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Ottendorfer Zeitung : 12.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193210126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19321012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19321012
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-12
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.10.1932
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Preußen—Reich vor dem Staatsgerichtshof. Heute vormittag trat der Staatsgerichtshof zusammen, um die Klage der durch die Notverordnung des Reichspräsi denten vom 20. Juli 1932 ihrer Aemter enthobenen acht preußischen Minister gegen das Reich und gegen den Reichs kanzler als Reichskommissar zu verhandeln. Nach dieser Klage soll die erfolgte Einsetzung des Reichskommissars für Preußen und die Außeramtssetzung von Mitgliedern einer Landesregierung oder von Beamten im Wege der Reichs executive und die Ernennung neuer Landesbeamter auf dem gleichen Wege als verfassungswidrig erklärt wer den. Schließlich wollen die ihrer Aemter enthobenen Mini ster sich gegen den vom Reichskanzler erhobenen Vorwurf der Pflichtverletzung im Sinne des Artikels 48 Abs. 1 vor dem Staatsgerichtshof rechtfertigen. Die rein rechtliche Seite der Klage berührt außerordentlich schwierige Verhältnisse. Das kommt allein schon zum Ausdruck in der großen Zahl der Sachberater, die dem bevollmächtigten Vertreter der Klagepartei zur Seite stehen. Dabei darf man insbesondere gespannt sein auf die Stellungnahme des von der klagenden Partei zugezogenen Staatsrechtslehrers Professor Dr. A n - schütz, da gerade Anschützs Kommentar zur Reichsver fassung der Stellungnahme der Reichsregierung in diesem Streitfall besonders entaegenkommt. Ohne besonderen Belang ist es, daß auch Baden und Bayern sich der Klage angeschlossen haben. Dieser Anschluß ist lediglich erfolgt zum Zwecke der Feststellung durch den Staatsgerichtshof, ob das Reich überhaupt grundsätzlich zum Einschreiten gegen ein Land befugt ist. Starker Andrang. Leipzig, 10. Oktober. Schon um 9 Uhr begannen die mit Karten versehenden Zuhörer für den Staatsgerichtshof, sich auf dem Reichsgerichtsplatz zu sammeln. Ihre Zahl ist so groß, daß nicht nur im großen Verhandlungssaal des Reichsgerichts selbst jeder verfügbare Platz besetzt ist, viel mehr sind auch die großen Zuhörertribünen geöffnet. Alle Eingänge sind durch Polizei besetzt und es findet eine drei fache Kontrolle der Einlaßkarten und der Persönlichkeiten der Kartenbesitzer statt. Die Besetzung des Staatsgerichtshofes. Der Staatsgerichtshof ist in folgender Zusammensetzung zusammengetreten: Präsident des Reichsgerichts Dr. Bumke als Vorsitzender, Reichsgeritsräte Triebel, Schlicht und Dr. Schwalbe, sowie Oberverwaltungsgerichtsräte Dr. von Müller, Dr. Gumbel und Dr. Striegler als Beisitzer. Der Reichskanzler ist als Reichskommissar für Preußen nicht ver treten. Die kommissarische Regierung hat einen Vertreter nicht entsandt. Die Reichsregierung wird in den Verhand lungen durch den Ministerialdirektor Eottheiner und durch Ministerialdirektor Dr. Huche vertreten. Als Berater sind mit ihnen erschienen die Universitätsprofessoren Dr. Jakobi, Leipzig, Dr. Schmidt, Berlin, und Dr. Bilfinger, Halle. Die ihrer Aemter entsetzten preußischen Minister werden durch die inzwischen zur Disposition gestellten preußischen Ministe rialdirektoren Badt und Dr. Brecht vertreten, denen llniver- sitätsprofessor Giese, Frankfurt a. M. beigegeben ist. Außer dem wird der bekannte Heidelberger Professor Anschütz, Kommentator zu der Reichsverfassung für die preußische Ne gierung eintreten. Außerdem sind vertreten die Fraktionen des Zentrums und der SPD. im preußischen Landtag sowie Bayern und Baden. Zwei Stuhlreihen vor den Pressetischen sind mit namhaften Juristen besetzt. Die Sitzung wurde um 10.50 Uhr durch den Reichs gerichtspräsidenten eröffnet. Auf die Erklärung des Mini sterialdirektors Dr. Gottheiner, daß Neichskanzler von Papenin seiner Eigenschaft als Reichskommissar nicht vertreten sei, beantragte Ministerialdirektor Dr. Brecht, ohne eine solche Vertretung zu verhandeln. Der Vorsitzende behielt sich vor, den Staatsgerichtshof hierüber besonders ent schließen zu lassen. Der Standpunkt des Reichs. Im wesentlichen läßt sich der bereits im schriftlichen Vorverfahren vom Reich dargelegte Standpunkt dahin zu- sammenfässen, daß die Anträge teils als unzulässig, teils als unbegründet zurückzuweisen seien. Insbesondere wird die Aktivlegitimation der SPD.- und der Zentrumsfraktion be stritten. Das Ermessen des Reichspräsidenten stelle nicht ein Verwaltungsermessen dar. Das erweiterte Nachprüsungs- recht des Staatsgerichtshofes sei im vorliegenden Fall mcht gegeben. Die Antragsteller machen demgegenüber geltend, daß subjektive Gutgläubigkeit die Möglichkeit der Ermessungs- überschreitung nicht äusschließe. Das Reich stellt weiter fest, daß Amtsenthebun gen nicht vorgenommen worden seien. Eine Sus pendierung B r a u n s und Severings sei nicht ur sprünglich vorgesehen gewesen. Im übrigen sei nur eine Anzahl politischer Beamten in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Alle übrigen Ernennungen hielten sich im Rahmen der laufenden Verwaltungsgeschäfte, die Ab baumaßnahmen aber im Rahmen der Sparnotverordnung. Die Anträge der ehemaligen preußischen Minister werden wegen Unzuständigkeit des Staatsgerichtshofes zurückge wiesen. Vor allem aber wird Einspruch erhoben dagegen, daß der Klageantrag ausgedehnt werde auf den Reichskanzler in seiner Eigenschaft als Reichskommissar. Die Anträge Bayerns und Badens seien hinfällig mangels Vorliegens eines Rechtsstreites mit diesen Ländern. Die Länder wenden demgegenüber ein, daß sie ein Interesse an rechtzeitiger Klä rung der verfassungsmäßigen Sachlage bezüglich der Reichs intervention hätten. (Die Verhandlungen dauern an.) M MMWchM der MMnWiWgs- MfWhllM. Berlin, 10. Oktober. Die ersten regelmäßigen Lehr gänge des Reichskuratoriums für Jugend ertüchtigung werden demnächst beginnen .In drei wöchentlichen Kursen sollen zunächst Hilfslehrer für den Ge ländesport herangebildet werden. Hierzu können von allen Verbänden, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt haben, Teilnehmer vorgeschlagen werden. Durch die Teilnahme an den Lehrgängen sollen die Hilfslehrer befähigt werden, in nerhalb ihrer Verbände die Ausbildung im Geländesport durchzuführen. Die Kosten auf den Geländesportschulen trägt das Reichskuratorium Unterkunft und Verpflegung sind für die Teilnehmer frei, ebenso Bekleidung und Aus rüstung. Vor Beginn eines jeden Lehrganges werden die Teilnehmer ärztlich untersucht und gegen Unfall und Haft pflicht versichert. Zu den Uebungsstoff der Lehrgänge ge hören Leibes- und Ordnungsübungen, Wanderungen, Sch und Hör-llebungen im Gelände, Kartenlesen, Zurechtfinden im Gelände, Geländespiele und Kleinkaliberschießen. Jede parteipolitische Betätigung in den Lehrgängen ist verboten. Mit den Landesregierungen hat eine Bespre chung über die Ausgaben des Reichskuratoriums stattgefun den und die Zustimmung sämtlicher Landes regierungen ergeben. Das Reichskuratorium, das nicht die gesamte Arbeit zentral leiten kann, wird zwölf Zweigstellen im Reichsgebiet einrichten, die die Aufgabe haben, sowohl mit den Landesregierungen und Behörden, als auch mit den Untergliederungen der Verbände enge Fühlung zu halten. Sie sollen ferner den Unterricht an den Eeländesportschulen ihres Gebietes überwachen. Von Gronau in Not. Berlin, 10. Oktober. Wie Wolfgang v. Gronau in einem Funkspruch mitteilt, ist er nach planmäßiger Lan dung in Port Swettenham nach Mergui (Inselgruppe im Bengalischen Meerbusen) gestartet. Kurz vor Mergui trat ein Defekt an der Kühlwasserpumpe eines der Motoren ein, so daß von Gronau gezwungen wurde, auf dem Meere niedsrzugehen. Die Reparatur ist^eitraubend. und läßt sich auf See kaum vornehmen. Deshalb werden die Flieger ver suchen, mit einem Motor rollend Mergui zu erreichen. Bei der Tropenhitze könnte das vielleicht auch den zweiten Motor gefährden. Aus diesem Grunde wird von Gronau vielleicht versuchen Schiffshilfe herbeizurufen, um sich nach Mergui schleppen zu lassen. Hilfeleistung gesichert. Manila, 10. Oktober. Bei der Funkstation Manila ging ein Funkspruch von Gronaus ein, in dem mitgeteilt wird, daß der Dampfer „Caragola" mit ihm in, Funkverbindung steht und seinen Kurs geändert hat', um dem Tornierwal die erwünschte Hilfeleistung zu bringen Voraussichtlich wird das Flugboot nach Mergui eingeschleppt werden. Ob es nach Lage der Dinge möglich sein wird, dem Flug programmäßig weiterzuführen, läßt sich noch nicht entscheiden. Voraussicht lich dürfte mit einer mehrtägigen Unterbrechung des Fluges zu rechnen sein. WsWer vm PM bW MMW1N-W Berlin, 9. Oktober. Am Sonntag wurde der Film vom 13. Reichsfrontsoldatsntag Berlin 1932, „Der Stahlhelm marschiert", zu gleicher Zeit in sechs großen Lichtspielhäusern der Reichshauptstadt uraufgeführt. Der Vorstellung im Ufa- Theater Universum am Kurfürstendamm wohnten u. a. Reichskanzler von Papen, mehrere Reichsminister sowie Ver treter der Wehrmacht und der Behörden bei. Ferner sah man den Kronprinzen, den Prinzen Eitel-Fried rich, den Prinzen und die Prinzessin O s k a r von Preußen. Zunächst liefen zwei neue Filme des Stahlhelms. „Ueber den Parteien" ist der Titel des Bildberichts von der großen Führertagung in Magdeburg, die die politische Marschrichtung des Bundes bestimmte.. Der Film „Frei willige vor!" gibt einen umfassenden Querschnitt durch den Freiwilligen Arbeitsdienst des Stahlhelms. Bundes kanzler, Major a. D. Wagner, wies in einer kurzen An sprache darauf hin, daß der Stahlhelm wie bisher un abhängig von Parteien seinem Ziele folgen werde. Alle drei Filme fanden einen überaus starken Beifall. Die Zuschauer stimmten nach Beendigung der Vorstellung das Deutschlandlied an. * Der Staatsbesuch des Reichskanzlers in Bayern. — Heute abend Abreise nach München. Berlin 10. Oktober. Reichskanzler von Papen reist heute abend in Begleitung des Staatssekretärs Planck, des Mi nisterialdirektors Marks und des Ministerialrates Pukatz nach München, um der bayrischen Regierung einen offiziellen Staatsbesuch abzustatten. Am Mittwoch mittag hält der Reichskanzler vor dem Verband der bayrischen Industriellen eine Rede. v Keine Anregung von Reichsseite zur Kürzung der Beamten gehälter. Berlin, 10. Oktober. Entgegen anderslautenden Mel dungen trifft es nicht zu, daß das Reich den Ländern eine allgemeine Anregung gegeben habe, die Beamtengehälter zu kürzen. Von zuständiger Seite wird weiter darauf hinge wiesen, daß im Gegenteil von Länderregierungen aus, eine derartige Anregung an das Reichs herangetragen worden sei, die abgelehnt worden sei. Kronprinzessin Cecilie spricht. Kundgebung des Luisenbundes in Magdeburg. Berlin, 9. Oktober. Der Landesverband Niedersachsen- Nord des Königin-Luise-Vundes veranstaltete am Sonntag in Magdeburg in Anwesenheit der Schirmherrin des Bun des, der Kronprinzessin Cecilie, seinen dritten Landesver bandstag. Nach einem Festgottesdienst fand in der Stadt halle eine Kundgebung statt, bei der die Kronprinzessin, von den Anwesenden lebhaft begrüßt, das Wort ergriff und zum Ausdruck brachte, daß nur in der festgewurzelten Tradition von Generation zu Generation ein Volk in seiner seelischen Verfassung gedeihen könne. Es könne nicht lebendige Kräfte entwickeln, wenn es seiner lebenspendenden Vergangenheit entsagen zu müssen glaube. Wollten wir Deutschen unsere starken Volkskräfte für den Wiederaufbau unseres Vater- landes n liche Ver wickeln u sie begeis versichtln Bölkes w festen W Unü Bundesfi innere V Frauenbi Redner, i Die Richt anderlich unabhänc aufbau d Crzeugun tnm für j * Ack Zeppelin' Kapitän Pernamb darunter "erkehrsn Miller, § Kordon-T nach Rio * Vc nisterpräsi den olden n>egen Vt eis Kultr lichkeit ei unterstütz« inrückzufü Wartete Z Reuenahr e? im ben Zwischen i wrtes, in darf getö wicht verl ebenfalls * Nat Präsident der NSDi Md den B schließlich: der Verbo bppe" in ! M üuS ( "ch ausgl Aussen Kl dun da na Chorden ^creinstin , * Ren Men feil bchen PG Uungen ! Mmtimu Mdlung ^elbstmori ^geleitet! Miner, U "wrivöchijp befällt, do ier und zu ihr m Mat uni geben, Zergehend . * Gr furdhorn. Mnnereik begangen, Men. Ein Gefährliche Kavaliers. Roman von Edmund Sabot l. l4) «Nachdruck verboten.) Helle Wut wollte über ihn kommen, als ore Tür sanft wie in Watte hinter ihm ins Schloß fiel. Ei hätte Co- nolly umbringen mögen, weil er ihm den einzigen Weg versperrte, der zu Gwennies Rettung führte Als er im Lift hinabsauste, kam er zur Ruhe: auch ohne Eonolly würde er zum Ziele gelangen Er überlegte, wie er das möglich machen könnte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als vor dem Hause zu warten, bis Dolan erschien, um sein Auto zu besteigen Er wird mich nicht abweisen, sagte sich Frank. Er kennt von Gwennte meinen Namen, und wenn es mir nur gelingt, mich ihm bemerkbar zu machen und mich ihm vorzustellen, so wird er mich anhören. Natürlich wird er mißtrauisch sein und mich sehr von oben herab behandeln, aber er wird mich wenigstens anhören und damit ist alles gewonnen. Beinahe hätte er vergessen, daß er um sechs Uhr seinen Dienst antreten mußte; er setzte seine Stellung aufs Spiel, wenn er nicht pünktlich war Ebenso wichtig aber war es, den Posten vor dem Gebäude der Aero-Lines zu beziehen. In seiner Bedrängnis fand er einen Ausweg: er ries einen seiner Freunde an, der dienstfrei hatte, und vermochte den zu bewegen, ihn für die kommende Nacht zu vertreten Geschlagene vier Stunden wartete er geduldig vor dem Hause der Aero-Lines. Erst kurz nach acht erschien Dolan Aber er war nicht allein Eonolly befand sich bei ihm. Und leider bemerkte Eonolly Frank Hull eher als dieser ihn, was zur Folge hatte, daß Dolan längst vor- bereitet war, als Frank ihn erkannte Eonolly und Dolan eilten mit ein paar hastigen Schritten über den Fntz- gängersteig und saßen in ihrem Auto, bevor Frank, der unglücklicherweise etwas entfernt stand, auch nur drei Schritte hatte tun können Der Wagen war aus und davon, als sich Frank von seiner Überraschung erholt hatte. Nach jener Unterhaltung über Mac Arrew im Rauch salon des Schiffes war es Gwennie, als hätte man ihr plötzlich über Jay Ogden die Augen geöffnet und als wäre sie nun die einzige Sehende unter lauter Blinden War es nicht, als habe Jay Ogden, da ei Mac Arrows Verbrechen gleichsam verteidigte und verherrlichte, seine eigene verbrecherische Neigung verteidigt und verherrlicht? Zum ersten Male war es ihr gelungen, durch Jay Ogdens Augen bis auf den Grund seiner Seele zu sehen. Und Angst packte sie. Sie saß ihm später beim Lunch gegenüber, fühlte sich dann und wann ertappt bei ihrem scheuen Beobachten, und immer qualvoller wurde in ihr das zitternde Gefühl einer großen, unaussprechlichen Angst. Die „Spr ng- flower" fuhr einer Gefahr entgegen, die Jay Ogden her- aufbannte, und heute oder morgen oder an irgendeinem nahen Tage würde diese Gefahr über das weiße Schiff Hereinbrechen Sie ging nach dem Lunch nicht wie sonst mit den anderen aufs Promenadendeck, sondern zog sich in ihre Kabine zurück, um zu überlegen. Ihr erster Gedanke war, an Frank einen langen chiffrierten Bericht zu sen- den über alles, was sie an Bord gesehen, gehört und be obachtet hatte. Sie nahm auch ein Blatt Papier zur Hand und wollte beginnen, aber sie wußte nicht womit. Sie fürchtete, sich ihm überhaupt nicht verständlich machen zu können, und fand mit einem Male, daß alle Gründe, die sie zu ihren Besorgnissen zu haben glaubte, lächerlich nichtig wurden, sobald sie versuchte, ihnen Ausdruck und Ramen zu geben. Was hatte sie eigentlich gehört? Lord Pearsonby hatte davon gefaselt, daß er seine Liebe zu ihr durch eine Tat der Aufopferung beweisen wollte. Wer konnte daraus die Vermutung schöpfen, daß das Schiff einer Gefahr entgegenging? Hatte sie zu An fang nicht selber über die verliebten Worte des Lords gelacht? Und die Nennung des Namens Gerelli? War es nicht möglich, daß sie sich verhörte oder daß Gerelli nichts anderes war als ein Spitzname des italienisch aussehen den Lords? Daß man sie heute von Pearsonby so hart näckig und offensichtlich ferngehalten hatte — konnte das nicht ein Zufall sein? Erschien ihr das alles vielleicht nur deswegen verdächtig, weil die Angst vor Jay Ogden sie verwirrt gemacht hatte? Was sollte sie an Frank telegraphieren? Sie würde ihn in Sorge und Unruhe stürzen und er hätte doch nichts für sie tun können, selbst wenn er guten Willens gewesen wäre. Sie konnte keine Hilfe von ihm erwarten, ebenso wenig wie von irgendeinem anderen Menschen, selbst dann nicht, wenn sie sich wirklich in Gefahr befand. Das Fest land war fern Seit drei Tagen war die „Springflower" keinem fremden Schiff mehr begegnet. Und gegen wen sollte Frank ihr Helsen? Gegen Jay Ogden? Gwennie versuchte ein Lachen. Ich bin kindisch oo: Angst geworden, schall sie sich Am hellichlen Tage sehe ich Gespenster, und wenn ich irgendeinem Menschen davon er zählte, so würde inan mich mit Recht für verrückt halten und der Schiffsarzt würde mir einen gehörigen Schluck Brom verschreiben, damit meine Nerven wieder in Ord nung kommen. Gwennie Dolan fürchtet sich vor Jav Ogden, als sei sie ganz allein mit ihm an Bord der „Springflower" und ihm ausgeliefert wie einem räuber! Wenn ich Frank später davon erzähle, wird er einen schönen Begriff von meinem Mui bekommen und mir Vorschlägen, mir eine Kinderfrau zu halten. Gwennie setzte sich selbst den Kops zurecht, da kein anderer ihr die Pflicht abnahm, und als sie ein paar Minuten später hinaustrai auf das Deck zu den andern, die in den Streckstühlen faulenzten, versuchte sie, eine strah lende Miene zu zeigen, verschwendete ihre Heiterkeit sogar an den Herzog von Ellisburne, der sich ihrer sogleich wieder bemächtigte. Lord Pearsonby, in einem Liegestuhl ausgestreckt, träumte den Wolken seiner Zigarette nach, blinzelte zu weilen über das leicht bewegte Meer, in die silberne Grenze, die der Horizont bildete, und tat so, als habe er von Gwennies Erscheinen überhaupt nichts bemerkt. Abermals wollte wieder das alte, wachsame Miß trauen über sie kommen, aber dann wandte sie sich lachend an den Herzog, der ihr eine mitleidig spöttische Bemerkung über Carol Lispenard ins Ohr geflüstert hatte. Der unglückliche Carol litt wegen seines ruhelosen Herzens arg unter der immer stärker werdenden Hitze. Man versuchte ihn zu beruhigen, aber er zeigte sich trübsinnig und jedem Trost unzugänglich. Seine Mienen wurden immer bekümmerter unh er grollte seinem Vater, der ihn aus diese Reise mitgeschteppt hatte. Nur einmal während dieses ganzen Nachmittag-- wagte Lord Pearsonby sich Gwennie zu nähern. Es schien ihr, als wäre sein Lächeln anders als sonst, als stünden hinter den gleichgültigen Worten, die er an sie richtete, be schwörende Bitten Er sah erbarmungswürdig hilslos aus, der kleine Lord. Sein Gesicht war nicht mehr blaß, sondern erdgrau, sein Mienenspiel und seine Gesten waren von auffallender Nervosität. Er sprach überstürzt und ver hedderte sich oft in seinen Worten, namentlich dann, wenn sein Blick auf den Herzog von Ellisburne fiel, der ihn katt. schweigsam und mit höhnischem Abwarten beobachtete. (Fortsetzung folgt.) . Gwen handelte i Mag war sie Hitze s lAon eini M ihnen > tapfer Mer käm v Ware, seullicher Mifellos Eegenwar »einde? a,. Ich n Fennie si Men un» ^Worten Die G Festsao ZMators i >egen aus ^nzes do g» Lord i Franzi UI krau Mr Paus L-Nd zu aus 2 > AbstcI Ml des Lbsik einse Tmand. "dnen. dÄ"' >" A-L „ Sie ta schmiegt "ck zu un
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