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Aus aller Well. * Für 40 000 M. Silberwaren gestohlen. In das Juwelengeschäft von Oskar Siodk in Wuppertal wurde in der vergangenen Nacht ein Einbruch verübt, wobei goldene Uhren, Ringe, Armbänder, silberne Platten usw., im Werte von 30 000 bis 40 000 M. gestohlen wurden. Die Diebe, von denen man vermutet, daß es inter nationale Verbrecher sind, haben vom Hausflur aus eine Oefsnung in die Ladenwand gebrochen. Anscheinend sind sie gestört worden, da sie eine Anzahl bereits verpackter Sachen zurückgelassen haben. Von den Tälern fehlt bis her jede Spur. * Tragischer Tod eines Arztes und einer Kranken schwester. — Vermutlich Opfer der Papageienkrankheit. In Potsdam sind fünf Krankheitsfälle festgestellt wor den, bei denen der dringende Verdacht besteht, daß es sich um Psittakosis handelt. Die Angelegenheit gewinnt noch besonders dadurch an Interesse, dass ein Ärzt, der die Kranken behandelte, später selbst erkrankte und starb und die ihn pflegende Krankenschwester das gleiche Schicksal ereilte. Der Krankheitsherd ist bei einer Pots damer Familie zu suchen, die einen frisch importierten Papagei besah. Bald nach dem Erwerb des Tieres er krankten die drei Familienmitglieder unter grippeühu- lichen Symptomen, so daß der Hausarzt Sanitätsrat Dr. Steinhoff herangezogen wurde. Während sich nun der Zustand der Patienten allmählich besserte, erkrankte der Arzt bald darauf selbst unter ähnlichen Erscheinun gen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Leider ver schlechterte sich das Befinden des alten Arztes derart, bah er alsbald starb. Dr. Steinhoff war während seines Aufenthaltes im Krankenhaus von der 51jährigen Schwester Wally Schumacher gepflegt worden. Die Schwester ist nun nach dem Tode des Arztes ebenfalls erkrankt und schliesslich gestorben. * Abnahmefahrt der „Europa". Der Schnelldamp- ser „Europa" des Norddeutschen Lloyd hat am Sonn tag früh 1 Uhr die 24stündige Abnahmefahrt angetre ten. Die Fahrt ging über die norwegische Küste bis zur Nordspitze Schottlands. Zeitweise wurde eine Stun dengeschwindigkeit von 27,67 Seemeilen erreicht. Die „Europa" passierte auf der Rückfahrt wiederum die Insel Utsire an der norwegischen Küste. Die genau 210 Meilen lange Seedistanz von Scaddon-Feuerturm nach iltsire wurde in 7 Stunden 16 Minuten durchlaufen, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,52 See meilen entspricht. Das Schiff hatte über 6 Stunden bei grober See und Windstärke 7 zu laufen, ohne hierbei nennenswert an Geschwindigkeit zu verlieren. * Der Bombenanschlag in Oldesloe. — Die Pkaß- gruppe der Tat verdächtig? Ueber die Untersuchung des Bombenanschlags in Bad Oldesloe glaubt eine Ber liner Korrespondenz melden zu können, man habe ge wisse Spuren gefunden, die darauf hindeuten, das; die Täter wahrscheinlich die Mitglieder der Plaszgruppe seien, die anfangs unter dem Verdacht der Teilnahme an dem Reichstagsanschlag verhaftet, dann aber wieder sreigelassen worden waren. Soweit sich bisher habe fest stellen lassen, stamme die Bombe, die man in Oldesloe verwendet habe, aus der zentralen Werkstatt, in der alle Sprengkörper angefertigt worden sind. Die Unter suchungsbehörden, Polizei und Staatsanwaltschaft, hät ten im Laufe ihrer Ermittlungen genau feststellen kön nen, daß mindestens noch eine Bombe vorhanden sein mußte, Uber deren Schicksal man allerdings nicht ganz im klaren war. Festgestellt konnte werden, daß die Kapphengst-Eruppe in Berlin zwei Bomben in ihrem Besitz gehabt habe. Die eine Höllenmaschine sei beim, Anschlag auf den Reichstag benutzt worden, während der andere Sprengkörper offenbar unmittelbar nach dem Anschlag auf das Parlament in Sicherheit gebracht wor den sei, um zu verhüten, daß die Polizei die Bombe fand und den Kreis der Verschwörer entdeckte. Bekannt- Susanne Wefieropp. Roman von E. H e ß b e r g. 35) (Nachdruck verboten.) Die Schwester ahnte ja nicht, vaß nur Vie Angst Frau Wending nicht zur Ruhe kommen ließ, Paul würde ihr, der Schwachen, Hilflosen, Zermürbten, abschmeicheln, Was er der Gesunden nicht abzutrotzen imstande gewesen war, aber sie täuschte sich. Sooft auch ihre unruhigen Augen in die seinen tauchten, wußte er ihr nur Liebes zu sagen, nichts von dem Unfrieden der letzten Wochen. Die Miezes wegen eingetretene Entfremdung überbrückte er durch leise, einschmeichelnde Zärtlichkeit. Allein trotzdem nahm sich Frau Wending vor, fest zu bleiben. Das Mäd chen paßte nicht zu ihm. Seine Zukunft stand auf dem Spiele. Susanne mußte die Seine werden, Susanne, dieses liebe, vornehme Mädchen, das ihm auch das so nötige Ver mögen mitbrachte. Dann, wenn die beiden zusammen an ihrem Bett saßen, schwelgte sie in Zukunstshoffnungen, betete sie leise und inbrünstig und suchte dem lieben Gott die Erfüllung dieses heißen Wunsches als letzte irdische Gunst abzuschmeicheln. Oft stellte sie sich schlafend, weil sie meinte, die beiden würden sich dann in der Einsamkeit des stillen Krankenzimmers nähertreten. Mit Genugtuung sah sie, wenn dann beide aufstanden und ins Nebenzimmer gingen, und im Anhören ihrer flüsternden Stimmen fand sie dann wirklich den ihr so nötigen Schlaf. Die beiden hatten sich viel zu sagen. Susanne trat Paul in den Tagen schwerer Krankheit nahe. Er fühlte sich sehr vereinsamt. Er mußte jemanden haben, der ein freundliches Wort zu ihm sprach. Nicht nur die Trennung von der Mutter lastete schwer auf ihm, auch das Leben selbst, die Er kenntnis, daß dasselbe rauh mit ihm umzugehen beab sichtigte. Während ihn die Mutter oft im Schwan ge glaubt, hatte er drüben im Kontor über ven Büchern ge sessen, bis ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Der Angstschweiß! So ernst hatte er sich die Lage nicht gedacht. Nun verstand er das Drängen der Mutter, ihre inständigen Bitten. Sie hatte recht. Er mußte ein Opfer bringen. So war er lange mit sich zurate gegangen, wer geopfert werden sollte: seine Selbständigkeit, sein Herrentum oder Mieze, dieses liebe, süße Geschöpf, das mit seiner heißen Zärtlichkeit ein Jungbrunnen für ihn geworden war. Der Kampf war hart. Aber die Heimat- nebe und der Egoismus des Besitzers entschieden den Kampf zu ihren Ungunsten. Mieze mußte aufgegeben sich ist inzwischen eine weitere Höllenmaschine in Neu münster gefunden worden. * Die Leiche Professor Drexels aus dem Main ge landet. Am Sonntagnachmittag wurde der seit Anfang Februar dieses Jahres vermißte Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Friedrich Drexel, bei Höchst aus dem Main gelandet. Irgendwelche An zeichen, daß ein Verbrechen vorliegt, wurden nicht wahr genommen. * Massenvergiftung durch Kohlenoxydgas. Am Sonnabendabend war im Gasthof zur Alten Schmiede in Eroß-Flottbeck eine Gesellschaft von etwa 150 Per sonen zu einer Festlichkeit versammelt, als plötzlich fünf Personen von starker Uebelkeit befallen wurden. Bald darauf wurden weitere zwölf Personen ohnmächtig und mußten ins Freie geschafft werden. Bevor die Polizei den Saal räumen lassen konnte, waren noch zwölf Per sonen bewußtlos geworden. Herbeigerufene Aerzte stell ten fest, daß es sich um Kohlenoxydgasvergiftungen, die durch einen schadhaften Ofen entstanden waren, han delte. Die schädlichen Gase waren aus dem Kellerraum in den Saal gedrungen. Unter Anwendung von Sauer stoffatmung konnte sich ein Teil der Kranken bald wie der erholen, andere Festteilnehmer erkrankten jedoch erst nachträglich unter den gleichen Erscheinungen, ins gesamt etwa vierzig Personen. Bis zum Sonntagmit tag hatten sich die meisten Erkrankten soweit erholt, daß sie aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten. * Eine Familientragödie in Vonn. Eine furcht bare Familientragödie hat sich am Sonntag in einem Hause in Bonn abgespielt. Ein Matrose hat seine Stiefschwester durch zwei Schüsse schwer verletzt und sich dann selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Er war sofort tot. Das Mädchen starb alsbald nach der Ein lieferung ins Krankenhaus. Die Ursache der Tragödie sollen Familienstreitigkeiten gewesen sein. * Bittgottesdienste für die russischen Gläubigen in England. Mit Ausnahme der Kirchen, in denen Mili- türgottesdienste stattfanden, wurden am Sonntag in allen Kirchen Englands unter stärkster Teilnahme der Bevölkerung Bittgottesdienste für die in Sowjetruß land verfolgten Gläubigen abgehalten. Im Mittel punkt stand der Gottesdienst in der Londoner St. Paul- Kathedrale, in welcher der Prediger darauf hinwies, daß Sowjetrußland gegenwärtig das Sturmzentrum des großen Kampfes gegen die Religion sei. Die letzte Verfügung der Sowjetregierung wird in England als ein völliges Zuriickweichen vor der Weltmeinung ange sehen und gleichzeitig als ein verspätetes Eingeständnis der Religionsverfolgungen, die bisher stets abgestritten worden seien. * Die Ueberschwemmungsschäden in Südfrankreich. AusParis wird gemeldet: JnMoissac haben die Aufräu mungsarbeiten weitere Leichen zutage gefördert, die alle identifiziert werden konnten. Die Schäden der Ueber- schwemmungen des Flusses Aveygran sind dagegen be deutend überschätzt worden. Eine Brücke über den Fluß bei Saint Antonin kann mit verhältnismäßig geringen Mitteln wieder hergestellt werden. Die Sammlung zur Unterstützung der Opfer der Ueberschwemmungskata- strophe hat bisher 15 Millionen Franken ergeben. * Pariser Studentenwahlen mit Stöcken und Stink bomben. Bei der Wahl des neuen Vorsitzenden der Pa riser Studentenschaft kam es am Sonabend zu wüsten Auftritten und Handgemengen. Die Wahl verlief zu nächst durchaus ruhig. Am Spätnachmittag aber dran gen plötzlich 300 Studenten, die auf Autodroschken her beigeeilt waren, mit Stöcken und Stinkbomben bewaff net in das Wahllokal ein. Eine ungeheure Aufregung entstand. Mit Flaschen, Stuhlbeinen und ähnlichen Waffen gingen die beiden Parteien aufeinander los. Der angerichtete Sachschaden beträgt 250 000 Franken. Zahlreiche Studenten wurden verletzt. werden. Und dieser Entschluß, den er der Mutter eines Abends stammelnd und zagend mitteilte, hatte ihr die Ruhe wiedergegeben. „Ich will mein Leben lang ein Schuft heißen, halt' ich dir mein gegebenes Wort nicht!" Mit dieser Versicherung hatte er alle ihre Zweifel zu nichte gemacht. Sie glaubte ihm. Darum war jetzt Frie den eingekehrt im Krankenzimmer. Wohltuend wirkte er auf die Kranke und ans die ganze Umgebung ein, vor allem auf Susanne. Die kam jetzt oft recht bedrückt zu Als sich das Laub bum gefärbt hatte, trug man Frau Wending nach dem stillen kleinen Friedhof. Frau Wending. Das Bewußtsein ihrer Unaufrichtigkeit lastete schwer auf ihr. Frau Wending, die doch eigentlich, wenn auch unbewußt, ihr Glück begründet hatte, hätte es doch zuerst wissen müssen. Ach, dieses heimliche, süße Glück, das sie verstohlen, einem berauschenden Zaubertrank gleich, mit der unersätt lichen Gier junger erster Liebe in sich hineinschlürfte! Aber sooft sie auch am Krankenlager mit dem festen Vorsatz stand: heut' sag' ich's ihr, brachte sie es doch nicht über die Lippen. Sobald Frau Wending sie so seih am fragend und zärtlich anblickte, kam ein ordentliches Angst gefühl über sie, das sie sich nicht zu erklären vermochte. Und sie tröstete sich über ihre Unaufrichtigkeit mit der Er Neueste Nachrichten. Die parlamentarischen Beratungen. Berlin, 16. März. Der Reichstag tritt heute erst um 16 Uhr zusammen. Neben kleineren Vorlagen soll das Ministerpensionsgesetz in dritter Beratung erledigt werden. Daneben werden die interfraktionellen Be sprechungen der Regierungsparteien über die schwebenden Fragen fortgesetzt. Im Vordergrund stehen die Ver handlungen über die Agrarfragen, mit denen sich zu nächst die Fraktionen beschäftigen werden. Um 20 Uhr kommen dann die Parteiführer wieder zusammen. Auch die Besprechungen über die Finanzreform werden im Laufe des Tages fortgesetzt. Diese Besprechungen haben allerdings zur Zeit mehr formale Bedeutung. In ihr entscheidendes Stadium werden sie anfangs der nächsten Woche treten, wenn der Parteitag der Deutschen Vokks- partei vorüber ist, der eine Klärung bringen wird. Die Finanzvorlagen der Reichsregierung gehen heute dem Reichsrat zu. Der Reichstag tagt in dieser Woche nur bis zum Donnerstag, da am Freitag und Sonnabend der Parteitag der Deutschen Volkspartei in Mannheim stattfindet. Um die Erhöhung der Roggen- und Weizenzölle. Berlin, 17. Mürz. Die landwirtschaftlichen Sach verständigen der Regierungsparteien werden heute zu sammentreten, um mit dem Reichsernährungsminister Dietrich über die Erhöhung der Weizen- und Roggen zölle zu verhandeln. Auch sonstige Maßnahmen zur Be hebung der Not der Landwirtschaft sollen erörtert wer den. Angesichts der Meinungsverschiedenheit über land wirtschaftliche Fragen ist es im Augenblick noch zweifel haft, ob es gelingen wird, eine Einigung zu erzielen. Deutsche Eisenbahner für Ruhland? Berlin, 17. März. Wie die Telegraphen-Union er führt, haben sich Vertreter des Volkskommissariats für Verkehrswesen der Sowjetunion an die Reichsbahndirek tion mit der Bitte gewandt, für die beabsichtigte Um stellung von fünf russischen Eisenbahnwerkstütten zwei er fahrene höhere Beamte der Reichsbahn für die Dauer der Umstellungsarbeiten nach Rußland zu beurlauben. Auch wurde der Wunsch ausgesprochen, daß einer größe ren Anzahl von russischen Eisenbahnbediensteten Gelegen heit zur Ausbildung in den Werkstätten der Reichsbahn gegeben werden möchte. Eine Entscheidung der Reichs bahn zu diesen Wünschen ist noch nicht getroffen. Der Sohn des Flugzeugbauers Heinckel tödlich ver unglückt. Schwerin, 17. März. In der Nacht zum Montag fuhr ein von Rostock kommendes mit vier Personen besetztes Auto vor Warnemünde in einer scharfen Kurve gegen einen Baum. Der Kraftwagen wurde völlig zer trümmert. Der Lenker des Wagens, Erich Heinckel, der Sohn des Flugzeugbauers Ernst Heinckel, Flugzeugwerke Warnemünde, erlitt schwere Verletzungen. Eine junge Dame erlitt einen Armbruch. Der schwerverletzte Heinckel starb auf dem Wege in ein Rostocker Krankenhaus. ' Der Handelsvertrag mit Polen paraphiert. Berlin, 17. März. Wie wir von zuverlässiger'Seite erfahren, ist der deutsch-polnische Handelsvertrag bereits in Warschau paraphiert worden. Eine amtliche Mittei lung hierüber steht noch aus. Börse und Handel. Vergleich im Bankhaus Albert Kuntze u. Lo. Am Freitag kam in einer Elüubigeroersammlung, die von 88 Prozent besucht war, ein Liquidationsvergleich auf der Grundlage von 40 Prozent zustande. Neue Stillegung im Braunkohlenbergbau. Infolge Absatzschwierigkeiten werden in dieser Woche die Grube und die Brikettfabrik der Altenburger Kohlenwerke in Unlermelbitz stillgelegt. Der Belegschaft ist zum 15. März gekündigt worden. Durch die Stillegung werden wieder über 300 Bergarbeiter erwerbslos. Wägung hinweg, daß es besser sei, keinerlei Unruhe an die Kranke herankommen zu lassen. Eines Tages sprach sie mit Mehring darüber. Aber der verlangte nun feierlich von ihr, daß sie ihr Geheimnis niemanden, auch Frau Wending nicht, preisgebe. Als sich das Laub bunt gefärbt hatte, trug man Frau Wending nach dem stillen kleinen Friedhof. Noch strahlte die Sonne heiß und werbend am Himmel. Goldig verklärt das Laub der Ahornbäume, unter denen sich der Trauerzug einer düstern, schwarzen Schlange gleich hindurchwand. Er paßte nicht zu dieser Farbenglut, die auf dem kurzen Weg verbreitet lag, der zum Friedhof führte. Nahe beieinander wie alles in der Kleinstadt war die Stätte der Toten nicht allzuweit von den Wohnungen der Lebenden entfernt. Als dann der Sarg in der geräumigen Gruft stand und eines nach dem andern den Friedhof verließ, überkam Susanne erst die ganze Schwere dieses Abschieds für immer. Scheu sah sie zu Paul hinüber. In dieser schweren Zeit war er ein Mann geworden. Auch er konnte sich nicht vom Sarge trennen. Ein heißes Zürnen stieg in ihr gegen Mehring aus, der heute an Pauls Seite fehlte. Dort war sein Platz. Gerade heute durfte er ihn nicht verlassen. Zwar griffen jetzt ein paar Hände nach ihm, ihn hin wegzuführen: Verwandte, die gekommen waren. Aber sie standen ihm doch ferner als Mehring, der Schritt für Schritt dieses Vereinsamen miterlebt hatte. Drei Wochen vor Frau Wendings Tod hatte er ihn verlassen, trotz Susannes heißer Bitten. „Nein, Liebstes," hatte er gemeint, „das kannst du mir nicht zumuten Dir zuliebe habe ich bis jetzt ausgehalten, aber nun womöglich Zeuge dieses schweren Todeskampfes und all oes Schrecklichen zu sein, das sich varan knüpft, das kann ich nicht Du kennst diese ausführlichen Klein stadtbegräbnisse nicht. Du weißt ja gar nicht, was du von mir verlangst, Kind." Aber sie hatte nicht mit Bitten nachgelassen, bis er schließlich ärgerlich sagte: „Kein Wort weiter! Ich weiß besser als du, was ich mir zumuten darf." Da war es ihr gewesen, als rücke ihn eine unsichtbare Hand weit, weit von ihr hinweg. (Fortsetzung solgt.)