Zielkarlen für den deutschen Luftraum hergestellt und Bom benangriffe nicht etwa nur auf militärische Ziele, sonder» ans dichtbesiedelte deutsche Jndustriegegenden und Anlagen zur Versorgung der deutschen Zivilbevölkerung vorbereitet. 2. Während die britische Regierung Deutfchtand in de» Jahren 1935 und 1936 Vorschläge für einen Luftpakt machte, der Bombenabwürfe völlig unmöglich machen sollcr, Hal sie selbst insgeheim bereits im Jahre 1936 solche Bombenabwürfe geplant und vorbereitet. 3. Während die britische Regierung der deulfchen Regie rung wie der Weltöffentlichkeit ihre Friedensliebe beteuerte, hat sic gleichzeitig insgeheim den uneingeschränkten Vernichtungskrieg gegen das deutsche Volk auf allen Gebieten geplant und vorbereitet. Denn ihre Friedensbeteuerungen hatten nicht etwa die Schaffung eines dauernden, gerechten Friedens zum Ziel, son dern sie dienten nur als Vorwand, um Zeit zu gewin nen. Erst als der britische Rüstungsstand auf ein Höchstmaß gesteigert war, konnte die britische Regierung die Friedens maske abwerfcn und ihre dunklen Pläne gegen Deutschland ins Wert setzen. Treffen der Marschierer des S. November Uebertragung durch alle deutschen Sender Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Dal Tressen der Marschierer des 8. und 9. November 1923, das am Mittwoch, 8. November, im Bürgerbräukeller in München statt« findet, wird an diesem Tag ab 19.30 Uhr über alle deutschen Sender übertragen. Die Sendung wird in die örtlichen Feier stunden der NSDAP übernommen. Die militärischen Mabnahmen des Duee Die Besprechung des Duce mit oem italienischen Kron prinzen und ven führenden Persönlichkeiten ves italienischen Heeres, die Bestäligunfl von Marschall Bavoglto auf sei nem Posten als Gcneralstabsches der italienischen Wehrmacht und die Ernennung des bisherigen MilftärattachsS in Berlin, General Roatta, zum stellvertretenven Generalstabschej veS italienischen Heeres werden von der römischen Presse stark her vorgehoben Auch die vom Duce zur Erhöhung der Offizier« und Umeroiftzier Kader beschlossene Maßnahme, wonach über die vorgesehene Zahl hinaus 1500 Unterleutnants und Leut nants und 1500 Umerossizterc neu in den aktiven Dienst ein gestellt werden, wird von den Blättern unterstrichen. Aus dem Ausland werden die schweren Folgen des eng lischen Wirtschaftskrieges aus den Handel der Neutralen und die durch die willkürlichen englischen Maßnah men ausgelösten Proteste aufmerksam verzeichnet. Wie we nig man sogar im feindlichen Lager von ven Ersolgsmöglich- ketten einer solchen Kriegführung überzeugt sei, weist „Mes- saggeio" rü einem Bericht aus Parts nach, in dem der Korre spondent an Hand von Aeutzerungon der französischen Presse feststellt, daß man nunmehr auch in Frankreich an der Wirk samkeit der Blockade Zweifel zu hegen beginne,