Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 Mk. frei ins Haus. 8n Ser Leschäftsstelle abgeholt 1 INK. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnsbenö Nachmittag. Unterkaltungs- und 6nreigeblatt Nnzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum 15 Pfg. Neklamen Sie einspaltige Petit- Zeile oöer öeren Naum 30 Pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Meüer- holungen entsprechender Nabatt. Mt wöchentlich erscheinenöer SonntAgsbeilnge „Illustriertes UnterhaltungsblAtt", sowie äen nbwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Sarten" unö „Deutsche Moöe unö Hausarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. Nummer M Freitag, den f. Dezember f5. Jahrgang des Waisenkinder in dieser teuren Zeit freundlich gedenken, und uns auch dem Hilferuf derer nicht verschließen, die aus Rußland mühsam den Weg in die alte Heimat gefunden haben. Es ist unser Fleisch und Blut. Helft, lieb werte Schwestern mit, daß über den AengsteN und Trübsalen unserer kriegsbedrängten Stammes- und Glaubensgenossen der Gesang vom heiligen Christ zur Kriegsweihnacht 1916 neu erklinge: Er ist gewaltig und stark, der zu Weihnacht geboren ward! Es sammeln Jndustriegegenden. Die Kohlenbrennerei würde sich noch vielmehr ausdehnen, wenn es nicht an Leuten und gerodeten Stöcken fehlte. Abendkommunion statt. Die Beichte beginnt um 2 Uhr. — Ein früherer Geschäfts- und Wirtschasts- schluß. Am Dienstag haben im Reichsamt des Innern Besprechungen der Vertreter der einzelstaatlichen Ministerien stattgefunden, um über ein gemeinsames Vorgehen zur Ein chränkung des Kohlenverbrauches für das ganze Reich bestimmte Maßregeln zu treffen. Es ist anzunehmen, daß bereits schon in der nächsten Woche eine Bundesratsverordnung erscheint, die sich ungefähr in den hier ge zeigten Richtlinien hält. Sie würde eine Beschränkung der Lichtreklame bedeuten und zudem auch eine Herabsetzung der Beleuchtung in den Geschäften, Gastwirtschaften und den Theatern, wird voraussichtlich auch eine sehr erhebliche Herabschraubung der Polizeistunde erzwingen und auf eine Beschränkung des Verkehrs der Klein- und Straßenbahnen drücken. Ein Verbot der Kinematographen- iheater ist nicht geplant, dagegen wird wohl in den Kinematographentheatern wie in den Theatern ein früherer Beginn der Vorstellungen angesetzt werden müssen mit Rücksicht auf die Einschränkung des Straßenverkehrs. Um das zu erleichtern, ist auch ein früherer Laden schluß in Aussicht genommen. — Beim Nachweisebureau des Kriegs ministeriums, Dre-den-Neustadt, Königstraße Nr. 15, in den Kanzleien der Kreis- und Wenn die Glocken das dritte Kriegs weihnachten einläuten, dann grüßen sie im deutschen Vaterlande ein Volk, da» durch schwere Kriegsnot hindurchgegangen und, Gott ei die Ehre, hindurchgekommen ist. Dann grüßen sie auch die deutsche Frau, die in dem anhaltenden Ringen unserer verbündeten Heere sinter der Front tapfer und selbstverleugnend mitgekämpft hat durch hausmütterliche Treue im Kleinen, durch opferbereite Dahingabe im Großen für die unerschütterliche Gewißheit eines ehrenvollen deutschen Sieges. Dann zieht die die evangelische deutsche Frau selbst am Strang der Fiiedensglocke, die zum Fest der darbenden und schmachtenden Glaubens verwandten den Gruß der Liebe bringen soll. Es ist ja Kriegswinter zum dritten Mal und dieser Kriegswinter verdoppelt die Sorge um Nahrung und Kleidung gerade bei unseren Pflegebefohlenen. Es soll unseren Feinden nicht gelingen, deutsche Herzen verzagt zu machen. Wir aber wollen mit dazu helfen, daß unsere Pflegekinder auch diesmal nicht vergeblich zu warten brauchen auf die Strahlen der Weihnachtssonne, wollen insonderheit der Weihnachtsbitte für die Kriegs-WeihnachtSkiste 1916 Gustav Adolf-Frauen- und Jungfrauen vereins Radeberg und Umgegend. Amtshauptmannschasten und im Gemeinde amts von Blasewitz, Bühlau, Loschwitz, Arns dorf, Lausa, Eisenberg-Moritzburg, Radebeul und Klotzsche sowie in den Auskunstsstellen des Roten Kreuzes liegen die vom Zentral- nachwcisebu eau des Preußffchen Kriegs- Ministeriums herausgegebenen Tafeln mit 70 Abbildungen unbekannt verstorbener deutscher Heeresangehöriger zur Einsichtnahme aus. Aufklärcnde Mitteilungen sind an bas Zentral nachweisebureau des Preußischen Kriegs- Ministeriums, Berlin 7, Dorotheenstraße Nr. 48, zu richten. — Abforderung von Lebensmittelkarten in Gast-, Schank-, Speisewirtschaften usw. Der Rat zu Dresden und die Amtshauptmann schasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neu stadt haben unter dem 25. November 1916 in ihren Amtsblättern eine gemeinschaftliche Bekanntmachung erlassen, welche die Ab forderung von Lebensmittelkarten in Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, Automaten- wirtschasten, Fremdenhöfen, Privatmittags tischen, Kantinen, Feinkosthandlungen, Volks- und Kriegsküchen und dergleichen regelt. — Verkauf von Milchvieh in Radeberg. Das von der Königlichen Amtshauptmann- schäft Dresden Neustadt aus der Schweiz ein geführte Milchvieh ist am Mittwoch von den landwirtschaftlichen Sachverständigen der Amtshauptmannschaft und dem Vezukstierarzt abgenommen worden. Es steht in Radeberg (Hotel Kaiserhof und Hotel zur Tanne) vom Mittwoch bis zum Sonnabend, den 2. De zember 1916 täglich von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 4 Uhr zur freien Besichtigung und zum Ankäuf bereit. Außer den 100 tragenden Rindern und Kühen sind auch einige nichttragende Kalben eingetroffen. Sie stehen nur bis zum Freitag, den 1. Dezember mittag« zum Ankauf. — Verminderte Teigwarenzuteilung. Die Königliche Amtshauptmanntchaft Dresden- — Sächsischer Volkskalendec auf das Jahr 1917. Verlag der Niederlage des Vereins zur Verbreitung christlicher Schriften im Königreiche Sachsen, Desden, Johannesstraße Nr. 17. Preis 50 Pfg. Durch vier Jahr» zehnte hat der „Weiß-Grüne" seine Eigenart »chauptet und ist so recht zu einem „Haus- reund" bei uns geworden. Auch der 40. Jahrgang wird seiner diesmaligen dreifachen Aufgabe: Bilder aus der engeren Heimat zu bieten, ein Vorgeläut für das Reformations jubelfest erklingen zu lassen und schließlich die Erinnerung an die ernste Zeit des Weltkriegs festzuhalten, voll gerecht. Dabei wechseln wohltuend Aufsätze belehrender Art (z. B. über die Strohflechterei im Müglitztal, über den ucuen Leipziger Hauptbahnhof, über sächsische Lutherstädte, über Soldatenheime im Felde) mit schlicht volkstümlichen und zum Teil heiteren Erzählungen (Mutter Anna als Arzt — Die Tochter des Weinstichers — Verloren — Der Kabinengenosse — Ein Irrtum). Bei der Fülle der Zeitereignisse wird vielen der kurze, klare Jahresrückblick „Wie wir den Krieg erlebten" von besonderem Werte sein. Aus der Reihe der vortrefflichen 52 Bilder heben wir das zum ersten Male veröffentlichte Lutherrelief des leider so früh verstorbenen Dresdner Künstlers Friedrich Hecht, die Büste Wilhelm Roschers von Schmuggler entkamen, wurde Adam fest genommen. Plötzlich ergriff er die Flucht, und da er aus die Halteruse de« Beamten nicht stand, gab dieser Feuer. Adam stürzte schwer verletzt zusammen und starb nach einer halben Stunde. Johanngeorgenstadt. Während es früher ein Glücksfall war, wenn der Erz gebirgswanderer einen Meiler traf, ist es jetzt keine Seltenheit mehr. In den riesigen Erzgebirgswäldern aualmt's und raucht's an allen Ecken. Eigene Unternehmer haben sich auf die Kohlenbrennerei geworfen, denn die Nachfrage nach Holzkohlen ist außerordentlich rege. Ganze Wagenladungen von Holzkohlen gehen von hier nach Westfalen und anderen Dresden. Das Abenteuer des See löwen vom hiesigen Zoologischen Garten, über dessen Flucht in den Carolasee wir bereits berichteten, hat noch ein kleines Nachspiel zur Folge. Der Pächter des Sees weigert sich nämlich, den gefangenen Seelöwen heraus- zngeben und hat ihn im Bootshaus in den Stock gesetzt. Er macht eine Forderung in Höhe von rund 1000 Mark geltend für die Zuchtkarpsen, die der Seelöwe gefressen hat. Der Zoologische Garlen will die Zeche seines Zöglings in solcher Höhe nicht bezahlen und nimmt seinerseits den Standpunkt ein, daß der Pächter, falls der Seelöwe infolge un geeigneter Behandlung eingehe, für den Wert des Seelöwen (rund mehrere Tausend Mark) haften müsse. Zittau. Am Dienstag abend wurde an der deutsch böhmischen Grenze bei OberullerS- dors der 28 jährige Maler Friedrich Adam aus Reichenau bei Zittau beim Schmuggeln ertappt. Adam wollte mit noch zwei andern Schmugglern 100 alte Gummischlauche und Mäntel von Sachsen nach Böhmen bringen. Ehe die die drei noch die Grenze überschreiten konnten, wurden sie von dem Zollausseher Matitschka überrascht. Während zwei der für die Waisenhäuser Godesheim (Godesberg a. Rh.) und Hamm (Westfalen): Frau Fabrikbesitzer Stulz-Radeberg, für Silberberg (Schlesien): Frau Pfarrer Schleinitz Großröhrsdorf, für Sierakowitz (Westpreußen): Frau verw. Pastor Harzer-Langebrück, für Hermannseifen (Böhmen): Frau Pfarrer Werner-Ottendorf-Okrilla, für Meisterswalde (Westpreußen) und iür die deutschen Rückwanderer aus Rußland- Frl. Snay-Klotzsche-KönigSwald. Ueber die Sendungen im Vorjahre schreibt Pf. Steckrrt aus Hermannserfen: Das war aber heute eine freudige Erregung und Spannung, als die angekündigte Weihnachts kiste eintraf. Nicht schnell genug konnte sie geöffnet und ausgepackt werden und diese Ueberraschungen, die sie barg! Wir waren für unser langes Warten reichlich entschädigt. Die schönen Sachen werden nach Ihrem Wunsche verteilt werden. Wie lieb von Ihnen, daß Sie auch meiner Familie immer so freundlich gedenken! Meiner Frau hat es vor allem die uns unbekannte Maschine „Record" angetan, die gleich mit Kartoffeln ausprobiert wurde, dafür ist sie doch bestimmt nicht wahr?- Eine kleinere Kiste zwar, und doch so reicher Inhalt! Nun aber Ihnen, liebwerte Frau Schwester, die Sie uns wieder eine solch schöne Weihnachtsfreude bereitet, und all den gütigen Gebern mit Ihnen unser aller innigsten Dank! Gott segne Sie und Ihre Lieben um Ihres warmfühlenden Herzens willen! Gaben werden erbeten möglichst sofort wegen der z. Z. langwierigen Gepäckreise an . Frau Pfarrer Werner, Ottendorf-Okrilla. Seffner und das selten eindrucksvolle Kriegs- trostbild (Farbendruck) von Prof. Osmar Schindler, Dresden, hervor. Der Kalender verdient weiteste Verbreitung, er eignet sich in hervorragender Weise für das Hinaus- schicken ins Feld, ganz abgesehen davon, daß er mit seinem reichhaltigen Kalendarium und dem gemeinnützigen Anhang sich auch sonst als ein zuverlässiger Ratgeber empfiehlt. Zu beziehen durch jede Buchhandlung! Kampfzone he» angerückt, und trotz der im Raume von Predeal aufgelichteten Damm bresche wird es sehr schwieng fein, eine Neu- bildung der Lage selbst östlich von Bukarest an der Moldaugrenze zu suchen. Rumänien sei da« Opfer seiner Unterschätzung des Feindes der Beweglichkeit, Operalionssahigkert und oer Reserven des Feindes geworden, und nur eine an» Wunderbare grenzende Verkehrung der Rollen könnte die Gesetzestafeln in ihre Hände zurücklegen. Dazu bedürfe es aller dings mehr als einer halben Million Slrerler im Raume von Bukarest. Der rumämjche Mitarbeiter der „Neuen Züricher Zrilung" beklagt die ungeheure Verblutung Rumäniens. Er schreibt: Die regelmäßig zur Veröffent lichung gelangenden Verlustlisten reden erne fürchterliche Sprache. Vom Ministerfohn tns zum Gymnasiasten, vom Abgeordneten bis zum kleinsten Wmkelbeamten erlägen alle dem Tode auf dem Schlachneloe oder würden verwundet von der Front heimgefchafft. Die Verluste der Rumänrn, namentlich in den letzten Schlachten, wo es sich um die Ver- NeueftLS vom Tage. — Unsere Marinelufischiffe haben sich auch ' durch die Novemberncbel nicht abhalten lassen England einen erneuten Besuch abzustatten. Diesmal waren die Industrieanlagen und Hochösen Mittelenglands das Ziel ihrer An- ' griffe, wo unser ärgster Feind seine Waffen schmiedet und heute der Mittelpunkt der britischen Kriegsindustrie ist. Orte sind in dem kurzen deutschen Admiralstabsbericht zwar nicht genannt, aber es ist wohl anzunehmen, daß das Gebiet von Hull, Leeds und Port diesmal die Schrecken eines nächtlichen Luft» bombardements über sich ergehen lassen mußte Der Erfolg war gut, es wurden an vielen Orten Brände beobachtet und wir wollen hoffen, daß besonders die Mumtionswerkstätlen und Geschütziabriken in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Leider sind aber zwei unserer tapferen Luftschiffe nicht zurückgekehrt. Eins ist im feindlichen Abwehrfeuer m der Nähe von Scarborough abgestürzt, über den Verbleib des anderen herscht zwar noch Dunkel, doch rechnet selbst der Admiralstab bereits nut dem Verlust. Drei Dutzend braver deutscher Blaujacken haben vielleicht ihr Leben fürs Vaterland opfern müssen. Eine schmerzliche Kunde. Aber wir wissen, daß sie alle sreudig ihr Leben einfetzten, um dem verhallen Feinde aus seiner sicheren Jnfel die Aengste des Krieges wenigstens sür einige Stunden kosten zu lassen. Und wir wissen, Hunderte brennen daraus, ihre Kameraden zu rächen. Der Admiralstab stellt ausdrücklich fest, daß der englische Luftabivehrdienst ganz außer ordentlich verbessert worden ist. Die ganze englische Ostküste ist mit Spezialgeschutzen weittragenden Kalibers überaus reichlich aus gestattet worden- Wir missen, vag dadurch die Angriffe für unsere Luftichiffe naturgemäß schwieriger werden, aber den Deutschen schreckt keine Gefahr, wenn es gilt, den sür richtig erkannten Weg einzuhallen. — Au« Bern wird gemeldet: Der Militär- krittker des „Bundes" erklärt zur Krise au dem rumänischen Kriegsschauplatz: Für die Rumänen sei es zu einer Gegenoffensive und einer Feidfchlacht im Bereiche von Bukare jetzt bereits zu spät. Bukarest sei heute i Wirklichkeit schon an die Peripherie der -gemeldeten Teigwarenkarten und Bezugs- O- ."cht, u Sachliches. j scheine nicht ausreichen. Es können deshalb Gttendorf.Gkrilla, So. November Mb. 'die grauen Teigwarenkarten nur mit 75 — Am nächsten Sonntag nachmittags 2 Uhr Gramm anstatt 125 Gramm und die blauen findet in der hiesigen Kirche eine heilige Teigmarenkarten nur mit 100 Gramm an- Abendmahlsfeier anstelle der sonst üblichen statt 150 Gramm beliefert werden. . v- .. . - Neustadt teilt mit, daß auch die für den "dlgung Mch rger Stellungen handelte, seren Dezember zur Verteilung zugewiesenen ungeheuerlich gewesen. Teigwaren zu einer Vollbcliet'erung der an-