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seilte Frau zu vergiften. Er wurde unter starker Be wachung der Schutzpolizei in das städtische Krankenhaus gebracht. Im Laufe des Tages blieb die Lage in Mainz verhältnismäßig ruhig. Nur an einigen Stellen wurde versucht, in Separatistenhäuser einzudringen. Die erneut nach Mainz gerufene hessische Schutzpolizei war aber in fast allen Fällen sofort zur Stelle, so daß größere Ausschreitungen vermieden wurden. In den späten Abend stunden wurde plötzlich die gesamte Innenstadt durch ein starkes Polizeiaufgebot abgesperrt. Man vermutet, daß Angriffe auf einige größere Geschäftshäuser in der In nenstadt geplant gewesen sind. Die Personen, die bisher gegen die Separatisten vorgegangen sind, haben sich jetzt auch die Fraum vorgenommen, die wegen ihres Verkehrs mit den Franzosen in üblem Rufe stehen. Riesenwaldbrand in Anhalt. Dessau, 3. Juli. Ein Niesenseuer, das in der Ora nienbaumer Heide wütet, dehnt sich mit großer Geschwin digkeit aus. Der Brand ist etwa 700 Meter rechts von der Kreisstraße entstanden und wird vom Winde stark angefacht, so daß sich ein großes Feuer meer nach der Kreisstraße bewegt. Die Rettungsmannschaften sin- dem Feuer gegenüber vollkommen machtlos. Schutzgrä- bm, die inE in aller Eile grub, werden im selben Augen blick wieder von drin Flammen übersprungen. Viel Wild ist dem Feuer bereits zum Opfer gefallen. Inzwischen ist auch die Garnison von Dessau alarmiert worden, die sich aus Lastkraftwagen an den Brandherd begeben hat. Das Feuer dehnt sich vorläufig nach allen Richtungen aus und wird durch den Ostwind immer stärker angefacht. Bis Donnerstag um 20 Uhr hat das verheerende Feuer in der Oranienbaumer Heide einen Waldbestand von etwa 45V bis 50V Morgen vernichtet. In den Abendstunden gelang es den vereinigten An strengungen der Dessauer und Zerbster Garnisonen, der Technischen Nothilse und den etwa 20 Feuerwehren, einen Ring um das Feuergebiet zu ziehen. In den Abend stunden begab sich die anhaitische Regierung an die Brandstätte, die von Tausenden von Menschen umlagert ist. Die Ursache des Brandes ist vermutlich in der Aeggeworfenen Zigarette eines Heidelbeersuchers zu suchen. Großfeuer in einem oberfränkischen Dorf. Berlin, 4. Juli. In Thiersheim (Oberfranken) brach, uach einer Meldung Berliner Blätter, am Donnerstag Nachmittag ein Feuer aus, dem 14 Wohnhäuser und vier Scheunen zum Opfer fielen. Vor der Eröffnung -er bayrischen Zugspitzbahn. Garmisch, 3. Juli. Die Bayrische Zugspitzenbahn- M, die am 8. Juli ihren Berkehr der Oeffenrllchkeit ^ergeben wird, hatte zum 2. Juli zur ersten Probe- ivhrt eingeladen. Bom Bahnhof Garmisch-Parten- lirchen geht die Fahrt in den schmucken weiß-blauen Mgen Deutschlands höchstem Gipfel entgegen. Die Tal- ^recke führt zunächst als Reibungsbahn über die Sta unen Riessersee—Kreuzeckbahn—Hammerbach zum Bahnhof Erainau-Badersee. Hier beginnt die Zahnrad strecke und nun geht es in bedeutend verlangsamten Bempo von 9 Kilometer je Stunde gegen 40 Kilometer facher zur Station Eibsee, die in etwa 50 Minuten Fahrzeit erreicht wird. Bon hier erfolgt die Stromver- ^ung der Bahnlcitung mit 1650 Bolt Gleichstrom. M Bahn erreicht nach einem kurzen Tunnel in 1650 Kreter Höhe die noch im Bau befindliche Station Riffel est- Unmittelbar unter der Begetationsgrenze gelegen, ?Mührt diese einen wundervollen Blick aus den Eibsee. Boch in diesem Sommer wird hier ein gewaltiger Alpen- ^mnzengarten von zwei bis drei Quadratkilometer Fläche angelegt werden. Unmittelbar hinter der Sta tion Niffelriß beginnt der große Zugspitzbahntunnel, der in 4,6 Kilometer Länge zum sogenannten Platt hinauf- fllhrt, vorläufig dem höchsten Punkt der Bahn. Von hier aus wird in vier weiteren Minuten zum Gipfel eine Seilschwebebahn führen, deren Fertigstellung bis zum November d. I. zu erwarten ist. Die Bayerische Zugspitzbahn steht unmittelbar vor ihrer Bollendung. In IV2 Jahren Bauzeit wurde das gewaltige Werk geschaffen. In einer 19 Kilometer langen Strecke werden 2000 Meter Höhendifferenz über wunden. In 111 Minuten Fahrzeit gelangt man von Garmisch auf den höchsten Berg der deutschen Alpen. 720 Menschen können stündlich zum Schneefernsr Haus befördert werden. Die Bayerische Zugspitzbahn kann ohne weiteres den bedeutendsten Bergbahnen der Welt zur Seite gestellt werden. Sie ist daher auch ein Beweis deutschen Kultursinnes, denn auf der Fahrt empfindet man überall dankbar die Liebe und Vorsicht, mit der zu Werke gegangen wurde, um an dem Naturbild so wenig wie möglich zu zerstören. Aus aller Welt. * Nationalsozialist von riesiger Menschenmenge be lagert. Am Mittwochabend kam es beim Bahnhof in Durlach zwischen einem Nationalsozialisten und einem Kommunisten zu einer Schlägerei, die derart ausartete, daß eine große erregte Menschenmenge den National sozialisten verfolgte und das Haus, in das er sich geflüch tet hatte, belagerte. Schließlich drang die Menge in das Hoftor ein. Der Belagerte versuchte nun, mit einem großen Tranchiermesser gegen die Menge vorzugehen, nachdem er vorher schon auf der Straße einen vorüber gehenden Mann überfallen und ihm mit einem Tot schläger einen schweren Schlag über den Kops versetzt hatte. Schließlich mußte das Ueberfallkommando ein greifen und den Täter, der ebenfalls Verletzungen erlit ten hatte, in Schutzhaft nehmen. * „Schwarze Listen" der italienischen Paßkontrolle? Die „Baseler Nationalzeitung" veröffentlicht einen kleinen Auszug aus der „Schwarzen Liste", die angeb lich von der italienischen Paßkontrolle an der schweize risch-italienischen Grenze benutzt werde, um gewisse Personen beim Ueberschreiten der Grenze festzunehmen oder am Ueberschreiten zu verhindern. Auf der Liste stehen eine Reihe von Italienern, dann aber auch ver schiedene Ausländer, darunter merkwürdigerweise auch zwei Deutsche: der Dichter Theodor Däubler und der Neiseschriftsteller Richard Huelsenbeck. Das Blatt fügt hinzu, daß die Denunziationen, auf denen diese schwar zen Listen aufgebaut werden, anscheinend sehr wenig kontrolliert würden, sonst könnten sich diese Namen nicht darunter befinden, denn die beiden Herren dürften sich ganz bewiß nicht abfällig über Italien geäußert haben. Ferner stehen aus der Liste auch noch der österreichische Sozialdemokrat Friedrich Adler und der französische Schriftsteller Henrn Barbusse. * Aufhebung der Zwangsmieten in Italien. Mit dem 30. Juni hat in ganz Italien die Mietzwangswirt schaft aufgehört. Ab Dienstag werden die Mielverhält nisse durch freies Angebot und Nachfrage geregelt. Der Uebergang zur freien Mietwirtschaft hat sich bisher ruhig vollzogen. Nur ein geringer Teil der Hausbesitzer soll die Mieten sofort erhöht haben. Sicherlich ist ein ent sprechender Druck aus die Hausbesitzer ausgeübt worden. Im übrigen ist schon rechtzeitig für Bereitstellung von freien Wohnungen gesorgt worden, und die Bautätigkeit hatte in letzter Zeit in den meisten Städten zugenommen. Für Nom wird die Zahl der freien Wohnungen und Zim mer mit 10 000 angegeben. Die Negierungspresse stellt fest, daß der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage fast überall sichergestellt sei. Aus Mieterkreisen werden allerdings Klagen über die Höhe der Mieten laut. Wer ist Ben? Kriminalroman von Franz Roßdorf. (Nachdruck verboten.) , Auf Braun war an der Unglücksstelle bei Birkwald ?cht geschossen worden, bas stand nun fest. Was hatte Mn aber die Blutlache zu bedeuten? Rührte sie etwa dem Manne her, der das Messer verlor? Wohin war ll aber dann entschwunden und wer hatte aus ihn ge- Mssen? Braun? Aber weshalb sollte er es getan haben? war abgesprungen. Hatte er dann das zerstörte Flug- Mg ausgesucht und etwa einen Dritten dort gefunden? Ma einen Leichenfledderer? Aber weshalb hielt er sich Mn auch in der Zukunft weiter verborgen? Nein, daß Mun ein schlechtes Gewissen hatte, war wohl so gut sicher. Sollte man annehmen . . .? Der Inspektor fühlte, wie die Sache immer verzwickter Aide. „Auf jeden Fall/' sagte er, „können wir den auf Mun losgelassenen Steckbrief als überflüssig wieder ein- Men. Dagegen werden wir mal nach seiner rätselhafter- Mse verschwundenen Frau suchen müssen. Ich glaube, ? wird uns eine Menge erzählen können." Achtes Kapitel. Borkcr. Auf einer Bank im dunkelsten Teil des Parkes saß ein Mischer Mann und kaute an einem Strohhalm. Durch Stämme der Bäume sah man die Lichter der Laternen Mwen und die schattenhaften Gestalten von Spazier- ^6ern Vorüberhuschen; in seiner Nähe aber rührte sich P As mochte kurz nach zehn Uhr sein, als ein Auto die Msttraße daherkam und vor einem Hause hielt. Der sIMle ging jedoch nicht auf das Gebäude zu, sondern d/Z" rasch quer über die Straße und trat in das Dunkel r Bäume. M m - Mann auf der Bank hörte ein leises Rascheln " Blättern hinter sich und fuhr herum. tz.- »Bleiben Sie sitzen, Borker," sagte eine verschleierte hinter ihm. „Wir können uns auch so ver- T-Mgen. zgas haben Sie mir zu berichten? Aber sagen es schnell. Sie sind lange geblieben." syk Zainen Erfolg gehabt, Ben," sagte Borker. „Ich z'^tief in die Nacht hinein, aber er kam nicht. Unter- us wurde ich aufgehalten. Ich glaube, er ist uns durch Zappen gegangen." „Das glaube ich nicht," erklärte Ben, „er ist gut aus gehoben. — Ja," setzte er hinzu, „er ist hinüber. Haben Sie die Zeitung gelesen?" .Ja," „Das gibt der Polizei eine tüchtige Nuß zu knacken." Borker hörte, wie er lachte, und obgleich er keine Furcht kannte, kroch ihm doch eine Gänsehaut über den Rücken. „Passen Sie auf!" sagte Ben unvermittelt in einem gänzlich veränderten Ton. „Ich habe einen neuen Auf trag für Sie." Welcherart dieser Auftrag war, wurde Daraufhin ausführlich besprochen „Es ist gut, Ben. Sie sollen mrt mir zufrieden sein. Unk wie steht es mit einem kleinen Vorschuß?" „Nehmen Sie das," sagte Ben und reichte ihm einen Umschlag in der Dunkelheit hin. „Sie werden darin ein paar Noten und eine Adresse finden. Vernichten Sie diese, wenn Sie Kenntnis Davon genommen haben." „Ist in Ordnung, Ben!" erklärte Borker Aber ein Rascheln von Zweigen belehrte ihn, daß sich sein Auftrag geber entfernt hatte. Eine halbe Stunde später schlenderte der sorglose Borker durch die hellerleuchtete Ludwigstratze. Sein Gesicht drückte die vollkommenste Zufriedenheit mit der Welt und ihren Segnungen aus und er unterschied sich in nichts von den zahllosen Passanten, die die Straßen erfüllten. Inspektor Quincy trat aus der Polizeistation und es war ein reiner Zufall, daß er dem bummelnden Borker geradeswegs in die Arme lief. „'n Abend, Inspektor!" grüßte er und legte die Hand nachlässig an den Hut. „Das Leben noch frisch?" „Das ist doch der „Finger"!" wunderte sich der dicke Quincy und legte sein Gesicht in Falten, die ein freund liches Lächeln bedeuten sollten. „Du liebe Zeitz das freut mich aber wirklich!" Er schüttelte ihm die Hand. Den Namen „Finger" hatte Borker wegen seines fehlenden Ringfingers an der linken Hand, der ihm abge schossen wurde, erhalten, und wahrscheinlich auch aus einem anderen Grunde, der mit seinem dunklen Beruf zusammenhing. „Es freut mich," sagte der ordnungsliebende In spektor, „daß Sie sich nach meinem Wohlergehen erkun digen. Gott, ich kann nicht klagen. Und Sie, was treiben Sie?" „Ich bin daran, in geordnete Verhältnisse zu ge langen," war die Antwort, Neueste NachrichZen. Sitzung des Zentralvorstandes der Deutschen Volks partei. Berlin, 4. Juli. In der heutigen Sitzung des Zen tralvorstandes der Deutschen Volkspartei gedachte zu nächst der Vorsitzende des Zentralvorstandes, Reichs minister a. D. Dr. Scholz, des verstorbenen Reichsaußen- ministers Dr. Stresemann und der nunmehr erfolgten Räumung des Nheinlandes. Dr. Scholz bedauerte, daß der Name Stresemanns in der Kundgebung der Reichs regierung nicht genannt worden sei, und wandte sich dann gegen die Nationalsozialisten, die für die geschicht liche Befreiungstat Stresemanns nicht das geringste Verständnis aufbrächten. Der Reichspräsident wieder in Berlin. Berlin, 4. Juli. Reichspräsident von Hindenburg ist heute früh von Deutsch-Eylau nach Berlin zurück gekehrt. — Bevor der Reichspräsident am Donnerstag seinen Stammsitz Neudeck verließ, veranstalteten seine Eutsarbeiter zum Abschied einen Fackelzug. .,l) 2000" zum Nhcinlandbefreiungsflug gestartet. Berlin, 4. Juli. Im Rahmen des weiteren tech nischen Erprobungsprogramm startete „O 2000", das Junkersgroßflugzeug unter Führung von Flugkapitän Zimmermann am Freitag vormittag von Dessau nach Köln, um von dort aus als Sonderflugzeug des Reichs verkehrsministeriums am Sonnabend und Sonntag am Rheinlandbefreiunqsflug teilzunehmen, der die Städte Bonn, Koblenz, Wiesbaden. Mainz, Aachen, Gladbach, Rheydt, Krefeld, Duisburg und Essen berührt. Separatistenverfolgungen auch in Wiesbaden. Wiesbaden, 4. Juli. In der Nacht zum Freitag wurden hier die Geschäfte von verschiedenen Anhängern der Separatisten zerstört. In einigen Geschäften wurde die Einrichtung völlig zertrümmert. Auch bei der „Rhei nischen Volkszeitung" wurden die Fensterscheiben einge worfen. Die Zerstörungen vollzogen sich nach demselben System wie in Mainz. Auf Fahrrädern und Motor rädern kamen die Trupps an und ehe die Polizei ein schreiten konnte, waren die Zerstörungen geschehen und die Täter wieder verschwunden. Das 50. Todesopfer in Lübeck. Lübeck, 4. Juli. Nach dem Bericht des Lübecker Ge sundheitsamtes vom Freitag, hat sich die Zahl der nach der Calmettefütterung gestorbenen Säuglinge auf 50 erhöht. 79 Säuglinge sind noch krank. Zeppelin-Start zur Schweizerfahrt. Friedrichshafen, 4. Juli. „Graf Zeppelin" .st am heutigen Vormittag um 7.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein zu einer achtstündigen Schweizerfahrr auf gestiegen. Die Führung hat Kapitän Lehmann. Das Luftschiff wurde zu dieser Fahrt von den amerikanischen Schreibmaschinenfirmen „Underwood", „Elliot Fischer" und „Sundstrand" gechartert. An Bord befinden sich 44 Passagiere. Vierzehn Häuser, drei Scheunen nieder gebrannt. H 0 f, 4. Juli. Am Donnerstag nachmittag brach in de«r Anwesen eines Schuhhändlers in Thiersheim ein Feuer aus, das sich mit unheimlicher Schnelligkeit aus breitete. In kurzer Zeit stand eist ganzes Häuseroiertel in Flammen. 23 Motorspritzen aus der Umgebung er schienen an der Brandstätte. Insgesamt fielen dem Feuer 14 Wohnhäuser und drei Scheunen zum Opfer. Der Kesamtschaden dürfte nahezu 300 000 M. betragen. Hof, 4. Juli. Zu dem Eroßfeuer in Hof ist ergänzend zu melden, daß große Heuvorräte in den Scheunen die Weiterverbreitung des Brandes begünstigten. Die Häuser-bestanden teilweise aus Fachwerk, dazu kam noch großer Wassermangel. Insgesamt wurden 36 kleine Nebengebäude außer den Scheunen und Wohnhäusern vernichtet. Viel Geflügel und Schweine kamen in den Flammen um. „Wirklich eine sehr lobenswerte Absicht," gestand Quincy. „Meine allerherzlichsten Glück- und Segens wünsche dazu. Wann sind Sie denn entlassen worden? Ich dachte, Ihre Zeit wäre noch nicht um." Borkers kleine Augen schlossen sich zu einem engen Spalt. „Drei Jahre hatten Sie mir verschafft!" knurrte er böse. „Drei lange Jahre." „Eine entsetzliche und endlose Zeit, wenn man sie hinter hohen Mauern verbringen muß," gestand Quincy, „aber ich würde Ihnen mit Freuden sogar fünf oder zehn Jahre verschaffen, wenn ich Sie noch einmal fasse." „Soll das eine Drohung sein?" fragte der Finger. „Das ist ein wenig zuviel gesagt," überlegte der In spektor. „Es war lediglich eine Feststellung. Sie haben doch nicht entgegen Ihrer löblichen Absicht wieder ein kleines Geschäft vor, Finger?" „Das geht Sie einen Dreck an!" fauchte Borker wütend. Seine großen Hände schlossen sich, als wolle er einen erwürgen, und er starrte den Inspektor böse an. Quincy schien die Wut seines Begleiters nicht zu be merken; er wußte, wie gefährlich der Finger sein konnte, aber er rauchte seine Zigarre mit dem Ausdruck größten Behagens. „Sie haben mir viel verschafft," fuhr Borker fort, „mehr jedenfalls, als für einen einzelnen Menschen gut ist, aber so schlau ihr auch seid, es gibt doch ein paar Men schen, die euch über sind." Er lachte häßlich. „Jawohl, ihr habt die Graue Bande entwischen lassen und Marlow. Korony ist euch durch die Lappen gegangen, obgleich ihr ihn schon sicher zu haben glarbtetz und Max Dreißing." „Wo wollen Sie eigentlich hinaus?" fragte erstaunt der dicke Inspektor. Borker überhörte die Frage. „Ben wird euch aber das meiste Kopfzerbrechen ver ursachen!" stieß er grimmig zwischen den Zähnen hervor. »Ihr seid Teufel, alle miteinander, aber Ben ist euch tausendmal über." „Sie werden alt, „Finger"," entgegnete Quincy. „Sie reden zuviel." Tatsächlich wurde er doch sehr nachdenklich gestimmt. Er hatte zum zweitenmal den Namen „Ben" gehört. „Was ist eigentlich mit dem Flugzeugunglück los?" wollte Borker plötzlich wissen. „Wie ich las, ist das auch so eine mysteriöse Geschichte. Ja," schloß er, „ihr Polypen habt es wirklich nicht leicht." (Fortsetzung folgt.)