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Vas Probejahr der Dolorer Renoldi. 10 Romau von Fr. Lehne. Dolores wirkte ungemein schlicht und einfach neben bei unfgeputzten Mutter, so wertvoll ihr Gewand auch wor. Schmale Zobelstreifen zierten den kleinen Halsaus- schmn des altrosa Chiffonkleides mit zarter, sparsamer EA'erstickerei, Um den schlanken Hals trug sie eine Per- lentene, bestehend aus nur einer Reihe Perlen, die aller- dmoo ausgesucht köstliche Exemplare waren, sede einzelne ein kleines Vermögen wert. ? Obwohl die Baronin Scharbeck sehr angeregt mit eim- gcn Damen plauderte, beobachtete sie doch Dolores Re- nold! mit angespannter Aufmerksamkeit, der der Herr des Hauses soeben den Baron Emdingen als Tischherrn zu- führte. Und sie konnte wohl befriedigt sein über den ersten Eindruck, den der junge Offizier aus die verwöhnte junge Dame gemacht — Dollys ruhiges, etwas hochmütiges Ge sicht batte sich belebt-, sie lächelte freundlich und befriedigt, als Baron Emdingen ihr den Arm bot, sie zu Tische zu führen. In diesem Augenblick trafen sich die Augen der Baro nin mit denen der Tochter in einem blitzschnellen Ver stehen-, denn auch Rita hatte Dolores beobachtet und ge- sehen, daß ihr Emdmgen nicht unwillkommen war. Rita war ein wenig blaß ueworden, und schmerzlich zuckte es um ihren vollen Mund. dann warf sie trotzig den Kopf zurück im Cichbesinnen, und als Oberleutnant Fabian zu ihr trat und ihr oen Arm bot, sah sie ihm mit ihrem allen strahlenden Lächeln in die Augen. Die Einladungen bei Geheimrat Finkenbachs waren sehr beliebt: denn Zwang, Langeweile und Steifheit ließ der Gastgeber nicht amkommen. Er kannte Me Sympa thien und Antipathien seiner Gäste und brachte die, tue sich nicht besonders leiden mochten, in eine möglichst große Entfernung voneinander. Die Tischordnung machte ihm das meiste Kopfzerbrechen, während er alles andere seiner Frau überließ; außer den Weinen — denn über den Ruf seines Kellers wachte er eifersüchtig — so leicht lief ihm niemand in der Stadt oen Rang darin ab. Roger Emdingen betrachtete seine Tischdame unoui- fällig. Dolores Renoldi war unleugbar von eigenartiger, rassiger Schönheit, jedoch von einer Schönheit, die ihn durchaus kalt ließ, da sie seinem Geschmack zu fern war. Es haftete ihr etwas Herves, Kühles an. und sie war ichr schlank, beinahe schmächtig, wenn auch gut gewachsen. Das Weiche, Runde, Rosige, das er so sehr liebte, fehlte ihr ganz. Streng, fast klassisch war das Profil geschnitten. Das üppige, gescheitelte, schwarze Haar legte sich in dichten Flechten um den feinen Kopf; anders war es in seiner Fülle nicht zu bändigen. Große sammetschwarze Augen — die spanischen Augen der Mutter— beherrschten förmlich das schmale, edle Ge sicht. Es war für Roger Emdingen sehr schwierig, einen richtigen Anfang zur Unterhaltung zu finden. „Nur nicht banal werden!" hatte ihm Magda Schar beck als letzte Mahnung aus den Weg gegeben. Beinahe hilfeflehend suchten seine Augen die Baronin, die schräg gegenüber von ihm saß, in lebhafter Unterhal tung mit ihrem Tischherrn, dem Bankier Loefer, begriffen. Der war sehr zufrieoen, die schöne Frau an seiner Seite zu haben; er hob mit dankendem Lächeln sein Glas gegen den Hausherrn, der ihm fröhlich und verständnisvoll zu- blinkte und ihm lächelnd Bescheid tat. Aber Frau Magda Scharbeck konnte dem jungen Offi zier nicht zu Hilfe kommen; flüchtig und fremd glitt ihr Aick über ihn hinweg zur Tochter bin, die sich anscheinend mit dem etwas blasierten, aber lustigen Leutnant Fabian ganz famos unterhielt, was Emdingen mit leisem Reid gegen den Kameraden erfüllte — das war mehr der Ton, auf den er gestimmt war, der ihm lag! „Sie liebt Wagner, liebt die Klassiker, liebt Ibsen; sie hat Interesse für die tranzösische Revolution, für das Zc t- alter der Hohenstaufen, für den Buddhismus —" durch- Aog es seine Gedanken; aber er konnte doch nicht gleich da- eit ansangenl Herrgott nochmal, wie war das schwer eute abend — und er war doch sonst nicht auf den Kopf '.fallen! Er bat um ihre Wünsche wegen des Weines, der pur- irn in Kristallflaschen schimmerte oder sein köstliches aß in grünen Flaschen barg. „Ich danke, Herr Baron, ich trinke nie Wein! Die rau Geheimrat kennt meinen Geschmack! Sehen Sie, .ese Flasche Wasser hier ist für mich bestimmt." Er beeilte sich, einem Diener, der auf einem Tablett -ine Flasche Mineralwasser brachte, die Flasche abzuneh men und Dollys Glas- damit zu füllen. „Ah, Sie trinken keinen Wein? Auch über meiner Mutter Lippen ist, soviel ich mich erinnern kann, nie ein Tropfen Alkohol gekommen; sie begnügte sich sogar an den Feiertagen, an denen der Vater sich Re bekannte „gute Flasche Wein" leistete, mit einem Glase klaren Wassers." Das entsprach ja zwar nicht ganz der Wahrheit; aber es war immerhin ein Anfang und ein ganz geschickter; denn Dolores Augen blickten ihn freundlich und interes siert an. „Ihre Frau Mutter hat Ihnen da ein gutes Beispiel gegeben." MortlkNuna kolat.t Lluukovlk 3 Pf., Avilas, Nodar in Blechpackung 5 Pf. Lrossia-krival 6 Pf. Lieferant zu Original-Fabrikpreisen; ÜLX Lstoeka, llvrmsÄort d. Vroräv» Fernruf 86. NB. 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