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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend I DI, .OUindorf" Frilona' erscheint 43«»»- lag, Donneret«- nn» Sonnabend. - Der B»»»q,»Pret, »trd mt! Ve-inn jede» Mo»al« dr'eannl -»-eben. » ssaN« kdhrrer Sewall sKn»a »d. sonst. «> <» irpknamrlcher <-«dN!»-»n de« Beir'rdr» der ? * d. Lteirranlen od. d. Prsiirdrrnnq,- - Einrichtnnaeni da! der D-zi-b«, meinen An- sprnch «»f Vtfsenma oder Nachli-sernn- der --> » ^»itnn- od. Riltl,adlun- d. <8ep,st,preise«. « Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MerWilWS- M ÄMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderate» zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte-, .Mob» und Heim- und .Der Koh»!d'. Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 79 Sonntag den 6. Zuli MO 29- Jahrgang Oerttiche» und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am 5. Juli syzo. — Am Donnerstag nachm. wurde die hiesige Feuerwehr zu einem Waldbrand alarmiert. In Abi. 18 aut dem Buch- derg war daS am Boden liegende trockene Laub und Aeste in Brand geraten. Die rasch am Brandplatz eingetrofsene» Feuerwehren Ost, Ang. Walther L Söhne und Süd konnten daS beträchtlichen Umfang angenommene Bodenfeuer ein- dämmen und somit jede weitere Gefahr für unsere Heide unterbinden. Wie daS Amtsgericht Radeberg mitteilt, ist über daS Vermögen des Maurer- und ZimmermeisterS Joh. Ehrig der Konkurs eröffnet worden. Damit ist daS älteste im hiesigen Otte befindliche Baugeschäft ein Opfer der schweren wirtschaft liche« Verhältnisse geworden. Am Freitagnachmittag geriet daS Kornfeld des Gutsbesitzers Iakob Trepte in Brand und fiel den Flammen vollständig zum Opfer. Der Besitzer war mit seinen Leuten aus dem Felde mit Erutearbeiten beschäftigt, als das Feuer, jedeufalls durch ein unachtsam weggeworfenes Streichholz aus- brach. ES fand schnell Nahrung und die Hellen Flammen loderten hoch auf. Die OrtSwehr und die Klotzscher Feuer wehr bekämpften den Brand, so daß er nicht auf benachbarte Felder übergreifen konnte. Dresden. Die große Hitze. Am Freitag vormittag U Ahr hatte die Temperatur im Dresdner Stadtgebiet be reits 30 Grad über Null im Schatten überschritten. Dresden. Die B o g c l w i e s e. Am Sonnabend, dem 6. d. M., nimmt da.' größte sächsische Volksfest, die Dresdner Vogelwiese, seinen Anfang. Neun Tage währt die fröhliche Woche, die seit Jahrhunderten von der Dresdner Bogenschützengilde veranstaltet wird. An besonderen Ereig nissen bringt sie am Dienstag, dem 8.»Juli, abends V-8 Uhr ein Masscnkonzert des Elbgau-Sängerbundes »nd am Freitag, dem 11. Juli, abends 9 Uhr oas große Feuerwerk. Im Hinblick aus ihren Umsang ist die Dresdner Vogelwiese auch als WirtschastSfaktor hoch zu bewerten. Dresden. Das - ynte Steuerbukett. DaS Dresdner Stadtve. oron.ue Uolleginm lehnte in seiner DonnerStagsitzung die Ratsvorlagen über die Erhebung einer Katzen- und Musikinstrumentensteuer sowie die Erhö hung der Hundesteuer ab. Für die Steuern stimmte nie- Wand. Die Sozialdemokraten enthielten sich der Stimme. Das Kollegium beschloß u. a„ die Besoldung für den mit ten Bürgermeister zu streichen. Dresden. In der Elbe ertrunken. Am Mittwoch Nachmittag versuchte ein 21jähriger Arbeiter in der Nähe von Onkel-Toms-Hütte die Elbe zu durchwaten, versank aber plötzlich und ertrank. — Am Donnerstag nachmittag ertrank an derselben Stelle ein 18jähriger Bäckerlehrling beim Baden. Leipzig. 2200 Mark unterschlagen. Nach Un terschlagung von etwa 2200 RM. ist flüchtig der 17 Jahre alte Arbeitsbursche Erich Sommerer. Er ist etwa 1.70 Me ter groß, untersetzt, bat dunkelblondes Haar, hellbraune Augen, längliches, gesiindfarbigeS Gesicht und trug lila- blauen Anzug, blaue Schisfermütze und braune Halb- schuhe. Beim Betreffen lasse man ihn sestnehmen. Leipzig. Vermißt. Seit dem 1. Juli haben sich die Schulknaben Otto Waldemar Härtel, geboren am 19. Juli 1916 in Halle a. d. S. und Walter Johannes Schwarz, geboren am 18. September 1918 in Taucha, aus einem Kinderheim entfernt. Hartel ist etwa 1.40 bis 1.45 Meter groß, untersetzt, hat dunkles, dickstes Haar, braune Augen, gebräuntes Gesicht und war bekleidet mit kurzer gelber Hose, vermutlich schwanen, gerollten St'ümv» fen, blauem Sporthemd und vermutlich braunen Halb- schuhen. Schwarz ist etwa 1.55 Meter groß, von krär- "ger Gestalt, hat dichtes, dimkcsi'raunes Haar, dunkcl- aroue Augen, ovales, bigßcs Gesicht und trug kurze b'a e ^ose, schwarze Strüm-si' und Schuhe sowie orangefarbiges Sporthemd. Leipzig. Bei lchisu ui all. An der Ecke Hol-- hower Straße und Schänbachstrgße stieß d"k Lehrmittel- bcmdlcr Martin mit seinem Motorrad mit einem rad- fahrenden Schulkuabcu zusammen. Beide erlitten Schä- delbrüche. Sie wurden ins Krankenhaus St. Ja'ob ge bracht, wo Martin am Donncrstcn früh gestorben ist. Lirbenweroa. Tödlich verbrannt. In Durxdori Endeten zwei Schulmädchen in Abwesenheit ihrer Eltern un Küchenherde Feuer an. Dabei gerieten die Kleider eines oährigen Mädchens in Brand, das bald in hellen Flam- wen stand. Ehe nachbarliche Hilfe zur Stelle war. hatte das Kind so schwere Brandwunden erlitten, baß es unter entsetzlichen Qualen verstarb. Die parteiMerbesprechmig Die Verhandlungen noch nicht abgeschlos-se« Die Parteisührerbesprechung, die am Freitag abend im Reichstage stattsand, dauerte etwa 2 Stunden. Außer dem Reichskanzler nahmen die meisten Minister an der Besprechung teil. Von den Parteien waren anwesend: Für das Zentrum Perlitius und Esser: für die Volks partei Scholz: für die Demokraten Meher, Berlin; für die Wirtschaftspartei Drewitz; für die Christlich-Nationale Ar beitsgemeinschaft von Lindeiner, Wildau und für die Bayerische Volkspartei Leicht. Amtlich wird über die Besprechung mitgeteilt: In der Besprechung, welche der ersten Fühlungnahme der Re gierung mit den Parteien diente, nahmen der Reichskanz ler, der ReichsfinanzmiMer, sowie der Rrichsarbeits- minister» Gelegenheit, in längeren Ausführungen den Standpunkt der Regierung darzulegen und die Vorlagen im einzelnen zu erläutern und zu begründen. Die Fraktions- Mhrer legten ihrerseits darauf die Ausfassungen ihrer Par teien dar. Die Besprechungen we den in den nächsten Ta gen fortgesetzt. Naturgemäß traten auf der ersten Besprechung die Gegensätze der Meinungen verhältnismäßig klar zutage. Jedoch machte sich sowohl bei den Regierungsparteien wie bei der Reichsregierung der Wille zur Bcrständigung be merkbar. Dem Verhandlungsführer der Deutschen Voikspartei, Abgeordneten Scholz, ist der Weg zu Ausgleichsverhand lungen mit dem Kabinett durch die Entschließung oes Zentralvvrstandes erschlossen worden. In pvlilisclmt Kreisen wird diese Entschließung dahin ausaelegt, daß sie direkt aus deu ernsten Versuch einer Ver ständigung mit dem Kabinett über das Deckuugsprogramm abgestellt ist. Man glaubt sich zu dieser Auslegung umso mehr berechtigt, als die Entschließung ziveisellos unter dem Eindruck der Ausführungen zustande gekommen ist, mit denen Dr. Curtius die Notwendigkeit des vorliegenden Dek- tungsprogrammes und sofortigen Handelns begründete. Man hofft in den Kreisen der hinter der Reichsregiernng stehenden Parteien, daß es gelingt, bis Mitte dieses Mo nats zu einem tragbaren Kompromiß zu gelangen. Verbilligung des Wohnungsbaues Vorschläge des ReichSwirtschastSrates Der Ausschuß des NeichSwirtschaitsrates für Sicd- lungs- und Wohnwesen beschäftigte sich mit der Frage der Belebung des Wohnungsbaues und der allgemeinen Bau- wirtschast. Der Ausschuß hält es für nötig, daß die Fort erhebung der Hauszinsstcuer aus eine bestimmte Zeit und in bestimmter Höhe gewährleistet wird. Hingewiesen wird auf die Bedeutung stetigerer Beschäftigung im Bau gewerbe für die Entwicklung der Baukosten. Neben ge sicherter Bausinattzierung fordert da> Gutachten Beseitigung des Unterschiedes zwischen Alt- und Neubaumieten durch Senkung der Neubaumieten und entsprechende Er höhung der Altbüumietcn. Jeder Eingrisf in das Privat eigentum ohne gerechte Entschädigung soll unterlassen wer den. Neber die Notwendigkeit der Aushebung der.Woh- nungszwangswirtschast besteht im Ausschuß uebcreinstim- mung, nur über das Tempo ihres Abbaues bestehen verschiedene Aussichten. Tie Wohnuugspolitik sollte nach Ansicht des Ausschusses in besonderem Maße aus die Herabsetzung des Zinsfußes für Banhypothekengelder, aus Senkung der Bauherstellungslosten und aus Vermeidung aller verteuernder Zwischenstellen bei den zuständigen Be hörden gerichtet sein. Ser jüngste Zapfenstreich-Teilnehmer Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich während des Zapfenstreiches anläßlich der Rhcinlandbefreiuttg auf dem Theaterplatze in Dresden ein ganz junger Teilnehmer ein gestellt, dessen Kommen sehr plötzlich und unerwartet vor sich ging. Eine unter den Zuschauern befindliche Frau schenkte während der Veranstaltung einem munteren Kna ben bas Leben, und die anwesenden Sanitäter mußten die erste Geburtshilfe leisten. Der kleine Erdenbürger kann sich also rühmen, bei seinem Erscheinen mit Salutschüssen und Glockengeläut begrüßt worden zu sein. Seine Eltern werden sich nun bemühen müssen, einen Namen zu finden, der dieser historischen GLburtssMndL Rechnung trägt. Sie mörderM Zugmaschine In der*Nähe des Neustädter Bahnhofes in Dresden geriet eine Radfahrerin, die einen Lastzug überhole» wollte, mit ihrem Rade in die Straßenbahnschienen und stürzte so unglücklich, daß die Zugmaschine über» sie hinweg- suhr und sie zermalmte. — Es ist dies binnen kurzer Mt der dritte tödlich verlaufene UttalüMall dieser Art IN.oer gieicyen iLraocgegeno. ^re Zugmaschinen, me zu meist mit sür das eingeschlagene Tempo völlig unzulänglich bereisten Wagen behangen sind und neben dem üblen erstickenden Geruch auch eine außerordentliche Unübersicht- ichkeit in das Straßenbild bringen, bedürfest» unbedingt einer erhöhten Aufmerksamkeit der Verkehrspolizei. AuS den Großstadtstraßen müßten sie überhaupt verschwinden, zum mindesten ist ihre Fahrgeschwindigkeit auf ein Mini mum zu beschränken, daß der Ungefügheit eines solchen Wagenzuges angepaßt ist. Anch Verkehrsstörungen, die in folge Radbruchs» an durch Zugmaschinen zu rasch ge zogenen Lastwagen emtreten, sind in Dresden an der Tagesordnung. Wandel erscheint dringens nötig, um wei tere Opser zu verhüten. Stt balancierte Staatshaushalt wackelt Nach dem Monatsausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen für den Monat Mai des Rechnungsjahres 1930 beliefen sich für diesen Mo nat die Einnahmen aus 25 636000 RM., die Ausgaben aus 30 936 000 RM., so daß sich eine Mehrausgabe von 5 300000 RM. ergibt. Der vorläufige Haushaltplan für 1930 balanciert bekanntlich in Einnahmen und Aus gaben mit 408052000 RM. Da die Mehrausgaben im Monat Avril, dem ersten Monat des neuen Etatjähres, "ereits 2346 000 RM. betrug ».»stellt sich der Fehlbetrag am Ende des Monats Mai auf 7 646000 RM. Der außer ordentliche Haushalt verzeichnet in den Monaten April und Mai Ausgaben in Höhe von 2 065 000 RM. Wettcranssichte«. Das Tiefdruckgebiet hat sich - weiter aufgefüllt. Ter Truckunterschied gegen das Hoch hat nn, scrmin- dert. Wir haben »weiter mit dem Fortbestand des hochsommerlichen Wetters mit teilweiser Vcwölknng zu rechnen. — Vorhersage: Neigung zu Gewit« tern mit teilweiser Bewölkung. Dresdener Produktenbörse. Wetzen 77 Kilo Roggen 73 Kilo Äinrergst. Zommergst dafer, tnl Raps. rr. Mats Laplata Einqu. Rotklee Trocken- schnitzel Zucker- schnitzel ganvsfcl- llocken Futtermehl 4. 7. 288—288 »57-162 152—WO 148-156 200—220 8,80-9,00 16^—17,' 12.5—18,5 30. 6. 285—290 155-160 146-154 200—220 8,50-8,70 »2,5—I3L I Wetz.-K». 9,40-9,80 Roag.-Kl. 9,50—10§ KatserauS- ^mehl 52,0—58,5 mundmehl 46,0-47,5 Weizen- nachmehl »4^—l«,5 Inland- weizenm. Type 70 A 43,5—4<5 Roggen- mehl O! Type SV X 21^0—28,0 "SV Type 70X25,5-26,5 Roggen- nachmehl 14,0—»s,( so. 4 8,40-4» 8,»—WZ 46,2—47,7 14^—l«- 48)5—tih» 2^0-«^ l4,0-1H0 s. Landes-Turnfest der sächsischen Turnerschaft i« Chemnitz, am 6.-LS. Juli Lv»v Lanoesturnsest — Werbung im Rundfunk. Am Dienstag, dem 8. Juli wird der.1. Kreisvertret« der Sächsischen Turnerschaft und 3. Vorsitzende der Deut schen Turnerschast Dr. Johannes Thiemer, Dresden, von 19 bis 19.30 Uhr im Rundfunk einen Vortrag halten über das Thema „Spitzenleistungen und Breitenarbeit beim Sächsischen Landesturnfest." Wer Dt* Thiemer als vor züglichen Redner kennt, wird bestimmt nicht versäumen, sich diesen Vortrag anzuhören. Kircheuuachrichteu. Sonntag, den 6. Juli 1930. Vorm. V,9 Uhr kirchliche Unterredung mit de« Neu- konfirmierte«. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Nachm. 2 Uhr Waldkindergottesdienst auf dem Eichel berg« (Sammel« an der Kirche).