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landes nutzbar machen, so mutzten wir unsere grotze geschicht liche Vergangenheit festen Willens und klaren Blickes ent wickeln und ausbauen. Die Jugend brauche etwas, zu dem sie begeistert aufblicken könne. Durchdrungen von dem zu versichtlichen Glauben an Gott und die Zukunft unseres Bölkes würden wir unser Land stark erhalten, wenn wir den festen Willen dazu hätten. Unter den weiteren Rednern befand sich auch der erste Bundesführer des Stahlhelms, Franz Seldte, der die innere Verbundenheit des Stahlhelms mit den deutschen Frauenbünden hervorhob. Der Stahlhelm werde, betonte der Redner, keine Bindungen mit einzelnen Parteien eingehen. Die Richtung des Kampfes werde durch seine großen unver- Ünderlichen Ziele gekennzeichnet: Starke Staatsfllhrung, unabhängig von Parteien, bedingungslose Wehrhoheit, Neu aufbau des Reiches, Eingliederung aller Deutschen in die Erzeugung und den Genuß des Volksvermögens und Eigen tum für jeden Deutschen. Aus aller Well. * Achte Südamerikafahrt des „Graf Zeppelin". „Graf Zeppelin" ist gestern abend 22.44 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu seiner achten Südamerikafahrt nach Bernambuko gestartet. An Bord befinden sich 12 Passagiere, darunter Ministerialdirektor Dr. Brandenburg vom Neichs- uerkehrsministerium, Reichsbahngeneraldirektor Dr. Dorp- uüiller, Konteradmiral Settle, der Sieger im diesjährigen Eordon-Bennett-Flug. Von Pernambuko geht die Fahrt nach Rio de Janeiro. * Beleidigungsklage gegen den oldenburgischen Mi- uisterpräsidenten. Der Evangelische Oberkirchenrat hat gegen den oldenburgischen Ministerpräsidenten Röver Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Röver hatte es in einer Rede als Kulturschande bezeichnet, das die oldenburgische Geist lichkeit einen Mijsionsvortrag des Negerpastors Kwami unterstütze. Der Beschluß des Oberkirchenrates ist darauf Zurückzuführen, daß die nach einer mündlichen Aussprache er wartete Zurücknahme der beleidigenden Aeußerungen durch den Ministerpräsidenten nicht erfolgt ist. * Schwere politische Schlägerei. — Ein Toter. Aus Bad "euenahr wird gemeldet: In der Nacht zum Sonntag kam im benachbarten Lohrsdorf zu einer schweren Schlägerei Zwischen Anhängern der NSDAP, und Bewohnern des Mes, in deren Verlauf ein 20jähriger Mann aus Lohrs dorf getötet, ein anderer schwer verletzt und zwei weitere wicht verletzt wurden. Bei den Verletzten handelt es sich ebenfalls um Einwohner des Ortes. * Nationalsozialistische Zeitungen verboten. Der Ober- fiiisident der Rheinprovinz hat die Eauorgane Düsseldorf der NSDAP., die Volksparole, die Wuppertaler Zeitung und den Bergischen Beobachter, für die Zeit vom 10. bis ein- Weßlich 14. Oktober verboten. Wie verlautet, ist der Grund der Verbote in einem Artikel: „Weg mit der Herrenklub- bppe" in den Ausgaben vom 6. Oktober zu suchen. * Kein Kokainschmuggel von Deutschland nach Böhmen, ^ie ams Graslitz berichtet wird, bewahrheiten sich die kürz- "ch aufgetauchten Gerüchte über die Aufdeckung eines Bußen Kokainschmuggels von Sachsen nach Graslitz und Mi da nach den böhmischen Bädern nicht. Die zuständigen Behörden auf deutscher und tschechoslowakischer Seite haben übereinstimmend erklärt, daß kein Kokainschmuggel vorliegt. * Regierungsrätin Erkens entlassen. Wie erinnerlich, waren seinerzeit gegen die Leiterin der Hamburger weib- Men Polizei, Regierungsrätin Erkens, schwere Beschul- Uungen gerichtet worden, weil zwei der ihr unterstellten Beamtinnen angeblich unter dem Eindruck ungerechter Be- wwdlung durch ihre Vorgesetzte, Frau Erkens, gemeinsamen selbsluwrd verübt hatten. In dem gegen Frau Erkens ^geleiteten Disziplinarverfahren hat jetzt die Disziplinar- w'nmer, wie die Staatliche Pressestelle mitteilt, nach fast "Mvöchiger Verhandlung am Sonnabend ihr Urteil dahin Mllt, daß die Angeklagte des Dienstvergehens schuldig 0 und zur Dienstentlassung verurteilt werde. Das Gericht !!?t ihr mildernde Umstände zugebilligt, um dadurch dem ^nat und dem Bürgerausschuß rechtlich die Möglichkeit geben, ihr eine Pension auf Lebenszeit oder eine vor hergehende Unterstützung zu gewähren. y * Große Unterschlagungen bei der Kämmereikasse Mdhorn. Vor einigen Tagen wurde ein Einbruch in die Mimereikasse der Stadt Nordhorn (Grafschaft Bentheim) Langen, bei dem dem Täter 2000 RM. in die Hände belen. Ein Kassenbeamter konnte der Tat überführt werden Gefährliche Kavaliere. Roman von Edmund Sabot t. (Nachdruck verboten.) . Gwennie hatte Mitleid mit dem Armen und sie be handelte ihn besser als sonst. Als er den demütigen Vor- Mlag wagte, in der Bar ein Eisgetränk zu nehmen, denn Hitze sei nun allgemach unerträglich geworden, war sie öÜori einverstanden — aber der Herzog auch. Er schloß M ihnen ohne weiteres an und es war rührend zu sehen, tapfer der Lord mit seiner Enttäuschung und seinem ^rger kämpfte. . Waren es nur Ärger und Enttäuschung? Was noch Gütlicher aus Pearsonbys Gesicht geschrieben stand, war. Mifellos Angst! Angst wovor? Seine unruhig flackern- An Augen und sein jammervoll unsteter Blick gaben in Gegenwart des Herzogs keine Antwort. Waren die beiden oeinde? Ich muß ihn unbedingt heute noch sprechen, nahm Fennie sich vor. Ich werde ihm klare, eindeutige Fragen Men und er wird mir nicht minder klar und eindeutig Mworten müssen. Ich will wissen, was hier vorgeht. , Die Gelegenheit dazu sand sich erst am kpäten Abend Festsaal, wo man trotz der orückenden Nähe des Äuators wie an jedem Abend tanzte. Es fiel ein leichter Zegen auf Deck und man hatte die Veranstaltung des Elizes dort oben absagen müssen Lord Pearsonby hatte fast ständig mit Mary Rantoul ^arizt und er sah noch immer wie am Nachmittag ein .Pvig krank und erschöpf! aus, als Gwennie ihn während Mer Pause bemerkte und ihm freundlich, auffordernd und ^chelnd zunickte. Er schien sosorl zu verstehen, wenn er M aus Vorsicht ihren Gruß nicht erwiderte Wie ganz -Me Absicht näherte er sich dem Platz, wo sie in Gesell- Mf« des Herzogs und Jay Ogdens saß, und als die Msst einsetzte, stand er plötzlich vor ihr und verbeugte sich. Mmand. auch der Herzog nicht hatte das verhindern ""Nen. . 6'wennte stand aus und ging ihm die drei Schritte enl- Men. . Warum pocht mein Herz so laut? fragte sic sich un Wuldig. Sie fühlte in ihr Gesicht eine Hitze steigen und " Atem ging plötzlich so schwer Sie tanzte. y. Ivy Söyuyler, die eng tn Lord Hurrogates Arme Mmiegl an ihr vorüberglitt, sandte ihr einen verzückten "ck zu und schloß dann im Weitertanzen die Augen und legte ein Geständnis ab. Hierbei kam zutage, daß weiterhin über 40 000 RM. unterschlagen worden sind. Der Stadtkämmerer, der die Unterschlagung zugeben mußte, und der Kassenbeamte wurden in Haft genommen. * Bestialischer Raubmord. — Ein Anto besitzer auf der Landstraße ermordet. In der Nacht zum Sonntag wurde von einem Motorradfahrer auf der Chaussee Grünberg—Berlin ein völlig zertrümmerter Personenwagen vorgefundcn. Im Innern des Wagens lag der Besitzer, der Chauffeur Paul Sarnowski ans Grün berg, mit eingeschlagener Schädeldecke. Die auf telepho nischen Anruf des Motorradfahrers herbeigeeilte Polizei nahm sofort die Untersuchung auf. Bei der Untersuchung des Toten fand man am Hinterkopf eine Schußwunde vor. Es handelt sich um Raubmord. * Ein Gut abgebrannt. Aus Markneukirchen wird ge meldet: In Eubabrunn brach in der Nacht zum Sonnabend ein Schadenfeuer aus, welches das Gut des Landwirts Max Lederer, bestehend aus Wohnhaus, Scheune und Schuppen, vollständig in Asche legte. Das Großvieh konnte gerettet werden. Die eingebrachte Ernte und landwirtschaftliche Maschinen wurden vernichtet. Zwei Familien wurden ob dachlos. Es wird böswillige Brandstiftung vermutet. * Razzia gegen Schmuggler. — Zehn Verhaftungen. Am Sonnabendabend nahmen die Zollfahndungsstelle Köln und ein Aufgebot von Schutzpolizei eine große Razzia im sogenannten Griechenmarktviertel gegen Schmuggler vor. Zehn Personen wurden sestgenommen. Ein Kraft wagen, der zum Schmuggeln benutzt wurde und dessen Kühler gepanzert war, wurde beschlagnahmt. Außerdem fand man noch über tausend geschmuggelte Zigaretten. * Zwei Falschmünzerwerkstätten ausgehoben. Aus Stuttgart wird gemeldet: Am Donnerstag wurden der Schriftsteller Kurt Roschmann und die Musik- und. Sprach lehrerin Ida Rutz bei der Verbreitung von falschen Fünfzig pfennigstücken festgenommen. Die Falschmünzerwerkstätte wurde in der Wohnung des Roschmann ausgehoben, wobei halbfertige und fertige Falschstücke in großer Anzahl be schlagnahmt werden konnten. Der Arbeitslose Franz Blessing wurde am Sonnabend in Feuerbach bei der Ver breitung von falschen Fünfmarkstücken festgenommen. Die Falschmünzerwerkstätte konnte in seiner Wohnung aus- aeboben werden, wobei noch über 20 falsche Fünfmark stücke vorgefunden wurden. Blessing und zwei Mittäter in Eßlingen, die festgenommen werden konnten, wurden dem Richter Vvrgeführt. * Gemeindewahlsn in Eerdauen. Bei den gestern in Eerdauen (Ostpreußen) abgehaltenen Stadtverordnetsn- wahlen blieb die Wahlbeteiligung mit 64 Prozent weit hinter der der letzten Reichstagswahl (94 Prozent) zurück; bei der letzten Landtagswahl hatten 88 Prozent und bei der Stadtverordnetenwahl im Jahre 1929 78 Prozent Ler Wählerschaft ihre Stimme abgegeben. Bei der heutigen Wahl entfielen auf die NSDAP. 483 Stimmen (bei der letzten Reichstagswahl 1074, bei der letzten Landtagswahl 990 und bei der Stadtverordneten wähl im Jahre 1929 126 Stimmen). SPD. 593 gegen 898 bzw. 1011), Bürgerliche Einheitspartei (umfassend Deutschnationale, Deutsche Volks partei und Wirtschaftspartei) 164 (gegen 213 bzw. 260 bzw. 944), KPD. 170 (gegen 217 bzw. 107 bzw. 0). Cristlichsoziale 151 (gegen 101 bzw. 116 bzw. 0). — An Mandaten erhalten NSDAP. 4 (bisher auf Grund der Wahl von 1929 1), SPD. 6 (8), Bürgerliche Einheitsliste 4 (7), KPD. 1 (0), Christlich soziale 1 (0). * Die Ursache des Wildererdramas. Das Wilderer drama in Rainwiese ist, wie nunmehr festgestellt wurde, durch den Abschuß eines Hirsches verursacht worden. Der fragliche Sechsender war der Stolz des Reviers und sollte dieser Tage vom Jagdherrn Clary in Teplitz erlegt werden. Man kann sich nun die Erbitterung des Hegers vorstellen, als er erfahren mußte, daß das Prachttier einige Tage vor Abschuß durch den Jagdherrn von einem unbekannten Schützen niedergeknallt worden war. Ein Dackel spürte den erlegten Sechsender unter Gebüsch vergraben auf. Als Heger Richter kurze Zeit darauf in einem Stimmersdorfer Gasthause Einkehr hielt, Wurde er von einigen jüngeren Burschen wegen des abgeschossenen Hirsches gehänselt. Unter den Burschen befand sich auch der Fleischergehilfe Klein- Peter. Der weitere Verlaus der Tragödie ist bekannt. Im Handgemenge mit dem Forstmann wurde Kleinpeter nieder geschossen. * Tödliche Abstürze im Wilden Kaiser. Im Wilden Kaiser stürzten gestern zwei Touristen tödlich ab. Der 22 Jahre alte Student der Technik Karl Mordan aus Salz burg und der 32 Jahre alte Lehrer Ludwig Hall aus Offen burg in Baden unternahmen am Vormittag eine Besteigung der Fleischbank-Ostwand. Kurz nach dem Einstieg in die Wand geriet der an zweiter Stelle gehende Hall ins Rutschen und riß dabei seinen Vordermann am Seil mit. Beide stürzten etwa 60 Meter tief ab und waren sofort tot. Ihre Leichen wurden von einer Expedition der Alpinen Rettungsstelle nach Kufstein gebracht. * Der Welthöhenrekord Prof. Piccards anerkannt. — 16 2V1 Meter. Die Federation Aeronautique Inter nationale hat nach Einsicht der ihr vom Aeroklub der Schweiz zugestellten Akten den Stratosphärenflug des Pro fessors Piccard vom 18. August folgendermaßen festgelegt: 1. Absoluter Welthöhenrekord, 2. Internationaler Höhen rekord Klasse (Ballon) 8. Kathegorie (Inhalt von mehr als 4 Kubikmeter) mit 16 201 Metern. * Kraftwagenführer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Aus Bozen wird gemeldet: Am 23. August stürzte bei Mals im Vinzgau (Südtirol) ein vollbesetzter Autobus über die Straßenböschung. Alle 23 Insassen wurden unter dem Wagen begraben. Fünf Fahrgäste sind an den Folgen der Verletzungen gestorben. 12 Personen trugen schwere Ver letzungen davon. Der Führer des verunglückten Kraft wägens Karl Dauber aus Ravensburg, der nach dem Unglück verhaftet wurde, stand am Donnerstag vor dem Gericht in Bozen. Nach kurzer Verhandlung wurde der An geklagte wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Kör perverletzung zu drei Jahren Kerker verurteilt. Bei der Uebersetzung des Urteils ins Deutsche brach Dauber ohn mächtig zusammen. * Schiffszusammenstoß im Kanal. — Ein norwegischer Dampfer gesunken. Der englische 11000-Tonnen-Dampfer Africa Star stieß am Sonntag auf der Höhe von Dungeneß im Kanal infolge dichten Nebels mit dem norwegischen 150? T. nen-Dampfer Charente zusammen. Die Charente wurde so schwer beschädigt, daß sie sofort zu sinken begann. Die Mannschaft wurde vom Africa Star gerettet, der nur leichtere Beschädigungen erlitt. Versuche, die Cha rente nach Dover abzuschleppen, schlugen fehl, da das Schiff nach kurzer Zeit sank. * Gemeindewahlen in Belgien. Die gestern in ganz Belgien durchgeführten Gemeindewahlen sind vollkommen ruhig verlaufen. Nach den bis 20 Uhr vorliegenden Ergeb nissen hat die Sozialistische Partei in etwa 20 Gemeinden die absolute Mehrheit erreicht, wogegen sie in nur einer Gemeinde ihre Mehrheit verloren hat. Die sozialistischen Wahlerfolge sind vor allem in landwirtschaftlichen Gegenden und in Limburg zu verzeichnen. Die aus den großen Städ ten vorliegenden Wahlergebnisse sind gleichfalls für die Sozialisten günstig. Die Kommunisten haben — abgesehen von Verviers — nirgends nennenswerten Fortschritt erzielt. * Mord in Löwen. Am Sonnabendabend drangen drei junge Männer in die Kolonialwarenhandlung von Ludwig in Löwen (Kreis Brieg) ein. Ein vierter Mann blieb am Geschäftseingang als Aufpasser stehen. Im Geschäftslokal hielt einer der Männer mit zwei Pistolen das im Laden befindliche Personal im Schach, während die beiden anderen in das Büro liefen und dort das Ehepaar Ludwig und das Büropersonal unter Vorhaltung von Pistolen aufforderten, die Hände hochzuheben. Als sich der Kaufmann Adolf Lud wig den Einbrechern entgegenstellte, schossen sie ihn nieder. Sie flüchteten dann, ohne etwas geraubt zu haben. Die Täter gaben im Geschäft und auf der Straße noch eine ganze Anzahl von Schüssen ab. Ein Täter wurde bei dem Ueberfall verletzt. * Wolkenbrüche in Nizza, lleber Nizza entlud sich wiederum ein schweres Gewitter, das großen Schaden anrich tete. Die ganze Nacht hindurch folgte ein Wolkenbruch dem anderen. Mehrere Parkanlagen glichen am Sonntagmorgen großen Seen. Das Wasser stand vereinzelt einen Meter hoch. Die niedrig gelegenen Häuser stehen teilweise unter Wasser. Zahlreiche Straßen glichen reißenden Gebirgsflllsssn. In Cimiez bei Nizza brach die Mauer, die das dortige Kloster schützt, unter der Gewalt der Wasserfluten zusammen. Der Schaden wird auf etwa 15 Millionen Frank geschätzt. *WiederVürgerkrieg inSchantung. Aus Neuyork wird gemeldet: Einem beim amerikanischen Staats departement eingegangenen Bericht der amerikanischen Ge sandtschaft in Peking zufolge sind in der chinesischen Pro vinz Schantung, wo vor kurzem ein Bürgerkrieg ausgebro chen war, wieder schwere Kämpfe im Gange. In unmittel barer Nähe Tschifus herrschten unbeschreibliche Zustände. Lord Pearsonbys graues Gesicht erschien steinern in seiner starren Unbeweglichkeil. Gwennie fragte ihn nichts, weil ihr plötzlich unbegreislicherwcise aller Mut abhanden gekommen war, Fragen an ihn zu stellen Erst als sie sich wett im Tanz von der Stelle entfernt hatten, wo der Herzog von Ellisburne mit Jay Ogden saß, begann Pear sonby zu sprechen. Er verlangsamte gleichzeitig seine Schritte, um Zeit zu gewinnen „Ich habe Ihnen etwas zu sagen, Miß Gwennie," be gann er sehr erregt, aber ganz leise, so daß sie ihn anfäng- Er flüsterre: „Sie sind tn Gefahr, Miß Gwennie!" lich kaum verstehen konnte. „Wir werden beobachtet und deshalb dürfen Sie, was ich Ihnen auch immer sage, keine Miene verziehen! Sie dürfen nicht erschrecken! Hören Sie mich, Miß Gwennie?" „Ja, Lord Henry, ich höre Sie. Was haben Sie mir zu sagen?" „Sie müssen lächeln, Miß Gwennie, als wenn ich Ihnen die schönsten und süßesten Schmeicheleien sagte. Sie müssen lächeln!" Und Gwennie lächelte wirklich, ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Eine Pause entstand. Sie tanzten an dem Herzog von Ellisburne und Jay Ogden vorbei und beider Äugen folg ten dem tanzenden Paar. Gwennie lächelte, wie es ihr be fohlen worden war, und Lord Pearsonby neigte sich tief und zärtlich über ihre Schulter. Er flüsterte: „Sie sind in Gefahr, Miß Gwennie! Sie sind in Gefahr! Das ganze Schiff ist tn Gefahr!" Gwennie starrte ihn an und sie erschrak, denn es war ihr, als spräche er im Irrsinn, sein Gesicht wa> furchtbar entstellt, seine Lippen zuckten, seine Nasenflügel zitterten und seine Augen hatten einen seltsam starren and blick losen Ausdruck. „In welcher Gefahr, Lord Henry? So sprechen Sie doch!" „Nicht so laut! Um Gottes willen, nicht so laut! Lächeln Sie, Gwennie, lächeln Sie und seien Sie nicht er schrocken! Wir werden beobachtet! Jay Ogden Es geh« um mein Leben!" Und Gwennie lächelte. Lord Pearsonby atmete heiß und schnell. „Wir haben nur noch wenige Minuten Zeit. Ich kann Ihnen nicht viel sagen. Aber ich flehe Sie an, mir zu ver trauen und mir zu glauben! Sie glauben mir, Miß Gwennie?" „Ja, Lord Henry, ich glaube Ihnen!" Das Saxophon heulte und wimmerte, schwieg dann und überließ den Geigen die Melodie. Einige der tanzen den Paare summten sie mit. Lord Pearsonby flüsterte: „Erlauben Sie mir, Miß Gwennie, heute nacht in Ihre Kabine zu kommen? Wollen Sie mich erwarten?" „Ja, ich erwarte Sie. Was werden Sie mir mit teilen?" „Wie wir uns retten können " „Von wem droht die Gefahr?" „Von allen, von allen —" „Mein Gott, so sprechen Sie doch!" flehte sie. „Viel leicht kann der Kapitän, wenn wir ihn zu Rate ziehen —" Pearsonby zuckte zusammen „Nein, nein! Kein Wort darüber zum Kapitän! Wir alle wären verloren! Zu keinem Menschen dürfen Sie da- von sprechen!" „Aber was geht hier vor? Wer ist Jay Ogden?" „Sie müssen sich geduldenI Ich könnte Ihnen doch nicht alles sagen. — Lächeln Sie, Gwennie! Je' Ogden beobachtet uns! Nein - jehen Sie nichi zu tbm hin! Er beobachtet uns! - Heute nackn Gwennie! Hören Sie? Ich werde kommen! Sie müssen warten > Ich weiß noch nicht, wann ich komme Wollen Sie warten?" „Ja, Lord Henry, ich warte!" iForlsetzung solgt.)