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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^cheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die «gespaltene mm-Zeve oder deren Raum 5 Alle« wettere über ^schließlich Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeig enpreisltstr. Anzeigen »Annahme bi« 10 Uhr vor» ^^"'8, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags de« Erschetmmgrtages. Bei fernmündlicher Anzetgmannahme wird keine Gewähr ""spnich auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung de» Bezugs» für Richtigkeit übernommen, vet Korrkur» Md Anxmgsvmgletch erüfcht fsd« Nachlaß» Preises. «chmech. Diese Zeitung veröffentlicht di« amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde »« Ottendorf-Okrilla und de» Mnanznntte» M NnGavrnW. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Derlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: M. — Fernruf: AU. . - —ss i Kummer 79 Sesmmr Ausnang m Müntzen Im historischen Bürgerbräukeller gab die Reichskam- der bildenden Künste den aus allen Gauen Groß- Autschlands versammelten Künstlern einen von froher Helligkeit erfüllten Abend. Mit einer herzlich kamerad schaftlichen Stimmung legte dieser Abend den Grund zu gemeinschaftlichen Arbeit der kommenden Tage an °en hohen Zielen der deutschen Kunst. . Das Bäurische Staatsspauspiel bot als erste Festauf- Mung Shakespeares Königsdrama „Richard lll". Im ^»denztheater wurde Richard Strauß' Oper „Ariadne "as Ngros» unter der künstlerischen Leitung von Gencral- ^usikdircktor Klemens Krauß aufgeführt. Die Bayrische ^amsoperette am Gärtnerplatz bescherte die Urauffüh- von „Liebe, Trommeln und Fanfaren". In den ^Merspielen im Schauspielhaus endlich gab es eine Duzend geleitete Festaufführung von „Hokuspokus" von ^uri Götz. Der Führer empfängt die Kimstlerlchalt . Der Führer empfing am Freitag in den Festräumeu Führerbaues zu München die Gäste des Tages der putsche« Kunst. In großer Zahl waren die namhaften putschen Künstlerinnen und Künstler aus dem ganzen erschienen, um diesen Abend mit dem Führer in A herrlichen Räumen des monumentalen Hauses am Königliche« Platz zu verbringen. Außer dem engeren Mit« "rbeiterstab des Führers waren auch eine Reihe von füh- ^Nden Persönlichkeiten des deutschen Kulturlebens, an Spitze Reichsminister Dr. Goebbels, anwesend. Das Direktorium des Mcmelgebietcs über die Vorfälle beim Einlaufen der „Hansestadt Danzig" in Memel Das „Memeler Dampfboot" vom 8. Juli enthält eine "^kührliche, vom Direktorium des Memelgebietes be- Mnete Darstellung der Vorkommnisse, die sich bei dem Mausen des Seedienstschiffes „Hansestadt Danzig" im Knicker Hafen ereignet haben. , Aus dieser Darstellung geht u. a. hervor, daß die Vor» Minnisse sich in ganz anderen Formen abge» Mit haben, als es der Leser der litauischen Presse aus A Artikeln entnehmen kann. Auf dem eingelaufenen deut en Schiss „Hanseftadt Danzig« herrschte völlige »Z st e. Nur etwa fünfzig Personen, die sich kurz vor oem Mausen des Schisses durch das Tor des Absperrzaunes Maren, wurden durch die Grenzposten zurückgetrieben. UMzeitig schleuderte der Eisbrecher „Perkunes" eine Ustermenge auf die hinter dem Absperrzaun stehende . Es kam zu einem Steinhagelgefecht, in dem dem großen Lagerraum des litauischen Landwirt- Mtsgeaassenschaftsberbandes „Lietukia" und den Barken Hafcndirektion wie auch aus der Menge Steine ge- Men wurden. Trupps litauisch sprechender Männer, die M Teil betrunken waren, begannen auf die zurückwei» Mde Menschenmenge Steine zu werfen und leisteten den Forderungen der Polizei, sich zurückzuziehen, keine ?^ae. Diese Leute waren auch mit eisernen Ge» Mständen und anderen Schlagwaffen ausgerüstet. M vorgebaltenem Revolver wurde die Landespolizei ^Herausgabe eines festgenommenen Rädelsführers ge- hMt. Trotz dieser Bedrohungen machte aber die Landes» "iej von der Schußwaffe keinen Gebrauch. h Es kam zu neuen Angriffen auf die Landespolizei, Mei auch ^f diese geschossen wurde. Es fielen Rufe in Mischer Sprache wie „Männer fordert, wir sind Litauer, M sind deutsche Hitlereninker", „Ihr seid deutsche Hunde, M nach Deutschland "usw. Vom Hafengelände kam es zu b-M steuen Generalangriff gegen die Landespolizei, wo- Polizei erst setzt nach weiteren Warnschüssen scharf Erst dann gelang es ihr, die Menge zu zerstreuen, d,' °en Vorfällen wurden 13 Beamte der Landespolizet Mtzt, darunter fünf schwer. "stonhandelsausschuß der Wirtschaftskammer Sachsen Einladung des Leiters der Wirtschaftskammer trat der Außenhandelsausschuß der Wirtschafts» Sachsen zu einer Sitzung zusammen, um zu eini» Reigen Exportfragen Stellung zu nehmen. Direk» -^Mllsch saßte in einem ausführlichen Referat die Et» »ssM dxx Reise deutscher Industrieller nach der Süd» sMnischen Union zusammen und berichtete über die dezW für die Hebung des deutschen einschließlich Exports. Anschließend sprach der Geschäfts- des Deutsch-amerikanischen Wirtschastsverbandes, , Müncks, über „Unsere handelspolitischen Beziehun- 'dte» ^En USA.". Beide Vort-äge und die rege Aus- Mgaben, daß die Intenstvierung des deutschen Er- rM den höchstmöglichen Einsatz der privaten Initiative Irlich macht. Die Pflege der Außenmärkte wird da- ein ganz besonderes Aufgabengebiet der Wirt- ^tz/^Moier Sachsen sein, die alle ihre Kräfte dafür ein- M wird, den gerade für die sächsische Wirtschaft s» not ige« Export zu steigern und zu vertiefen. * Sonnabend, den 9. Juli 1938 37. Jahrgang Der 100. Heöurtstag des Hrafen Jeppelin. Die Feierlichkeiten am Hanpttag des Zeppelin-Jubi läums wurden am Freitag durch die Einweihung des neu erbauten Zeppelin-Museums eröffnet, wobei Graf von BraNdenstein-Zeppelin die Festrede hielt. Anschließend fand in der Ningbauhalle (Friedrichs hafen) des Luftschiffbaues Zeppelin eine Gefolgschaftsfeier statt. Nach der Begrüßung der Ehrengäste und der Ge folgschaft der Werft beschäftigte sich Dr. Eckener eingehend mit der Persönlichkeit des Grafen Zeppelin. Er sprach dann über die Entwicklung der Luftfahrttechnik. Es gelte auch weiterhin, das Werk des Grafen Zeppelin zu fördern. Hierauf betrat General der Flieger Sperrle das Rednerpult und Überbrachte die Grütze des Generalfeld marschalls Göring. In seiner Ansprache feierte er den Grafen Zeppelin als tapferen Soldaten und als grotzen Erfinder, für den es wie heute im Dritten Reich kein „Unmöglich" gegeben habe. Innenminister Dr. Schmid entbot Grütze und Glückwünsche des Reichsstatthalters und der württember- gischen Landesregierung. Der Direktor des Luftschiffbaues, Dr. Schmidt, gab schlietzlich bekannt, daß zum Gedächtnis des hundertsten Geburtstages des Grafen Zeppelin eine Altersversorgung für die im Zeppelinkonzern tätigen Gefolgschaftsmitglieder eingeführi werde. Die Teilnehmer an der Gedenkfeier traten dann die Fahrt nach Konstanz, der Geburtsstadt des großen Erfinders, an, wo die Stadt Konstanz am Zeppelin-Denk mal eine Feier abhielt. Abends gab die Stadt Konstanz ein Bankett. In Anlehnung an das Zeppelinjubiläum wurde in Konstanz eine Zeppelinpostausstellung eröffnet, die unter der Schirmherrschaft der Gräfin Brandstein-Zeppelin steht. Die Betreuung des s-udenMchen Nachwuchses Die Reichsregieruna hat mit Wirkung vom 1. April ein Gesetz über die Bildung des Reichsstudentenwerkes be schlossen, das bei der Lösung der sozialen Probleme der deutschen Studenten an den Hoch- und Fachschulen maß gebend sein wird und das dazu berufen ist, die Schwie rigkeiten des Nachwuchses planvoll zu lösen. Das Reichsstudentenwerk tritt in alle vermögens rechtlichen Rechte und Pflichten der bestehenden Selbst« Hilfeeinrichtungen des studentischen Hilfswerkes an den deutschen Hoch- und Fachschulen, die mit dem Inkrafttre ten dieses Gesetzes aufgelöst sind. Seine Aufgabe ist die wirtschaftliche und gesundheitliche Betreuung des deutsche« Nachwuchses an den deutschen Hoch- und Fachschulen. Wieder SubetenderMHer niedergeschlagen Am Prager Wilson-Bahnhof wurde am Freitagabend wieder ein Sudetendeutscher niedergeschlagen, weil er, während die tschecho-slowakische Nationalhymne aus An laß der Abreise einer Sokol-Abordnung gespielt wurde, husten mutzte. Die Tschechen fatzten das als Provokation auf und schlugen ihn nieder. Er wurde blutüberströmt aus die nächste Polizeiwache gebracht. Ein Polizist sagte dabei: „Das ist ein Deutscher, bei uns kriegt er noch mehr!" Paris zu Japans Paratel-Note In zuständigen französischen Kreisen bestätigt man, datz die fapanische Nöte zur Angelegenheit der Paracel- Inseln seit Freitag im Wortlaut inn Paris vorliegt. Die französische Regierung werde die Note, so wird erklärt, in freundschaftlichem Geist prüfen. Frankreich sei bereit, der japanischen Regierung Zusicherungen für die Sicher heit der japanischen Fischer in den Gewässern der Para cel-Inseln zu geben. Es sei jedoch unzutreffend, daß die japanische Regierung die Räumung der Paracel-Inseln verlangt habe. Der SegelflugHielstreaenwettbewerv Hanna Reitsch in Berlin gelandet Am Freitag war das Wetter auch nicht Übermätzig gut für die Segelflieger. Sie hätten starken Gegenwind, und vor allem fehlte in den Vormittags- und Nachmittags stunden infolge breiter Wolkenschichten die Einstrahlung. Später wurde die Thermik etwas günstiger, so daß Hanna Reitsch von Brandenburg nach Rangsdorf gelangte, wo sie kurz nach 17 Uhr landete. Fick startete ebenfalls in Brandenburg, mutzte aber bei Grotzbeeren landen. Kurt Schmidt startete in Wittenberge, erreichte Brandenburg, wo er landete. Nach kurzer Pause flog er weiter und ge langte bis nach Stahnsdorf. Beide Flieger haben ihre Landung außerhalb der 10-Kilometer-Zone durchführen müssen und sind uach Brandenburg zurückgekehrt. Ein Zeuge de; roten Terrors Untcrhausabgeordneter Page Croft bestätigt Greueltaten der spanischen Bolschewisten j Der konservative Unterhausabgeordnete Page-Crost veröffentlicht eine neue Erklärung, in der er mitteilt, daß er aus Castellon eine Menge von Telegrammen bekommen habe, die seine Ausführungen von den bruta len Massenmorden der Rotspanier bestätigen. Die Wahrheit über Bielsa sei durch britische Zeuge« in einem Umfang bestätigt worden, datz er auf diese Tra- gödie nicht mehr einzugehen brauche. Es genüge, wen» man feststelle, daß der Bezirk Bielsa und die Ortschaften in einem meilenweiten Umkreis planmäßig in Schutt und Asche gelegt worden seien. Die Metzelei von Castellon sei eine der bestialischsten und willkürlichsten In den Annalen der Geschichte. 2000 Einwohner seien durch rotspanische Milizen unter der Vorspiegelung, daß die nationale Armee einmarschiert sei, aus ihren Zufluchtstätten und Häusern herausgelockt und mit Maschinengewehrseuer und Handgranaten dann nie dergemetzelt worden. Unter den Opfern befänden sich auch Frauen und Kinder. Bielsa und Castellon, so schließt die Erklärung, stän den aber nicht für sich allein da. Er erinnere nur an die Brandstiftungen von Jrun, Guernica, Belchite. In jeder Stadt, in die nationale Truppen einmarschierten, hörten sie das gleiche Wehklagen über die brutalen Morde. Und die Täter seien die Horden, die die begeisterte Unterstützung englischer Liukskreise fänden. Tommerfestspiele der Dresdner Staatsoper Di« Sächsischs Staatsoper bleibt vom 11. I»U KW einschließlich 27. August wegen der Sommerferien geschl»^ sen. Die neue Spielzeit wird am Sonntag, 28. AngnU mit den Sommerfestspielen eröffnet. An diese« Abend wird die Oper „Die Hochzeit des Figaro" »« Mozart unter der musikalischen Leitung von Dr. Sack Böhm gegeben. Die Festspiele umfassen weiter folgend« Aufführungen: „Der Rosenkavalier" am 3V. August, „Aida" am 1. September, „Die Zauberflöte' am 3. Sep« tember, „Tannhäuser" am 4. September, „Othello" a» 6. September, „Elektra" am 8. September, „Die Meister singer von Nürnberg* am 10. September. Die nationalen Behörden, die in Castellon und kn Bezirk von Bielsa in den Pyrenäen eingehende Unter suchungen über den Terror der spanischen Bolschewisten durchführten, berichten hierzu ergänzend: In Castellon wurden die Leichen von 2000 Einwohnern gefunden, die einer gemeinen „Kriegs list" der Bolschewisten zum Opfer fielen. Die Roten hatten sich als nationale Soldaten verkleidet und zogen so durch die Stratzen. Die Bevölkerung brach in spontane Freudenkundgebungen aus, da sie in dem Glauben war, es handele sich um Abteilungen der Franco- truppen. Plötzlich wandten sich die bolschewistischen Ab teilungen gegen die jubelnde Bevölkerung und nahmen etwa 2000 Einwohner fest. Die übrigen entflohen. Die 2000 Gefangenen wurden kurzerhand umgebracht. Kurz vor dem Einzug der Francotruppen ließ der rote Orts gewaltige von Castellon noch weitere 600 Personen er morden. Im Bezirk des Tales Bielsa in den Pyrenäen wurden zwölf Dörfer durch Brandstiftungen eingeäschert. SudetendeuMer Bürgermeister in Reichenderg Am Freitagvormittag fand die konstituierende Sit zung der neugewählten Stadtvertretung von Reichen berg statt. Die Bürgermeisterwahl ergab 33 Stimmen , für den sudetendeütschen Bürgerschuldirektor Rohn. Ter Rest der Stimmzettel wurde weitz abgegeben. Die tsche- ^chischen Parteien gaben nach einer kurzen Ansprache des ! neuen Bürgermeisters eine Erklärung in tschechischer ! Sprache ab. Der sozialdemokratische Vertreter erntete mit seinen Ausführungen zunächst nur einen Heiterkeitserfolg, wurde später jedoch ausgesprochen gehässig und provoka torisch. — Als der Vorsitzende den tschechischen Leiter der Wahlkommission aufforderte, den sozialdemokratischen Sprecher zu ermahnen, wandte sich dieser zuerst an die Besucher auf der Galerie und erklärte dann die Sitzung vorzeitig für geschlossen. Die Sudetendeutsche Partei kam dadurch zu keiner programmatischen Erklärung. Aus der Sitzung heraus wurde an Konrad Henlein eine Treue telegramm. gerichtet. * ' Wie bekannt wird, wurden die Bürgermeister der Su detendeutschen Partei in drei Gemeinden bestätigt, und -wat i« Kümotau, in Hof in Mähren und Neu-Titschein.