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q denen lig UNg. ^8 N a. ! und n lg. )ch en ttälbcr mwrn je 50 Mk. I und hlacht- zenncht ! Mk. hiacht- zewicht 1 bis Mk., Feier rauen- itzdorf. zember lverein ldeuen velcher sen in l wird, gliedcr l. mahlS W > M 8 8 8 W 8 W 8 W W E W W 8 8 81 ölll WW U W W W W W M W W W W WM W M W W W W 8 N M Die „Mtleiidorser Zcuu»«' erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich I Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Druck und Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Annahme von Inseraten bt» vormittag zo Uhr. Inserate werden mit so Pf für die Spaltzetir berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Nr. 146. Mittwoch, den 6. Dezember 1905 4. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrill a, z. Dezember zoos — Die Ergebnisse der diesjährigen Volks zählung stellen sich in unserer Gegend wie folgt zusammen: i. Jahre 1900 i. Jahre 1905 Ottendorf-Moritzdors 2364 2470 Großokrilla 523 578 Kleinokrilla 141 160 Cunnersdorf 486 566 Grünberg m' Diensdorf 296 295 Tchönborn 464 465 Hermsdorf 540 586 Lausa 617 758 HriederSdorf 370 398 — Unzulässige Bezettelung von Paketen. Glicht selten ist in letzter Zeit versucht worden, aus Postpakete Zettel zu kleben, mit der In schrift: Vor Annahme genau untersuchen", »wenn beschädigt, Annahme verweigern" oder ähnlichen Inhalts. So bezeichnete Pakete sind »nzulässig, weil derartige Notizen die Eigen schaft einer schrifllichen Mitteilung haben, die »der noch ß 31 der Postordnung aus den Außenseiten der Postsendungen verboten sind. Empfehlenswert ist es deshalb, Vermerke dieser Art auf den Abschnitt der Begleitadresse anzu- / dringen, wodurch ja dasselbe erreich! wird, f — In einem an die preußischen Eisenbahn- Direktionen gerichteten Erlaße verbietet der VerkehrSminister den Genuß aller alkoholischen s Getränke während des Dienstes des Eiscnbahn- r Personals, — Das diesjährige Weihnachtssest kommt KM eine Woche zu kurz, dadurch, daß der vierte Adventssonntag gleichzeitig der Weihnachts- deiligabend ist, drängt sich der Weihnachtömarkt ^diglich auf die drei vorausliegenden Advents- Jochen zusammen. Während sonst der erste Advent in der Reget bereits in den Monat November zu fallen pflegt, fällt er dies Jahr Ust auf den 3. Dezember- Somit war man vw Sonntag den ersten Advents-Sonntag dies mal bereits dem Feste näher, als dies sonst der 8all ist. Plan hat nun noch drei Wochen zum Fest. Das ist ein Umstand, mit dem !dr das diesjährige Weihnachtsgeschäft seitens Käufer wie auch besonders der Verkäufer, Geschäftsinhaber, zu rechnen sein wird. Dresden. Der Erste Staatsanwalt des Wgen Landgerichts erläßt folgende Bekannt machung: „Am 17. Oktober ist zwischen Gohrisch und Königstein die geschiedene Opitz "ttaubt und getötet worden. Der Täter hat Agende Gegenstände an sich genommen: eine Märze, mittelgroße Handtasche, eine schwarze Taille, einen schwarzen Nock, eine rote Bluse Mit Vorstoß und kleinen gelben Knöpfen besetzt Paar Damenstiefel, den Firmenstempel »Nowack, Dresden, Wettinerstraße" tragend, "inen schwarzen Damenhut mit Blumenaufputz. Ae Damen-Schlüsseluhr, einen goldenen Ring Mit Brillant, zwei goldene Ohrringe mit Platte Mn schwarzsei^enen durchbrochenen, 2 bis Meter langen Schal. Der Täter ist bisher ^cht ermittelt worden. Es wird ersucht, sach- Mmliche Mitteilungen an die Staatsanwaltschaft Ar an die nächste Polizeibehörde zu machen. Mr denjenigen, der solche Angaben zu machen !M Stande ist, daß dadurch die Ermittelung A Täters oder der Täter gelingt, ist eine Mahnung von eintausend Mark ausgesetzt Arden. Falls der Anspruch auf die Be- Anung von mehreren erhoben werden sollte, 'hält die Staatsanwaltschaft sich die Be messung der Anteile eines jeden vor." - Ein in Terrc Hill im Kreise Lancaster > Pennsylvanien (Nordamerika) aufhältischer Autscher hat in einem Schreiben vom I 2' d. M. der Königlichen Polizeidirektion ^geteilt, daß dort vor zwei Wochen, vom Mge des erwähnien Schreibens zurückgcrechnet M Sachse infolge Schlagflusses verstorben sei, -A den Namen Paul Kurthe geführt hat und ^her in Deutschland, zuletzt in Dresden als Apotheker tätig gewesen sein will- Der Tote sei einbalsamiert worden und liege im dortigen Totenhause. Die zur Feststellung der Per sönlichkeit des Verstorbenen angestellten Er örterungen sind bis jetzt resultatlos gewesen. Eine Personalbeschreibung ist nicht vorhanden. Möglicherweise kommt auch eine Person in frage, die den Namen Curth, Kurth oder einen ähnlich klingenden führt. Nachrichten, die zur Klärung der Abstammung des Toten geeignet sind, werden an die Königliche Polizeidirektion (Totenregistrande erbeten. — Freitag früh stieß auf der Freiberger Straße ein Straßenbahnwagen mit einem zweispännigen Lastgeschirr zusammen, wobei dessen Kutscher vom Bocke geschleudert und eine Strecke weit geschleift wurde, bis es einem Gendarmen gelang, die scheu gewordenen Pferde zum Stehen zu bringen. Der Ver unglückte, der eine stark blutende Verletzung am rechten Knie davongetragen hatte und be wußtlos war, wurde von Straßenpasianten mcker dem Wagen hervorgezogen und in seine Wohnung gebracht, nach Wiedererlangung der Besinnung aber in das Friedrichstädter Krankenhaus übergeführt. Eine Schuld an diesem Unfälle kann niemand beigemesien werden. — Der durch seine umfangreichen Geld geschäfte besonders in Baukreisen allgemein bekannte, Privatuö Fürchtegott Bach, aus Bärenstein gebürtig, hat sich, nachdem er mit seinem Sohne, dem Fabrikanten Albin Bach, unter der Beschuldigung, rechtswidrige Ver mögensschiebungen ausgeführt zu haben, am Dienstag verhaftet worden war, vor seiner Einlieferung in das Untersuchungsgefängnis erhängt. - Am gestrigen Sonntag wurden hier sieben Protestversammlungen von Seiten der Sozialdemokratie abgehalten, die sich alle mit der Wahlreform beschäftigten, Es wurde allgemein folgende Resolution angenommen: „Die Versammlung erklärte im Namen des gesamten entrechteten Volkes, daß sie die neuer dings von der sächsischen Regierung und der Mehrheit des Landtages eingenommene und zum Ausvr.uck gebrachte ablehnende Haltung gegenüber der von dem Volke geforderten Wahirechtsänderung als eine unbegreifliche Mißachtung des Volkswillens betrachtet; sie weist darauf hin, daß (die Erbitterung aufs höchste gestiegen ist und für die Folgen die Regierung und der Landtag allein die Ver antwortung tragen. Das Volk scheint nicht gewillt, bei den Protesten es bewenden zu lassen. Die Androhung der Polizeimaßregeln hält die Versammlung als nicht geeignet, das Volk zu beschwichtigen. Jedenfalls kann nur eine sofortige Wahlresorm, ein freies Wahlrecht wie die Sozialdemokratie es verlangt, die Ruhe Herstellen. Diese Forderung wird hiermit un- erbitteilich und von neuem gestellt." Waren in den Versammlungen etwa 15000 Personen zusammen gekommen, so belief sich dann die Demostration auf der Straße aus nahezu 25000 Eine genauere Schätzung ist nicht möglich, weil die anmarschierenden Trupps von Polizeiauf geboten unterbunden und nach Nebenstraßen obgelevkt wurden. Aus den entfernteren Ver sammlungslokalen bewegten sich die Demo- stranten in der Richtung nach dem Stadtinnern, Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es unter anderen an der Marienbrücke und später an der Augustusbrücke. neustädterseits, wo die Demostranten versuchten, nach Altstadt zu durchzubrechen. Hier wurde auch von der blanken Waffe Gebrauch gemacht. Später sammelten sich wieder größere Trupps auf der Schloßstraße. am Taschenbcrg und an der katholischen Kirche vor dem Königlichen Schlosse an, brachten Hochs auf das allgemeine gleiche Wahl-echt aus und sangen schließlich dis Marseillaise und ähnliche Freiheitslieder. Hier und später auch auf dem Postplatze, trieb die Polizei — zum Teil mii blanker Waffe — die Demostranten auseinander. Auch vor der Wohnung des Herrn Ministers von Metzsch suchte eine mehrere Tausend Köpfe zählende Menschenmenge zu demonstrieren, wurde indes auch hier von der Polizei zerstreut, später kam es noch einmal zu kleinen Zusammenstößen auf dem Altmarkte und dem Pirnaische» Platze. Erst nachmittags gegen halb 4 Uhr zeigte sich wieder das gewöhnliche Straßenbild. Eine Anzahl Verhaftungen wurden von der Polizei vorgenommen. Es kam bei den Zusammen stößen auch zu Verletzungen. Hainöberg. Den Hauptgewinn der letzten Völkerschlacht-Denkmals-Lotterie im Betrage von 25 000 Mk. haben vier Einwohner von Hainöberg gewonnen. Beteiligt an dem Ge winne sind eine Direktrice, ein Bahnassistent ein Werkmeister resp. deren Frauen und ein Bahninvalide. Wer die Prämie von 75 000 Mark gewonnen, ist bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Potschappel. Ein bedauerlicher Unfall ist dem 17 jährigen Lehrling des Fleischermeisters Wagner in Potschappel zugestoßen. Der junge Mann schnitt sich beim Wetzen eines Messers o unglücklich ins Bein, daß die Schlagader zetroffen wurde. Der Schwerverletzte mußte ofort ins Krankenhaus gebracht werden. Das verletzte Bein soll so schlimm geworden sein, daß es jedenfalls amputiert werden muß. Pirna. Auf dem Schiffsausladeplatze kam eS zwischen verschiedenen beim Ausladen von Gerste beschäftigten Arbeitern zu einem Streit, wobei der Gelegenheitsarbeiter Maatz durch einen Stoß rücklings zur Erde siel und mit dem Hinterkopfe auf einen Stein aufschlug, sodaß er bewußtlos liegen blieb. Seine Mit arbeiter nahmen sich sofort des Hilfsbedürftigen an — so könnte man glauben. Aber dies geschah nicht. Just als wäre nichts vorgefallen schleppten sie ihre Säcke ruhig weiter — sie „hatten keine Zeit", sich um den Bewußtlosen zu kümmern, der regungslos auf der kalten Erde lag. Erst nachdem die Polizei benach richtigt war, hob diese den Mann auf und trug ihn in einen Hausflur, von wo aus er nach dem städtischen Krankenhause überführt wurde. Neustadt i. Sa. Dem Wunsche des kürz lich hier verstorbenen Rentiers Richard Voogt gemäß beschenkten dessen Erben die hiesige freiwillige Turnerfeuerwehr und den Ver schönerungsverein mit je 500 M- und die Schützengesellschaft mit 800 M. Bautzen. Zwei schwere Verbrecher, der angebliche Seemann Pietruschka aus dem Kreise Oppeln und der Maler Stecher aus Bad Sachsa im Harz, die in der Nacht zum Mon tag in Görlitz, in einen Uhrmacherladen ein gebrochen waren, und eine Anzahl wertvoller Gegenstände geraubt hatten, wurden am Montag früh auf dem hiesigen Bahnhofe ver haftet. Bei der Untersuchung auf der Polizei wache gelang es dem Pietruschka, sich mit einen versteckt gehaltenen Revolver zu erschießen Bei dem Verbrecherpaar wurde neben ver schiedenen Diebeshandwerk eine Reihe von dem Einbruch herrührenden Uhren, Schmuck- und Goldsachen gesunden. Aus der Lößnitz. An den Leipziger Nationalliberalen Landesverein hat der National liberale Verein der Gruppe Loßnitzortschaften folgende, kürzlich im Bahnhotel zu Kötzschen- broda gefaßte Resolution abgesandt: „Die Ortsgruppe Läßnitzortschaften des National liberalen Verein» Dresden-Land erklärt nach Anhörung eines Berichtes über die neue Flottenvorlage, daß sie dem Reichstage zuge gangene Marinevorlage als dringend notwendig begrüßt, und sie spricht weiter die Erwartung aus, daß der Reichstag den Ersatz minder wertiger Schiffe durch Panzer erster Klaffe er heblich beschleunigen und die Bauzeit der einzelnen Schiffe verkürzen werde." Die Aus führungen des Herrn Rechtsanwaltes Dr. Schmidt fanden lebhaften Beifall. — Vom Königlichen Ministerium wurde dem Komitee zur Errichtung eines Bismarck- Denkmals auf den Lößnitzbergen die Ver anstaltung einer Warenlotterie (Porzellan aus der Königlichen Manufaktur Meißen) genehmigt 25000 Stück Lose werden zum Verkauf ge langen. Leipzig. Der 23 Jahre alte Kutscher Willy Groß ist hier äußerst erfolgreich al» Dieb von „Abtretern" tätig. Natürlich bevor zugt er wertvollere vor gemeinen Strohabtretern über 90 Anzeigen liegen der Polizei bereit» vor. Inzwischen hat sich Groß auch sehr glücklich als Dieb von Musikautomatenplatten in Restaurauts versucht. Für alle diese Sachen hat er bisher beim Verkauf willige Abnehmer gefunden. — Der Konsumvereinsprozeß ist bis zur Zeugenvernehmung gediehen. Bock bestreitet, daß er eine Ziffer im Hauptbuche um 50000 M. herabgesetzt habe. Die ver nommenen Buchhalter Beyer und Paul, frühere Markthelfer, die von der Buchhaltung jedenfalls so viel verstanden wie der Hahn vom Eierlegen, erklärten, daß Bock sich stark um die Bücherei gekümmert habe, daß sie ihm aber unredlichen Erwerb keinesfalls zutrauten. — Pfarrer Ebeling von hiesiger Nikolai- gcmeinde wurde von der Dresdner Disziblinar- behörde auch in der zweiten Instanz zur Ent hebung aus seinem Leipziger Amte mit der Fügwilligkeit der Wicderanstellung in einem anderen Amte verurteilt. — Seit einigen Tagen wird die noch schulpflichtige Tochter Anna des Schutzmann«» Lungwitz vermißt. Sie war davon gelaufen, weil sie wegen Näscherei Schläge bekommen sollte. Am Sonntag sand man die Mütze de» Kindes am Ufer der Elster in deren Fluten cs offenbar aus Furcht vor der Strafe den Tod gesucht hat- Lößnitz i. E. In der Nähe des Bahn hofes wurde am Freitag der 21 Jahre alte aus Leipzig-Connewitz gebürtige Fabrikschloffer Oehme von einem Güterzug überfahren, sofort getötet und gräßlich verstümmelt. Lunzenau. Der seit acht Tagen währende Streik in der G- Lindemuthschen Strumpf fabrik in Hohenkirchen hat ein überraschend schnelles Ende gefunden. Am Donnerstag abend beschloß eine Versammlung der Arbeiter mit überwiegender Mehrheit, die Arbeit wieder aufzunehmen. Dies geschieht zu den alten Bedingungen. Drei der Ausständigen werden bei der Firma nicht wieder eingestellt. Schönbrunn. Der Gutsbesitzer Traugott Müller stürzte infolge Fehltrittes so unglücklich in die Scheune herab, daß er in .kurzer Zeit infolge Schädelbruchs seinen Geist aufgab. Zwickau. Infolge der den Bergarbeitern im Zwickau-Lugauer Kohlenrevier von den Grubenverwallungen zugebilligten Teuerungs zulagen sind mit 1. Dezember die Kohlenpreise erhöht worden. Die neuen Preise werden von den Kohlenhändlern auch für alle vorliegenden älteren Bestellungen erhoben. So treibt ein Keil den andern! — Eine große Demonstrationsversammlung gegen das Dreiklaffenwahlrecht fand am Sonn tag auch hier statt, dabei verlief sie ohne jeden Zwischenfall, Plauejn i. V. Hier fanden am Sonntag lebhafte Straßendemostrationen von sozial demokratischer Seite gegen das Dreiklaffenwahl recht statt. — Das älteste bewohnte Hau» ist die Superintendentur, die nachweisbar 1224 erbaut worden ist. Die Erbauer waren die deutschen Ordensritter, die das Haus als ihre Komturei -rrichteten. Der -letzte deutsche Ordenskomtur Georg Euer wurde am 22. Februar 1529 der erste Superintindent von Plauen. Die Super- intendentur Plauen ist somit die älteste in Sachsen. Feier