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adcLuch :inem recht e Nachlaß» ubehör, er Herr ;den cünberg- Uem, °rf. herungs- krtn s». Jahres- 2 Ochsen 86 «alber zusammen mr je S0 -43 Mk„ alben und . Schlacht' dendgewicht -76 M, Schlacht' dendgewicht >t 70 bi» —58 Mk., : Ruhig, ißer, neuer x, 178 bi» erikanischer bi» 205, o 1000 k- 180-.1gS preußischer berste, pr» 75, schle' üsche und i32—142, cher, alter, russischer. > kg netto! grobkörnig, 0. Buch' irländischer -o loooirz , 190 bi» asaat, pr» 20—2Sb- (50 Kilo) ,65. H-" 30-SH Nr. 98. Mittwoch, den 16. August 1905. 4. Jahrgang. Stelle erkundigt und erfahren, daß dort alles noch die Mandschurei, noch Korea gehören den Russen, die also auch diese Gebiete nicht ab treten können. Dagegen steht es jetzt schon fest daß Rußland seine 99 jährige Pachtung von Port Arthur aufgeben wird. Auch auf eine Schleifung jder Befestigungswerke von Wladi- wostock würde Rußland vielleicht eingehen; denn was nützen dem „Admiral des Stillen Ozeans" die Küstenbefestigungen, wenn er keine Schiffe zu ihrer Verteidigung hat. Ein erheblicher Streitpunkt würde freilich die Insel Sachalin bleiben, die von den Ruffen bisher als Depor tationskolonie für schwere und politische Ver lbrecher benutzt wurde, während es trotz zwanzigjährigen Besitzes noch nicht das geringste einen Phasen deutlich zeigte. Von solchen Kulturträgern wollen die aufstrebenden Völker des fernen Osten» nichts wissen und man arm ihnen das nicht verdenken. Im Innern Rußlands ist zwar keineswegs die Ruhe schon wieder hergestellt, aber man ist der feigen Morde und der brutalen Gewalttaten wohl müde geworden, denn man horte in der letzten Zeit weniger von solchen. Die Absicht der Regierung, gegen die Mitglieder des Semstwo- ongreffes vorzugehen, ist wieder fallen ge- affen worden, denn der Zar besinnt sich alle Augenblicke eines andern, selten, wie in diesem Falle, eines Besseren. Mit der Verfassung und Volksvertretung soll es ja nun erst werden; aber das Ganze ist doch nur ein blanker Knochen, von dem die Regierung die Fletsch« teile: VersammlungS- und Preßfreiheit sowie Schutz der persönlichen Freiheit losgelöst hat. Wenn man bedenkt, daß mehr als neun Zehntel der russischen Bevölkerung nicht lesen und schreiben kann und von den politischen Dingen nichts mehr als Verbilligung deS Schnapses und vermehrten Bodenbesitz versteht, so wird man sich vorstellen können, wie der zukünftige russische Reichstag aussehen wird. Bei ihm werden die Wahlbeeinflussungen, die von einer korrumpierten Beamtenschaft auS- gehen, bestimmend für die ganze Gestaltung der Volksvertretung sein. Nicht Männer mit offenem Herzen, offenem Auge für die schweren Schäden, unter denen das Riesenreich leidet werden dort die Mehrheit bilden, auch nicht die paar Radikalen, die die großen Städte tenden, sondern die Vertreter der plumpen, dummen Menge werden dort die Majorität haben, der die Aufgabe zufällt, das Land in die Reihe der Kulturstaaten einzuführen. Eine solche Volksvertretung wird der Beamten korruption in Rußland nicht zu nahe treten und schwerlich Verbesserungen einführen, die > die tiefgehende Unzufriedenheit des Ruffen volkes aufheben. Wird aber der Friede mit - Japan geschloffen, dann werden die aus der , Mandschurei zurückkehrenden 600 000 Mann n Ostasien auf Aktien gründen, dergestalt, daß Rußland keine Kopeke Kriegsentschädigung zu zahlen brauchte. Rußland solle den Japanern Sachalin als Faustpfand geben; dann würden amerikanische Gesellschaften von den Japanern weite für den Bergbau geeignete Distrikte Sachalins pachten und so würde Japan auf ichere Weise zu seinem Gelde kommen. In tiefem Vorschläge, der sehr ernstlich gemeint ist offenbart sich der ganze plutokratische Charakter unsrer Zeit- Zwei außereuropäische Mächte, Nordamerika und Japan, treten fast urplötzlich als gewaltige und einflußreiche Erscheinungen auf das Welttheater und gehen mit Maximen vor, die bisher wenigstens der Kulturwelt un- rekannt waren. Hat Kaiser Wilhelm schon mehr als*einmal den Wunsch geäußert, daß Amerika in seinem industriellen und merkantilen Bestrebungen mehr als bisher für uns vor- nldlich werden solle, so glauben wir, daß sich Japan in den letzten anderthalb Jahren eine leiche ehrenvolle Auszeichnung errungen hat md den Kulturstaaten Europas in sehr vielen Punkten zum Muster dienen könnte — Das Sinken des Ansehens Rußlands findet eine »rassische Illustration in einer Versammlung, sie vor kurzem in der Hauptstadt Afghanistans abgehalten worden ist und an der sich als Ver treter ihrer Völker mehrere gebildete Japaner Chinesen, Siamesen und Indier beteiligt haben. )er Grundzug der Verhandlungen bildete die nnige Vereinigung der Völker im Osten gegen das unzivilisierte Russentum, daß in ganz Asien nur durch sein plumpes Schwergewicht zur Geltung gebracht hat und dessen innere Kraft- und Haltlosigkeit der jetzigen Kriege in allen zogen. Die in Glauchau und Meerane ein stimmig gefaßten Beschlüsse der Arbeiter versammlungen lassen erkennen, daß diese schließlich mit den Perbandsleuten völlig eines Sinnes waren. Gänzlich unverständlich ist die Meldung, in Meerane herrsche in allen Kreisen der Färbereiarbeiter tiefe Erregung gegen die Vertreter des TextilarbeiterverbandcS Es sei zu verschiedenen Insulten auf dieselben gekommen, die meisten seien bei Nacht in aller Stille abgereist. Was soll das heißen? Sind die Arbeiter erbittert gegen die Agitatoren, weil sie zum Kampfe anreizten oder weil sie zur Beilegung rieten. Beides ist unzutreffend. Wir haben uns in Meerane an unterrichteter rotz dringendster Vorstellungen auch von feiten >es Gemeindevorstandes. So mußte das Schießen am Sonntag Abend abgebrochen erden. Die Schaubuden usw. hatten garnicht snen dürfen und mußten, ohne etwas ein- enommen zu haben, ihre Wagen wieder »acken. Nachträglich kam noch der un angenehmste Teil der ganzen Geschichte, da die Schausteller für die Unkosten und den ent gangenem Gewinn Entschädigung von der Zogenschützengesellschaft verlangten, und den wenigen Mitgliedern wird wohl nichts übrig bleiben, als unter sich die ziemlich beträchtlichen Kosten zu teilen. Zittau. Gemeindegeldcr unterschlagen hat im benachbarten Pothau der in einer hiesigen Spinnerei beschäftigte Expedient Salomo. Er war 6 Jahre lang Vorsitzender des Schul vorstandes und hatte als solcher die Schul- nffe zu verwalten. Die unterschlagene Summe beläuft sich auf 850 M. Die Unterschleifei wurden dadurch entdeckt, daß Salomo nicht wieder in den Gemeinderat gewählt worden war. Chemnitz. Ein beklagenswerter Unglücks-1 fall ereignete sich am Sonnabend Nachmittag in Chemnitz beim Neubau der für das zu er richtende 3. Ulanen - Regiment bestimmten Kaserne an der Planitzstraße in einem Stall-1 gebäude. Dieses nur ein Erdgeschoß enthaltende Gebäude enthält eine Anzahl Abteile für je vier Pferde (je zwei rechts und zwei links), während in der Mitte durch die ganze Länge des Gebäudes ein Gang hindurch führt. Die einzelnen Abteile sind mit gewölbten Decken von je 3,20 Meter Breite versehen. Am Dienstag hatten die Bauarbeiter mit dem Ausschalen, dem Entfernen der im Innern der einzelnen Abteile zur Herstellung der Decken gewölbe benützten Gerüste, Steifen oder Stützen begonnen und hatten bis Mittag aus vier Abteilungen diese Stützen entfernt. Beim Herausnehmen der Stützen aus dem fünften, Abteil brach nun plötzlich die Decke des zweiten Abteils zusammen, worauf unmittelbar der Einsturz von vier weiteren Deckengewölben er folgte. In diesen fünf Abteilungen des Stall- gebäudes waren zur Zeit des Einsturzes zwölf Personen (Maurer, Zimmerleute und Tage löhner) beschäftigt, die alle von den nieder stürzenden Ziegelsteinen getroffen wurden und Verletzungen erlitten. Vier der Verunglückten (darunter ein sehr Schwerverletzter) mußten nach dem städtischen Krankenhause transportiert werden. weiß man nichts. Auch darin find die Arbeiter mit ihren Führern einverstanden, daß wie Hübsch-Berlin aussührte und ausdrücklich be tonte, der Kampf nur abgebrochen ist und daß, wenn die Arbeiter — 50000 M. haben dem Arbeiterverbande die vier Wochen des Färber streiks gekostet — sich erholt haben werden, man von neuem versuchen wird, den Mindest wochenlohn auf 16 Mk. heraufzubringen. Joachimsthal. Ein eigenartiger Unglücks fall hat sich in Joachimsthal an der böhmisch sächsischen Grenze zugetragen. Als die 21 Jahre alte Elisabeth Hippmann die Schwefelhölzer von dem über den Ofen befindlichen Geschirr brett nehmen wollte, fiel der ganze Vorrat auf !die heiße Platte und er entzündete sich sofort. Das erschrockene Mädchen beugte sich rasch über die Platte und wollte die brennenden Streichhölzer wegblasen, atmete dabei aber den ganzen giftigen Schwefeldampf ein. Es stellten sich sofort Erbrechen und Atem- beschwerden ein, und das Mädchen starb an den Folgen dieses unglückseligen Zufalls. Aus der Woche. Kriegführen und Friedenschließen sind zwei sehr verschiedene Dinge. Mit affenartiger Geschwindigkeit und ehe noch die Ruffen wußten, daß der von ihnen heraufbeschworene Krieg wirklich beginnen werde, hatten damals die Japaner den Hafen von Port Arthur bombardiert und die beiden russischen Kriegs schiffe vor Tschemulpo genommen. Jetzt beim Friedenschließen geht es nicht so schnell. Empfänge, Gastmähler, Ansprachen, Unter redungen mit Zeitungsberichterstattern, gegen seitiges Vorstellen, Prüfung der Beglaubigungen und allerhand sonstiger Krimskrams haben eine ! schöne volle Woche in Anspruch genommen, ehe die Vertreter Japans und Rußlands so weit kamen, sich gegenseitig zu erklären, was sie nun verlangten und allenfalls bewilligen würden. Daß Herr Sergius Witte dabei vom Zaren wie an einer Kette gehalten wird, ist in den Berichten vielfach erwähnt und Herr Witte selber hat es zugestanden. Die Russen können sich garnicht in den Gedanken finden, daß sie als Besiegte ihren Ueberwindern gegmüber- treten und möchten wenigstens den Schein auf recht erhalten, als ob sie nicht dem Zwange gehorchen, sondern nur ihrem Humanitätsgefühl folgend dem furchtbaren Blutvergießen im fernen Osten ein Ende machen wollten. Herr Witte, bezeichnet es als selbstverständlich, daß von einer Kriegsentschädigung oder Landeö- — Zum Ende des LohnkampfcS in der abtrennung nicht die Rede sein könne; aber der sächsisch-thüringischen Textilindustrie schreibt der Zar will so gnädig sein, als Ersatz für die „Dr. Anz.": Die Katastrophe, Ausschaltung Verpflegung der russischen Gefangenen in von 40 000 Arbeitskräften, Schließung aller Japan und Entschädigung für die Witwen der Textilfabriken, Hunger und Elend in ungezählten im Kriege gefallenen Japaner seine milde Hand Familien, Lahmlegung einer ganzen Industrie aufzutun. Da es nun dem siegreichen Kaiser aus Jahre hinaus ist abgewandt, abgcwandt tum der aufgehenden Sonne nicht darum zu durch den Beschluß der Arbeiter, direkt, ohne tun ist, das halbbarbarische Zarenreich zu die Agitatoren des Textilarbeiterverbandes, mit demütigen, sondern nur seine finanziellen und den Unternehmern zu unterhandeln, und durch politischen Zwecke zu erreichen, so kann ihm der Entgegenkommen der letzteren, das sofort ein- Titel, unter dem Rußland zahlt, völlig gleich setzte als die Vertrauensmänner sich zurück- gültig sein. Weder die Halbinsel Liautung auch gerade nicht als Zufriedenheitsapostel fungieren. Die russischen Gefangenen in Japan aber sehen diesen Frieden mit Grauen entgegen, der sie in ihr Vaterland zurückführt. . Herrnhut. Hier starb der älteste Bischof Brüder-Unität, Evangelische Brüdergemeinde, Hinrich Levin Reichel, in dem Alter von "3 Jahren. .Hertigs walde b. Sebnitz. Ein Voge Meßen mit Hindernissen hielt am vergangenem MnMg und Montag die neugegründete ^chützengesellschaft zu HertigSwalde ab. De der Dresdner Bogenschützengesellscha Me eine Anzahl HertigSwalder Herren nie Müsen lassen, und sie beschlossen, auch ihren A mit einem Vogelschießen zu beglücken. Sache wurde airangiert und die Tage Schießens nahten, der Schießplatz hatte Kreitz festlichen Schmuck angelegt; Hippodrom, -ertliches und Sächsisches. KtttNdorf.HkrMa, tL. August »aos. — Der August bringt 2 sichtbare Finster- , Ü'ise. Die erste ist eine kleine partielle Mond- MlerniS den 15. früh 3 Uhr 39 Min. bis llhr jj43 Min.; bei un« geht der Mond ^Stunde 15 Minuten nach dem Anfänge der Verfinsterung unter. Die zweite Finsternis. "Ne Sonnenfinsternis, fällt in die Mchmittogsstunden des 30. August, ist jedoch uns nur partiell, und zwar sind zur Zeit M größten Verfinsterung zwei Drittel des Innendurchmessers vom Mondschatten bedeckt. Dresden. Ein schwerer Unfall trug sich A Sonnabend abend auf dem Schützenplatze Wohl infolge des Herankommens eines »isenbahnzugeS scheute das Pferd eines Ge- Mres, in dem sich von einer Fahnenweihe mnikehrende Damen und Herren befanden. Ar Insassen wurden herausgeschleudert. Der Inspektor des Asyls für obdachlose Männer "nd des Käuffer-Badeü Herr Tho» erlitt dabei Mn Bruch des linken Oberschenkels, die Trigen Personen kamen mit leichteren Ver dungen davon. — In Vorstadt Trachau hat sich am Frei- M nachmittag ein Dienstmädchen beim Nach- iießen von Spiritus auf einen brennenden Locher, der hierbei explodierte, schwer verbrannt. Auch das dreijährige Töchterchen der Dienst- krrschaft erlitt dabei schwere Brandwunden dadurch, daß es von den brennenden Kleidern dr» auf die Straße eilenden Dienstmädchen ge- "reift und ebenfalls in Brand gesetzt wurde. Mn unbekannt gebliebener Arbeiter hat dem Dienstmädchen die Kleider vom Körper gerissen "ud den Brand erstickt. Es wurde im ?rankentransporlwagen nach dem Friedrich- lladter Stadtkrankenhause gebracht. Moritzburg. Se. Majestät beendet Sonn abend den 19. d. M. seinen Aufenthalt im Mgen Schlöffe und finden daher von Sonntag M 20. d. M. wieder Führungen im Schlöffe statt. Radeberg. Am Freitag mittag ereignete M auf der äußeren Badstraße ein bedauer ter Automobilunfall. Die beiden Insassen t Automobils, zwei Herren, hatten infolge Erjagens der Bremse die Gewalt darüber Erkoren, sodaß es schließlich kurz hinter dem »Andenhof* mit lautem Knall an einen Baum hallte und sich überschlagend, in einem Gartengrundstück zum Stillstand kam. Hierbe wurde der das Grundstück umfassende Zaun mitgenommen. Der eine der Insassen Mute sich durch einen kühnen Sprung retten Mend der andere aus dem Automobi h'rausgeschleudert wurde und sich eine schwere ^»Verletzung zuzog. Kamenz. Einen bedeutenden Münzenfun wachte Fuhrwerksbcsitzer Berger auf seinem M Eulenberge gelegenen Grundstücke. Be Mnahme von Erdarbeiten stieß man in Dinger Tiefe auf einen Krug, der etwa Mend Silber- und einige Goldmünzen cnl- M. Sie dürsen aus dem 14. Jahrhunder aamrnen. uagltrgt, Stelle erkundigt und erfahren, daß dort allesjgetan hat, um den ungeheuren Reichtum der Schaubuden und Karussels waren eingetroffen, ruhig ist, abgesehen von dem festlichen Trubels Insel an Bodenschätzen zu heben. Da ist aber — die hohe nmtshauptmannschaft- des sächsischen Feuerwehrtages, an dem die Pierpont Morgan doch ein anderer Kerl. Der M Genehmigung. Und sie kam auch nicht, Arbeiter stark beteiligt sind. Von Insulten! will den ganzen Kriegs- und Friedensrummel Otten Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkriüa. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Annahme van Inseraten bi» vormittag zo Uhr. Inserat« werden mit zo Pf. für dir Sxaltzetlr berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. »Vttendorfcr Zeitung» "scheint Dienstag, Donners, wg und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich z Mark. durch die Post bezogen ,,20 Mark. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Rioritzdorf und Umgegend