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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ML Postscheckkonto Leipzig Nr. 28148. den Beüv-mr »rlen« Zll«striert^ ,«»b« Kot«»* »d ^Der Kvbrth" Schristlrttung, Druck und Bering Herma«« Rühle, vttmdschOLrilla. «UlichM BrkWmtmachunsm M OttmdmchDLrUa. ul WigM W üiterhEugs- Diese Zeitung veröffentlicht die de» Gemeindaste» » SN« ,Ott«nd»rf»i Ira»«' «rsch«kl Vt«»» t«t, D»»«,»«, »n» H D« wir» Ml Be,t« » t«d<* r«g,»«a. s A« S«L» -Sher«, O«»«K ^r!«g ,d. s«rp. » » »»»»»«ich« vtönm««« h« Bär!«S« d« L «„«»»»« Heychche - Meo»t^iuckr Rl^ ß Nummer ^2 Lonntag, den April ^926 25. Jahrgang. alte Jubiläums-Fünf- und Zweimarkstücke, 360 Mark alte« Die Ent- zurückzuführen. ide« Ostersestes nicht im Betriebe gearbeitet worden; das Feuer kann sich also, fall« es aus Selbstentzündung oder Fahrlässigkeit zurückzuführen ist, lange Zeit unbemerkt ent wickelt haben. Die Entstehungsursache ließ sich bisher noch nicht einwandfrei ermitteln. Bad Schandau. Am Ostertsonntag mittag« ge riet ein Ruderboot des Rudervereins Bad Schandau zwischen einen bergwärt« fahrenden Dampfer und einen zwei Kähne schleppenden Raddampfer. Da« Ruderboot wurde am Bug getroffen und durch den Druck längs des Rad- Kampfers gelegt. Vier Mann der Besatzung de» Boote» retteten sich durch Absprung in die Fluten und erreichten unt'r groben Anstrengungen do« Ufer. Ein Ruderer ergriff eine am Dampfer hängende Tröffe und wurde von der Be satzung an Deck gezogen. Das Ruderboot wurde vollständig zertrümmert. Bautzen. Die bekannten Laufitzer Osterbräuche, da» Osterwafferholeu, das Bautzner Einschieben am Proitschenberg und das Osterreite« in Marienstern, Radibor, Wittichenau usw-, hatten diesmal von «ah und fern überaus rege Teil nahme gefunden. Bei dem Lierfchicben wurde die Zahl der Besucher auf viele Tausende geschätzt, desgleichen beim Osterreiten, wo in einem Orte allein über 2000 Fahrzeuge Autos usw. zur Einstellung gelangten. Königsbrück. Am 31. März ist der erste Geist liche der hiesigen Gemeinde, Herr Pfarrer Wauer, in den Ruhestand getreten. Freital. Am Sportplatz in Niederpestrrwitz war am Ostersonnabend gegen 7 Uhr abends der Arbeiter Paul Emil Gräfe bewußtlos ausgesunden worden. In der An nahme, daß es sich um einen Betrunkenen handelt«, hatte der Arbeitrrsanitäter Max Körner dm zunächst unbekannten Mann auf einen Handwagen geladen und der zuständigen Polizeiwache zugefahren, wo man ihn in einer Zelle unter brachte. Am Morgen des 1. OsterfeiertageS war der Mann nicht munter zu kriegen, er verblieb mch bis zum Abend in jener Zelle um den vermeintlichen Rausch auszuschlafen und wurde dann dem Freitaler Krankenhaus überwiesen, wo noch am gleichen Abend gegen 11 Uhr der Tod ein- getrrten ist. Die behördlichen Ermittlungen haben ergeben, daß der fragliche Arbeiter Gräfe gar nicht betrunken gewesen, und nach dem Befunde vermutlich infolge eines plötzlich überkommenen Unwohlseins zusammen gebrochen ist, wobei er sich einen Schädelbruch zugezogen hatte. Niederwartha. Die auf dem Wege nach Weis- tropp tätige Motorstraßenwalze fuhr am Dientag nachmittag infolge Versagen« der Bremrvorrichtung mit 30 Kilometer Geschwindigkeit den Berg herab und in den Bäckerladen de« Renigk hinein, riß Fenster und Mauerwerk mit sich und blieb kurz vor der Ladentafel stehen. Die Dachkonstruktion kam aus die Maschine zu liegen. Wie durch ein Wunder find sowohl der Führer der Walz«, als eine zufällig den Laden verlassende Frau ohne jede Verletzung davonge kommen. Frankenberg. Ein dreister Eiubruchsdicbsiahl wurde am ersten Osterfeiertag in der Zeit von 7 bi« nachts V«2 Uhr in einem Gasthof im benachbarten Dittersbach verübt. Während in sämtlichen Gastzimmern und im Saale de« Gasthofes der regste Verkehr herrschte, kletterten Spitz buben mit Hilfe einer im Hose stehenden Leiter in die Wohnräume des Besitzer« stahlen dort! eine Anzahl OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf.Dkrtlla, den w- Aprilz9rs. — Während auf der eincn Seite immer wieder ver sucht wird die Ortrcntwicklung in moderne Bahnen zu lenken und zu verfiadtlichen, zeigen uns doch tagtäglich Vorkommnisse daß un« das l'eb: Dorf und seine urvärterlichen Sitten noch stark umfangen hält. So vergeht j tzt fast kein Tag, wo nicht in unserer Geschäftsstelle gefragt wird, wann dir ABC- Schützen >u die Schule gebracht werden sollen. Wir können aber auch leine Auskunft geben. Früher, vor 10 bi« 15 Jahren wurde dieses in der Otttzritung bekannt gemacht. Heute, im Zeitalter der Fortschritt« und der Freiheit, läßt «an e« in keiner Zeitung mehr verkünden, läßt c» auch nicht auf Straßen und Plätzen anMngelli, sondern man nagelt di« Bekanntmachung einfach au die Haustür, det Einwohnerschaft möge nur herlaufen und für die Betroffenen wird e« wohl genügen. Diese Anfinnen, da« bei der großen Nutdrhnung unseres Ortes, an die Einwohnerschaft gestellt wird spottet jeder Beschreibung und wäre ek gewiß an der Zeit, daß unser Ort sich wenigsten« mit den kleinen Dörfern unserer Umgebung auf eine Stuft stillt und ditse wichtigen Mitteilungen der Allgemeinheit auf anständigere Weise unter- breitet. Da« ist doch das wenigste was die steuerzahlende Einwohnerschaft verlangen kann. -- Zeit ist Geld! — darum v rkürzt uns erleichtert sich die kluge Hausfrau dm Waschtag mit Perfil! — Persil macht in einmaligen viertelstündigem Kochen die Wäsche blütenweiß und sleckenrein; »« wird in kaltem Wasser aufgelöst und ohne weitere Zutaten verwandt. Nur auf diese Weise läßt sich die hohe Wafchwirkung restlos aus- werten. Millionen Hausfrauen haben di« Vorzüge dieser einfachen Methode erkannt und verwenden nicht» andere« «ehr al« Persil. Heidenau. Am Dienstag Nachmittag fuhr ein Motorradfahrer auf der Hauptstraße in ein Automobil hin ein. Der Führer ein Ingenieur au« D^Sd-n, starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus«. Der Soziurfahrer ein Dresdner Student, trug eine schwere Gehirnerschütterung davon. — Das Industriegebiet südlich von Dresden ist in den letzten Wochen von «iuer Fülle von Unglücksfällen heim- gesucht worden, die aus die dortige Bevölkerung geradezu beängstigend wirkt. So fanden kürzlich in Reick bei einem Gasrohrbruch vier Menschen den Tod durch Gasvergiftung, dann ereignete sich das schwere Motorfahrerunglück in Heidenau, bei dem vier Tote und eine ganze Anzahl schwer verletzter Turner zu beklagen waren. Es folgten außer vielen kleineren Unfällen verschiedene größer« Automobilun- fälle, unter anderen der tödlich verlaufen« Unfall de» chilenischen Konsul« in Breslau. Und nun wieder da« schwere Unglück in der Cellulosefabrik von Horsch öc Co. in Heidenau. Da« Unglück geschah am Mittwochvormittag gegen V, 6 Uhr. Mit einer dumpfen Detonation brach ein sog«nanter Kocher zusammen und drückte dabei die 60 cm starke Gebäudewand auseinander. Hinter der starken Ge- bäudewand stürzt« der ganze Mittelteil des großen Gebäudes in sich zusammen und begrub zahlreiche Personen. Struppen. Ein Schadenfcurr brach am Dienstag- S Leugenseld. Bei Jrfersgrün überschlug sich in- abend gegen 7 Uhr im Sägewerk von Otto Hickmann au«, f folge Platzen» einer Reifem der Kraftwagen der Fahrrad- E« konnte bald unterdrückt werden, ist aber offenbar nicht Händler» Oskar Wurzbach aus Zwickau. Sämtliche Insassen Achtig gelöscht worden, denn gegen 9 Uhr abends brach noch- wurden herausgeschleudert. Drei von ihnen wurden schwer «al« Feuer aus. In kurzer Zeit stand der gesamte Betrieb und zw«i leicht verletzt. Der Bruder« des Besitzer« ist seinen Hellen Flammen. Das Sägewerk brannte bi« auf die Verletzungen im Krankenhause Zwickau erlegen. Ein Kind Umfassungsmauern nieder. Die letzt«« Lag» war «egen i befindet sich noch in Lebrnsgefahr. — Die Gesamtzahl der Toten bei der Explosions- lataftrophe in der Cellulosefabrik Hoesch hat sich auf 10 er- höht. Dat Befind«n der in den Krankenhäusern uuterge- brachten Verletzten ist zufriedenstellend, doch besteht bet fast allen di« Gefahr der Erblindung. Pirna- Der früher bei der GaSanflaltskaffe und Sitbergcld vom Fünfmarkstück bi« zum alten Silberfünfziger, seit einiger Zeit bei der Nebenstelle de» Betriebsamte« in 530 Mark neues Papier- und Hartgeld, 10 Kisten Zigarren, Pirna-Copitz angestellt gewesene 31 Jahre alte unver- rine Kiste mit 500 Automairnschokolademollen und eine heiratet« Verwaltung«assistdsnt Otto Maoz Hot sich nach BlechkaffMe, enthaltend mehrere Sparkassen- und Familien- seinem bereit« abgelegten Geständnis seit März v. I. Unter« s Papiere. schlagungen im Gesamtbetrag« von rund 5000 RM. zumi! Alienhain. Hier ist die Schrunr de« Gutsbesitzer« Schaden des Betriebsamte» der Stadt Pirna zuschulden Rax Schmidt mit allen lLNdwittschastlichm Maschinen und kommen lassen. Maaz der ein flottes Leben führte, hat Geräten niedergebrannt. Die Feuerwehren mußten sich da- da« Geld teil« verpraßt uud auch einem seiner Freunde j rauf beschränken, da» Wohnhaus und da« Seitengebäude uit etwa Jahresfrist eine monatliche Unterstützung von ca. vor dem Urbergreifr» de« Brande» zu schützen. Die Ent- »0 Mk. davon zukommen lassen. Er wurde von der hiesigen stehung de« Schadenfeuers ist zweifellos auf Brandstiftung Kriminalpolizei dem Amtsgericht zugeführt. zurückzuführen. Die Diamantenerzeugung der Welt. Obwohl bereits aus dem Altertum her uns Sie Verar beitung von Edelsteinen und unter ihnen auch von Diaman ten bekonntgeworden ist. begann doch erst um 1769 herum Ler systematische Handel mit Diamanten, da in dieser Zeit die neuzeitlichen Cchleifarten in Aufnahme kamen. An Südafrck<v.das inzwischen als das größte Diamantengebiet der Erde angesehen werden muß, wurde jedoch erst 1867 durch spielende Kinder eines Farmers der erste große Dia mant, den damals ein Juwelier bereits auf 10 900 Mark schätzte entdeckt und damit eine Periode unerhörten Auf stiegs -er Diamantengewinnung in dieser südlichen Gegend der Erde angebahnt. Bereits 3 Jahre später war an der Fundstelle des ersten Diamanten eine Stadt emporgeichoffen, Kimberley, die mit ihrer Umgebung das größte Diaman tengebiet der Erde darstellt. Die Produktion auf dem Weltmarkt wird durch kluge Fürsorge des produzierenden .Hauptstaates England, der bekanntlich die gesamten Felder in der Hand hat, reguliert, um die Preise für sein wert- Vie Md« vlMMMUWchM. MM W ViWMsli emuM'M Win: LLÜskriks 170 X0WfMLtaZtU./sMK4Ü MümMs 8 LoIMLkk 6 8omeo5 volles Produkt nicht durch Ueberproduktion sinken zu lassen. Das Vorkommen von Diamanten in Südafrika würde pri vaten Unternehmen derart hohe Ausbeute ermöglichen, daß der Marktpreis der Diamanten in Kürze auf ein Zehntel oder noch wenige: des heutigen Wertes stürzen und damit den Besitzern bzw Händlern von Diamanten ganze Vermögen nehmen würde. Die moderne Einrichtung der heutigen Diamantenminen bei Kimberley, vor allem die berühmte Premier-Mine, dir größte Diamantenmine der Erde, sind außerordentlich ausgebaut und werden dauernd noch verbessert. Während alle anderen Edelsteine gewissen Moderichtungen unterworfen find und daher in den Preisen im Verlaufe der Jahrzehnte schwanken, hat der Diamant seinen Standardwert behalten bzw. diesen noch um bedeu tendes erhöhen können. Die berühmtesten Diamanten find der Regent oder Pitt in der ehemaligen Krone von Frank reich, der geschliffen 137 Karat wiegt, wobei das Juwel- kara; auf 0.205 Gramm berechnet wird. Der sogenannte Florentiner-Diamant in den ehemals österreichischen Kron- snwelsn wiegt sogar 139 Zarat. Wett übertrifft ihn noch -er Orlow, ein Edelstein des ehemaligen russischen Zaren- z-pters, der auf 191—195 Karat angegeben wird. Der be sonders populäre Kohinor, der dem englischen Kronschatz an- gehört, wiegt „nur" 101 Karat, ist jedoch durch die Art seines Schliffes und sein wunderbares Feuer weltberühmt geworden. Ein unter dem Namen Tullinan zu Beginn dieses Jahrhunderts bereits als Rohkristall bekannt gewor dener gewaltiger Diamant hat alle anderen ähnlichen Steine dieser Art übertroffen, da ans ihm nicht weniger als neun große Brillanten und über 20 kleiner« aber immerhin noch recht ansehnliche Steine hervoraegangen sind. Die jährliche Diamantenerzengung von Südafrika wird nach der Statistik des Vorjahres auf 170 Millionen Mark berechnet. Ihm folgt der Kongo-Freistaat und An gola mit einer Produktion im Werte von 10 Millionen Mark, sodann Britllch-Guyana mit 20 Millionen Mark, dann erst Südamerika mit 8 Millionen Mark, die Goldküst« Mit 6 Millionen Mark na? M -nrc mit 5 Millionen Mark. Mrche«iachrichte« Sonntag, den 11. April. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Borm. V, 11 Uhr Kindergottrtdienss.