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lra«. H W-MXö- Numnrer 77 Mittwocb, den 4» Juli ^H2g 27. Jahrgang. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit den Beilagen „Nene Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der'Kobold". Srhrislleituug, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 5 Die »Ottendorfer Zeitlina' erscheint Diene- tag, Donnerstag uns Sonnabend. « Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. g 2m Faye höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » >» irgendwelcher Störungen des Betriebes der " »» Zeitung, d. Lieferanten od. d. Bejördcrungs- " W Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- sxruch a>tf Lieferung oder Nachlieferung der « » Zeitung od. Äückzaljlnng d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die MsF amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. » Anzeigen werden an den ErsHeinungataa« 8 « bis spStestens vormittag 10 Uhr dl »» Z Geschäftsstelle erbeten. Die Festsetzung de» Anzeigen-Preise« U r, wird bei eintretender Änderung «kl« Num»«r L " vorher bekanntgegeoen, » » Jeder Anspruch auf Nachlatz «rlischt, »«« 8 x der Anzeigen-Betrag durch Klag« «tngqag« S werden muß »der wenn der Auftrags«-« W W Konkurs gerät. » Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. sich ustand. im freund larramt. Hierzu «in« BeilaP«. Die daß der im dpachters chtvertraz ht in der alleinzu Sr ist rü« tirrlsi lla wird 8 Uhr Pachtung' h zu er- muß. Oschatz. Die Sportabteiluug der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Leipzig unternahm am Nachmittag des I. Juli einen Wecbeumzug durch Oschatz. Gegen 15 Uhr kam es am Gasthaus „Amtshoi" zu einer Schlägerei, bei der es auf beiden Seiten Verletzte gab. Bei dem Umzug war es mit Neichsbannerleuten zu Anrempeleien gekommen, bei denen auf beiden Selten mehrere Personen verletzt wurden. Verletzungen sind jedoch alle nur leichterer Natur, so eine Uederführung nicht nötig war. Die Ermittelungen Polizei über den Hergang der Schlägerei sind noch Gauge. sammlustS d. Innere» enden wes' t und be> rlern estt' W er Ve« »aMf blau stapier lt WM UimA besondere Bildertafelu (darunter über 100 farbige) und 280 Kartcnbeilagen und Stadtpläne sowie 200 Text- und ' statistische Uebe, sichten. Baud 8 (Marut bis Oncidium) in ! Halbleder gebunden 30 NM. Verlag des Bibliographischen , Instituts in Leipzig. < Hermsdorf. In der, trotz Umbau, sehr gefährlichen > Kurve am Parkeingang iuhr am Sonnabend ein Hoyers- ' werdaer Motorradfahrer mit einem Auto zusammen. Während - der Fahrer mit dem Schrecken davonlam wurde seine Frau ' aut dem Kühler des Autos geschleudert und erlitt Mageu- ' und Rippenquetschungen. Das Rad wurde vollständig zer- ' trümmert. — Ein weiterer Unfall ereignete sich am Sonntag dadurch, daß ein hiesiger Lehrling mit seinem Fahrrad auf i einem Seitenweg kommend, bei dessen Einmündung in dis ' Staatsstraße direkt in einen Motorradfahrer hinein fuhr. Auch i hier kamen beide Fahrer glimflich davon, während die als i Sozia mitsahrende Frau erhebliche Verletzungen erlitt. Lausa. Sonnabend abend wurde an der Bäckerei Blümel die mit 3 Mann besetzte Seitenwagenmaschine eines Ortendorf-Okrillaer Einwohner aus der Kurve getragen, fuhr gegen einen Baum und stürzte in den Graben. Der Fahrer blieb besinnungslos liegen, Sozius und Seiteuwageninsasse kamen mit Hautabschürfungen bezw. Sachbeschädigungen davon. Mittels Krankenwagen wurde der Verunglückte, der einen Beinbruch und verschiedene andere Verletzungen erlitten hatte, in seine Wohnung befördert. Die Maschine wurde ziemlich stark beschädigt. Dresden. Sonnabend früh landen Bahumbeiter in einem Abteil 2. Klasse des gegen Mitternacht von München in Dresden eingetroffenen Schnellzuges die Leiche eines in Pack papier eingewickelten neugeborene» Knaben. Um den Kopf war eine braune Decke geschlungen, mit der das Kind an scheinend gleich nach der Geburt erstickt worden war. Radebeul. Eine bekannte Gaststätte der Lößuitz- ortschaften die dicht hinter dem »reißen Roß gelegene Grund- schänke, wurde in vergangener Nacht von einem beträchtlichen Schadenfeuer betroffen, dessen Entstehung vermutlich auf Kurz schluß der elektrischen Leitung zurückzuführeu sein dürfte. Gegen 1 Uhr Nachts hatten sich die Wirtsleute und das Personal zur Ruhe begebe»; weuige Minuten darauf kehrte noch ein Hausmädchen, das frei gehabt hatte heim. Niemand von ihnen hatte auch nur das geringste gemerkt, was auf den Ausbruch eines Feuers hätte schließen lassen. Und schon kurze Zeit darauf bemerkten vorübergehende Personen, die ihren Wohnungen znstrebien im Dachstuhl den Saales und in diesem selbst hellodernte Flammen. Der entstandene Sachschaden ist sehr beträchtlich, in der Hauptsache aber durch Versicherung gedeckt. Die Radebeuler Motorspritze die erst malig vor wenigen Tagen bei dem Großfeuer in der Ranke straße in Dresden-Kaditz mit eingegriffen hatte erbrachte abermals Beweise ihrer großen Ueberlegenheit gegenüber den Handdruchpritzen uud Hydrantenleitungen. Riesa. Ein Schaden'euer entstand im Nieten- uud Schranbenmagazin des hiesigen Werkes der Mitteldeutschen Stahlwerke A.-G. Der Raum brannte ziemlich aus. Die Werksfeuerwehr konnte die Ausbreitung des Braudcs ver hindern, doch ist beträchtlicher Schaden entstanden. Die Ur sache des Brandes ist noch nicht geklärt. Stolpen. Bei der hierselbst vorgenommenen Bürger meisterwahl wurde von 110 Bewerbern Bürgermeister Tamm aus Bergießhübel einstimmig zum Bürgermeister unserer Stadt gewählt. Marbach b. Roßwein. Dec 65 Jahre alte Guts besitzer Hermann Mierisch in Obermarbach war am Freitag nachmittags mit Heueinfahren beschäftigt. Er stand selbst auf dem Wagen, der aber noch garnicht sehr beladen war Plötzlich ruckte das Pferd, von Fliegen geplagt eins Kleinig keit an, und Mierisch stürzte etwa 1 r/z Meter hoch herab auf die Wiese, fiel aber dabei so unglücklich, daß er das Genick brach und sofort tot war. Am 1. Juli wollte er das Gut an seinen Sohn übergeben und hatte alle dazu nötige» Schritte bereits getan. Wurzen. Am Sonnabend nach Arbeitsschluß hat sich in dem Steinbruch dec Firma Haase, Röcknitzer Quarz- Porphyrwerke, ein Sprengunglück ereignet, das 2 Todesopfer gefordert hat. Ein Sprengschuß war nicht losgegangen. Als man geraume Zeit gewartet hatte, sahen der Schießmeister Hermann Schulze und der Steinarbeiter Reihsaner nach der Ursache des Versagens. Dabei erfolgte doch noch eine Explosion, die beide Männer so schwer verletzte, daß sie bald danach starben. Leipzig. Ein aussehenerregender Vorfall spielte in der Nacht znm Sonntag auf der Haldenbergstraße ab. Man hatte auf dem Dache eines Hauses einen Mann be- OertUches und Sächsisches. Mitendorf-Dkrilla, den z. Juli »928 — Sonntag mittag ereignete sich zwischen einem ans dem Hof des Gasthofs zum Noß herausfahreuden Motorrad fahrer und einem vorüberfahrenden Amo ein Zusammenstoß. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. DaS Kraftrad wurde stark beschädig». — Souutag nachmittag wurde die Feuerwehr zu einem Waldbraud alarmiert, Durch rasches Eingrei'en konnte das auf Grünberger Flur befindliche Feuer unterdrückt werden be vor es größeren Umfang annahm. — Warum Gewerbesteuer? Die Gewerbesteuer entbehrt in heutiger Zeit jeglicher Begründung. Sie ist ein Ucber- bletdscl aus einer Zeit in der es noch keine Gewerbeireiheit gab. Damals bedeutete die einem Bürger erteilte Be fugnis zur Ausübung eines Gewerbes ein Privileg und es war recht und billig, daß derjenige, dem dieses Privileg dauernd zuteil wurde, dafür auch laufend seinen Obulus ent richtete. Dem Gewerbetreibenden wurde ein weitgehender wirtschaftlicher Schutz zuteil. Als Gegenleistung hierfür zahlte er Gewerbesteuer. Aber heule fehlt dte Gegenleistung: Der Gewerbtreidende genießt heute keinerlei Schutz in wirt schaftlicher Beziehung. In stetig sich erneuerndem wirtschaft lichen Kampf muß er sich die Grundlagen seiner Existenz erneut sichern. Uud nicht immer gelingt ihn daß auf die Dauer. Aber Gewerbesteuer muß er bezahlen. Der Grund für die einzelnen Steuern mag nicht immer allgemein nner- kauut werden, aber in jeden einzelnen Falle hat sich der Ge setzgeber doch wenigstens etwas dabet gedacht. Und wenn unsere findigen Ftnanzbehördeu eine neue Steuer erfinden was ja oft genug vorlommt, dann müssen sie dem be- treffenden Gesetzentwurf eine ausführliche Begründung mit aus dem Weg geben. Würde diese Begründung fehlen, dann wäre die Steuer überhaupt nicht diskussioussähig; keinem Menschen würde es eiufallen, die Steuer zu bewilligen. Nur die Gewerbesteuer gilt auch ohne Begründung als etwas Selbstverständliches, und wenn man einmal nnsere Ftnanzde- hörden fragte warum es eigentlich eine Gewerbesteuer gibt würde die Antwort nur ein verlegenes Schweigen sei». Wollte mau die Gewerbesteuer wenigstens wirtschaftlich recht fertigen, daun müßte man von der Fillion ausgehen, daß der Gewerbtreidende regelmäßig kapitallrüstiger sei als irgend An anderer Staatsbürger. Daß diese Voraussetzung nich» zu trifft, bedarf keiner Beweise. Das Einkommen, daß heuie 'M Geschäftsmann erzielt, kann dnrchauS auch von Ange hörigen andere BecujSkreise, seien es nun Augestellte oder Arbeiter, Rentner oder Börsenspekulanten, erzielt werden. Es ist offenes Geheimnis, daß es sehr viele selbständige Ge- werbtreidende gibt, deren Einkommen unter dem Existenz- Minimum liegt, und auch solche, die ihr GeschüftSarbeilendes Kapital allmählich aufesseu. Und sie alle müssen Gewerbe steuer zahle». Warum? Die Gewerbesteuer ist eine Ueber- lieserung, die der heutigen Zeit ganz uud gar nicht angepaßt sind. Die unmittelbarste Ursache für ihre Erhebung ist denn auch lediglich rein formalen Charakters. Den Gemeinde» ist duich reichsgesetzliche Regelung die Mehrzahl der anderen Steuerquellen versperrt. So stürzt man sich auf die ebenso Ungerechte wie unbegründete Gewerbesteuer. Durch eine der- artiöe formale Ursache gewinnt das System freilich nicht au innerer Berechtigung. Wir sahen, daß früher, als es keine Gewerbesreiheit gab, die Gewerbesteuer den Charakter als eine Gegenleistung hatte, die daiür gezahlt wurde, daß dem Gewerbetreibenden ein weitgehender Schutz in seiner wirt schaftlichen Existenz gewährt wurde. In dem Maße, wie dieser Schutz geringer wird, muß sich vernünftiger Weise nach dem Gesetz von Leistung uud Gegenleistung auch die Ge werbesteuer veringern. Erreicht dieser Schutz seine» Null punkt (Gewerbejreiheit), jo muß auch die Gewerbesteuer mit Null Mark festgesetzt werden. Nun ist aber mittlerweile dieser Schutz sogar nuter dem Nullpunkt gesunken, indem der Staat und seine Organe vielfach unmittelbar den Gewerb- treibcnden Konkurrenz mache», infolgedessen müßte auch die Gewerbesteuer unter den Nullpunkt sinken und eine solche mit umgekehrten Vorzeichen werden, d. h. der Staat müßte seiner KilS eine Steuer an die Gewerblreibendeu zahlen, denen er Unmittelbar Schaden zusügt. Wir gelangen so zu einer Uegattven Gewerbesteuer, die wäre freilich berechtigt. — Meyers Lexikon in 12 Bänden, Siebente, völlig Neu bearbeitete Auflage. Ueber 160000 Artikel und Ver weisungen aus etwa 21 000 Spalten Text mit rund 5000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu etwa 755 merkt und glaubte, es mit einem Verbrecher zu tun zu haben. Sofort wurden die Feuerwehr und das Ueberfall- kommaudo alarmiert. Es stellte sich dann heraus, daß der nächtliche Dachwauvler kein Einbrecher sondern ein Nerven kranker war. Die Feuerwehr breitete vorsichtigerweise ein Sprungtuch aus und begab sich dann durch das inzwischen geöffnete Haus zu dem Boden, um den Kranken vom Dache herunte-zuholen. Dies war natürlich nicht leicht. Es dauerte längere Zeit, bis mau den Manu aus seiner ge fährlichen Lage befreit hatte und ec mit dem Sanitätsauto abtransportiert werden konnte. — Aus einem hiesigen größeren Restaurants ist ein 18 jähriger Kellner mit dec Tageskasse geflohen. Die Höhe des mitgenommenen Geldbetrages muß erst noch festgestellt werde». Hausdorf bei Frankenberg. JuZ der hiesigen Gegend hat sich im letzten Jahre eine derartige Zunahme an Füchsen bemerkbar gemachi, das Meister Reinecke zu einer förmlichen Landplage geworden ist. Man rechnet, daß ihm außer jungen Rehen im letzten Jahre rund 100 Hühner, Truthühner usw. z un Opfer gefallen find. Die auf die die Jagden gesetzten Hoffnungen haben sich leider nicht er- lüllt, dte Familie der Roischwänze hat sich vielmehr allem Jagdeiser zum Trotze in einem bisher in der hiesigen Gegend noch nie beobachteten Maße vermehrt. Ho h en st e i u - Eru st t h a l. Am Freitagabend in der 7. Stunde ereignete sich auf dem Neubau des Konsum- Vereins, Limbacher Straße, ein tödlicher Uuglücksiall. Vom Gerüst fiel ei» Balke» herunter und traf den neben dem Gerüst stehenden Polier Paul Holman» aus dem Hütten grund derart auf den Kopf, daß Hofmann eine schwere Schädelverletzung erlitt. Ein weiterer Arbeiter wurde eben falls schwer verletzt. Ec erlitt eine Gehirnerschütterung. Bald nach dem Üniall traf der Krankenkcastwagen aus Glauchau ei», in dem Hofman» fortgefahren werden sollte. Er ist aber bereits unterwegs seinen schweren Verletzungen erlegen. Hofmann war verheiratet. Der andere verletzte Arbeiter wurde ins Krankenhaus gebracht. Plaue». Der Motorradfahrer Willi Muck aus Treuen, der beim Ausprobieren seines Motorrades gegen einen Baum gefahren war und einen Schädelbruch davonge- getragen hatte, ist im hiesigen Krankenhause feinen Ver- letzungen erlegen, ohne das Bewußtsein wiedererlaugt zu haben. Dresdner Schlachtviehmartt. 2. Juli. Austrieb: 95 Ochsen, 333 Bullen, 295 Kalben und Kühe, 68 Färsen, 840 Kälber, 841 Schafe, 2728 Schweine. Kreise in Reichsmark 'ür 50 Kilogramm Lebendgewicht: Hchse«: voüfleischige ausgemästele höchsten Schlachtwertes, junge 58—61, ältere 50—56 sonst. vollst. junge 40—46, ältere 35—38. Mulle«: jüngere vollfleifchige höchsten Schlachtweries 56—61, sonstige vollfleijchige 51—55, fleisch. 46—50. Kühe: jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerles 52—56, sonstige vollfleischige 46—50, fleischige 35—42, ge ring genährte 28 — 33. Mrse«: vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtweries 57—62, sonstige fleischige 46—54 Kälber: beste Mastkälber 68—75, mittlere 60—66, geringe 52—58, geringste 50-55. Schafe: Stallmast 62—67, mittlere 52—60, fleischiges Schafvieh 40—50. Schwei««: Fettschweiue über 300 P»d. 67—68, vollfleisch. bis 300 P»d. 69 bis 240 Pfd. 67—68, bis 200 Pfd. 65-66 Sauen 59—62. Ausuahmepreise über Notiz.