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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »rlrlrrlllllllllrllllrrllllllllllllll» 2 DI« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien,- tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezug,-Preis wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. « 2 Im Falle höherer Gewalt (Krieg vd. sonst. » - Irgendwelcher Störungen de» Betriebes der " L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» 5 E Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» » » sprach auf Lieferung »der Nachlieferung der » 2 Zeitung vd. Rückzahlung d. Dezugepreise». " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 7? YMWikW- ,K, M MMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Nene Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schrifilcitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoä), den 3. Duli LIIIIIIIIUIIIIIIIII»«! «««»««» Gemeinde - Diro»Koni» 8^ 28. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Bttondorf-Gkrilla, am 2. Juli ,929. — Am 29. Oktober 1927 hatte» Sänger des Männer- gesangveceinS August Walther Lc Söhne, veranlaßt durch faintliä.e Beziehungen eines SangerbruderS sich ausgemacht, um der Einladung des Deutsche» Sängerbundes in Unler- Maxdorf im Kammuttzwle des herrliche» Jsergebirges einen Besuch abzustatteu. Halliche Tage edler deutscher Gastfreund schaft und Saugesbrüderlichkeit hatte» sie dort verleben dürfen. Innige Bande treuer Ireundschaü waren geschlossen worden. DaS große deutsche Säugersest in Wien führte einige wieder zusammen wo sie im trauten Sängerkreise schöne Stunden mit ihnen verleben konnte». Auch da iielen Worte von einem Gegenbesuch in Ottendorf-Okrilla. Und wie groß war uun die Freude, als die bestimmte Zusage kam. Endlich war der Tag. der 29. Juli, da wo di« Sängerschaft ihre Gäste empfangen konnte. Nachm. 3 Uhr kamen die lieben Max dorfer in Begleitung einiger SangeSdrüder von A. W. u. S., welche ihnen bi» Dresden entgegengefahren waren, aus dem Bahnhof.Nord an, begrüßt von der hier versammelten Säuger schait mit dem Sängerspruch der Sudetendeutscheu: Einig durch des LiedeS Baud, schirm dich Gott Sudetenland! BegrüßungSworte wurden hin und her gewechselt. Und die Gäste grüßten mit dem Spruch: Grüß Gott mit Hellem Klang, heil deutschem Wort und Sang! Dann ging eS im geschlossenem Zuge zum Gasthof goldenen Ring wo den ca. 70 Sängerinnen und Sängern in besonders angesertigten Gläsern mit der Auf schrift: „Sachseufahrt 1929" ein erfrischender Trunk dargeboten wurde, sodann begab man sich iu die Quartiere, die so gern und bereitwillig zur Verfügung gestellt worden waren. Am Abend versammelten sich die Waltherschen Sänger mit ihren Gästen und Vertretern dec Behörden sowie den Mitgliedern der Gesangvereine Deutscher Gruß, Gemischter Chor und Freiwilliger gemischter Kirchenchor im Saale des Gastho'eS zum Hirsch zum Kommers. Der Saal war ziemlich voll besetzt. Nach einem Sängerspruch von A. W. u. S. hieß der Vorsitzende Herr Kau mann Unger im Namen des Vereins di. Gäste verzlich willkommen und begrüßte auch die erschienene» anderen Teilnehmer von »ah und fern. Hierauf betrat Herr Pietsch als stellvertretender Bürgermeister die Buhne, um den Gruß der Gemeinde zu enidnten. Er ging davon aus, daß a..s De«mch um in Der Heimat der Gälte einen schwelen Stand habe und rühmte die das Volkstum erhaltende tt.ail des deuljcheu Lteoes, sprach aber auch die Hoffnung aus, daß einmal eine Zeit der VernuMt komme» möge, die gestalte, daß alle die eines Volkstums sind, «vuch staatlich zummmeugehöien können. Reichen Beuall fanden solche i tapfre Worte! Nun kamen die Sänger an die Reihe. In bunter Folg« boreu die versammelte» GejangSvereinigungeu nach Anordnung des Kommersleuers Herrn Rönitz ihre durchweg prächtigen Liedergabeu, von denen natürlich die Darbietungen der Maxdoner Saugesbrüder und -Schwestern besonders herzlichen Beifall sanden. Großen Eindruck erzielte auch daS von den Gästen und dem A. W. L S. Gesang verein gemeinsam vorgctragene und vom Komponisten geleitete Lied „Drei Lieder möcht ich singen." Herr Kantor Beger nahm darnach Gelegenheit dem jungen Komponisten H rrn Chorregenl Seibt aus Untermaxdors für sein tief ergresteudes Lied zu danken und ihm weitere gute Erfolge zu wüuichen. Alv äußeres Zeichen überreichte er im Namen der Sänger schaft ein Bild: Beethoven. Auch die Bundeslestung der Gruppe Radeberg des Elbgausäugerbundes war durch Herr» Kantor Heinisch aus Klotzsche und den Vorsitzenden Herrn Hildebrand aus Radeberg vertreten und ließ durch de» letzteren die deutschen Sänger und Sängerinnen herzlich willkommen heißen. Anläßlich der freundlichen Begrüßungen war es dem Obmann der Maxdorfer Freunde ein Herzensbedürfnis den Dank seiner SangeSdrüder und Sangesschwestern auSzusprechr». Er tat eS in so feiner und lieber Weise, daß seine Worte allen unvergeßlich sein werden. Das Echo waren Worte des Herrn Kantor Beger, der in eindringlichen Worten angesichts deS Trauertages tür den FriedenSschluß von Versailles auch für das deutsche Volk das gleiche Seldstbestimmuugsrecht der Völker verlangte wie es schon lange auch kleinsten Völkern zuteil geworden ist. Auch diese Worte sande» lebhaften Beifall. Herr Kantor Heinisch wußte wie immer in seiner launigen Art vor der versammelten Sängerschaft der Männer chöre begeistert das drulsche Lied zu feiern uud leitete daun mit jugeudfrischem Schwung die Massenchöre. Die Max dorfer überreichten durch ihren Obmann dem A. W. u. S. ein Fahnenbaud. So verging m Rede und Gegenrede uud ><-1 „nk G-mno der Mannerchöre und der gemischten Chöre der herrliche Abend. Deutsche Sanges- brüder uud Sangesschwestern waren zusammen und hoch loderte die Begeisterung fürs deutsche Vaterland, so weit die deutsche Zunge klingt. So bildete auch den Abschluß des Kommers mit Recht das unter Leitung von Kantor Beger von einheimische» und Maxdorfer Säuger» so wuchtig gesungene Lied von Freiheit und Vaterland. Es war 1 Uhr geworden. Einer nach dem anderen eilte den Quartieren zu. Galt es doch am nächsten Morgen frisch zu sein für die Besichtigung der Dresdner Sehenswürdigkeiten. Mit dem 8 Uhr-Zug gingS nach Sachsens schöner Hauptstadt, begleitet von einer Anzahl hiesiger Freunde. Weißer Hirsch, Elbefahrt, Zoo und andere Schönheiten Dresdens bekam das Auge zu sehen. Und hochbefriedigt kehrte man am Abend nach dem gastlichen Oct zurück. Zur Abschiedsfeier fand man sich nach 20 Uhr »m Vereinslokal von A. W. u. S., dem Ring, zu sammen. Dicht war der Saal besetzt. Wieder erklangen deutsche Lieder, kamen Worte von Herzen zu Herze». Und Sangesbtüder und Gäste boten wie schon am Kommersabeud köstliche Proben ihrer musikalischen Kunst. So war auch der zweit: Tag voller Freude; zumal auch köstlicher Humor nicht fehlte. Am Montag gegen neun Uhr trafen sich die Maxdorfer zur Besichtigung der Kirche. Dem Ortspsarrer Gräf war es eine große Freude in kurzen Worten die Gäste im Namen der Kirchgemeinde willkommen zu heißen, während Herr Kantor Beger eingehend das nene köstliche Orgelwerk erläuterte und vor'ührte. Schön erklang auch ein Sololied einer begabten Maxdorfer Sängerin mit Orgelbegleituug. Turmbest-igmig und FriedhofSbesichligung erweckten viel Anerkennung. Nach einem Frühschoppen im Forst- Haus ging es zuin letzten Male tu die Quartiere und dann zur Abfahrt nach dem Bahnhos-Nord., den man nach kurzer Abschieds eier im Garten des Gasthms zum Ring in Gemein schaft mit den Sängern von A. W. u- S. und Quartier- gebern avfsuchte. Und gar bald entführte der Zug die lieben Gäste wieder in ihre Heimat. Allen aber, die dieses herr liche Zusammenkommen deutscher und sudetendeutscher Sanges brüder uvd Sangesschwestern hier mit erleben dursten, wird das Ereignis unvergeßlich bleiben. Hladeöurg. Die hiesige Sparkasse konnte ain 1. Juli auf ein 7v jäh»igeü Bestehen zmückblickeu. Die Verwaltung hat auS diesem Anlaß eine Deukschrift herausgegeben, in der die Eut incklung der Sparkasse,von ihre»! ersten Anfängen bis in die G genwart im Rahmen der heimische» Wirtschaft dar- gestellt is. Lar la. Am Sonnabend ertrank im hiesigen Bad ein in Laude,,ast wohnhafter junger Mann. ff Dresden. Zum zweitenmal versammeln sich in der Zeit vom 2. bis 10. Juli auf dem Lingner Schloß in Dresden Abordnungen von über 2 0 Länderu, darunter auch Vertreter aus Indien, China, Neu seeland und Nord- und Südamerika, zu einer Schu lungswoche über die mannigfaltigen Aufgaben auf dem Gebiet der studentischen Selbsthilfe und Gemein schaftsarbeit. Im Anschluß an die erste Schulungs woche im Jahre 1927 wurde für diese Fragen ein internationales Institut vom Weltstudentenmerk errichtet und als Sitz dieses Institutes Dresden bestimmt. Die Tagung dient dem Gedanken- und Erfahrungsaustausch über die Aufgabengebiete und Arbeitsmethoden der studentischen Wirts-Hafts- und Fürsorgearbeit. ff Dresden. Vergehen nach Paragraph 6 des Spionagegrfetzes bildete den Gegenstand einer vier stündigen Geheimsitzung vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden, wo sich der 1901 geborene Student der Medizin Wilhelm Otto Hellmut Lufeldi verantworten mutzte. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er mit Personen des franzvsis ch e u Nachrichtendienstes in Verbindung gestanden hat. Das Urteil lautete auf drei Jahre Gefängnis. )f Dresden. Bei einem Umzug von Arbeiter- Musikkapellen in Dresden-Friedrichstadt wurde auch eine Kapelle des Rotfrontkämpferbnndes fcstgestcnt. Das Ueberfallkommando trennte dis 22 Mann von dem Umzug und brachte sie zum Polizeipräsidium, wo dis Namensfeststellnug nnd die Beschlagnahme der In strumente erfolgte. )f Pirna. Im Rahmen der K6. Bun desversammlung des Sächsischen Militär- Vereins-Bunöes in Pirna hielt der dem Bund an geschlossene Landesverband der Kriegsbeschädig ten und Kriegshinterbliebenen seine 7. ordentii-m' Hauptversammlung ab, in der Gegenwartssragcn zur sozialen Fürsorge für Krieüöbelchädiate und mies-- htntervuevene emgepcno erörtert nno verschiedene wichtige Forderungen zum Reichsversorgungs gesetz aufgestellt wurden. )f Klingenthal. Am Sonntag nachmittag sand bet schönem Wetter die Einweihnug der neu errichteten Jugendherberge statt. In einem Telegramm übermittelte Severing den versammelten Mitarbeitern und Freunden des Jugendherbergswesens herzliche Grüße. Ministerialrat Dr. Meier, der im Namen des Gaues Sachsen sprach, betonte, daß das neu errich- tete Heim im Kranz der Jugendherbergen eines der schönsten sei. Während des Gesanges des Deutschland liedes verließen einige Trupps demonstrativ den Festplatz. )f Leipzig. Fritz Viehweg, der Direktor des Leipziger Schauspielhauses, ist nach schwerer Krankheit am Sonntag im Alter von 49 Jahren einem Herzschlag erlegen. )f Leipzig. Durch eigene Schuld kam der gelähmte Kaufmann Gäbler beim Baden im Freibad am Flutkanal ums Leben. Trotz wiederholter Mahnuu- gen seiner Freunde ging G. zum zweiteumal ins Wasser und ertrank, ehe man ihm Hilfe bringen konnte. — Auf der Pleiße ist in »der Nähe des Eintracht-Sportparkes im Connewitzer Holz ein Paddelboot umgeschlagen, als es mit eine,» anderen Fahrzeug zusammenstieß. Der Fahrer des Paddelbootes stürzte in die Pleiße und konnte nur als Leiche geborgen werden. ff Oetzsch-Gautzsch Im hiesigen FamMenüad wurde die 20 Jahre te Kon- i r M. Schul?-» von ihrem Geliebten, de... 24 J-Hre alten Schlüffe» Weid ner, in einem plötzlichen Wu-ansE uledergestoche« nnd durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Der Grund zur Blutten liegt in maßloser Eifersucht, die durch das Gespött des Mädchens mit drei jungen Leuten im Famtltenvaö Gautzsch über ihren Geliebten, von dem sie sich trennen wollte, zur blinden Wut gesteigert wurde. Der Täter ließ sich widerstandslos festnehmen. )( Chemnitz. Am Sonnabend uud Sonntag fand in Chemnitz ein Sachsen treffen des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold statt, zu dem aus dem ganzen Freistaat Sachsen zahlreiche Teilnehmer erschienen waren. Eingeleitet wurde die Veranstaltung am Sonnabend abend mit einer republikanischen Kund- gebung auf dem Theaterplatz, wo Neichstagsabgeord- ueter Tarnow-Berlin und Bundesschatzmeister Crohn-Magdebnrg Ansprachen hielten. Ein Fackelzng dnrch die Stadt scyloß sich dieser Kundgebung an. Am Sonntag fanden verschiedene Veranstaltungen statt, von denen die F ahnenweihe auf dem Theaterplatz und der anschließende große Festzug besonders hervor» zuhcben sind. Mit Musikveraustaltungen auf der Südkampfbahn fand das Sachsentreffen feinen Abschluß. ff Meerane. In dein aus dem Festplatz befind» lichen Hyppodrom stürzte ein Fleischermeister aus Zwickau vom Pferde uud zog sich einen doppelten Beinbruch zu. Am Abend brach ein junges Mäd chen beim Absteigen von einer Luftschaukel den Fuß, weiterhin wurde eiu Artillerist infolge nachträglicher Lösung des Geschützschusses durch Stichflamme an der Hand verletzt. Neubildung des sächsische« Kabinetts. )( Nach neuesten Meldungen ans Meißen hat Ministerpräsident Bünger den Führer des säch. fischen Landvolkes, Landtagsabgeordneten Schreiber, zum Wirtschaftsminister im neuen Kabinett ernannt. Das Ministerium des Inner» soll einem Parteigänger der Nationalsozialistischen Partei übertragen werden. Den Deutschnationalen wird das Justizministerium übertragen werden, während Ministerpräsident Bün- ger selbst bas Unterrichtsministerium weiterführen wird. Finanzminister Dr. Weber wird auch weiter hin mit der Führung dieses Ministeriums betraut werden. Kircheuuachrichteu. Konfirmanden und Koufirmaudinnen nehmen teil am Vorn ig des Gustav Adolf Fraueuvereius im Roß. Sammeln V, 4 Uhr im Pfarrhos. Hitttu eine Veilu»^