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s «« VKKMBUA s M A M 8^3« »«LV W ZM Mi W KM,) Ar M EM W RA «> KM MD LM . MU WUWU «W Cs DA W DW^ td E ^^WkdM^ d «M WDEW W d ^Wjr W^ 'M M M 'M 'M 'M MM/M Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend - »I»I»I»IIIIIIIIIIIII,IIIIIIIIII»II« E Dt« ,vtt«nd»rf« Zeitung' erscheint Vin»» tag, Donner,tag und Lvnnntend. - vn Be»ng,.P,et, wird mit Vegtnn - jeden Monat, betannt gegeben. - I« Falle höherer Gewalt (Krieg »d. sonst, m M kgendwelcher Störungen de, Betriebe, der L 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- » A Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn» - m sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der »» » Lotung »d. Äück^thlung d. Bezug-preise«. 8 Hiiiiiiiiidiiiiiiiiidiidiiiiiiiiiiiii« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit drn Beilagen «Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kodnld". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 453 Ulittwocb, den 30. Dezember 4934 30» Jahrgang Kerttiches und Sächsisches. Vttendorf-VkriUa, am 29. Dezember Mx — Das Weihnachtskonzert der vereinten Männerchöre „Deutscher Gruß" und „Aug. Walther L Söhne" hatte sich trotz der Notzeit eines guten Besuches zu erfreuen. Freilich vermißte man noch eine ganze Anzahl von Einwohnern, die wirtschaftlich gesehen wohl in der Lage sind, ihr Interesse für den deutschen Männergesang durch ihr Erscheinen zu bekunden; denn es sei gesagt, Dank wissen durch die Tat muß man all den Männern und Frauen, die sich organisiert haben, um trotz oder gerade wegen der schwierigen Wirt schaftslage Deutschlands das deutsche Liedgut zu hegen und zu pflegen. Der Verlauf des Konzertes zeigte, daß es ein glücklicher Gedanke war, die beiden Männerchöre zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzuschweißen. Ein Männerchor in solcher Stärke, mit solch schönen Stimmen vom liebt. Tenor bis zum rollenden Baß kann natürlich auch die Zu hörer weit mehr befriedigen. Im ersten Teil des Programms erklangen Weihnachtsweisen. Lieblich klung der Mannerchor von Schwartz „Von all den tausend Klängen". Recht fein im Märchenton vorgetragen wirkte Podbrrtskys „Tief ist die Mühle verschneit". Gerade dieser Chor «teilt an die Sänger hohe Anforderungen in bezug auf Vortragsweise; denn der Stimmungsgehalt des durchkomponierten L edeü ist recht wechsel voll. ES gelang der wackern Sängerscha die Feinheiten des Liedes recht klar den Zuhörern zu Gemi l zu bringen, soda'. daß laute Urteil eines Konzertbesucheis i erechtigt war, wem er sagte, endlich habe ich das Lied Wiedel einmal richtig vm tragen gehört. Vor Beginn des 2. Teiles begrüßten du Sänger die Anwesenden besonders die zu Besuch hier weilenden Sangesbrüder aus Sudetendeutschland. Im zweiten Teile des Programm» kam die Fröhlichkeit des deutschen Liedgüter zum Ausdruck. Grilsdorfs Männerchor „Das Trinklied" er öffnete den Reigen, ein Chor von solcher Wucht, daß ein kleiner Chor gar nicht in der Lage wäre, ein solches Lied wirkungsvoll vorzutragen. Fischers Choräed „Heimat" zeigte gleichfalls, wie der Chor die schwierigen Cuorlieder zu meistern versteht. Die beiden heitern Chöre: „Sanveinauer Tanzlied und „der verschmähte Freier" brachten das dankbare Publikum in die rechte frohe Stimmung. Man zollte Beifall überreich und veranlaßt den Chor zu einer Wiederholung des „ver schmähten Freier". Das Löhnert-Orchester wirkte in beiden Teilen de» Konzertes an der Vervollkommnung des ganzen Konzertes erfolgreich mit. Jedes Konzertstück war eine Leistung. Am besten gefiel wohl das Klarinettensolo über „Ach wie ist's möglich dann." Die Petersburger Schlitten fahrt mußte das Orchester wiederholen, so schön wurde es vorgetragen. Im dritten Teile des Konzertes trat die Theatergruppe des Vereins auf. Sangesbr. Nenner hatte die Leitung übernommen. Mit Proben halte er nicht gespart und so kam es, daß sämtliche Rollen sehr gut wiedergegeben wurden. „Des Dirigenten Weihnachtsabend" betitelt sich das Singspiel. Im Spiel und Gesang gleichsicher und natürlich wirkte Frl- Bartsch als des Dirigenten Töchterlein, ihr Partner Sangesbr. Edel verstand ganz in der Rolle eines Liebhabers aufzugehen. Herrlich wirkte das Duett der beiden Sichliebenden. Die Lachmuskeln verstanden Frl. Kretzschmar und Sangesbr. Urban durch ihr heiteres Spiel zu erregen. Von tiefer Wirkung war auch das Spiel des Dirigenten, den Sangesbr. Schmidt wiedergab. Er führte den Chor, der sich gut dem Ganzen anpaßte, zu neuem Ei folge durch Wieder gabe des Simonschen Chor: „Friede auf Erden", in dem Frl. Bartsch die Solostelle mit warmem Gefichtsausdruck sang und durch Direktion des Gauberschen „Stille Nacht". Seine, wohl schwerste Stelle als Schnösel Tonis Anbeter er füllte Sangesbr. Pollack voll und ganz. Ganz ausgezeichnet lagen den Sangesbrüdern Wünsch und Schurig ihre Rollen; dieser als „Friedrich" ganz natürlich; jener als Vorstand des Vereins Harmonia naturgetreu gespielt. Wohlverdienter Bei fall wurde allen Spielern zuteil für das heitere und doch gemütvolle flott zum Vortrag gebrachte Spiel. Der Vor sitzende der Arbeitsgemeinschaft Herr Sangesbr. Paul Wünsc' sprach im Sinne aller Anwesenden, wenn er den Spielern, besonders den Damen recht herzlich dankte. — Kaum fassen konnte der Hirschsaal die zahlreichen Besucher am gestrigen Montag die der Einladung des Tr „Jahn" zur Weihnachtsfeier der Kinderabteilung Folge geleistet hatten. An langen Tafeln hatten die Kinder der Abteilun Platz genommen um den Darbietungen der vereinigten Männer chöre „Deutscher Gruß" und „Aug. Walther L Söhne", die sich wieder in liebenswürdiger Werse zur Verfügung gestellt hatten, einigen Musikstücken, aus Mitgliederkleisen aus Klavier und Bandonium gespielt, und den Gedichtvorträgen einiger Kinder zu lauschen und um sich an Stollen und Kaffee zu laben. Ein von älteren Kindern wunderhübsch aufgeführtes Theaterstück „Das Zwergendorf im Weihnachls- wald" fand reichen Beifall. Slürnnsche Heiterkeit erregten zwei von Vereinsmitgliedern verfaßte und von kleinen Turnern und Turnerinnen vorgeführten turnerischen Uebungen deren Erklärungen in Versform von einem Kind vorgetragen wurden. Auch zwei Knecht Rupprechte fanden in der Kaffeepause einen jubelnden Empfang. Die Preisverteilung für das am Sommerfest stattgefundene Ballonwellfliegen sah bei den Mädchen Erika Bähr und bei den Knaben F. König als Preisträger. Die Luftballons hatten sich diesmal nicht sonder lich angestrengt, waren doch die weitesten nur bis Riesa bezw. Schmiedeberg i. Ezg. geflogen. Alles in Allem: es herrschte große Fröhlichkeit bei der z. Zt. über 100 Kinder zählenden Abteilung und damit dürfte das Vorhaben des Vereins, den Kindern einige frohe Stunden zu bereiten vollauf geglückt sein. Der Weihnachtsverkehr der Reichsbahn Dresden. In der Zeit vom 23. bis 26 Dezember wur den auf den Dresdener Bahnhöfen 165 61S (im Vorjahr läl 545) Fahrkarten verkauft; in LeipzigdHauptbahnhoj l26 160 (111 652); in Chemnitz Hauptbahnhof 61 942 (61 061) Die Zahl der"abgefahrenen und der angekommenen Entla stungszüge betrug in Dresden 65 und 70. in L"ipzig 54 und 33 in Chemnitz 12 und 12. Der Verkehr Hal sich überall rei bungslos abgewickelt. Die stärksten Verkehrstage waren der 23. und 24. Dezember. Der Wintersportverkehr wurde in Dresden vom Wetter ungünstig beeinflußt, Leipzig hatte be sonders starken Durchgangsverkehr Berlin—München. Zittau. Infolge des Tauwetters ist der Verkehr auf der Gebirgsbahn Zittau—Johnsdorf—Oybin während der drei Weihnachtsfeiertag katastrophal zurückqegangen. 1930 wur den an den drei Feiertagen 20150 Personen befördert, in diesem Jahre aber nur 11 670. Oberwiesenthal. Die Weihnachtsfeiertage haben infolge der ungünstigen Witterung nicht alle Erwartungen der vie len Tausend von Besuchern und Wintersportgästen erfüllt. Der erste Feiertag brachte Regen und Nebel, der zweite zwar Sonnenschein und stellenweise prächtigen Rauhreif, aber doch meist nur um den Nullpunkl schwankende Temperaturen. Trotzdem hielt sich der Schnee an den geschützten Nordabhän gen, so daß die zahlreichen Skifahrer doch noch auf ihre Rechnung kamen. Montagfrüh hatte der Fichtelberg bei einem Grad Kälte noch 20 Zentimeter Schneehöhe. Ausfallende Wintersportsonderzüge Dresden. Wie vom Reichsbahn-Verkehrsamt Dresden mitgeteilt wird, verkehren die für die Zeit vom 28. bis 31. Dezember 1931 und am 2. Januar 1932 vorgesehenen Winter sportsonderzüge nach Kipsdorf und Altenberg und zurück wegen Fehlens jeder Sportmöglichkeit nicht. Um die Brotpreissenkung Dresden. Der Verband Sächsischer Bäckerinnunaen Sa xonia weist in einer Zuschrift daraufhin, daß das sächsische Bäckerhandwerk den wirtschaftlichen Verhältnissen im Brot preise Rechnung getragen habe. Täcksen hatte von jeher die niedrigsten Bruttospannen, für die der Preissenkungskom- missar jetzt einen Höchstsatz von 14 Reichspfennig je Kilo gramm Brot festsetzte. Damit sei erwiesen, daß diese Ver ordnung für Sachsen nicht notwendig war. Das Dresdener Planetarium wird geschlossen Dresden. Im Dresdener Städtischen Planetarium findet am 30. Dezember die letzte Vorführung mit erläuterndem Vortrag über „Planetenwege am Himmelszelt" statt. Vom 81. Dezember ab bleibt das Planetarium bis auf weiteres geschlossen. Mit diesem Tag verlieren alle etwa noch im Umlauf befindlichen Eintrittskarten ihre Gültigkeit. Die Maßnahme der Schließung des Planetariums ist bekanntlich eine Folge dermIßltchen Finanzlageder Stadt Dres den. Dresden. Straßenbahnfahrpreise gesenkt. Nachdem der Reichsfinanzminister der Dresdener Straßen bahn die Verkehrssteuer erlassen hat, treten am 1. Januar 1932 verbilligte Tarife in Kraft. Künftig kostet die einfache Fahrt in Straßenbahn und Omnibus 18, ein Umsteiger 22 Reichspfennig. Bad Kchandau. Eisgang. Infolge des Tauwetters ist die feste Eisdecke an der Landesgrenze bei Herrnskretschen aufgebrochen und talwärts abgeschwommen. Die Elbe geht wieder stark mit Treibeis. Chemnitz. Eine schwereSchlägerei entwickelte sich im Gasthof „Zur Wasserschenke" in Röhrsdorf, bei der zwei Limbacher Arbeiter durch Messerstiche schwerverletzt und etwa LwanziL Fensterscheiben zertrümmert wurden. Als die Täter verfolgt wurven, gaben diese Revolverschüsse ab durch die ein Geschirrführer aus Wittgensdorf so schwer verletzt wurde, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Ueberfallkommando stellte die Ruhe schließlich wieder her. Auf dem Kampfplatz fand man Dolche und Patronenhülsen. Zwei an der Schlägerei beteiligte Perso nen, die Angehörige der KPD sind, wurden festgenommen Plauen. ErmäßigteWerktarife. Der Verwal tungsrat der städtischen Betriebe hat beschlossen, den Strom preis beim A-Tarif von 55 auf 50 Reichspsennig, beim B- Tarif von 20 auf 19 Rpfg., den Gaspreis von 25 auf 23 Rpfg. und den Wasserpreis von 35 auf 32 Rpfg. zu ermäßigen. In Fällen der Bedürftigkeit kann für Strom und Gas von der bisher vorgeschrittenen Berechnung einer Mindestentnahme abgesehen werden.s.Die Tarifänderungen treten mit Wirkung für die Januar-Rechnung in Kraft. — Bei diesem ersten Ad- bau der Werktarife mußte ganz besonders berücksichtigt wer den, daß die Abführungen der Werke an die Stadthaüptkassc das finanzielle Rückgrat der städtischen Verwaltung bilden 1930/31 wurden nicht weniger als 2.64 Millionen Reichs mark abgeführt, die zum allergrößten Teil der Bestreitung der Wohlfahrtslasten dienten. Neue Opfer der Wirtschaftskrise Meerane. Die Dampfkessel- und Maschinenfabrik F. 8. Oschatz in Meerane hat die Zahlungen eingestellt und ein gerichtliches Moratorium beantragt. Diese Maßnahme ist darauf zurückzuführen, daß die Firma, die über einen gro ßen Auftragsbestand verfügte, keine Möglichkeit hatte, nach dem englisckes Plundsturz Russenpapiere flüssig zu machen. Chemnitz. Die Werkzeugmaschinenfabrik Union, vor mals Diehl, hat beschlossen, den Betrieb stillzulegen. Diese Maßnahme hat sich als notwendig erwiesen, weil die Durch führung eines großen Russenauftrages unmöglich geworden ist und weil der Auftragseingang von anderer Seite nicht nennenswert ist. Zwickau. Wie berichtet, war vor einigen Tagen bei Dennheritz ein verbrannter Kraftwagen aufge funden worden, in dem sich die verkohlte Leiche des Leiters der hiesigen Daimler-Benz-Filiale, von Wolffersdorf, befand, Wie gemeldet wird, soll Wolffersdorf Unterschlagungen be gangen haben, bei deren Aufdeckung er mit einem Auto ohne Zielanaabe davonfuhr. Ob er etwa den Autounfall aus selbstmörderischer Absicht herbeigeführt hat, wird wohl nie mals einwandfrei geklärt werden können. Schirgiswalde. NächtlicherWohnhausbrand. Ein Schadenfeuer brach nachts im Hause der Witwe Haupt mann aus. Infolge der altertümlichen Bauart des Hauses griffen die Flammen so rasch um sich daß die Feuerwehr keine Gelegenheit mehr zum Löschen fand. Das Gebäude wurde vollständig in Asche gelegt und das Mobiliar größten teils ein Raub der Flammen. Die Bewohner hatten Mühe, ihr nacktes Leben zu retten. BesondereESchwierigkeiten ver ursachte die Bergung einer 92 Jahre alten Frau, die bett lägerig war und in Nachtkleidung durch Rauch und Flam men getragen werden mußte. Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, daß das Wasser infolge des Frostes schnell aefror. Sächsische Lausparlasien geschlossen Dresden, 29. Dezember. Vom Reichsaufsichksamt für Privatversicherung ist fol genden Bausparkassen in Sachsen der Geschäftsbetrieb unter sagt worden: Cigenjchoiie, Siedtungs- und Bauspar-G. m. b. H. Tha randt; Spar- und hreditgemeinschast Bausparkasse A.-G. Dresden; Hypotheken- und Baukreditgenossenjchast hybag, L. G. m. b. h. Dresden. Der sreiwillme MdeitsdMst in Sachsen Von der Arbeitsgemeinschaft für freiwilligen Arbeits dienst wird uns geschrieben: Nachdem durch die Notverordnung vom 5. Juni 1931 die gesetzliche Grundlage geschaffen war den Gedanken des frei willigen Arbeitsdienstes in die Wirklichkeit zu übersetzen, wurde im August unter Leitung von H. O. Hauenstein in Dresden die Arbeitsgemeinschaft für freiwilligen Arbeits dienst gegründet. Sie machte es sich zur Aufgabe, möglichst rasch mit dem praktischen Einsatz des Arbeitsdienstes zu be ginnen. Ihren Bemühungen ist es auch zu verdanken, daß Anfang November das Arbeitslager Dresden eingerichtet wurde. Inzwischen hat sich der Ausgabenkreis der Arbeits gemeinschaft für freiwilligen Arbeitsdienst erheblich erwei tert In nächster Zeit sollen neue Arbeitslager in verschiedenen Teilen Sachsens eingerichtet werden. Hinter der Arbeitsgemeinschaft stehen heute sechzehn Verbände und Vereine mit einigen hunderttausend Mitglie dern. In den letzten Tagen wurde der Vorstand durch den Eintritt von Staatsminister Dr Leske Syndikus Tögel, M, d. L. erweitert.