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s I Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgyMk »» » n vu ,VN«nd»rf« A«!tvna- «rsch«tnt Din», x - tag, Donner,!«- und Sonnabend. - v«r B«tnp«-P,<t, »Kd mV Vsxkrn leden Mona!, bekannt gegeben. « 2« Fall, HStzerer Gewalt t«rieg ob. sonst. « M Irgendwelche! Störungen de» Betrtede, der " 2 Leitung, d. Lteferanten od. d. Beförderung»- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- » spnich «us Lieferung ,d,r Nachlieferung der » » Zeitung »d. Nück^ihlung d. Bezugopreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MOliWk' Fs MTUchM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de» GernLindsratss zu Ottendürf'OKMs. Mt den Beilagen .Steue Illustriertes ,Modr und Heim" rsrd ,Ds? Kobold*. Schristlciwug, DruL und Verlag Hermann ALHle, OttendschOtzriLs. i t i < t Uummer 89 Nittwocb, den 27. Iuli l932 3^. Jahrgang Amtlicher Teil. SauvsrschriNen. Die besonderen Bauvorschriften zum Teilbebammgsplan der Gemeinde Ottendorf-Okrilla „Wachberg" sind ergänzt worden und liegen von heute ab nochmals 4 Wochen lang im Rathause — Verwaltungszimmer — öffentlich aus. Widersprüche gegen die besonderen Bauvorschriften sind bei deren Verlust innerhalb 4 Wochen nach Beginn der Aus legung zu erheben. Httrndorf-Hkrissa, am 25. Juli 1932. Der Gemcinderat. Dresden. Politische Schlägereien. Mehrfach gerieten Angehörige der NSDAP und der Eisernen Front aneinander. Am Wettiner Platz wurden drei Nationalsozia listen und ein Meichsbannermann und in der Ziegelstraße ebenfalls ein Reichsbannermann geschlagen und verletzt. Zwi schen den Bewohnern der Jägerparkkolonie entstanden Strei tigkeiten wegen des Anbringens von Wahlplakaten. Die Po lizei stellte die Ruhe wieder her. Dresden. MißglückterRaubüberfall. Montag abend trat in den Frisiersalon Figaro in der Prager Straße ein junger Mann »in, hielt der Kassiererin eine Schreckschuh pistole vor und verlangte die Herausgabe der Kasse. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen flüchtete der Täter, wurde aber von Straßenpassanten verfolgt und der Polizei übergeben. Er batte zwei Helfer, die ebenfalls ermittelt werden konnte. Es handelt sich um auswärtige Verbrecher. Hetttiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 26. Juli <yzr. Gegen Auswüchse der Wahlpropaganda Don der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird ge schrieben: Es steht zu befürchten, daß die Wahlpropaganda einzel ner politischer Parteien, wie schon bei früheren Wahlen, so auch bei der bevorstehenden Reichstagswahl vor Beschädi gung von privatem und öffentlichem Eigentum, insbesondere durch Bemalung mit Schriftzeichen in Farben, die, wenn überhaupt, so nur unter erheblichem Kostenaufwand entfernt werden können, nicht zurückscheuen wird. Es wird deshalb darauf hingewiesen, daß die Beschädigung fremder Sachen allgemein nach Z 303 des Reichsstrafgesetz buches strafbar ist, daß weiter Straßenkärper, Fußsteig platten, Bänke, Lichtmasten und dergl. nach ständiger Rechts sprechung der Strafgerichte als Gegenstände, die dem öffent lichen Nutzen dienen, anzusehen sind und daß die Beschädi gung derartiger Gegenstände nach 8 301 des Strafgesetzbuches Mit G e f ä n g n i s st r a f e bis zu drei Jahren bedroht wird. Der Bestand an Kraftfahrzeugen in Sachsen Nach den Ermittlungen des Statistischen Landesamtes waren am 1. Juli dieses Jahres insgesamt 146 214 (145 586 zur gleichen Zeit des Vorjahres) Kraftfahrzeuge in Sachsen vorhanden, abgesehen von den Fahrzeugen der Reichspost und Reichswehr, und zwar 82 490 Groß- und Kleinkrafträder, 46 998 Personen-, 14 840 Lastkraftwagen sowie 1886 sonstige Fahrzeuge. Vom Gesamtbestand an Kraftfahrzeugen entfie len aus die Kreishauptmannschaften Chemnitz 29 907 (Vor- lahr 29 800), Dresden 42 319 (41018), Bautzen 13 894 (13408), Leipzig 39 142 (39 882), Zwickau 20 952 (20 478). Davon wa ren ausländische Marren nur 18 671 (18 830). Demnach ent fällt in Sachsen ein Kraftfahrzeug auf je 34 Einwohner (im Durchschnitt der Kreishauptmannschaften Chemnitz, Dresden, Bautzen und Leipzig je 33, Kreishauptmannschaft Zwickau ie 41). Das sächsische Gesetz über Aufwertung gewisser Mark anleihen der Gemeinden wird veröffentlicht Das vor einiger Zeit vom Sächsischen Landtag verab schiedete Gesetz über die Aufwertung gewisser Markanleihen s "er Gemeinden und Gemeindeverbände wird trotz gewisser, : von der Reicheregierung dagegen vorgebrachter Bedenken im ! Sächsischen Gesetzblatt vom 26. Juli veröffentlicht werden, l Das Gesetz ist bereits am 23. Juli unterschrieben worden. — Die von der Reichsregierung gegen die Veröffentlichung des Gesetzes, vorgebrachten Bedenken hatten ^bekanntlich einige s Blätter veranlaßt, in alarmierender Weise von einem Kon- j Nist zwischen Sachsen und dem Reich zu schreiben. Wie uns ! snitgeteilt wird, ist die Sächsische Regierung nach der Verfas- läng verpflichtet, das vom Landtag verabschiedete Gesetz zu veröffentlichen. .... — Dresden. Die am Sonnabend in Dresden abgehaltenen großen Wahlkundgebungen der Nationalsozialisten und der Eisernen Front kamen auch im Stadtbild zum Ausdruck. In s den Wohngegenden sah man diesmal viele Hunderte von: Fahnen, zum Teil mit dem Hakenkreuz der Nationalsozia- s usten, zum Teil mit den drei Pfeilen der Eisernen Front. ' Buch einige schwarz-weiß-rote und schwarz-rot-goldene Fah- »en waren zu sehen. Jedoch herrschten die Hakenkreuzfahncn vvi weitem vor. Ausfällig ist, daß die einzelnen Blocks fast durchweg einheitlich beflaggt haben. Er gibt Straßen, die vollkommen von den Hakenkreuzfahnen beherrscht werden, s während an anderen Stellen die Eisernen Pfeile dominieren. früheren Wahlen war ein derartiges Beflaggen der Straßen mit Parteifahnen in Dresden nicht zu beobachten, l , Pirna. Bei dem Raubüberfall bei Jessen auf ' fmen Personenkraftwagen handelt es sich um das Auto des Direktor Wunsch der Osthushenrichwerke in Heidenau, der Lohngelder in »das Zweigwerk Liebethal bringen wollte. Die ' Räuber, denen ein Karton mit 2560 RM, in Lohntüten ver backt, in die Hände fiel, entkamen in den Graupaer Forst. Das Waldgelände wurde sofort umstellt und^abgesucht. Dabei wnd man mehrere Kleidungsstücke, die von den Räubern getragen morden sein sollen. Es steht somit fest, daß diese - uch im Wald umgezogen und dann in anderer Kleidung Wuchtet sind. . . j Bautzen. Professor Dr. Spamer-Dresden, der bekannkk Erforscher deutscher Volkskunde, weilt zur Zeit mit dreißig Studenten in der Oberlausitz, um Studien zur Volks kunde und Volkskunst anzustellen. Die Gesellschaft besich tigte besonders eingehend die Volkskunde-Ausstellung in Schirgiswalde. Die Reise führt weiterhin durch die Dörfer des böhmischen Niederlandes. Bautzen. Auf der Staatsstraße nach Königswartha, in der Nähe der Brüdergemeinde Kleinwelka, fuhr der 33jahrige Kaufmann Thielemann aus Bautzen mit seinem Motor rad mit voller Wucht gegen einen Kraftwagen. Thielemann erlitt einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod herbeiführte. Der Kraftwagenführer mußte mit Schnitt verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Eibau i. Sa. Ein tödlicher Motorradunfall ereignete sich an der Kreuzung der Neueibauer Straße mit der Hauptstraße. Ein Motorradfahrer, der in Richtung Neu salza—Zittau fuhr, stieß mit einem Lastkraftwagen zusam men. Während der Motorradfahrer Willi Böhme aus Rei chenau selbst nur leichtere Verletzungen davontrug, erlitt seine mitfahrende Frau einen Schädelbruch, an dem sie kurz nach dem Unfall verstarb. Chemnitz. In der Nacht zum 1. Juli war in das Uhren- und Goldwarengeschäft von Zumkeller am Markt eingebro chen worden, wobei Uhren und Brillantringe im Werte von etwa 7000 RM gestohlen worden waren. Jetzt wurde in Prag ein E i n b r e ch e r f e st g e n o mm e n, bei dem Ringe und Uhren, die von dem Chemnitzer Diebstahl stammten, gefunden wurden. Ein großer Teil des Diebesgutes konnte sichergestellt werden. Bei dem Täter handelt es sich um den 28 Jahre alten tschechischen Staatsangehörigen Jakob Ma- tyska, der am 30. Juni nach Chemnitz gekommen war. Limbach. Zu dem Bombenanschlag in der He- lenenstraße teilt „Der Freiheitskampf" mit, daß es sich nicht um einen Racheakt gegen eine in dem Haus Helenenstraße 8 befindliche Schuhreparaturwerkstatt handelt, sondern um einen Anschlag gegen den Hausbesitzer Geißler, der national sozialistischer Sturmführer ist. Augustusburg. Der Kirchenkreis Flöha veranstaltete auf der Augustusburg einen Deutsch-evangelischen Volkstag, zu dem sich etwa 3000 Teilnehmer eingefunden hatten. Die vorgesehene Kundgebung, die im Schlohhof statt finden sollte, mußte wegen des ungünstigen Wetters in die beiden Kirchen verlegt werden. Es sprachen Vundesdirektor Diete-Dresden über „Luther im Kampf gegen Moskau" und Studiendirektor Tietzen-Herrnhut über „Mit Luther im Kampf gegen Rom", Superintendent Grönert-Flöha verlas eine Entschließung, die dem Reichspräsidenten, dem Reichs kanzler, der Reichsregierung, dem Reichstag, dem sächsischen Ministerpräsidenten und dem Sächsischen Landtag zugeleitet werden soll und in der der Schutz des evangelischen Christen tums sowie Stärkung von Glaubens- und Gewissensfreiheit gefordert werden. Zwickau. Wegen Waffenvergehens wurde der Geschäftsführer des Reichsbanners in Zwickau fesigenommen. Rach einer Mitteilung der Zwickauer Polizeidirektion hatte er mit einem Mitglied des Reichsbanners in Reichenbach i. V. bei Tagesanbruch^eine Autofahrt nach Thüringen unternom men. Beide hatten aus einem kraftwagen 10 Pistolen und 500 Schutz Munition befördert, die beschlagnahmt wurden. Gegen den Aahrtleilnehmer in Reichenbach ist bereits Haft befehl erlassen worden. Es handelt sich um den Geschäftführer des Zwickauer Reichsbanners namens Weck und den Stadlrat Ritter Kühnhaide i. E. In den letzten Tagen wurden hier abermals mehrere Personen beim Schmuggeln von Tabak über die tschechoslowakische Grenze gestellt und fest genommen. Zwickau. Seit einiger Zeit waren Gerüchte über U n- re g e l m ä ß i g k e i t e n in der hiesigen Berufskrankenkosse in Umlauf. Die Ermittlungen ergäbet, daß der Geschäfts führer an andere Kassen abzuführende Beträge in Höhe von etwa 7000 RM veruntreut hatte. Ueber den Verbleib weiterer 7000 RM besteht ebenfalls noch Unklarheit. Die Untersuchung liegt in den Händen der Kriminalpolizei. Hillers VrsyagondiWg durch Sachsen Auf seinem Propagandaflug durch ganz Deutschland kam am Sonnabend der Führer der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, nach Sachsen, wo er, von Schlesien kommend, in Zittau, Bautzen* Dresden und Leipzig sprach. Hitler erklärte, ! daß nur die Nationalsozialisten das Recht hätten, sich der Freiheit des deutschen Volkes anzunehmen und gegen den neuen Reparationsplan Stellung zu nehmen. Bei der kom menden Auseinandersetzung dürfe es nicht wieder ein faules Kompromiß geben. Das deutsche Volk könne sich nicht mehr den Luxus der Zersplitterung leisten, es sehne sich nach Ord nung und Disziplin. Die Parteien, die verantwortlich seien für den heutigen Verfall, hätten nicht das Recht, Kritik zu üben, wenn in Lausanne ein Vertrag unterschrieben worden sei, der das deutsche Volk zur Zahlung von drei Milliarden Reichsmark verpflichte, nachdem sie selbst den Gegnern 130 Milliarden konzediert hätten. Warum dar Reich einschreiteu muhte Ein Ausschnitt aus den tollen Zuständen in Preußen Offener Bürgerkrieg aus deutschen Strotzen Welche Zustände sich — nicht zuletzt durch das passive Verhalten der obersten preußischen Behörden gegenüber den ihnen nahestehenden Organisationen der „Eisernen Front" und der Kommunisten — in den letzten Wochen herausgebil det haben, zeigt am deutlichsten die amtliche Feststellung der Polizeibehörde in Ohlau über die kürzlich dort erfolgten - Ueberfälle von Reichsbannerieuten auf Nationalsozialisten. Es heißt dort u. a.: „Das Reichsbanner hatte seine Verstärkungen vor . allem aus den östlichen Teilen des Kreises Ohlau geholt. Zur Zeit der Ueberfälle, die sich von 8 Uhr abends bis 2 Uhr ' nachts hinzogen, waren in Ohlau über 400 Mitglieder des »Reichsbanners, der „Eisernen Front", der i Schufo und der Hammerschaften usw. anwesend. Vom Reichsbanner war am Nachmittag die Parole ausae- geben worden, daß sich Frauen und Kinder in die Häuser zurückziehen sollten. Einwandfrei konnte die Bewaff nung dieser vierhundert dem Reichsbanner und den ande ren Organisationen angehörenden Personen festgestellt wer den. Eine große Anzahl von Pistolen wurde sicherge- stellt. Die Obduktion der beiden ermordeten SA-Männer, zu der namhafte Breslauer Aerzte binzugezogen wurden, zeigte ein Bild grauenvoller Verstümmelung. Als Rädelsführer konnten einige Führer der Freien Ge werkschaften festgeslellt und verhaftet werden." Kein KonM Sachsen-Neich In einem Berliner Abendblatt war davon die Rede, daß zwischen der Reichsregierung und der Sächsischen Regierung ein Konflikt entstanden sei über einen Beschluß des Sächsischen Landtags zua^A u f w e r t u n g s g e s e tz g e b u n g. Der Reichsregierung wird von dem Blatt der Vorwurf gemacht, daß sie die Selbständigkeit der Länder antasten wolle. Von zuständiger Stelle wird dazu erklärt, daß von einem Konflikt nicht die Rede sein kann. Es handelt sich ledig lich darum, daß im Sächsischen Landtag ein Aufwertungs gesetz beschlossen worden ist, in dem die schon jetzt durch die Wohlfahrtslasten stark angespannten Gemeinden finanziell noch stärker belastet werden sollen. Angesichts der insbesondere in Sachsen schwierigen Fi nanzlage Hal das Reich sich mit der Frage beschäftigt, ob eine weitere Belastung der Gemeinden wirklich notwendig ist. Eine endgültige Entscheidung in der ganzen Angelegenheit ist über haupt noch nicht getroffen, so daß aus diesem Grunde die Vorwürfe völlig abwegig sind Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Dahn e.V. (Deutsche Turnerschaft). Sonntag, den 24. Juli 1932. Faustbfall.^ Jahn Mitgl. — Langebrück 43 : 45 (26: 25) Jahn A. H. — Langebrück 34 : 66 (20 : 32)j if s Bei den anläßlich der Spielplatzweihe des Tv. LepperS- oerf durchgeführten Wettkämpfen konnte Bruno Rumberger vom hiesigen Tv. Jahn einen überlegenen Sieg im 1500 Meter- Lauf erzielen Bei der 4 mal lOO Meter Staffel langte eS nur zu einem 3. Sieg. Der Mannschaft unterlief im Ent« scheidungslauf bereits beim 1. Wechsel in Front liegend ein grober Fehler, der sie ans dem Rennen warf und ihr den sicheren 1. Sieg kostete.