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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 8 DI« »Ottendorf« Aettsna' »rschrtut Vt«»» § tag, Donnerot«- nn» Lonnadend. - v«r Sei»-»-Pr«I» wird mV D»-im> » jeden Monate bekannt z«-»be«. 2 I« Falle höherer Gewalt (Krieg ob. senst. » L irgendwelcher Störungen de, Betriebe» der L 8 Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» 8 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keine» Än- 8 - sprach auf Lieferung »der Nachlieferung der » iü Zeitung od. RÜLrahlunx d. Bezug,preise». 8 Hiiiigiiiiiiiiiiiiliiiiiiidiiiiiiiii,« llilersiltNjS' A,, nd AizeWU Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachung« de» Gemeinderates Ottendorf-Okrilla. Mit d«r Beilagen ,N-eur Illustrierte*, »Mode unk Heim* snd „Der ^»t»ld*. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendsrs-Otrills. Nummer Mittwoch, den h Februar M3 32. Jahrgang Herttiches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am Zf. Januar >933. — Die Jurgens-Van den Bergh Margarine-Verkaufs- Union hatte ihre Interessenten zu der Aufführung ihres von der Ufa gedrehten Tonfilms „Fortschritt" am Montag in die Kiesigen Schauburg-Lichtspiele eingeladen. Ausgehend von dem Fortschritt welchen das menschliche Genie im Laufe der ver flossenen Jahrzehnte gemacht hat und welche uns heute so selbstverständlich anmuten, daß man sich eigentlich garnichl vorstellen kann, daß es mal anders gewesen sein soll, kam der Fortschritt in der Ernährung zur Sprache. Nachdem die Bevölkerung Europas sich im Laufe der Jahrzehnte mehr als verdoppelt hat, reichten die nötigen Fettmassen, welche bis dahin hauptsächlich dem Tierreich entnommen wurden, zur Ernährung nicht mehr aus. Hierin nun Abhilfe geschaffen zu haben, ist das Verdienst der Margarine. Aus den Tropen kommen die pflanzlichen Rohstoffe wie Kokos-, Palm- und Erdnußöle, welche peinlich sauber gereinigt und im maschinellen Verfahren mit Milch bester Beschaffenheit verarbeitet die Margarine ergeben. Unbeschreiblich schön sind die Bildauf nahmen aus der Heimat der Rohstoffe, aus Afrika, Indien und Ceylon, überwältigend in ihrer Zweckmäßigkeit und Sauberkeit wirken die Aufnahmen aus den Fabriken der ein ladenden Firmen, welche die berühmte Marke „Sanella" Herstellen. Entzückend ist der Abschluß des Films, der die jungen Hausfrauen in der Lehrküche zeigt. Dresden. Werkstätlenbrand Am Morgen ent stand in einer Tapeziererwerkstatt auf der Winkelmannstraße vermutlich durch Herausfallen glühender Kohlen aus den; Ofen, ein Brand, der reiche Nahrung fand und auch das Kontor, die Lagerräume und das Wohngebäude ergrfff. Der entstandene Sach- und Gebäudeschaden ist erheblich. Ein Feuerwehrmann erlitt beim Löschen des Brandes eine Rauch vergiftung und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Radebeul. Demonftrationsverbot^ Der Stadt- kat zu Radebeul hat mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres alle Versammlungen unter freiem Himmel und Umzüge im Stadtgebiet Radebeul verboten. Freital. Opfe seiner W e tt l e i d e n s ch a f t. Der frühere Kassierer Claußnitzer der König-Friedrich-August- Hutte, der vor einiger Zeit entlassen worden war, ist wegen Unterschlagung festgenommen und dem Amtsgericht Freital Sugeführt worden. Die Unterschlagung soll in die Zehntau lende gehen. Der Festgenommene hat das Geld anaeblick Pirna. Politischer Ueberfall. Nach dem Vor beimarsch einer nationalsozialistischen Standarte vor dem Gau leiter Mutschmann wurde ein einzelner Nationalsozia list von mehreren Kommunisten vom Fahrrad gerissen und Niedergeschlagen. Er wurde mehrfach durch Messerstiche ver letzt. Bautzen. Einbrecher verhaftet. In Weifa bei Vautzen war in der Nacht zum 19. Januar eingebrochen und ein großer Posten Wollwaren gestohlen worden. Die von der Gendarmerie verfolgten Spuren führten nach Dresden. Dort wurde jetzt ein 39 Jahre alter Arbeiter von der Kriminal polizei sestgenommen. Eine neue Elbbrücke Meißen. Die Sächsische Regierung hat vor einigen Ta tzen Einzelheiten über die Beteiligung Sachsens am Reichs- arbeitsbeschaffungsprogramm bekanntgegeben. Darin sind v. a. auch 2 Millionen RM vorgesehen, die für ein einzelnes größeres Projekt verwendet werden sollen. Wie wir erfahren, bandelt es sich dabei um den Bau einer Elbbrücke in Meißen, lieber die Finanzierung des Planes sind zwar noch Verhand lungen mit der Reichsregierung im Gange, doch dürfte die endgültige Entscheidung über die Durchführung des Projektes in Kürze zu erwarten fein. Oschatz. Stenographen-Tagung. Die Lan- besverbandstagung der Gabelsberger Stenographenvereine wird, wie aus der Jahreshauptversammlung des Oschatzer Stenographenvereins Gabelsberger zur Sprache kam, nach längerer Zeit wieder in Oschatz stattfinden. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen. . Leisnig. Gestiegene Einwohnerzahl. Nach ben Erhebungen der Stadt Leisnig betrug die Einwohnerzahl ssm Schluß des vergangenen Jahres einschließlich der im Arbeitslager untergebrachten 44 Arbeitswilligen 8286 gegen über 8113 am 31. Dezember 1931. Im Verlauf des Jahres 1932 sind 910 (824) Personen zugezogen. Der Bevölkerungs- Verlust durch Abwanderung umfaßt"760 (766) Einwohner. G2 (109) Geburten stehen 79 (87) Sterbefällen gegenüber. , Leipzig. 10 Jahre Bund Meister der E i n- vandkunst. Der Bund Meister der Einbandkunst e. V., «er. aus ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann, veran staltete aus diesem Aniaß in der Deutschen Bücherei, in ' .r der Bund gegründet wurde, eine schlichte Feier Die Festrede hielt der erste Vorsitzende des Bundes, Direktor Professor O. Dorfner-Weimar. Er kennzeichnete die Ziele und Aufgaben des Bundes, die dahin gehen, alle schöpferischen Kräfte unserer Zeit, die beste technische und künstlerische Einband werke schaffen, zu gemeinsamer Arbeit zu vereinigen, die merkliche und künstlerische Eigenart zu stützen und zu hüten, einen brauchbaren, wertvollen Nachwuchs für die Handbinde kunst durch die Werkstätten und in Verbindung mit den dafür bestehenden Schulen zu erziehen und durch Ausstellungen und fachliterarische Propaganda für den Kunsteinband und damit für das Buch überhaupt Freunde und Käufer zu werben. Chemnitz. Brand st ist eramWerk. In den Näch ten zum 27. November und 4. Dezember 1932 brannten aus Altmittweidaer Flur je ein Strohfeimen, in der Nacht zum 20. Dezember in Röllingshain ein Strohfeimen und eine Scheune, in der Nacht zum 13. Januar ds. Js. in Ottendorf eine Scheune und in der Nacht zum 15. Januar auf Altmitt weidaer Flur wiederum ein Strohfeimen nieder. In derselben Nacht wurde auch in Claußnitz versucht, zwei Scheunen in Brand zu stecken. Nach Ansicht der Polizei kommt in sämt lichen Fällen Brandstiftung und offenbar auch planmäßiges Vorgehen des bezw. der Täter in Frage. In der Angelegen heit ist bisher eine Person festgenommen worden, doch konnte eine Klärung der Brandfälle noch nicht herbeigeführt werden. Die Polizei hat an die Bevölkerung erneut die Mahnung gerichtet, bei der Aufdeckung der Brandfälle tatkräftig mit- uuvirken. Letzte Nachrichten Die erste Sitzung de; ReichrMmettr Völlige Uebereinstimmung der Ansichten Berlin, 31. Januar. Das neue Reichskabinett trat am Montagnachmitlag zu seiner ersten Sitzung zusammen, in der Reichskanzler Adolf Hiller auf die Bedeutung des Tages hinwies, an welchem eine Einigung der nationalen Kräfte Deutschlands durch dis Bildung eines Kabinetts der nationalen Konzentration er reicht worden ist. Die Politik des Kabinetts dürfe den Aus bruch des Glaubens und Vertrauens, der Heuke im deutschen Volke spontan zum Ausdruck gekommen ist, nicht enttäuschen. Der Reichskanzler gab dann einen Ueberblick über die Grund sätze, nach denen er seine Politik zu führen gedenke, und über das Verhalten, das gegenüber dem Reichstag angewandt wer- den soll. Eine allgemeine Aussprache ergab eine völlige Ae- bereinstimmung der Ansichten. Ferner wurde beschlossen, dem Herrn Reichspräsidenten an Stelle des zurücktretenden Staatssekretärs Planck den Ministerialrat im Reichsministerium des Innern, Dr. L a m- mers, zum Staatssekretär in der Reichskanzlei und an Stelle des zurücktretenden Ministerialdirektors Dr. Marcks das Mitglied des Reichstages, Chefredakteur Walther Funk zum Ministerialdirektor und Leiter der Presseabteilung der Reichsregierung vorzuschlagen. Der neue Kurs Minister Frick vor der Presse Berlin, 31. Januar. Bei einem Empfang der Berliner Journalisten, auf dem sich der neuernannte Leiter der Presseabteilung, Ministerial direktor Funk, vorstellte, nahm auch Minister Frick das Wort. Er betonte, daß er „als der für die Presse zuständige Reichs innenminister" allergrößten Wert darauf lege, daß die Reichs regierung in engster Fühlung mit der Presse bleibe. Dr. Frick wies darauf hin, daß er es gewesen sei, der vom bisherigen Reichskanzler von Schleicher verlangt habe, daß die die Presse knebelnden Bestimmungen aufgehoben würden. Er fügte den Wunsch hinzu, daß die Presse keine Veranlassung gebe, diese Bestimmungen wieder aufleben zu lassen. Die Reichsregierung lege Wert aus freie Meinungsäuße rung und wünsche nicht, mit den Methoden des Artikels 43 zu regieren. Wenn allerdings durch Tarlarennachrichten und andere Ausschreitungen eine Beunruhigung der öffentlichen Meinung herbeigeführt werde, dann müsse auch von der Re gierung auf Mittel gesonnen werden, um solchen Uebelstän den abzuhelfen. Im Anschluß an diese Ausführungen wurden einige Fra gen an den Minister gestellt. Die Frage, ob bei den Verhand lungen über die Regierungsbildung auch die Eingliede- rungderSAin den Staat, vielleicht in Form einer Hilfs truppe für die preußische Polizei, besprochen worden sei, er widerte der Minister: „Mit keinem Wort!" Auf die weiters Frage, ob ein Verbot der kommunistischen Partei in Aus sicht genommen sei, sagte Minister Frick: „Das Kabinett hat ausdrücklich gegen solche Verbote Stellung genommen. Fer- ner sei nicht beabsichtigt, die Verfassungsresormpläns aus der Zeit des Kabinetts von Papen wiederaufzunehmen. Die Ver fassung werde von der Reichsregierung rmgehalten, und zwar ohne Erklärung des Staatsnotstandes. Anschließend empfingen der Reichsinnenminister Dr. Frick und der neue Neichspresseches, Ministerialdirektor Funk, die Vertreter der ausländischen Presse, um diese zu begrüßen und den Wunsch nach der Vermeidung von alarmierenden Nachrichten mit der Erklärung zu verbinden, daß die neue Regierung nicht beabsichtige, die gewonnene Macht zu irgend welchen Wirtschafts- oder Währungsexperimenten zu be nutzen „Geistige und nationale Erneuerung" Reichsinnenminister Dr. Frick äußerte sich zu einem Mitglied der Schriftleitung des „Völkischen Beobachter" über die nächsten Ziele und Absichten der neuernannten Regie rung. „Die geistige und willensmäßige Erneuerung des gesam ten deutschen Volkes, erklärte Dr. Frick hierbei u. a., ist die Voraussetzung für jede andere nationale Erneuerung und Erhebung und wird somit im Mittelpunkt unserer gesamten Politik stehen." Zu der Tatsache, daß von einzelnen Kommunisten in der letzten Woche Flugblätter verteilt wurden, in denen zum Generalstreik aufgefordert wurde, betonte der Minister: Sollte sich dies die Kommunistische Partei nicht noch anders überlegen, so werden wir mit den schärfsten Maßnahmen gegen einen der artigen Generalstreik vorgehen. Ueber das Verhältnis Reichsregierung—Preußen führte Dr. Frick u. a. aus, daß die Regierung die Einrichtun gen der Reichskommissare übernommen habe. Reichsjustiz minister Dr. Gürtner, für den noch kein Nachfolger be stimmt sei, bleibe zunächst geschäftsführender Minister. Die Frage des Verhältnisses der Länder zum Reich sei in diesem Zeitpunkt nicht akut.'--„Die Richtung unferer Politik deckt sich mit unserer bisherigen nationalsozialistischen s Stellungnahme zu dieser Frage." Weiter äußerte sich der Minister, die Regierung werde dem Reichstag ein Ermächtigungsgesetz vorlegen, das dieser entsprechend den Bestimmungen der Ver fassung der Reichsregierung ausstellen solle. „Wir brauchen diese Vollmachten, fügte Dr. Frick hinzu, um das große Werk, das wir mit Einsetzung aller Kräfte durchzuführen gewillt sind, nämlich die geistige und nationale Erneuerung unseres Volkes, endlich zur Tat werden zu las sen." Mel um Hindenburg und Hitler Der Fackelzug in der Wilhelmstraße Berlin. 31. Januar. Der Fackelzug, den die SA und SS gemeinsam mit dem Stahlhelm veranstaltete, traf kurz vor S.Z0 Uhr auf dem Zuge durch die Wilhelmstraße, die schon Stunden vorher von vielen Tausenden von Mensche«» besetzt war, vor dem Reichs kanzlerpalais ein. Beim Eintreffen des Zuges erk-ien der Reichspräsident an einem hellerleuchieten Fenster des RoH- stügels der alten Reichskanzlei, von jubelnden Zuruse»» der Menge begrüßt. Reichskanzler Hitler begrüßte den Zug von dem Fenster seines Arbeitszimmers in der neuen Reichs kanzlei aus. Auch ihm wurden stürmische Ovationen darge- bracht. Wie die Polizei mitteilt, waren an dem Fackelzug 15 bis 17 000 Mann, davon 2000 Mann des Stahlhelm, beteiligt. Zu beiden Seiten auf den Bürgersteigen stand eine unabseh bare Menschenmenge. Die Züge wurden unterwegs immer aufs neue verstärkt durch Zivilpersonen, die sich in die Lücken einreihten. Vom Regierungsviertel aus marschierte der Fak- kelzug nach dem Lustgarten, wo er aufgelöst wurde. Der Fackelzug verlief ohne nennenswerte Störungen. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Dahn e.O. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). O-H. Sonntag, den 29. Januar 1933. Fußball. Jahn I. — Großgrabe 6:1 (3:0) Sonntag, den 5. Februar 1933. Jahn — Inf.-Schule Dresden Anstoß nachm. '/> 3 Uhr auf hiesigem Platze. Kirchennachrichten. Mittwoch, den 1. Februar 1933. Abends 8 Uhr Missions-Bibelstunde im Pfarrhause. Donnerstag, den 2. Februar 1933. Nachm. 3 Uhr Großväterverein. Abends 8 Uhr Jungmädchenverein im Pfarrhause.