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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend MU amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. d«, Beilagen »Neue Illustrierte*, .Mode und Heim* »ad „Der Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Stühle, Ottendorf-Okrilla. lluttttzlis». Diese Zeitung veröffentlicht die de» Gemeinderates M »» D>« ,Ot>«ad»rfi» Zrituxg- nfch»dü A t»i, Donnerst«- un» SonnnbenL. E Dor 8 e > ug «- Pr« ! « »trd »V Vrxkm » I«d«n Monat» betannt g,,«dnu v I« Falle HSHerrr Gewalt lNrteg ok. sonft. m L kqmdstlchti Etirange« d« Vetriebe» der » 8 Heilung, k Lieferanten od. k. Beförderung»« A -- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- » sprach auf Lieferung »der vlaLlteferung der » L gettun, »». RLLzahlun, d. Veplg,preis». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer ^37 Mittwoch, den l6. November M2 3 t. Jahrgang Amtlicher Teil. Gemeindeverordnetenwahl. Bei der am 13. November 1932 erfolgten Wabl von 19 Gemcindevcrordneten sind 3040 gültige Stimmen abgegeben worden. Es entfallen auf den Wahlvorschlag 1 .) Robert Tamme (Sozialdem. Partei) 1460 Stimmen 10 Sitze. 2 .) Oskar Thieme (Vereinigt. Wirtschaftsgruppen) 482 Stimmen 3 Sitze. 3 .) Fritz Hannemann (Komm. Partei) 558 Stimmen 3 Sitze. 4 .) Bruno Nenner (Nat- Soz. Deutsche Arbeiter-Partei Hitlerbeivegung) 540 Stimmen 3 Sitze. Gewählt sind hiernach folgende Herren: Vom Wahlvorschlag Robert Tamme (Soz. Partei) Robert Tamme, Tischler Gustav Petzold, Schlosser Friedrich Arzt, Lehrer Hermann Hornoff, Tischler Alfred Ringel, Angestellter Paul Knöfel, Glasmacher Ewald Hübner, Glasmacher Erhard Menzel, Schlosser Simon Zech, Zinngießer August Pietzsch, Tischler. Vom Wahlvorschlag Oskar Thieme (Verein. Wirtschaftsgrupp.) Oskar Thieme, Landwirt Paul Rössel, Kaufmann Paul Habedank, Wirtschaftspächter. Vom Wahlvorschlag Fritz Hannemann (Komm. Partei). Fritz Hannemann, Glasmacher Rudolf Liebscher, Zimmermann Karl Hannemann, Glasmacher. Vom Wahlvorschlag Bruno Renner (Nationalsozial. Deutsche Arbeiter-Partei) Hitlerbewegung. Bruno Renner, Glasmacher Willy Quellmalz, Gemeindebeamter Walter Klöber, Schlosser. Gemäß § S7 Abs. 2 der Gemeindeordnung wird dieses Wahlergebnis mit dem Bemerken öffentlich bekannt gemacht, daß Einsprüche gegen die Gültigkeit der Wahl und das Wahlergebnis bis zum 29. November 1932 beim Gemeinderat erhoben werden können. Htieudors-Hkrilla, am 14. November 1932. Der Gemeinderat als Gemeindewahlleiter. Richter, Bürgermeister. Kertkiches und Sächsisches. Vttendors-Dkrilla, am fS. November >9Z2. — Der amtliche Teil enthält das amtliche Wahlresultat dessen Stimmenzahl und Mandatsverteilung mit dem von uns am Sonntag abend herausgegedenen Sonderdrucke völlig übereinstimmt. Die Wahlbeteiligung war hier auch diesmal wieder sehr gut. Die Sozialdemokratie konnte trotz Stimmen rückgang ihre Machtposition halten. Mit 10 Sitzen hat sie wieder die absolute Mehrheit und wird somit auf weitere 3 Jahre im Gemeiudeparlament alleinverantwortlich zeichnen. — Der Sommerfahrplan für Eisenbahn und Autobus steht zur Beratung am Dienstag, den 22. November, nachm. 5 Uhr im Hirsch. Wünsche für die Fahrpläne wolle man bis zum 22. dss. beim Meldeamt des Rathauses niederlegen. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde im Gasthof Grünbcrg-Diensdorf ein Einbruch verübt. Außer Zigaretten und Zigarren nahm der Spitzbube auch das Geld aus der Wechselkasse mit. Auch hieß er ein graues Jackett mit dunkelgrünen Karos mitgehen. Der Spitzbube war mit Rad versehen. Es wird gebeten etwaige Wahrnehmungen an die hiesige Gendarmerie-Station zu melden. — Aus der öffentlichen Sitzung der Gemeiudeverordneten vom 11. d. M., die auf Antrag der bürgerlichen Fraktion stattsand, möchten wir unsern Lesern folgendes mitteilen, die gemeindlichen Kaffen wurden durch den Revisionsverband ge prüft, Beanstandungen waren dabei nicht zu machen. Eine erneut durchgeführte Milchkontrolle hatte ergeben, daß die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege einige Milchproben für fettminderwertig erklären mußte. Die Verkäufer wurden ersucht, künftig vollwertige Milch in den Handel zu bringen. Der Hebammenbezirk Wachau hatte die Ausbezirkung der Ge meinde Lomnitz aus unserem Hebammenbezirk beantragt. Die Amtshauptmannschaft teilte hierzu mit, daß die Frage erst beim Ausscheiden einer der hiesigen Hebammen entschieden werden soll, da dann gleichzeitig die Frage zu prüfen sei, ob für unseren Bezirk noch 2 Hebammen notwendig seien. Von den bei der Landesbausparkasse abgeschlossenen Bausparver trägen der Gemeinde wurden 2 Verträge mit je 3 000 RM. ausgelost. Dem Vorschlag des Gemeinderates, die Beträge zur außerordentlichen Tilgung des früher bei der Landesver sicherungsanstalt aufgenommeuen Wohnungsbaudarlehns zu verwenden, wurde zugestimmt. Die Beschotterung der Lom- nitzerstraße verursachte einen Aufwand von 3640 NM. Zu diesem Aufwand leistete der Bezirksverband eine Beihilfe von 1783 RM., außerdem wurde eine Staaisbeihilfe von 400 RM. erlangt Die Aufnahme eines zunächst zinslosen Instand- setzungsdarlehns von 200 RM. vom Bezirksverbande wurde genehmigt. Der Betrag wurde in Einzelbeträgen in der Hauptsache an private Hausbesitzer zur Ausführung von Jn- standsetzungsarbeiten ausgeliehen. Aus einem weiteren Be richte des Herrn Bürgermeisters Richter über den Stand der Wohlfahrtserwerbslosenfürsorge und über die zur Bereitstellung der notwendigen Mittel unternommenen Schritte war folgendes zu entnehmen. Es waren vorhanden Bezieher von ArbeitS- losen-Unterstütznng am 31. 8. 142, 30. 9. 59, 31. 10. 31, von Krisenunterstützung am 31. 8. 331, 30. 9. 131, 31.10. 71, von Wohlfahrtsunterstützung am 31. 8. 492, 30. 9. 433, 31. 10. 421. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen ist also nur unmerklich zurückgegangen, während für die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung eine fühlbare Entlastung festzustellen ist. Nach dem Stande vom 30. 9. entfielen auf 1000 Ein wohner 91,2 Wohlfahrtserwerbslose, gegenüber einem Reichs durchschnitt von 32,8 und einem Landesdurchschnitt von 54.8. Die Zahl der auf 1000 Einwohner entfallenden Wohlfahrts erwerbslosen stellte sich am 31. 10. noch auf 88,7. Im 1. Halbjahre des laufenden Rechnungsjahres waren für die unterstützende Fürsorge 129213 RM. aufzuwenden. Die von der Gemeinde zu tragende Belastung betrug 43071 RM, außerdem waren 15608 RM. als Bezirksumlage abzuführen. Bis zum 30. 9. waren 42363 RM. als Beihilfen und Reichs hilfe erlangt worden. Auf die wiederholten Vorstellungen des Bürgermeisters bei den zuständigen Stellen ist eine höhere Sonderbeihilfe bewilligt worden Auch über den starken Rück gang der Reichssteuerüberweisungen wurde berichtet. Gegen über einem Steuereingang (Einkommen-, Umsatz- und Körper schaftssteuer) von rund 75000 RM. im Jahre 1928 ist im laufenden Rechnungsjahre mit einem Eingang von nur 27500 RM. zu rechnen. Her Petzold wies daraufhin, daß die NeichSanstalt für Arbeitslosenversicherung infolge der ein getretenen Entlastung Ueberschüffe von 180 Millionen RM. erzielt habe, während sich die Wohlfahrtslasten für die Ge meinden dauernd steigerten und den finanziellen Ruin der deutschen besonders aber der sächs. Gemeinden herbeigeführt hätten. Die Reichsanstalt müsse ihre Ueberschüffe zur Ent lastung der Gemeinden abführen. Er beantragte, beim Ge meindetag entsprechende Vorstellungen zu erheben. Herr Bürgermeister Richter erwiderte, daß die kommunalen Spitzen verbände bereits Anträge beim Reiche gestellt hätten und daß der Antrag Petzold eine Unterstützung dieser Arbeit darstelle. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Hierauf kam der Antrag der bürgerlichen Fraktion hinsichtlich der Gas werksverwaltung zur Beratung. Er ging dahin, sofort dem Vorschläge des Gemeinderates und des Sachverständigen bei zutreten, der vorsieht, die Verwaltung des Gas- und Wasser werkes in eine Hand zu legen. Durch diese Maßnahme soll eine Sanierung des Gaswerkes erstrebt werden, da eine Wiederbesetzung der Betriebsleiterstelle des Gaswerkes unter bleibt. Die S.P.D. Fraktion wünschte, Verschiebung der Beschlußfassung bis nach der Wahl ließ dabei aber zur Richtigstellung umlaufender Gerüchte erklären, daß ein Mitglied ihrer Fraktion für die Stelle nicht in Frage komme. Herr Bürgermeister Richter schlug vor, die Erledigung der An gelegenheit dem Gemeinderat zu überlasten, der dann gestützt auf das Sachverständigengutachten die Entscheidung treffen werde. Herr Petzold beaniragte, die Beschlußfassung auf 8—14 Tage auszusetzen. Der Antrag Petzold, als der weitest gehende, wurde hierauf mit 10 gegen 9 Stimmen angenommen. Hierauf geheime Sitzung. Dresden. Sarrasanis angebliche „Pretio sen". In einigen auswärtigen Zeitungen wird eine Mel dung aus Buenos Aires verbreitet, wonach es Sarrasani gelungen sei, die von ihm 1923 aus Deutschland mitge führten Pretiosen, darunter zahlreiche Wertstücke aus deut schem und russischem Fürstenbesitz, im Mert von über vier Millionen Pesos, die seither in einem'argentinischen Vank- tresor lagen, zu veräußern und dadurch seine mißliche Lage zu sanierest > Hierzu wird von der Verwaltung des Zirkus Sarrasani in Dresden mitgeteilt, daß diese Nachricht in jeder Beziehung unrichtig sei. Direktor Stosch-Sarrasani, der ge genwärtig in Brasilien weilt, werde nicht nach Argentinien fahren, sondern mit einem der nächsten Dampfer nach Deutsch land zurückkehren; er habe niemals Pretiosen im angege benen Wert besessen oder veräußert. Dresden. Nach umfangreichen Erneuerungsarbeiten, die sich über neun Jahre erstreckten, konnte die Dresdener Frau enkirche, vor 200 Jahren geschaffen von George Bähr, in einem eindrucksvollen Festgottesdienst neu geweiht werden. Die Kirche, die 5000 Personen faßt, war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Weiherede hielt Landesbischof D. Jhmels. Konsistorialpräsident D. Dr. Seetzen sprach der Kirchgemeinde namens der obersten Kirchenbehörde herzliche Glückwünsche aus. Die Festpredigt hielt Supermtendent und Pfarramts- leiter Hahn. Meißen. In der Dunkelheit verunglückt. Auf der Staatsstraße Dresden—Meißen fand man in der Nähe von Sörnewitz den 32 Jahre alten Gutsinspektor Eckel mann aus Ottewig bei Döbeln tot und den 20säbrigen Guts verwalter Hans Georgi ebenfalls aus Ottewig schwerverletzt auf. Neben ihnen lag ihr schwer beschädigtes Motorrad. Die beiden sind vermutlich in der Dunkelheit gegen einen Baum gefahren. Wurzen. Praktische Nothilfe. Da es der Ge meinde nicht möglich ist, wie in früheren Jahren den Für sorgeempfängern besondere Beihilfen zu gewähren, hatte die Stadtverordnetenversammlung bei hiesigen Geschäftsleuten angeregt, den Fürsorgeempfängern beim Einkauf von Wa ren des täglichen Bedarfs einen Preisnachlaß von zehn Pro zent zu gewähren. Inzwischen haben sich die Geschäftsleut« oereiterklärt, der Anregung gemäß zu verfahren. Die Für sorgeempfänger erhalten beim Wohlfahrtsamt Bezugsscheine, die lediglich als Ausweis dienen, beim Einkauf abgegeben und dann vernichtet werden. Bautzen. Dre ist er Ueberfall. Ein Grubschützer Einwohner wurde auf dem Wege nach Bautzen auf dem alten Exerzierplatz in der Nähe der städtischen Feldscheune von zwei unbekannten Burschen angehalten und nach kurzem Wortwechsel mit einer Tränengaspistole ins Gesicht geschos sen. Er wurde so erheblich verletzt, daß er ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Die Täter flüchteten nach Gru- schütz. Ein Beweggrund zu diesem Ueberfall ist nicht zu er kennen. Zittau. Tumult auf dem Arbeitsamt. Auf dem Arbeitsamt in Olbersdorf waren einige Arbeitslose nach Schluß der Meldezeit zum Stempeln gekommen. Da sie nicht sofort abgefertigt wurden, drangen sie auf den Beamten ein, überwältigten ihn und schlugen ihn nieder. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen eilte ein Gendarmeriewachtmeister herbei und nahm die Täter fest. Zn der letzten Woche nur 96 Neueinskellungen Leipzig. Dem Schlichter für Sachsen und Mitteldeutsch, land wurden in der Woche vom 7. bis 12. November insge samt 243 Neueinstellungen gemeldet (davon 146 in Mittel deutschland und 97 in Sachsen). Die Gesamtzahl der Neuein stellungen stellt sich demnachbis jetzt auf 16 372. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Jahn e.V. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). O-O. Sonntag, den 13. November 1932. Handball. Jahn I. — Klotzsche 4:4 (4:2) Kirchennachrichten. Mittwoch, den 16. November 1932. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, anschl. Abendmahlsfeier. Nachm. 5 Uhr Abendmahlsfeier. Donnerstag, den 17. November 1932. Abends S Uhr Jungmädchen-, Großmütter- und Groß- ! väterverein im Pfarrhause.