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zu Die Iahresabschlußarbeiten für 1930 sind gegenwärtig noch im Gange. Nach den vorläufigen Ermitt lungen betragen die Gesamteinnahme aus fälle im Geschäftsjahr 1930 gegenüber 1929 rund 787,8 Mil lionen Mark. Don diesem Betrage entfallen auf den Personenverkehr rund 77,7 Millionen Mark und auf den Güterverkehr rund 646,2 Millionen Mark. Thüringen gegen die Gefrierslelscheinfuhr« Weimar, 5. März. Das thüringische Kabinett hat den Reichsratsbevollmächtigten angewiesen, im Reichsrat gegen das vom Reichstag beschlossene Gesetz Uber die Einfuhr von 50 MO Tonnen Gefrierfleisch Einspruch einzulegen, da zu befürchten sei, daß durch diese Einfuhr die ohnehin schon sehr niedrigen Viehpreise zum schweren Nachteil der deutschen Landwirtschaft noch weiter herabgedrückt würden. Segen Doppelverdiener. Berlin, 8. März. Das Zentrum hat im Reichstag einen Antrag eingebracht, für die Dauer einer übermäßigen Arbeits losigkeit auf die Behörden und öffentlich-rechtlichen Körper- schäften und alle von ihnen betriebenen und beeinflußten Unternehmungen sowie auf alle mit öffentlichen Aufträgen versehenen Firmen einzuwirken, Doppelverdiener nur dann weiterzubeschäftigen oder einzustellen, wenn ein solches Doppeleinkommen zum Unterhalt einer Familie als notwendig nachgewiesen wird. Grubenstillegung auch im Saargebiet. Saarbrücken, 8. März. Die Saar-Grubenverwaltunq hat den Tariforganisationen im Bergbau mitgeteilt, daß sie die Grube „Misburg" sowie die Schächte „Rudolf" und „Josef" von der Division Luisenthal stillegen wolle. Die in Frag« kommende Belegschaft beträgt fast 2000 Mann. am Sklarek-Tisch -u überwachen. Sklave? sei zu ihm gekom men und habe gesagt: „Immer fest« -um Trinken «ingießen". Es wurde nach Ansicht de» Zeugen furchtbar viel getrunken. Die Endrechnung habe 44)00 Mark für 24 Personen betragen. An dem Feste beteiligten sich «in« Anzahl Trollgäste, di« kamen und gingen, und alle freundlichst bewirtet wurden. Unter ihnen befand sich auch Herr Scholtz; er kam nur prome- nierend vorüber, wurde von Bekannten angehalten und zum Sitzen genötigt, trank «in Glas Rotwein, bestellte sich einen gebackenen Fisch, aß ihn und ging. Wer über die Loge ver- fügte, wer also seinen Fisch bezahlt«, wußte er gar nicht. Nachdem vor Gericht dieser Sachverhalt festgestellt worden war, kam es doch noch zu einem Vergleich, in dem Leo Sklarek seine Anschuldigungen zurücknahm. Bürgermeister Scholtz erklärte sich damit für befriedigt. Bleibt nur übrig: einmal das Bedauern der ordentlichen Presse darüber, daß solche Ding« auf einem „Pr«sse"ball mög- lich sind, ferner das betrübliche Bild eines sehr hohen städti schen Beamten, der ißt und trinkt, ohne sich genau zu verge- wissern, auf wessen Kosten, und zuletzt der Hinweis auf das Milieu, dessen Mittelpunkt die sozialdemokratischen Partei genossen und Reichsbannerlieferanten Max und Leo Sklarek sind. „Während die Erwerbslosen hungern." Unter dieser Ueberschrift bringt ein sozialistisches Parteiklatt allerlei Ge- schichten, in denen gegen Rechtsstehende gehetzt wird. Auch 1929 gab es Hunderttausende von Erwerbslosen. Wir glau ben nicht, daß die rote Zeitung den vorstehenden Ausschnitt aus dem kleinen Sklarekprozeß ihren Lesern vorzusetzen wagt. Wenn sie es tuen sollte, so vergißt sie hoffentlich nicht zu er- wähnen, daß die Sklareks damals prominent« Parteigenossen und beliebte Gastgeber der Oberbonzen waren. H Polizeispitzel und Kasseler SA. Kassel, S. März. Di« Gauleitunq der NSDAP, hat b!« »iesige SA. und ES. der Pariei aufoelöst, da man einer Spitzelgruppe innerhalb dieser beiden Abteilungen aus >ie Spur gekommen ist. Dor längerer Zeit wurden bei der Kasseler Polizei 47 Armeepistolen und 10 000 Schrß Munition gestohlen. Dies« Pistolen und die Munition sollten offenbar mrch insgeheim mit der Polizei in Verbindung stehende Leute Angehörigen der Kasseler SA. und SS. in die Hände gespielt werden, um so den Behörden die Möglichkeit zu geben, mit verboten gegen die Nationalsozialisten vorzuoehen.' Di« Lei- «ng der Kasseler SA. war jedoch auf dem Posten und durch, chaut« das Spiel. Infolgedessen wurden alle Angehörigen >er SA. und SS., die sich in dies« Sache eingelassen hatten, 'ofort aus der Partei ausgeschlossen und die Auflösung der Gruppen verfügt. Madrid, y, März. Die Universität ist heute wieder geöffnet worden. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. verletze und im übrigen entsittlichend wirke. Bei der Ober» Prüfstelle wurde der. Antrag gestellt, die Zulassun" des Filmes widerrufen. . So lebe« sie. Dle Genossen Sklarek aus den» Presseball. Frick verbietet den Tonfilm „Dreigroschenoper". Weimar, 8. März. Volksbildungsminister Dr. Frick hat di« Aufführung des Tonfilmes „Die D re i g r o >'che n» oper" nach dem gleichnamigen Theaterstück für das Land Thüringen verboten. In der Begründung zu dieser Maß. nähme wird gesagt, daß der Film das religiöse Empfinden Berlin, 8. März. Der Privat di skont ist für beide Sichten um je '/» Prozent erinäßIgt worden- Pari«, 8. März. Außenminister Briand empfing heute den polnischen Botschafter, der den Auftrag hatte, ihn zum Abschluß des Flottenabrüstungrabkommens zwischen Frankreich und Italien zu beglückwünschen. Dle ArbeilsvermUllung. Anträge im Haushaltsausschuß. Berlin, 5. März. Im Haushaltsausschuß Les Reichstags wurde bei der Wiederberatung über den Etat des Reichsarbeitsministeriums das Kapitel über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung angenommen. Zu diesem Kapitel wurde eine soz. Entschließung mit den 13 Stimmen dec Sozial- demokraten und Kommunisten gegen die 11 Stimmen der Ver treter der anderen im Ausschuß noch vertretenen Fraktionen angenommen, wonach die Reichsregierung ersucht wird, als bald einen Gesetzentwurf vorzul«gen, der eine Zusammen fassung der Kri senfürsorge und der Fürsorge für Wohlfahrtserwerbslos« in einem Gesetz vor steht. Ferner wurde mit den gleichen Stimmen ein« soz. Ent- schließung angenommen, wonach die Reichsregivrung einen Ge- setzentwurf vörlegen soll, der die Benutzung der öffent- lichen Arbeitsvermittlung und die Anmeldung offener Stellen zur zwingenden Vorschrift macht. Gehaltskürzungen bei -er Stadt Bertin. Berlin, 8. März. Der Oberpräsident hat eine Herab* setzungderGehälterbei über 40 000 Beamten und An gestellten der Stadt angeordnet, und zwar sollen die Gehälter auf die Sätze der Staatsbeamten zurückgeführt werden. Durch die Maßnahme sollen monatlich über zwei Millionen Mark ge- spart werden. 787-8 Millionen Einnahmeausfälle bei -er Reichsbahn. Berlln, 8. März. Me Reichsbahn veröffentlicht die Betrtebsergebnisse im Januar 1931 sowie einige ab schließende Zahlen über das Geschäftsjahr 1930. Im GL t er- verke h r ist im Januar der gewöhnliche allgemein« Der- kehrsrückgana, der durch di« allgemeine Geschäftsstill« hervor gerufen wird, eingetreten. Die tägliche durchschnittliche Wa gengestellung erreichte ihren tiefsten Stand seit viel«n Jahren mit nur 105 215 Wagen und blieb um 20 965 Wagen gegen Januar 1930 zurück. Auch im Personenverkehr trat wie alljährlich ein Verkchrsrückgang ein, so daß die D-Züge durchschnittlich nur mit etwa 50 v. H., die Personenzüge mit etwa 40 v. H. besetzt waren. Die Gesamteinnahmen blieben im Januar hinter dem Ergebnis des Jahres 1930 um 58 Mil lionen, hinter dem des Jahres 1929 sogar um 8 4 Mil - lionen Reichsmark zurück. Die Betriebseinnahmen betrugen insgesamt 302 662000 Mark, die Ausgaben dagegen 355 919 000 Mark, so daß die Monatsrechnung mit einem Fehlbeträge vonrund 5 3,3 Millionen Mark ab- Erhöhung -es Roggenzolls. Lon 15 auf 20 Mark j« Doppelzentner. Berlin, 5. Marz. Die Reichsregierung hat auf Grund des Zollermächtigungsgesetzes den Roggen zoll mit Wirkung vom 6. März von 15 auf 20 Mark je Doppelzentner erhöht. Diese Maßnahm« ist auf den Verkauf des russischen Roggen lagers in Holland zurückzuführen, da der russische Roggen zu einem derart niedrigen Preis an das holländische Konsortium abgegeben wurde, daß der Zoll von 15 Mark keinen genügen den Schutz gegen den Rus enroggen bot. kkch« Liebe, noch Lie Humanität, noch di« römische Philosophie. Dieses geschundene, geplagte deutsche Volk bedarf doch wirklich der christlichen Barmherzigkeit, die von den Natonalsozialisten abgelehnt wird. Was in den nationalsozialistisch verhetzten Kreisen Ler Studentenschaft sich bei so vielen Gelegenheiten zeigt, das ist nicht frischer Jugendgeist, sondern eine Ver rohung, di« mit deutschem Kulturgut nichts zu tun hat. E« ist dringend notwendig, die Schulen und Universitäten wieder zu entpolitisieren. Der Minister wendet sich dann scharf gegen Lie kirchen- feindliche Agitation der Kommunisten und kündigt di« Anwendung Ler staatlichen Machtmittel gegen solche Propa ganda an. — Von den Kommunisten werden diese Ausfüh rungen mit lauten Protestkundgebungen begleitet. — Minister Tr. Wirth antwortet; „Wenn Sie das nicht anhören können, dann gehen Sie doch an di« frische Luft!" — Abg. Iadasch (Komm.) protestiert in lauten Zurufen gegen diese Bemerkung und wird nach wiederholten erfolglosen Ruhemahnungen vom Präsidenten Löbe aus der Sitzung verwiesen. Diese Roheitsauswüchse, so hebt der Minister mit Nach- druck hervor, müssen so schnell wie möglich beseitigt werden. (Lärm b. d. Komm, und Zuruf: „Einen so rohen Menschen wie Sie gibt es ja gar nicht!" — Der kommunistisch« Zwischen rufer erhält zwei Ordnungsrufe.) Wenn gerade in den letzten Wochen in steigendem Maße in Len sogenannten Gottlosenabenden Priester im Ornat mit dem Kreuz nicht nur schmählich behandelt werden, sondern ihnen das Ornat heruntergerissen wird, so muß ich schon sagen, d«ch unsere bisherigen gesetzlichen Bestimmungen nicht genügt haben, um diesen Auswüchsen barbarischer Roheit entgegenzntreten. (Lärm b. d. Komm.) Das uns vorliegenLe Material umfaßt Angriffe gegen alles, was an religiösen Werten überhaupt vorhanden ist. Ich glaube auch im Nanien eines großen Teiles der Arbeits losen zu sprechen, Lie sich diese Art und Weise der Beschimp. funq des christlichen Glaubens und der christlichen Sitte nicht länger gefallen lassen wollen. (Beif. lebhf. Zurufe v. d. Komm.) Ich werde an die Länder das Ersuchen richten, mit allen Mit- teln dieser erbärmlichen Verhetzung in den Gottlosenabenden ein Ende zu bereiten. (Händeklatschen. Großer Lärm b. d. Komin.) Wir werden mit aller Energie Einschreiten gegen diese Unkultur! (Erneuter Beifall.) In einem „Tischgebet" wird der Heiland in einer Weise behandelt, daß es mir nicht mög lich ist, die Verse hier, vorzulesen. Es handelt sich um einen barbarischen Einbruch in das Geistesleben unseres Volkes! lAbg. Torgier, Komm.: Hören Sie bloß mit Ihrem Geistes leben auf! — Fortgesetzte Zurufe b. d. Komm.) Di« Entschei- düng Uber die Frage Ler freundschaftlichen Zusammenarbeit mit Lem russischen Volk steht in dieser Stunde nicht zur De batte (Lachen b. d. Komm.) Das ist Sache des Außenministers. Tatsache ist, daß die in Deutschland vorhandene Opposition gegen politische Zusammenarbeit mit Sowjetrußland von den deutschen Kommunisten nicht abgeschwächt wird, sondern daß Liese die Opposition gegen diese Zusammenarbeit geradezu her- ausfordern. (Lebh. Beifall und Händeklatschen.) Die füchsische Aktion in Berlin. Osthilfe auch für Sachsen. Berlin, 5. März. Die in Berlin anwesenden Vertre ter der sächsischen Wirtschaft haben gemeinsam mit den sächsischen Regierungsvertretern heute mittag eine Bespie- chung im Hotel Esplanade obgehalten, um sich über ihre gegenüber der Reichsregierung zu ergreifenden Schritte schlüs sig zu werden. Nachmittags begann dann ein« Konferenz im Reichswirtschaftsministerium unter dem Vorsitz des Staats sekretärs Trendelenburg. Morgen vormittag folgt die Besprechung beim Reichskanzler Dr. Brüning. Im Reichsratsausschuß Kat heute vormittag zunächst eine allgemeine Aussprache über die Osthilfegesetze begonnen. Im Rahmen dieser Aussprache spielt naturgemaß die Frage «ine Rolle, auf welche weiteren Gebiete die Osthilfe ausgedehnt werden soll. Der sächsische Ministerpräsident Schieck hatte sich vor einigen Tagen beim Reichskanzler dafür eingesetzt, das auch Ostsachsen und Teile der Lausitz mit einbezogen werden. Im Reichsratsausschuß haben inzwischen die Ver treter Sachsens einen entsprechenden Antrag gestellt. Me die Entscheidung des Ausschusses sein wird, läßt sich noch nicht sagen. Nach der Erklärung des Reichskanzlers gegenüber dem sächsischen Ministerpräsidenten kann aber mit einer Ausdeh nung der Osthilfe auf diese Gebiete gerechnet werden. Die endgültige Entscheidung darüber fällt erst in der Vollsitzung des Reichsrats am Sonnabend. Wenn eine weitere Ausdeh nung der Osthilfe erfolgt, kann es sich selbstverständlich nur um die Umschuldung handeln, wie ja auch Mecklen- bürg nur hinsichtlich der Umschuldung in die Osthilfe mit einbezogen werden soll. Minneapolis, 8. März. Der früher« Bürgermeister von Minneapolis, Thomas Valear, ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Valear erregt« während seiner Amtstätigkeit als Bürgermeister im Jahr 1917 großes Aufsehen, al» er den da maligen Präsidenten Wilson in öffentlicher Red« wegen der afrikanischen .Truppensendungen nach Europa scharf kri- tiflert«. Pazifistische Verseuchung -es Run-funks. Berlin, 5. März. Die Bundesleitunq des Deutschen Offi zier-Bundes teilt mit: Das unter dem Motto „Wir standen vor Verdun" vom Rundfunk unter der Verantwortung von Edles Köppen gebrachte Hörspiel hat den schärfsten Protest der Schriftsteller Jünger, Freiherr Grote und Franz Schau- wccker hervorgerufen. Sie verwahren sich in einem Schreiben an den Intendanten der Berliner Funkstunde dagegen, daß Herr Köppen zur Stützung der pazifistischen Tendenz, welch« er in Lie Kundgebung zur 15jährigen Wiederkehr des Beginns der deutschen Offensive vor Verdun hineinlegte, einige will- kürlich aus dem Zusammenhang gerissene Stellen aus ihren Schriften verwendet hat. Der Deutsche Offizier-Bund macht ich diese entrüstete Stellungnahme der um die nationale Sach« hochverdienten Schriftsteller gegen die p a z i fi st i s ch e Ver - Buchung des Rundfunks voll zu eigen und richtet an >ie Kämpfer vor Verdun und ihre Kameraden die Aufforde rung. mit allen Mitteln gegen die einseitige Ausnutzung des Rundfunks zu pazifistischer Lähmung des Wehrwillens in unserem Volke Front zu machen. Neve Sleu«rz«schlSge? j Ver Kuhhavdel«» de» Pav-erkreu-er. BerN», 8. März. Der Schwerpunkt der heutkgen Bespre chung zwischen den Sozialdemokraten und dem Reichskabinett lag in «in«r Besprechung der Steurrsachverständigen. Es Han- Leit« sich dabei um di« Frage, ob es möglich ist. in Form von Steu«r-uschlSg« nauf di« HS Heren Einkommen und D«rmög«n eine Verständigung über ein« Art Wehr bet trag za finden, durch den das Panzerschiff S finanziert werden könnte. In svizaldemokratischen Kreisen verlautet, daß beim Zentrum ein« gewisse Geneigtheit für diese Gedanken- gänge bestehe. Dagegen finden sie bei der Deut- schen Dolkspartei scharfe Ablehnung, die auch heute abend in Leven Fraktionssißung zum Ausdruck kam. Nach Informationen von gut unterrichteter Seite sind di« Aussichten für «in« Ver ständigung auf dieser Basis recht gering. Der Kanzler selbst dürfte Wert darauf legen, unter allen Umständen «in langes Feilschen um Zugeständnisse zu vermelden. Es ist wahrschein lich, daß er Len Sozialdemokraten schon morgen in diesem Sinn« seinen Standpunkt bekanntgibt. ' Herr Leo Sklarek, einer d«r berühmten Brüder, hatte bei irgend einer Gelegenheit behauptet, der Berliner Bürger- meister Scholtz hab« wichvend des Presseball» 1SS9 stunden lang am Tische der Brüder Sklarek gesessen, „den Sekt au« Kübeln gesoffen und Kaviar mit Löffeln gefressen". Di« Staatsanwaltschaft erhob im öffentlichen Interesse Anklage, und so kam es am gestrigen Donnerstag vor «snem Berliner Schöffengericht zur Verhandlung. Dabei war zunächst auffällig, daß trotz des „öffentlichen Jiüeresses" in Bergleichsverhandlungen eingetreten wurde. Scheinbar war da« Interesse nicht allzu groß, wieder einmal Berliner Wäsche vor der Oeffentlkchkeit zu waschen. Die Der- zleichsverhandlungen scheiterten zunächst — und das ist der zweite merkwürdige Punkt — an Herrn Sklarek (nicht an Herrn Scholtz und der Staatsanwaltschaft!), der „eine öffent liche Klärung des Sachverhalts" wünschte. In der Verhandlung, die daraufhin nicht zu vermeiden «ar, wurden recht interessante Feststellungen gemacht, von denen wir einige unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Der Genosse Max Sklarek glaubte es seinen zahlreichen Berliner Geschäftsfreunden schuldig zu sein, ihnen auf dem Presseball ein Fest zu geben. Er hatte eine Loge gemietet und 24 Personen eingeladen. Das offizielle M«nü war ihm zu poblig, er hatte sich ein besonderes zusammenstellen lassen. U. a. wurde Kaviar in Originalgefäßen herumgereicht, aus denen die Gäste den Inhalt mit Löffeln entnahmen. Außer edelsten Weinen wurden 59 Flaschen Sekt getrunken. Unter den «ingeladenen Gästen befanden sich leitende Magkstrotsbeamte mit ihren Frauen. Die Stimmung war famos, einer der Zeugen äußerte sich dahin, daß es „eine ganz schön« Sauferei" gewesen sei. Aehnlich äußerte sich der Geschäftsführer im Zoo, Karrasch, der eigens dazu beordert war, die Bedienung