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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend » DI« .VtlNldorf« Zittsna' «rschtüa Dir«»» - laß, Vonn«r»i«- »nS Eennabend. " D«i Dc,s«,-V'el, wird mV V««irm x j«d«n Msna!» dekannt gks«itü. ? I» Falle höher» Gewalt (Krieg ad. s»np. -l 2 irgendwelcher Störungen d«, Betriebe» der 2 2 Leitung, d. Lieferanten ad. d. Beförderung,- Z 2 Einrichtungen) hat der Bezieher Heinen An- 2 m sprach auf Lieferung »der Siachlicferung Ler » 2 Zeitung »d. ÄSckjahlung d. Bexug,preise». t° «is»»g»»id>«s°s>kiis»-rssrkllisiisss-«Ä Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MU den Beilagen „Nrur Illustrierte", ,Mvdt un^ Heim" Md »Der Ksds!^. Schiistleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 131 Mittwoch, den 2. November 1932 31. Jahrgang «UMM I i MI> 11» M»WId»II I»I» »n >Il III'PFMIMI1»^ llttli 111 u IMl1N!ttIINI!1l" WWIUIOU »I»! « M«M«1MNWI II1sMU»I»»»IMIMI»>MM»U»»»»»MW»WW>WMWW»W»WWWW»»»MWM»»W^MWWWWW Amtlicher Teil, keichnsgswakr. Für die am 6. November 1932 stattfiudende Reichülagü- wahl ist der Gemeindebezirk in drei Stimmbezirke eingeteilt worden und zwar: 1. Stimmbezirk. Auenstr., Borngasse, Dresdnerstr., Feldweg, Kirchstr., Lomnitzerstr., Radebergerstr., Siedlung, Am Sande, Südstr., Schulstr., Teichstr., Aug. Bebelstr. Wahllokal: Alte Schule. Abslimmuugsvorsteher: Gem.-Aelt. Pietzsch. Stellvertreter: Gem.-Vertr. Thieme. 2. Stimmbezirk. Bergstr., An der Hohleiche, Ernststr.. Förstereistr., Goelhcstr., Königsbrückcrstr, Moritzgasse, Mühlstr, Rade burgerstr., links Nr. > —17, rechts Nr. 2—34, Nathenaustr., Talstr., Würschnitzerstr. Wahllokal: Alte Schule. Abstimmungsvorsteher: Gem.-Aelt. Uhlig. Stellvertreter: Gem.-V. Vorst. S. Zech. 3. Stimmbezirk. Bahnhosstr., An der Blöße, An der Mark, Am Eichel-! berg, Am Wachberg, Friedrich-Ebertplatz, Frankenfurt, GaS-! werkstr., Herm. Lchmannstr., Nordstr., Nadeburgerstr., links Nr. 2b—71, rechts Nr. 36 — 122, SeiferSdorferstr., Wachberg str., Medinger Weg, Birkichtstr., Weinbergstr., Werthschützstr. Wahllokal: Gasthof Ortsteil Cunnersdorf. Abstimmungsvorsteher: Gem.-Aelt. Wolf. Stellvertreter: Gem.-Vertr. Habedank. Die Stimmabgabe erfolgt in der Zeit von 9 Uhr vor mittags bis 6 Uhr nachmittags. Zur Stimmabgabe sind die amtlich Hergeslellten Stimmzettel und Umschläge, zu verwenden, i welche im Wahllokal ausgehändigt werden. Stimmscheine werden nur bis Freitag, den 4. Nov. 1932 nachmittags ^6 Uhr ausgestellt. Httendorl-Hkrilka, am 29. Oktober 1932. Der Gemeindcrat. ! Richter, Bürgermeister. Hetttiches und Sächsisches. Gttenvorf-Vkrilla, am f. November >yz2. — Die Ansicht, „Steuergutscheine berühre nicht den' kleinen Mann", ist irrig. Jeder, der Steuern für Gewerbe, Umsatz, Grund und Boden zu zahlen hat, erhält auf Antrag Rückvergütung eines Teils der Steuern durch „Steuergutscheine". Es ist deshalb wichtig, zu wissen, welche Formalitäten zu erfüllen sind, wenn man in den Genuß der Steuergutscheine kommen will. Im Bürgerveretn wird am Donnerstag von berufener Seite gesprochen. (Siehe Inserat). — Einen großen Publikumserfolg hatte der Bunte Abend der hiesigen NSDAP.-Ortsaruppe am Sonntag im Hirsch zu verzeichen. Die zum größten Teil von Parteiangehörigen be strittene Vortragsfolge wurde mit großen Beifall ausgenommen. Das der von der Theaterfachgruppe gestellte Humorist des Abends, Herr Lukas, sich infolge seiner blendenden Vortrags weise besonders reichen Beifalls erfreute, durfte nicht wunder nehmen. Das aber auch die rauhe Wirklichkeit und die be vorstehende Reichstagswahl nicht in Vergessenheit gerate, dafür sorgte in einer längeren Rede Herr Osternack, Freital. Er fand bei all den zahlreich Erschienenen für seine temperamentvollen trefflichen Worte begeisterte Zustimmung. Eine zum größten Teil von der NS.-Frauenschaft ausgestattete Tombola ließ Manch Glücklichen einen netten Gewinn mit nach Hause nehmen. Alles in allem: ein Abend der nicht nur dem Ver gnügen galt, sondern bei dem auch das Ziel der NSDAP. »Errichtung eines neuen und besseren Deutschen Reiches" als oberster Grundsatz seine Gültigkeit hatte. Tokengedenkfeiern Auf Grund der Verordnung des Reichsministers des Innern über Versammlungen und Aufzüge vom 22. Oktober ds. Is. hat das Sächsische Innenministerium Versammlun gen und Aufzüge, die zum Gedenken an die Toten des Welt krieges veranstaltet werden, am 1. und 2. November 1932 (Allerheiligen und Allerseelen) und am 26. November 1932 (Totensonntag) allgemein genehmigt. Solche Veranstaltun gen sind jedoch 48 Stunden vorher der Ortpolizeibehörde knzumelden. Dresden. Für die am Sonntag durchgeführte Wah! zur Sewerbskammsr Dresden in der Wahlgruppe des Hand werks lagen zwei Wahlvorschläge vor, und zwar die Liste I des Innungsausschusses Dresden und die Liste 11 der Natio nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Nach dem wc- läusigen Abstimmungsergebnis hat die Liste derNSDAP die Stimmenmehrheit auf sich vereinigen können. Die Wahlbeteiligung betrug nur etwas über 30 Prozent. In der Wahlgruppe der übrigen (nicht zum Handwerk Mlen- den) Gewerbe fand eine Wahl nicht statt, da für diese Wahl- gruppe nur ein gültiger Vorschlag vorlag, die Vorgeschla genen also ohne besonderen Wahlakt als gewählt gelten. Dresden. Das zweite Todesopfer. Der fol genschwere Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnzug und einem Pferdegeschirr in der Prager Straße, bei dem be kanntlich eine 24 Jahre alte Fußgängerin auf der Stelle getötet worden war, hat nun noch ein zweites Todesopfer gefordert. Der Kutscher des Fuhrwerks, Emil Saupe, ist im Friedrichstädter Krankenhaus seinen furchtbaren Verletzun gen erlegen. Dresden. In einer großen Wahlkundgebung der Natio nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sprach der Reichs tagsabgeordnete Dr. Goebbels auf der Jlgenkampfbahn vor etwa 25 000 Zuhörern. Der Redner richtete scharfe Angriffe gegen die Reichsregierung. Er sagte u. a., es wäre besser, wenn Herr von Papen offen zugäbe, daß er Hitler nicht zur Macht kommen lassen wolle. Der Reichskanzler habe nicht den Mut, sich selbst dem Volke zu stellen. Die Reichsregierung mache ihre Propaganda durch eine subventionierte Regie- rungsvresse oder durch den bequemen und ungefährlichen Rundfunk. Hugenberg sei davon überzeugt, daß seine Partei von staatspolitischen Könnern nur so überflute. Wenn dem io sei, dann hätte die DNVp zweckmäßig gehandelt, wenn sie ihre Köpfe dazu verwandt hätte einmal in ihrer eigenen Partei Ordnung zu schaffen. Die NSDAP habe es nicht nötig, von ihren Köpfen zu reden Das Wirtschaftsprogramm der Regierung Papen sei fehlgeschlagen; ihre Außenpolitik habe Deutschland auf der ganzen Welt isoliert Man könne unmöglich 14 Millionen Menschen, die hinter der NSDAP ständen, einem derartigen Reichskanzler in die Hand geben. Der Redner forderte, man möge Hitler endlich die Macht geben, nicht damit die Nationalsozialisten lediglich zu Mini sterposten gelangten, sondern damit Hitler sein Programm restlos durchführen könne. Ani 13 August sei es nicht ge lungen, Hitler vom Volke zu trennen' am 6. November versuche die Regierung, das Volk non Hitler zu trennen. Dresden. „Spanische Schatzgräber". Die söge- nannten spanischen Schatzgräber-Schwindler haben sich nach mehrjähriger Pause wieder einmal Deutschland als Tätig keitsfeld ausge ucht. Auch in verschiedenen Städten Sachsens wohnende Personen haben in den letzten Monaten im Äer- vielfältigungsverfahren hergestellts Briefe aus Spanien er halten. in denen der Empfänger aufgefordert wird, einen wegen Bankrott angeblich im Gefängnis befindlichen Mann zur Wiedererlangung keines Geldes in Höhe von 1800 000 Francs zu verhelfen Die Summe lagere in einem Koffer, der sich in Verwahrung eines ausländischen Bahnhofs be finde. Die Briefempfänger werden ersucht, telegraphisch ihre Zusage zu erteilen und weitere Anweisungen abzuwarten. Es wird darauf hingewiesen, daß sie selbst nach Spanien kommen und die Gerichtskosten für den Inhaftierten zahlen müssen. Als Entschädigung für ihre Mühewaltung wird ihnen der dritte Teil des ini Koffer befindlichen Geldes in Aussicht gestellt. Tkotz dieses offensichtlichen Schwindels, vor dem schon wiederholt gewarnt wurde, scheinen sich immer wieder Personen zu finden, die den Vrieflchreibern Geldmittel zur Verfügung stellen; denn diese wären sonst nicht in der Lage, derartige Mässen von Briefen zu verschicken. — Das Landes- kriminalamt warnt erneut vor diesen Betrügern und bittet bei Eingang solcher Briefe um Anzeigeeerstattung an die nächste Kriminaldienststelle. Lhemnih. Dreifacher Brandstifter. Wie be reits gemeldet, waren in Niederzwönitz die Anwesen der Gutsbesitzer Bretschneider und Pfüller, die etwa 350 Meter voneinander entfernt liegen, großenteils niedergebrannt. Als Brandstifter wurde jetzt der wegen Sittlichkeitsverbrechen, Diebstahl und Unterschlagung vorbestrafte 32 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Ernst Döring ermittelt. Ihm konnte noch ein dritter Brand aus dm Jahre 1930 nachgewielen werden, dem damals Scheune und Stallung des Gutsbesitzers Rothe zum Opfer gefallen waren. In allen drei Fällen legt« Döring nach seinem Geständnis vorsätzlich das Feuer an. Als Grund zur Tat gibt er Trunkenheit an; er wurde ist Haft genommen. Lhemnih. „Blühender" Händel. Innerhalb der letzten vier Wochen waren auf dem Neuen Friedhof auffäl lend viele Blumendiebstühle verübt worden. Nun ist es durch die Aufmerksamkeit einer Frau und eines Friedhofs aussichtbeamten gelungen, eine hier wohnhafte, 59 Jahre alte Sattlersehefrau als Täterin zu ermitteln. Ihr tonnte nach gewiesen werden, daß sie größere Mengen Blumen, in der Hauptsache Erikaftöcke, von Gräbern gestohlen und damit einen schwunghaften Handel betrieben hatte. Grimma. Ein großzügiges Winterhilfs werk leitete der hiesige Frauenverein ein; er verteilt seine Gaben zum großen Teil aus Pfundspenden an Bedürftige. Eine solche Pfundspende besteht aus Reis. Mehl, Graupen, Linsen. Grieß, Nudeln, Zucker, Malzkaffee. Talg oder Fett, Margarine, Kakao, Salz, Gemüfe, Obst Konserven, Kar toffeln, Brot, Briketts und Seife Eine Psundspende hat den Wert von 10 RM. Milch- und Kleiderjpenden, Mittagessen und Familientische werden außerdem gewährt. Wurzen. Erdrutsch. Als aus dem sogenannten Obergraben, einem Betonkanal, der das Muldewasser dem staatlicher. Wasserkraftwerk zuführt, das Wasser abgelassen wurde, rutschte ein Teil des Kanals infolge des Nachlassens des Druckes, den das Wasser auf die Kanalböschungen aus geübt hatte, ab. Die Wiederherstellungsarbeiten dürften einige Wochen in Anspruch nehmen. Die Stromerzeugung ist nicht unterbrochen. Schirgiswalde. Den Brandwunden erlegen. Die geisteskranke Tochter Margarete des Gutsbesitzers Wauer in Kirschau, die in der elterlichen Besitzung Feuer angelegt und dabei selbst schwere Brandwunden erlitt, ist ihren Ver letzungen erlegen. Auch in Lhemnih nationalsozialistische Mehrheit Lhemnih. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Gewerbe kammerwahl im Bezirk Chemnitz sind insgesamt rund 8200 Stimmen abgegeben worden. Auf Liste 1 (Unpolitische Liste) entfielen in der Gruppe Handwerk 1700, in der Gruppe Handel und Gewerbe 500 Stimmen Für die Liste 2 (natio nalsozialistische Liste) wurden in der Gruppe Handwerk 3700, in der Gruppe Handel und Gewerbe rund 2300 Stimmen ab gegeben. In beiden Gruppen sind also, da auf Grund de» Mehrheitswahlrechts gewählt wurde, die Kandidaten d« Nationalsozialistischen Liste gewählt worden. Glauchau. Waffensuche. Anläßlich des Vogel schießens im „Weißen Lamm" in Hohndors hatte ein Natio nalsozialist bei einer erregten Aussprache einen Einwohner mit der Waffe bedroht und einen anderen angeschossen. Man vermutete deshalb, daß auch andere Mitglieder der NSDAP im Besitz von Waffen seien. Aus diesem Grunde nahm eine Abteilung der Zwickauer Kriminalpolizei Haussuchungen bei mehreren Einwohnern vor; die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Zwickau. Um die Ersparnisse bestohlen. Einem alleinstehenden 80jährigen Berginvaliden in Vielau wurden aus seiner Wohnung 200 RM gestohlen. Der Greis hatte jahrelang aus Furcht vor Entwertung das Geld sorg sam im Strumpf aufbewahrt. Falkenstein i. V. Tödlicher Verkehrsunfall. Auf der Fahrt von Falkenstein nach Bergen fuhr der 28 Jahre alte Viehhändler Harry Franz aus Reichenbach bei Siebenhitz In der Nähe der Chemischen Fabrik mit seinem Motorrad gegen einen Lieferkraftwagen. Franz wurde etwa zehn Meter weit fortgeschleudert und erlitt so schwere Verletzungen, daß er sofort tot war. Der 31 Jahre alte Fleischer Max Klemm aus Falkenstein,- der im Beiwagen mifuhr, geriet unter das brennende Kraftrad, trug schwere Kopfverletzungen, eine Gehirnerschütterung und einen kom plizierten Bembruch davon und mußte nach Zwickau in» Landkrankenhaus gebracht werden. Furchtbare Bluttat eines Familienvaters Limbach, 1. November. Im benachbarten Rußdorf gab der 46 Jahre alte Materialwarenhändler Hugo Herold aut seinen im Bette^liegenden siebenjährigen Sohn einen sofort tödlich wirkenden Revolverschuh ab Dann schoh er auf seine neben ihm schlafende Ehefrau und entleibte sich hieraus durch einen dritten Schuß selbst. Die Frau wurde ms Krankenhaus übergeführi; doch wird an ihrem Aufkommen gezweifelt. Als Grund der Tat werden eheliche Zwistigkeiten vermutet. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Jahn e.V. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). O-H. Sonntag, den 30. Oktober 1932. F a u st b a l l. Tv. Radeburg — Jahn 48 : 53 Kirchenuachrichten. Mittwoch, den 2. November 1932. Alendö 8 Uhr Bibelstunde über l.lstetr. 1, im Pfarrh. Donnerstag, den 3. November 1932. Nachm. 3 Uhr Großväterverein. Abends 8 Uhr Jungmädchenverein im Pfarrhause.