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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. 3ezugs-preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer Leschästsstelle t,W Ulk., frei ins Haus MK. Linzelne Nummer 111 Pfg. Lrscheint Dienstags, Donnerstags unö Lonnabenös Nachmittag. AckrhsllNzg' Md AiichM t Knzeigen-Preis: t Die einspaltige Zeile ober Seren Naum ff A psg., Lokalpreis 15 psg. U Nsklamen auf Ser ersten Leite Ä psg. s lj Knzeigen-Knnahme 1 » bis spätestens Mittags 12 Uhr »es st t Lrscheinungstages. j Truck unS Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Nr - - Kummer ^00 Mittwoch, den 28. August M8. verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrills. ^7. Jahrgang Amtlicher Teil. Mittwoch, d. 28. Nag. 1918 abds. halb 9 Uhr öffentliche Gemeinderats-Sitzung in der neuen Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. Ottendorf Morttzdorf, am 27. August 1918. Der Gemeindrvorstand. : Straßen - Kämpfen. Die Verfolgung des ^weichenden Gegners ist ausgenommen. In - Berat drangen unsere braven, allen Mühsalen des Kriegstheaters gewachsenen Truppen in umfassender Vorrückung ein. Bald nachher wurde der Feind von den beherrschenden Höhen Spiragiri und Sinja geworfen. Auch am oberen Devoli bauten wir unsere Erfolge weiter aus. Die Verluste der Italiener an Kämpfern und Kriegsgeräten sind sehr groß. Kriegsfamilien-Nnterstützung Die Auszahlung der Kriegsfamilienunterstützung erfolgt für die Nummern 1 di« 200 Freitag, den 30. August 1918, vorm. 8 bis 12 Uhr, sirr die Nummern 201 di« 383 Sonnabend, den 31. August 1918, vorm. 8 bis 12 Uhr. Lttendorf»Morrtzdorf, am 27. August 1918. Der Gemeindevorstand. Umsatzsteuer und Warenumsstzstempel. I. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen General-Zolldirektion vom 2. August 1918 erhalten die hier wohnhaften Warenumsatzsteuerpflichtigen hiermit Auf forderung, dis Gude dieses Motmts den in der Zeit vom 1. Januar dis 31. Juli 1918 erzielten steuerpflichtige« Warenumsatz bei unse er Sleuereinnahme anzu melden und die Steuer oort eurzuzahlen. Anmeldungsvordrucke zu diesem Zweck werden in den nächsten Tagen ausgetragen werden. Steuerpstichtige, denen ein solcher Vordruck bis zum 26. August 1918 nicht be händigt wird, haben bei der Ortssteuereinnahme selbst zu entnehmen. II. Ab 1. August 1918 ist an Stells des Warenumsatzstempels eine «e«e Uw- satzsteuev getreten, die beträgt 5 vom Tausend des Umsatzes und, insoweit Luxusgegen- Anve der in Z 8 des Umsatzsteuergesctzes bezeichneten Art in Frage kommen, 10 vom Hundert. Ueber die vereinnahmten Entgelte ist von dem Umsatzsteuerpflichtigen ein Einnahme buch zu führen, das mindestens täglich genau nachzutragen ist und wobei geschäftllche und häusliche Ausgaben nicht in Abzug gebracht werden dürfen. Personen, die KuvusKegeuständs im Kleinhandel umsetzen, sind verpflichtet, 'hl Unternehmen b;s zum 28. August 1918 bei dem unterzeichneten Umsatzsteueramte — S euereinnahme — noch schriftlich ««M- lkeldeu, auch sind sie gehalten, ein besonderes Steuerbuch und ein Kagerbuch (das ben für den 1. August 1918 ermittelten Bestand genau nachzuwelsen hat) zu führen. Otleudorf-Moritzdorf, am 22. August 1918. Der GemeindevorAand als Umsatzsteueramt Idie Gesamtfront weit in den Feind hinein vorspringenden Linien wurden während der Nacht zurückoerlegt. — Oberst Egli schreibt in den „Basler Nachrichten" bei Betrachtung der Kriegslage u. a.: Man kann an der ganzen Front von Apern bis Rerms an vielen Stellen lang fames Zurückweichen der deutschen Truppen feststellen, aber nirgends läßt sich sagen, daß dre Deutschen geschlagen sind. Am 8. Augun erlinen sie eine Schlappe durch Mberrafchung zwischen der Somme und Aore. Damals gingen sie verhältnismäßig rasch ein Stück wcit zurück. Jetzt geben sie nur noch Kilo meter um Kilometer nach, aber immer wieder vieten sie die Siirn, lassen da und dort der. Gegner anrenaen, machen kraftvolle Gegen stotze, ziehen sich dann wieder etwas zurück, und wenn dann dre Angreifer ihrerseits aufs neue oorgehen, lauien sie in das Feuer der Artillerie und Maschinengewehre hinein. Das ist etwas ganz anderes als der Rückzug eines Heeres, das weichen muß. Die Deutschen können kleine und große Gebiete in Feindes , land aufgcben,. für sie genügt es, wenn dabei . die Gegner; zu Schaden kommen und das eigene Heer gejchonl wird. > — Die Gegenofsenuve des Generalobersten o. Pflanzer-Baltin hat zur Gewinnung von l Fjeri und Berat geführt. Damit sind jene Oerrlrchkeiten wieder in unserer Hand, deren " Besetzung vor sechs Wochen die Italiener als entscheidende Wendung in der Adriafrage ^begrüßt hatten. Fjeri fiel nach blutigen Neuestes vom Tage. — Zwischen Arras und der Somme fetzte ber Engländer seine Angriffe fort. Starke, Panzerwagen geführte Infanterie stieß fischen Neuville und St. Leger vor. Sie bsach unter schweren Verlusten vor unseren Linien zusammen. In St Leger stehende poften wichen befehlsgemäß auf die Kampf Listen östlich des Ortes aus. Auch vor ^iory scheiterten Angriffe des Feindes, starke feindliche Kräfte stürmten mehrfach ^gen unsere Front an. Schwerpunkt der ^griffe unter Einsatz zahlreicher Panzer ungen war gegen Bapaume selbst gerichtet. ^>e Angriffe brachen zusammen. Leutnant ^elyaidl schov hier in den letzten Tagen Panze> wagen zusammen. Geleit unferr M ver Amue abgefetzlen Limen drängte "El Feind scharf nach uno brach aus Cour- ^iües und Postens heraus zum August Wen Multiapruch-BaMlin vor. Preußische Aupprn stießen im Gegenangriff m dre Mnke des Feindes und warfen ihn über Meres hinaus zurück. Von und östlich bis zur Somme suchte der Feind in "'Ehlfajchen starken Angriffen unsere Linie zu ^Goßen. In sechsfachem Ansturm gegen E Milte der Kampffront führte der Feind zahlreiche Panzerwagen voran. ^Gen, Hessen und Württemberger schlugen y? Ueind zurück. Sie stietzen ihm bis La ^ÄWes und über die Chaussee Albert — Bray nach und fügten ihm schwerste Verluste ' 'Die hier nach Abschluß der Kämpfe aus Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, er. August <9i8. — In Anerkennung seiner geleisteten Dienste in der Kriegshilfe wurde Herrn Ge meindevorstand Stein in Cunnersdorf die Friedrich-August Medaille mit der Spange verliehen. — Geheime Schlachtungen. In mehreren Gemeinden der Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt ist die Behörde geheimen Schlachtungen auf der Spur Die Feststellungen hoben bereits zur Schließung einiger Fleischereien und zur Untersagung des Viehhandels für die Beschuldigten geführt. Diese sehen außerdem ihrer Bestrafung, voraussichtlich mit svengen Freiheitsstrafen, entgegen. — Schleichhandel mit Vieh und Fleisch. Alle Anstrengungen der Behörden durch Herabsetzung der Fleischration, durch fleischlose Wochen und Einsparungen beim Heeresbedars, eine Schonung des Viehbestandes herbeizu- sühren, werden erfolglos durch die noch nnmer im großen Umfange betriebenen heimlichen Schlachtungen uud durch den Schleichhandel mit Vieh und Fleisch Durch greifende Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Gesetzverletzung sind dringend geboten, wenn wir nicht einer Vernichtung unseres Vieh bestandes und damit einem völligen Zusammen bruch unserer Fleisch-, Milch- und Speisefett, versoroung «ntgegengehen wollen. Das Kciegseruährw gsam! hat daher die Kommunal» Verbände veranlaßt, mit allem Nachdruck den führenden Landwirten und den landwirt schaftlichen Körperschaften und auf sonstige geeignete Weise den Viebbesitzern die ganze Tragweite der Gesetzesverletzungen vor Äugen zu führen und dahin zu wirken, daß von feiten der Landwirte selbst dem gewissenlosen Tun gewinnsüchtiger Berussgenossen sowie Viehhändler und Fleischer durch Aufklärung und durch Kontrolle entgegengearbeitet wird. Auch von den Vertretern der industriellen Werke, deren auskömmliche Lebensmittel- Versorgung trotz der großen für die Allgemein versorgung erwachsenden Schwierigkeiten sich das Kriegsernährungsamt durch die Ein ich ung ver sogenannten Jndustrieversorgung besonders angelegen sein läßt, wird erwartet, daß sie, in Erkenntnis des Ernstes der wirtschaftlichen Lage, sich keiner Gesetzesverletzungen schuldig machen Wer von heimlichen Schlachtungen init Vieh und Fleisch Kenntnis erhält, hat vie vaterländische Pflicht, die Gesetzes verletzungen bei der zuständigen Behörde so zur Anzeige zu bringen, daß eins Strafver fügung eintreten kann. Da, solange die Gesetzesverletzungen im bisherigen Umfange tortbestehen, eine Erhöhung der herabgesetzten Fleifchration nicht möglich fein wird, hat jeder selbst ein großes Interesse an die Ver hinderung der heimlichen Schlachtungen. Den Anzeigeerstattern, die ihre Namen nennen müssen, wird zugesichert, daß diese niemand erfahren wird. Anonyme Anzeigeu können nicht verfolgt werden. Gegen diese Gesetzes- Verletzungen wird unnachsichtlich mit den nrengsten Strafen, nötigenfalls mit hohen Freiheitsstrafen eingeschritten werden. (M I.) Wie bereits mitgeteilt, finden demnächst zum Besten der Kolonialkrieger- Spcnde zwei Opfertage statt. Hoffentlich be währt sich, wie schon so oft, die alte Oper» reudigkeit, sodaß wir nicht hinter anderen Bundesstaaten zurückstehen. Gilt diese Sammlung doch einer Heldenschar, welche bisber allzuwenig genannt wurde, obwohl sie nahezu übermenschliches geleistet hat. In unseren Kolonien haben deutsche Männer die deutsche Ehre bis zuletzt verteidigt; auf ver lorenen Posten haben sie ausgeharrt, bis die gewaltige Ueberzahl der Feinde jeden weiteren Widerstand unmöglich machte. Noch aber sind Lettow-Vorbeck und seine Truppen unbesiegt. Im fernen Afrika kämpfen sie unter Schwierigkeiten, die wir uns kaum vorstellen können. Fast ganz auf sich selbst angewiesen, haben sie ein tropisches Land von der doppelten Größe Deutschlands ver» teidigt; weder die Entbehrungen der Wild nis, noch die Krankheiten des Klimas haben sie mutlos gemacht. Zusammen mit ihren treuen Eingeborenen haben sie nicht nur glänzende Siege gewonnen, sondern auch im hartnäckigem Buschkrieg um seden Zoll Boden gerungen und heute noch kämpfen sie auf portugiesischer Erde. Selbst die Fe'nde fe-cken ihr Schwert achtungsvoll vor fo viel Heldentum, und der Name des deutschen Führers gehört zu den gefeiertsten des ganzen Krieges. Sollten wir solchen Männern unsere Dankbarkeit weigern, die wir den Helden im Flugzeug, im Luftschiff und im Unterseeboot so gern und reichlich gespendet staben? Fürwahr, es ist an der Zeit, die Fürsorge auch unseren Kämpfern in den Kolonien zuzuwenden, Armut ufld Not unter ihren Ängehörigen oder Hinter bliebenen zu lindern, und so zu einem kleinen Teil den Dank abzutragen, den wir ihnen alle schulden. — Kem nasses Getreide einfahren! Bei der unsicheren Witterung ist, wie zu erwarten war, das Getreide nicht genügend trocken eingefahren worden. Es kommen aus den Mühlen unzählige Klagen. Nicht nur der Landwirt selbst hat Schaden und Aerger durch die Abzüge, die bei der Lieferung feuchten Getreides gemacht werden müssen, auch die Allgemeinheit wird geschädigt. Nasse» Getreide wird dumpfig, es vermahlt sich schwer und gibt auch geringwertiges, nicht gut backsähiges Mehl, das leicht verdirbt. Der Schaden ist kleiner, wenn etwas aus wächst, als wenn es naß eingefahren wird. Darum, Landwirte, laßt euer Getreide auf dem Felde gut trocken werden! Großdittmannsdorf. Pilzsucher fanden in einem Dickicht die stark verweste Leiche eines Erhängten. In dem Toten wurde ein früherer Wirtschaftsbesitzer aus Lausa erkannt, der vor zwei Jahren spurlos verschwand und trotz allen Bemühungen nicht aufzufinden war. Bautzen. Einer Pilzvergiftung zum Opfer gefallen ist der 13 jährige Sohn eine» Stellmachers. Der Junge hatte Pilze ge sammelt und hierbei auch einen giftigen Pilz gefunden, den er mit den Händen zerdrückte. Als ihn ein Insekt stach, kratzte er mit derselben Hand die betreffende Stelle. Hierdurch zog er sich eine Blutvergiftung zu die in Verbindung mir Wundstarrkrampf innerhalb 24 Stunden zum Tode führte. Mitteilungen des Zebensmittelamtes. Zur Verteilung gelangt 62,5 gr Butter zu 46 Psg. und 10 Pfund Kartoffeln heute und in den nächsten Tagen. Das Pfund zu 15 Pfg.