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Stück fand eine sehr gute Aufnahme bei dem anspruchslosen Publikum. Die Preisermäßigung in der Staatsoper. Aus Dresden wird berichtet: Die Herabsetzung der Eintrittspreise der Staatsoper hat schon in den ersten Tagen zu einer merk baren Steigerung des Besuches geführt. Im Hinblick auf zahlreiche schriftliche und fernmündliche Anfragen werden die neuen Preise der wichtigsten Platzgattungen bekannt- gegebE A-Rgng M non 1,70 RM. an, 4. Rang Mittölgalerie von 2,50 RM. an, 3. Rang Mittellogen von 4 NM- an, 2. Rang Mittellogen von 5 RM. an, 1. Rang und 1. Parkett von 6 RM. an, Mittelparkett von 5 RM. an, 2. Parkett von 4,50 RM. an. Im 1. Rang ermäßigt sich bei Entnahme eines Vorderplatzes und eines Rückplatzes der Preis'für den Rückplatz aus 3,50 RM. bzw. 4 RM. Ein Jahresanrecht oder ein Zwölferheft bietet besondere Preis vorteile. Prospekts sind bei den Tageskassen oder bei der Verwaltung der Staatstheater, Taschenberg 3, I, erhältlich. Auch versendet die Theaterverwaltung an Interessenten un entgeltlich einen Monatsspielplan. Anträge aus Zusendung dieses Spielplans werden an die Verwaltung der Säch sischen''Staatstheater, Dresden-A. 1, Taschenberg 3, I, er beten. Kraukenkassenstatistik bestätigt die Abnahme der Ar beitslosigkeit; Auch die Krankenkassenstatistik für den Monat September bestätigt, daß die Arbeitslosigkeit im Abnehmen begriffen -ist, Nach der Zahl der bei den Krankenkassen ge meldeten kränkenkässenpflichtigen Arbeitnehmer ist die Zahl der Beschäftigten im September gegenüber dem Monat August um 80 000 gestiegen, während im Vorjahrs eine Ab nahme der Beschäftigten um 250 000 und im August d. Z. eine'Äbnähme gegenüber dem Juli um 34 000 zu verzeich nen war. Diese Entwicklung wird auch durch die Beschäftig- tenftatistik der Gewerkschaften bestätigt. Aus aller Well. » Neberfällc auf Kassenbotcn. — 57 000 NM. erbeutet. — Ein Beamter erschossen. Vor dem Gebäude der DD.- Bank in Erfurt verübten gestern früh unerkannt ent kommene Täter einen Ueberfall auf einen Lohngeldträger und raubten 50 000 RM. Ein Inspektor der Bank wurde bon den Räubern erschossen. — Zwei junge Burschen über fielen gestern früh in München zwei Angestellte des Wohl fahrtsamtes und raubten ihnen 7000 RM. Unterstützungs gelder. Die Täter entkamen in einem gestohlenen Auto. * Kaufhaus unter Tränengas. Unbekannte Täter War fe» im Hamburg am Montagnachmittag in die Verkaufs räume des Einheitspreisgeschäftes Epa eine Anzahl Tränen gasbomben, durch die die Verkaufsräume völlig unter Gas gesetzt wurden, so daß Publikum und Berkaufspcrsonal flüchten mußten und der Verkauf für etwa zwei Stunden unterbrochen wurde. Ein Mann wurde festgenommen, der jedoch bestreitet, der Urheber der Tat zu sein. * Grubenbrand. Aus Bochum wird gemeldet: Auf der Schachtanlage. I/Il der Gewerkschaft Konstantin der Große entstand ein Grubenbrand. Die Brandschwaden find bis zur Schachtanlage VI/VII vorgedrungen. Einund zwanzig Bergleute mußten mit Vergiftungen ins Kranken haus gebracht werden. * Von Gronau in Bagdad. Von Gronau ist auf seinem Weltflug am Sonntagnachmittag in Bagdad eingetroffen. * G 38 im Schlamm sestgefahren. Das Junkersriesen flugzeug D 2500 (G 38) ist am Freitag bei der Landung auf dem Flugplatz Holtenau im Schlamm eingesackt, so daß es lange nicht fveikommcn konnte. Montag vormittag ist es mit günstigen Winden glatt gestartet. Nach einein Rundflug über der Stadt schlug das Flugzeug die Rich tung nach Hamburg ein. * Blutiger Grenzzwischenfall. In der Nähe von So- rowski ereignete sich am Sonntag an der deutsch-polnischen Grenze ein zur Stunde noch unaufgeklärter Zwischenfall, M dessen Aufhellung deutsche und polnische Beamte am Montag den ganzen Nachmittag gearbeitet haben. Der Arbeiter Popanda aus Sorowski hat sich am Sonntagnach- »üttag aus polnischem Boden, etwa zehn Meter von der Grenze entfernt, mit einem Mädchen getroffen. Den beiden Näherte sich ein polnischer Grenzbcamter, der au/ Popanda fwen Schuß abgegeben haben soll. Popanda wurde so Mver verletzt, daß er bald nach dem Vorfall verstarb. Seine Leiche wird heute seziert werden. Man hofft, durch die genaue Feststellung des Schußkanals Klarheit über den Fall zu bekommen. * Ein schwedisches Fischerboot mit 17 Insassen ver mißt. Ein Fischerboot, das mit 17 jungen Männern an Bord am Sonntagnachmittag von einem Fischerdorf aus Gotland auslief, wird seitdem vermißt. Die jungen Leute hatten den Wunsch geäußert, einer sowjetrussischen Kriegs flottille, die zur Zeit in der Ostsee kreuzt, einen Besuch ab zustatten. Man ist in Besorgnis, daß die jungen Leute auf einem Kriegsschiff zurückgehalten werden oder daß das Fischerboot gekentert oder abgetrieben worden ist. Zwei schwedische Marineflugzeuge, die gestern zur Suche nach den Vermißten gestartet waren, mußten wegen des stür mischen Wetters zurückkehren. Die Nachforschungen wer den wieder ausgenommen werden. * 200 000 englische Spinner im Streik. Der Spinner streik in der englischen Baumwollindustrie setzte am Montag in vollem Umfange ein. Fast sämtliche Spinnereien in Lancashire liegen still. Rund 200000 Mann beteiligen sich am Streik. * Unwetter über Frankreich. Seit zwei Tagen wird fast ganz Frankreich durch Sturm und Unwetter heimgesucht. Die Küstenschiffahrt ist stark beeinträchtigt. Mehrere Damp fer mußten in den Häfen Schutz suchen. Die Versorgung der Leuchtturmwärter ist nur mit großen Schwierigkeiten möglich. Der Hafen von La Rochelle mußte wegen Ueber- füllung gesperrt werden. * Starkes Erdbeben in Johannesburg. Die Stadt Johannesburg (Südafrika) wurde in der Nacht zum Mon tag durch ein starkes tektonisches Beben erschüttert. Einzel heiten über den angerichteten Schaden liegen noch nicht vor. Neues von der Milchstraße. Von Professor Dr. Paul Kirchberger, Berlin. Es sind außerordentlich merkwürdige Ding, die uns die neue Himmelskunde über ferne Welten verrät. Den ganzen Weltenraum haben wir uns als einen ungeheuren Ozean zu denken, in dem hier und da einige Inseln schwim men. Jede dieser nach Hunderttausenden zählenden Inseln, die so winzig sind im Vergleich zum Ozean des Alls, ist eine Sternenwelt, die aus Millionen, ja Hunderten Millionen Sternen besteht, von denen ein jeder unserer Sonne vergleichbar ist. Ihre Entfernung übertrifft die Sonnenentfernung von uns um mehr als die Mond entfernung die Dicke eines Blattes Papier. Trotzdem wissen wir nicht schlecht über diese „Welten inseln" Bescheid; ihre Größe können wir in vielen Fällen leidlich genau ausmessen, auch ihre Gestalt sehen wir ja im Fernrohr, und wir wissen, daß sie die Spiralform bevorzugen, wenn man sie auch nicht alle als „Spiral nebel" bezeichnen kann. Wir wissen ferner, daß manche dieser Gebilde in einer ungeheuren, Jahrmillionen er fordernden Umdrehung begriffen sind und daß sie eine offenbare Neigung haben, sich zu Inselgruppen zusammen zuschließen. Auf einer Himmelsfläche — nicht viel größer als der Vollmond — hat man 249 solcher Welteninseln entdeckt. Es ist also eine ganze Menge, was uns die Forschung weniger Jahre über den Weltenbau gelehrt hat. Aber am meisten gespannt werden wir auf die Beantwortung der Frage sein: Was wissen wir von der Welteninsel, zu der wir selber gehören? Daß unsere Sonne und mit ihr ihr ganzer Planeten anhang ein Glied der Milchstraße ist, darüber kann kein Zweifel bestehen. Wir haben uns die Milchstraße als ein ungeheures linsenförmiges Gebilde zu denken, das aus Vielen Hunderten von Millionen von Sternensonnen be steht. Schauen wir in die Richtung, in der sich die Sterne in die größte Raumtiefe erstrecken, so erblicken wir die Milchstraße am Himmel. Ihr Lichtschein rührt daher, daß wir die außerordentlich zahlreichen, weit, weit hinter- eiMnderstehenden, ungeheuer entfernten Sterne nicht mehr einzeln zu unterscheiden vermögen, so daß ihr Schein ver schwimmt. Aber auch die Sterne^ die ganz abseits der Milchstraße am Himmel stehen, gehören zur Milchstraße in diesem Sinne, nämlich zu dem ungeheuren Linsen« gebilde, nur stehen in dieser Richtung, von uns aus ge-, sehen, nicht so viele Sterne hintereinander, so daß dort der Lichtschimmer ausbleibt. Nun zeigt schon eine Betrachtung mit bloßem Auge, daß die Milchstraße kein gleichförmiges Gebilde ist, son dern in manchen Gegenden besonders hell leuchtet, dann auch wieder dunkle Gebiete hat, ja, sich in mehrere Arme zu teilen scheint, kurz einen sehr zusammengesetzten, ab wechslungsreichen Eindruck macht. Man unterscheidet denn auch einzelne Teilgebiete innerhalb der Milchstraße und nennt sie Wohl auch Sternenwolken. Aber die noch nicht endgültig entschiedene Frage ist: Haben wir die Milchstraße als Ganzes, als eine Welten insel aufzufassen, jenen fernen Welteninseln vergleichbar, oder ist sie eine Inselgruppe, so daß wir ihre ein zelnen Teilgebiete als Welteninseln auffassen können? Die Mehrzahl der Astronomen neigt Wohl heute zu der letzteren Ansicht. Fest steht jedenfalls, daß das gesamte Milch straßengebilde viel größer ist als alle anderen uns be kannt gewordenen Welteninseln. Zum Durchqueren der Milchstraße in ihrer größten Ausdehnung würde das Licht mindestens 100 000 bis 200 000, vielleicht gar 300000 Jahre gebrauchen, während sich die fernen Welteninseln mit etwa 10000 bis 30000 Lichtjahren begnügen. So hat man denn längst begonnen, die Milchstraße sozusagen aufzuteilen; wir selbst und mehr oder weniger alle mit bloßem Auge sichtbaren Sterne gehören zu dem sogenannten „lokalen Sternsystem", dessen Größe auch schon nach Tausenden von Lichtjahren zählt. Wenngleich in unserer Sternengegend jeder Stern von seinem Nachbar im allgemeinen um mehrere Lichtjahre getrennt ist (vom Sirius, dem nächsten der bei uns mit bloßem Auge sicht baren Sterne, braucht das Licht bis zu uns etwa neun Jahre), so stehen doch in unserer Nachbarschaft die Sterne noch verhältnismäßig dicht, wir befinden uns mitten in einer „Sternenwolke" und diese ist ebenso wie die an deren Teile des Milchstraßengebildes als selbständige Welteninsel aufzufassen. Ein besonders merkwürdiger Teil des ganzen Milch straßenbaues sind die Kugelsternhaufen, die gerade unsere nächste Nachbarschaft meiden und Zehntausende von Licht jahren von uns entfernt sind. Im Gegensatz zu den an deren Sternenanhäufungen, die die Linsenform bevorzugen, nehmen sie einen kugelförmigen Raum ein, in dessen In nern die Sternsonnen dichter stehen als in den Sternen- Wolken. Neuerdings meldet sich aber auch die entgegengesetzte Ansicht zu Wort, die die ganze ungeheure Milchstraße als ein einheitliches Gebilde auffassen will. Man hat Unter suchungen darüber angestellt, ob die Milchstraße wie dies von einigen fernen Welteninseln, wie vor allem dem Andromedanebel, schon nachgewiesen ist, in einer Um drehung um sich selbst begriffen ist. Freilich könnten wir diese Bewegung, weil sozusagen alles Sichtbare an ihr teilnehmen würde, nicht leicht nachweisen; trotzdem ist es gelungen, die folgende Vorstellung auszubilden. Der südliche, bei uns nur noch so eben sichtbare Teil der Milchstraße zeigt eine gewaltige Sternwolke im Stern bild des Schützen. Diese Hunderte von Millionen Sternen zählende Wolke ist als eine Art Zentralsonne anzusehen, um die die ganze übrige Milchstraße umläuft. Wie wir das von unserem kleinen Sonnensystem her kennen und auch durch Rechnung bestätigen können, laufen die inneren Teile schneller um als die äußeren (im Sonnensystem braucht der sonnennahe Merkur zu seinem Umlauf um die Sonne 88 Tage, die Erde ein Jahr, Jupiter 12, Saturn 30 Jahre usw.). In der Milchstraße nun sind wir vom Mittelpunkt der Bewegung etwa 25000 Lichtjahre entfernt; zu einem Umlauf brauchen wir 200 Millionen Jahre, obwohl un sere Geschwindigkeit 300 Kilometer in der Sekunde be trägt, zehnmal soviel wie die Geschwindigkeit der Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne. Die der Zentralsonne näher gelegenen Teile brauchen natürlich eine kürzere, die entfernteren eine längere Zeit zu einem Umlauf. Die Beweise für diese Anschauung liegen darin, daß man berechnen kann, was sich, bei dem innen schnelleren, außen langsameren Umlauf um die angenommene Zentral sonne, für gegenseitige Verschiebungen der Sterne im Lause der Zeit ergeben würden, und diese mit den wirk lich wahrgenommenen Aenderungcn vergleicht. Das ist natürlich wegen der winzigen Kleinheit, in der uns'alle diese Größen innerhalb der sehr kurzen uns zur ,Ver fügung stehenden Zeiten erscheinen, eine sehr schwierige Aufgabe. Wie man sieht, sind es ungewöhnlich große und kühne Bilder, die uns die neueste Sternkunde vorzaubert. Man darf gespannt sein, wie sich unsere Vorstellungen vom Bau der Welt im Ganzen und von der Milchstraße, unserer engeren Heimat in ihr, weiter gestalten werden. Gefährliche Kavaliere. Roman von Edmund Sabot t. Wj (Nachdruck verboten.) Eine Ewigkeit schien dieser Zustand anzudauern und es war angenehm, sich so in halber Dämmerung leicht wie auf Flügeln dahinschweben zu fühlen, ohne Bewußtsein und Willen, ohne Schmerz und Lust. Da hörte sie plötzlich ihren Namen von einer jener Stimmen und jählings besann sie sich auf alles, auf jede Einzelheit, auf Mac Arrew, auf ihren Kampf mit ihm, auf alles. Sie riß die Augen weit auj. Sie lag in ihrem Bett, dessen Vorhänge zurückgezogen waren.- Vor ihr saßen Doktor Gryce, der Schtsssarzt, und Ethel Ruesdael, die mit bekümmertem und sorgenvollem Gesichtsausdruck mit dem Arzt sprach; und etwas abseits befand sich Jeannette, die ganz zusammengekauert, furcht sam und hilflos auf dem Ruhebett hockte, worüber Gwennies Kleider gebreitet waren. Die drei waren wohl nicht auf Gwennies Erwachen gefaßt gewesen, denn sie fuhren zusammen, als Gwennie den Namen „EthelI" rief. Doktor Gryce sprang sofort auf und beugte sich über seine Kranke. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht Syrück, sah ihr in die großen blanken Augen und lächelte ne an. Er schien erleichtert aufzuatmen, als er ihre Augen w klär und verständig dreinblicken sah. „Nun ist unsere Stebenschläferin wieder zu uns zu» sückgekehrtl* sagte er in einem Tone, dessen Scherzhaftig keit nicht ganz überzeugend klang. „Fühlen Sie sich noch krank?" Gwennie hatte überhaupt nicht das Gefühl, je krank gewesen zu sein Sie verspürte nur einen leichten Druck km Kopf, wie man ihn eben nach einem sehr tiefen und sesten Schlaf verspürt, aber davon abgesehen, war ihr frei Und leicht. Das Sprechen fiel ihr freilich schwer, aber stur, weil sie zu träge war, die Lippen zu bewegen. Des halb gab sie auch auf des Doktors Frage keine Antwort; Ue schüttelte nur den Kopf. Ethel ergriff Gwennies beide Hände und küßte sie, 'ußle ihr dann auch die Stirn und konnte kein Wort her- borbringen aus Freude darüber, daß Gwennie endlich wieder zu sich gekommen war. Jeannette trat mit einer wahren Armsündermiene an das Lager ihrer Herrin heran, übertriebenes Schuld- bewutzlsein stand in ihrem Gesichtchen, sie verzog ihren Mund zu einem ganz weinerlichen Ausdruck, schluckte, wie Kinder es tun, denen die Tränen seht nahe sind, und als sie dann Gwennies Blick auf sich ruhen fühlte, fing sie auch wirklich wieder an zu weinen, ganz herzzerbrechend und hemmungslos. Ihr kleines, zartes Gesicht war im Nu von Tränen überströmt. Sie warf sich vor Gwennies „Erzählen Sie mir, was sich an Bord abgespielt hat!" Bett auf die Knie, preßte ihre nassen Wangen an Gwennies Hände. „Oh, Miß Dolan, verzeihen Sie mir! Ich bitte Sie, ich bitte, verzeihen Sie mir! Ich konnte doch nicht anders! Oh, Miß Dolan, ich hatte solchen Durst und ich wäre fast gestorben vor Schrecken und Angst! Nein, nein, ich konnte nicht anders " Gwennie sah erschrocken die Kleine an. „Sie ist mit ihren Nerven bejammernswert her unter!" flüsterte der Arzt „Haben Sie ein wenig Geduld mit ihr!" Gwennie legte ihre Hand auf Jeannettes Haar. „Seien Sie ganz ruhig, liebe Jeannette," sagte sie mühsam, „Machen Sie sich keine Vorwürfe — Es wäre ja doch alles so gekommen — —" Überdruß und Ekel ver schlossen ihr den Mund Gwennie wandte ibr Gesicht Ethel Ruesdael zu: „Und du, Ethel?" Es fehlte nicht viel, so wäre Ethel genau so zu» sammengebrochcn wie die kleine Zofe. „Oh, Gwennie, liebe, liebe Gwennie, eS ist ganz furcht bar — oh, du weißt ja nicht -" Aber der Arzt fiel ihr ins Wort: „Wir wollen noch warten, Miß Ruesdael. es könnte Miß Dolan zu sehr erregen." Da richtete sich Gwennie aus den Kissen auf und sagte fest: „Erzählen Sie mir, was sich au Bord abgespielt hat! Ich will es wissen! Ich will alles wissen!" Keiner gab ihr eine Antwort, und Gwennie fragte weiter: „Wie lange habe ich geschlafen?" „Seit mehr als achtnndvierztg Stunden," antwortete Doktor Gryce. „Wir haben große Mühe mit Ihnen ge habt. wenn Sie auch nicht gerade in Gefahr waren. Aber Sie fühlen sich nun auch wirklich wieder einigermaßen wohl?" „Ich fühle mich ganz wohl," erklärte sie. „Ich will aufstehen und mich ankleiden." „Möchten Sie nicht doch lieber einstweilen noch warten - —" versuchte der Arzt einzulenken. Aber Gwennie beharrte standhaft auf ihrem Willen: „Ich fühle mich kräftig genug, um aufzustehen." Doktor Gryce gab sich zusrieden und verließ das Schlafzimmer. Mit Jeannettes und Ethels Hilfe kleidete sich Gwen- nte an und erfuhr währenddessen, daß sich, seit Mac Arrew der Herrscher an Bord war, ejgcntlich nichts geändert habe. „Wer hätte das gedacht, Gwennie," klagte Ethel. „Wer hätte das alles je gedacht? Jay Ogden, der Herzog, Galway, auch Hurrogale - alle, alle sollen Verbrecher sein, solche Verbrecher? Du hast es geahnt, Gwennie Du hast es gewußt, daß sie den armen Pearsonby ermordet haben Jetzt zweifelt keiner mehr daran, daß es so ge wesen m Es ist unfaßbar schrecklich!" Gwennie gab keine Antwort. Jeannette bediente sie schweigend, während Ethel sich aus einen der niedrigen Sessel niederließ und abermals zu wehklagen begann: «Fortsetzung solgt.)