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ssf" WM;.' MM' Grzgebirgifcher Dolksfreund SS Die ?/e«re HeWe Äoman von /?. v. »v Mae«» ^»w-twaa-rr, o-a» »», /7 ^ori/e-u»« bemrar AS Sciinssderrer LUr.So 13 . . ... i Vorkaknin« Im vl^enei» Helm uLvsidlaailcd. lr»töll«LIll0o aiUUet, Die Leipziger Messe. Sag Meßamt teilt mit: Trotz des Abschlusses der Text ilmesse ist in den Messehäusern festzuftellen, daß Ler geschäftlich« Verkehr fast unvermindert anhält. Wenigstens in den Hauptindustrien. In anderen Branchen, die auch für den Export weniger in Betracht kommen, scheint die Inlands, kundschaft ihren Bedarf gedeckt zu haben. Die Sportartikel- messe, die Donnerstag abend ihren Abschluß fand, hat einen durchaus befriedigenden Verlauf genommen. In der Uhren» nnd Schmuckwarenindustrie ist besonders starkes Interesse des Auslandes zu bemerken, was die Hoffnung berechtigt erschei nen läßt, daß sich daraus später Aufträge ergeben werden. Einer wieder erwachenden Freud« an kräftigen bunten' Far ben entspricht offenbar das Eßgeschirr. Erfreulich gute Einkäufe macht das Ausland auf der Süßwarenmesse. Di« Bau- ta'gung hat wieder viele technische Besucher auf die Tech nische Messe geführt. Die sehr reichhaltig beschickt« Sonder» schau der Straßenbaumaschinen dient bei den Vorführungen als Anschauungsmaterial. Die dauernd im Betrieb gezeigte Musterschmiede fesselt in steigendem Maße das Interesse der Ssldß » Vslotunksn » IVI»n6» I-umopkon » SIvmonr / / / pisnoksus pontmsim, äus Verlag: T, M. Gürtner, Au«. Beiblatt. fachmännischen Besucher. In allen Tellen der technischen Mess« hält der geschäftlich« Verkehr unv«rmind«rt an. In einzelnen zweigen der Kl«inel«ktrotechnlk macht sich «ine gewisse Uebersetzung der Produktion bemerkbar. Anderer seits bedeutet gerade die Tätigkeit des Kleinfabrikanten «inen wichtigen Faktor zur Förderung des technischen Fortschritts, für den wieder di« mit Recht so gut besuchte Erfinder- schau der technischen Messe ein« wichtig« Keimzell« barstellt. So führt ein« ununterbrochen« Linie der Entwicklung von den Konstruktionsversuchen auf dieser Grfinderschau bis zu den -roßen Ausstellungsobjekten in den Maschinenhallen. lung Gräfinnen und Baronessen kennenzulernen, deren Väter in dieser Gegend ansässig waren. Aber so oft er auch nach Angermünde kam, niemals fand er Gäste. Auch seine Bitte, Lia möchte ihn doch einmal zu den ,Herrschaften" mitnehmen, hatte sie verdrießlich abgewehrt. Die »hochmütige Bagage" sei nicht nach ihrem Geschmack; sie sei wirklich durch Berlin und Paris für solchen Umgang zu sehr verwöhnt. Und so mußte Winkler sich mit Lia begnügen, denn Mark fühlt« sich seinen Gastgeberpflichten enthoben, wenn er dem Nachbar reichlich eingeschenkt, ihm die besten Zigarren herausgeholt und sich, ein wenig gelangweilt, uralte Anekdoten von ihm hatte erzählen lassen. Winkler war ihm aber als Dritter bei Tisch wertvoll. Wenigstens konnte Lia nicht gut unerquickliche Szenen machen, woran sie d-'e Dienerschaft nicht hinderte. Sie hatte zudem wenn niemand zur Unterhaltung da war, die Marotte, Mari auf Schritt und Tritt in die Ställe und in den ausgedehnten Wirtschäftshof zu begleiten. Dabei spielt« sie in ihrer für das Landleben wenig geeigneten Kleidung «ine klägliche Rolle. Die Begleitung geschah nicht aus Interesse für Marks Wir kungskreis, sondern lediglich aus Eifersucht. Sie behauptete, jeder Landedelmann unterhalte Liebschaften mit dem weib lichen Gesinde. Mark hatte sie solcher Vorstellung wegen ausgelacht, sich dann aber weitere Spionage heftig verbeten. Nachher bereute er seine Heftigkeit und suchte diese durch einige Aufmerksam, keiten gutzumachen, für die sie ihn mit Zärtlichkeiten über schüttete. Dies zehrt« an seinen Nerven. Ruhe hatte er vor Lia nur, wenn sie sich, in halb liegen der Stellung, von dem behäbigen Winkler unterhalten ließ. Dann vergaß sie selbst ihn. Trotzdem gab Mark sie nicht auf, hielt für sie ein Dutzend Zeitschriften, aus denen er ihr alles Lesenswerte vortruq, bis ihm ihre tifene Atemzüge bewiesen, daß st« eingeschlafen war. Mit Winkler konnte nur Lias Jungfer konkurrieren. Stundenlang konnte sie sich von der Jungfer Gutsklatsch vor tragen lassen. Von deren Ratschlägen ihrer Herrin gegenüber ahnte Mark nichts. Lia hütet« sich wohl, ihre Belehrungen preiszugeben. Sie wußte, daß Mark die Person davongejagt hätte, wenn er gewußt hätte, welche üblen Zuträgereien sie machte. Aue, 6. März. Die Christliche Jugend St. Nicolai veranstaltet am kommenden Sonntag im Nicolai» psarrsaal einen öffentlichen Vortragsabend, für den sie den württembergischen Hofschauspieler Iulius Will verpflichtet hat. „Deutscher Ernst und deutscher Humor" kautet der Titel des reichhaltigen Programms, das die be sten Stücke unserer neueren Volksdtchter enthält. Iulius Will bringt Erzählungen von Rosegger, Ludwig Thoma, Rudolf Greinz und anderes frei aus dem Gedächtnis. Glän zende Kritiken gehen dem ats prominenter Dortragsmeister bekannten Künstler voraus. Die Veranstaltung ist öffent lich Und kann von jedermann besucht werden. Der Ein tritt beträgt 50 Pfg. — Am Nachmittag um 4 Uhr hält tzr. Will eine Märchen- und heitere Erzählstunde für Kin der, zu der ebenfalls herzlich eingeladen wird. (Eintritt 15 Pfennig.) Unterdessen gingen für Gerda di« Monate in größter Einförmigkeit dahin. So wesensfremd sic und die Gräfin sich auch waren, so herrschte doch aufrichtige Sympathie zwischen ihnen. Mit Heller Stimme wetterte die Gutsherrin, wo sie Un- ordnung entdeckte. Trotzdem wußte jedes Kirst», auf dem Hofe, daß ihre Hand mütterlich tröstend über blass« Wangen zu streicheln und gegebenenfalls tief in den Beutel zu greifen wußte, wo wirklich« Not zu lindern war. Als Gräfin Bixtram einmal ihren Schlüsselbund verlegt halt« und als Gerda fragt«, ob st« nicht in dem Zimmer der * Di« AauSLesitzer fordern Senkung der MietzinS- steuer. Dom Westrand der Sächsischen Grund- und tzaus- oesttzervereine wird dem „E. V." geschrieben: Die Lage des Hausbesitzes ist infolge der immer noch nicht beseitig ten und in Sachsen gegenüber anderen deutschen Ländern bisher nur sehr wenig gelockerten Wohnungszwangswirt schaft sehr ernst. Seit dem 1. Oktober 1927 find die alten gemeindlichen Gebühren und Abgaben wesentlich gestei gert worden und zu den alten häufig sogar noch neue hinzugetreten. Die gesetzliche Miete ist aber in Sachsen im Gegensatz zu anderen deutschen Ländern heute noch genau so hoch wie damals, so daß die erhöhten Betriebs kosten in Sachsen allein vom Hausbesitz getragen werden müssen. Zur Behebung der Notlage des Hausbesitzes hatte die Wirtschastspartei im Landtag einen Antrag auf Um legung der Betriebskosten eingebracht. Der Antrag ist, wie der „E. D." bereits mitteilte, abgelehnt worden, ebenso «in nat.-soz. Antrag aus Senkung der Mietzins steuer. Der Hausbesttz besteht gar nicht auf einer Erhöhung der Miete. Er muß aber zur Deckung der gesteigerten Betriebskosten wie des wesentlich erhöhten Zinsendienstes unbedingt einen Ausgleich erhalten, wenigstens in einer entsprechenden Senkung der Mietzinssteuer. Line Senkung der Mietzinssteuer würde dem Hausbesitz auch Mittel für dringende Reparaturarbeiten zur Verfügung stel len und damit zur Minderung der Arbeitslosigkeit bei tragen. Aue, S. März, Kommenden Sonntag nachmittag 8 Uhr soll in der Fri «benSkirche deS hundertsten Geburts tages Friedrich v. BodelschwingS, deS Gründers der großen Betheler Anstalten, in einer Feierstunde ge dacht verden. Der LebenSlauf dieses großen GotteSmanneS und sein Werk sollen ausführlich dargestellt werden. Zu letzt werden Lichtbilder aus der Inneren Mission gezeigt werden. Die Gemeinde wird gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. — Auch in der Nicolaikirche wird am Sonntag ein Dater-Bodelschwtng-Abend stattfinden. Pfar rer Hauf«, der selbst zwei Jahre lang in Bethel mit» gearbeitet hat, wird d«n Dortrag halten, und der Posaun«» chor wird einige Posaunenstücke bieten. Es wird hierdurch besonders auf die Deranstaltung aufmerksam gemacht. Ge sangbuch mitbringen l Aue, 6. März. In der im „Bürgergarten" stattgefun denen Versammlung des nat.-soz. Lehrerbun- des, Aue und Umg., sprach Lehrer Ficker-Schwarzen berg über marxistischen Geschichtsunterricht. Seinen Ausführungen lag das Buch des ehem. braunschwei gischen Ministers Sievers zugrunde. Der marxistische Ge- schichtsunterricht charakterisiert sich durch folgende Merkmale. Der Nichtfachmann, vor allem also das KinL, wittert in der Darstellung nichts Böses, und doch wird das marxistische Gift in kleinen Dosen verspritzt. Das erkennt man an den typi- schen Merkmalen, des Internationalen, des Pazifismus, des Demokratischen und des Antireligiösen. Danach richtet sich die Einstellung zu den geschichtlichen Tatsachen. Einige Stoffe passen, ander« Stoffe sind ungefährlich; sie werden breit und ausführlich behandelt. Diele Stoffe schlagen dem Marxis- mus ins Gesicht. Sie werden ganz weggelassen, kurz abgetan oder gefälscht. Ueberall erkennt man das Totschweigen deut- schen Heldentums, deutscher Treue und deutscher.Kulturarbeit und Frömmigkeit. Der marxistische Geschichtsunterricht ist be- wußte Geschichtsfälschung. Davor muß unsere Jugend be wahrt werden. Sie muß wieder das Gute sehen lernen in der Geschichte unseres Volkes. — Eine reiche Aussprache schloß sich dem Dortrag an. A. S. SHneeberg, 6. März. Der Kaufmännische Der- ein hielt im Ratskeller sein« Hauptversammlung ab. Sie war recht schwach besucht. Der Dorsteher W. Lehm erstattete den Jahres» und Kassenbericht. Infolge der ungünstigen Wirtschaftslage beschloß man, den Jahresbeitrag um 25v.H. herabzusetzen. Trotz dieser Tatsache beauftragte die Versamm lung den Vorstand, der Schneeberger Nothilfe «inen größeren Betrag zu überweisen. Es waren mehrere Aemter neu zu be setzen. Fabrikbesitzer W. Brückner und Studienrat Schönherr wurden als Beisitzer wiedergewählt. Zum Vorstand wurden hinzugewählt Fabrikbes. W. Fritzsch, E. Linkenheil und Kauf- mann G. Hochmuch. Mit Anregungen für die Arbeit im kam- menden Jahre schloß di« eigentliche Hauptversammlung. Im zweiten Teil des Abends, zu dem sich auch die Damen «inge- funden hatten, hielt Studienrat Schön Herr auf Grund seines Studienaufenthaltes in Hamburg einen Lichtbildervor trag über die „H a pa g". Sem« Ausführungen galten vor allen Dingen dem Thema: „Wie ein modernes Seeschiff ent steht". An Hand einer großen Zahl von Lichtbildern wurde Seit einigen Monaten wohnt« Mark mit seiner Frau Wieder in Angermünde. Lia war enttäuscht. Das Landleben sbehagt« ihr durchaus nicht. Die Gutsnachbarinnen zeigten sich iwenig entgegenkommend. Marks überstürzte Trauung, lange vor Schluß des Witwenjahres, hatte ein naheliegendes Gerücht veranlaßt. Da man Marks Moralbegriffe schätzte, machte man die junge Frau für Lie „Entgleisung" verantwortlich. Das Dor» urteil gegen den Eindringling, der weder nach Geburt noch Bildung in den Kreis von Marks Freunden paßte, wäre wohl zu überwinden gewesen, wenn Lias überhebliches Wesen und ihr lächerliches Getue mit ihren Roben sie nicht aller Sym pathien beraubt hätte. Man kam zum Schluß, mit der „Person" nicht verkehren zu können. Die Herren pflegten wohl noch aus Rücksicht auf Akark herüberzukommen, aber die Landjunker, mit ihren agra rischen Interessen langweilten Lia. Sie zeigte ihre Abneigung so deutlich, daß auch diese Besuche immer seltener wurden. Mark wollte ohne seine Frau den Verkehr nicht aufrecht erhalten, sie aber den Nachbarinnen aufzudrängen, ging erst recht nicht an. Ihre 'vielen gesellschaftlichen Schnitzer waren zudem für sein Feingefühl eine harte Geduldsprobe. So lag bald das früher so gastfreie Angermünde vereinsamt da. Desto häufiger erschien ein neuer Nachbar, Lem es eben sowenig wie Lia gelungen war, in Ler Gegend festen Fuß zu fassen. Mark war, von Herrn Winkler, der seinen Reichtum zu betonen liebt«, nicht allzusehr erbaut, doch hatte er nichts gegen den Verkehr einzuwenden, da dem Manne der Ruf eines Ehrenmannes vorausging, der seinen Wohlstand auf reelle Weis« und durch gute Geschäftskenntnisse erworben hatte. Herr Winkler hatte sich «in Rittergut gekauft, auf dem er die zweite Hälfte seines Lebens zu verbringen hoffte. Der kinderlose Witwer suchte nach einer passenden Frau, die, einer Marotte wegen, aus altem Adelsgeschlecht stammen sollte. Bisher hatte er keinen Erfolg gehabt. Da sein Benehmen Lia gegenüber tadellos war, di« junge Frau ihn wohl gern hatte, aber über seine Figur und über die klotzige Uhrkette spöttelte, konnte Mark die Leiden getrost sich selber überlassen, wenn ihn seine Geschäftsfahrten mitunter stundenlang von Haus« sernhielten. Diese Ausspannung war ihm jedesmal ein Labsal, wie ein Ferientag für ein geplagtes Schulkind. Lias Freude, je- mand gefunden zu haben, der Sinn für ihre Toiletten hatte, war groß. Diese Besuche entschädttgen sie für die Mängel des einförmigen Landlebens. Herr Winkler war, Ler Kleiderbranche wegen, in Paris gewesen. Da konnten die beiden stundenlang in ihrer Art und aus ihrem Interesscnkreise heraus Erinnerungen an Frank reichs Metropole austauschen. Nur tn einer Beziehung war Herr Winkler von der jungen Schloßherrin enttäuscht. Gr hatte gehofft, durch ihre Dermttt- «r. 5«. 7. März ISSl Hausfrau nachschauen dürste, wurde ihr zögernd die Erlaub nis erteilt. . Gerda ahnte nicht, baß niemand der Hausangestellten das Zimmer betreten durfte. Die Gräfin pflegte das Zimmer eigenhändig zu säubern. In diesem Raum hing das Gemälde eines blutjungen Menschen, dessen schmales Gesicht und dessen müde Augen unverkennbar, von schweren LeiLen sprachen. Es war ihr einziges Kind. An diesem Abend sprach die Gräfin zum ersten Mal« mit Gerda über den Abwesenden. „Sie haben heute das Bild meines Jungen gesehen", begann sie unvermittelt, während sie ihr Strickzeug in den nervös zitternden Händen klappern ließ. „Ich ließ ihn malen, ehe er abreisen mußt«. Das sind nun drei Jahr« her. Di« Aerzte behaupteten, er könne von seinem Nierenleiden nur in südlichem Klima gesunden. Da schickt« ich ihn mit unserem alten Diener nach Aegypten. Jedes Jahr besuchte ich ihn an den italienischen Seen, wohin er in Ler wärmsten Jahreszeit kommt, wenn es in Aegypten zu heiß wird. Das letzt« Mal fand ich, daß er sich erholt hatte. Da er jetzt auf die Heimkehr dringt und auch Lie Aerzte bereit sind, ihm -i« Reise zu er lauben, hoffe ich auf sein baldiges Eintreffen. Liebes Kind, Sie müssen mir helfen, den jungen Hypochonder, der nicht an Genesung glaubt, aufzurütteln und ihm Lebensmut einzu flößen. Der fehlt ihm noch. Alle Ihre anderen Pflichten, di« Sie sich freundlicherweise aufgebürdet haben, müssen vor, die ser Aufgabe vorerst zurücktreten — nicht wahr? Di« Aerzte sehen zu schwarz und bestärken ihn in seiner trüben Auffassung. Auch der hiesige Arzt, die alre Eule, warnt mlck vor Optimismus. Als ob eine Mutter nicht Heller sähe! Alik stand im dritten Semester seiner juristischen Studien, als sie ihn fortschickten. Nun wird er viel nachzu holen haben. Da ich ihn seiner guten Sprachkenntnisse und seiner liebenswürdigen Umgangsformen wegen für den diplo matischen Beruf für geeignet halte, hoffe ich, daß er den er wählt. Ich will ihn hier noch, ehe er zur Universität zurllck- kehrt, gründlich herausfüttern. Das heiße Klima und di« ge schmacklose Kost da unten haben ihn natürlich geschwächt, wie er zu finden scheint. Da die Landwirtschaft jetzt wenig ab wirft, ist Alik auf eine gute Partie angewiesen. Daran kann es ihm nicht fehlen, und sentimentalen Unsinn hat er, von mir wen gstens, nicht geerbt. Auch ich bin «in« sogenannte Der- nunftehe eingeganoen und habe mich dabei sehr glücklich ge- fühlt. Dann kam der schwere Schlag, die Krankheit Aliks und di« ewig« Angst um ihn. Es scheint mir nun aber «in sicherer Beweis seiner Genesung, daß er selbst nach Hause kommen will. Er ist temperamentvoll und liebt das Leben. Daher wil ligte er auch damals in das Fernbleiben, so schwer es ihm wurde. Daß di« Aerzte nachgegeben haben, ist natürlich ein ehr gutes Zeichen." „Wann kommt denn Ihr Herr Sohn?" fragte Gerda mit- eidig. Sie fühlte wohl, daß die arme Mutter sich, wider besseres Wissen, etwas einzureden suchte, woran sie selbst nicht recht glaubte. (Fortsetzung folgt.) E VerMche Angelegenheiten. D Gegen Kriegs- un- Kolonlalfchuldlüge. Ein erneüter Lorstütz de« Kyffhäuserbund««. Der Deutsch« R«tchskrieg«rbund „Kyff häuser" kämpft seit zwei Jahren mit ganzer Kraft «gen bi« Krt«gs- und Kolonialschuldlüg«, bi« längst als historisch unhaltbar erwiesen sind. Der Erfolg im eigenen Lande wurde bereits sichtbar. Die politische Aus- Wertung dagegen noch nicht. Die drei Millionen alter Sol- baten, denen sich Millionen Gleichgesinnter in dieser. Frag« angeschlossen haben, erneuern nunmehr ihre Forderung, daß endlich Klarheit und Wahrheit geschaffen werden. In einem vom Vorstand des Kyffhäuserbundes kürzlich an Len Reichskanzler gerichteten Schreiben kommt die dringliche Bitte zum Ausdruck, dafür Sorge zu tragen, -aß in schärferer Form als bisher seitens der Reichsregierung die KriegsschulLlüge bekämpft werde. Di« Vertröstung, die Regierung werde zu gegebener Zeit Li« Initiativ« ergreifen, wird in weiten Kreisen als unzureichend angesehen. Da schon vor Jahren von der Regierung eine gleiche Erklärung abgegeben wurde, ist die Be fürchtung gerechtfertigt, daß ein aktives Vorgehen in der Kriegsschulofraq« aus materiellen Gründen, aber auch in über triebener. Rücksichtnahme auf Lie Mentalität unserer Gegner so lang« hinausgeschoben wird, bis die fortschreitende Zeit di« Frage im Sinn« Ler letzteren einfach dadurch löst, daß wir j völlig zermürbt und verelendet am Boden liegen. — Da die Kriegsschuldftage nun einmal Ler Ausgangspunkt aller Bedrückungen und unwürdigen Maßnahmen gegen uns ist, ist dieser dringliche Appell Les Kyffhäuser, bundes andieReichsregierung aufrichtig zu begrüßen.