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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend HM », Di»«». « »v v»««r»i», «» e»n«»««d. »u« mir »iv« L K»— «»»»t» »«tumnt ,1*»««. ? d« würi«»« »« 8 »d. O-strd»««»» 8 i V«ktz« l»t»« HK» « S z« »«i»»i»»»»iii»»iii»iii»i»ii8 Postscheck-Konto Leipzig Rr. 2S14S. UnIerhalliiWS- K und AeMtt Diese Zeitung veröffentttcht di« amtlichen Bekanntmachungen d« Demeinderate, §u Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte-, »Mode «nb Hei»* »Der Kvbvkb' Schristleitung, Dmck und Verlag Hermann Rühl«, Ottendorf-Okrilla. Nummer 6 Freitag, den 13. Januar 1928 27. Jahrgang. rlnttlicher Teil. Geffentl. Ätzung der Gemeindeverordneten Freitag, den 1(3. Januar M8, abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause an geschlagen. Httenderf-Hkrissa, am 12. Januar 1S28. Der Vorsteher. Oertliche» ««d Sächsische». Vttindsrf-Dkkilla, den ,2. Januar i?rs. Radeburg. Die Stadt Radeburg, als die Grburls» stabt de« Malers und Zeichner« Heinrich Zille, der in Berlin unter großen Ehrungen seinen 70 Seburt«tag feierte, hat dem Sohn« der Stadt Radeburg telegraphische Stück- wünsche übermittelt. Dresden. Im Stadtteil Räcknitz hat sich in der Nacht zu« Mittwoch des Ehepaar Este! anscheinend im gegenseitigen Einverständnis zusammen mit seinen beiden Kindern im Alter von 6 und 10 Jahren mit Ga« vergiftet. Alle vier Personen find tot. Der Siuud liegt wahrschein lich in schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen. — Ein Zusammenstoß zweier Kraftwagen ereignete sich am Mittwoch auf dem Carolaplatz in der Neustadt. Hier bei wurde ein Insasse leicht vrrlrtzt, im übrigen nur Sach schaden angerichtet. Pirna. Da« Ei« der Elbe an der Landetgrenze steht, nachdem wieder Frost eingetreten ist, immer noch fest. Teilweise drängt da» Wasser, da« einen Wach« auch aus der sächsischen Streck« aufzuweisen hat, über da« Et« hin weg. Ei«sprengu»gen im größeren Umfange stad am gestrigen Tag« in Tetschen vorzenommen worden. Stolpen. Da« in nächster Nähe Stolpen« ge legen« Radiumbad de« Gutsbesitzer« Martin Führig (Stolpen) gelangt jetzt in diesem Monat zur gerichtlichen Zwangsversteigerung. Bekanntlich^ wurde vor einigen Jahren auf Lauterbach« Flur eine heilkräftige Quell« ent deckt, di« der Bolksmund al« radiumhaltig stempelt«. Nicht nur au« der näheren Umgebung, sondern au« Sachsen und dem Reich; kamen Scharen herbei, um da« heilkräftige Wasser zu genießen und in Tonnen wurde e» weggefahren. Der Besitzer jedoch baute unweit der Quelle eine schön» Badeanlag«, die auch Schankgerechtigkeit besitzt, auch ein großer Sportplatz ist daneben angelegt. Während in der ersten Zeit di« Benutzung de» Bade« gut war, scheinen sich jedoch in der Folgezeit di» auf da« Unternehmen gesetzten Hoffnungen Nicht «füllt zu hab«n, weshalb der Besitzer in wirtschaftlich« Schwierigkeiten geriet. Dl« Quells selbst die von ihrem Btsitzer gefaßt worden ist, und ein klare« an genehm schmeckende« Wasser spendrt, wird jetzt, nachd«m rin» wissenschaftliche Analyse di» Hoffnungen auf ihren Radiumgrhalt z«rstört hatte, nur noch feiten zwecks Ent nahme de« heilt«ästigen Waff«r» ausgesucht. Zittau. Große Sturmschäden find infolge der Unwettntatastrophen d»r letzten Tage in d«n Wäldern des sächsisch-böhmischen Grenzg«birge« entstanden. Wie immer hatten namentlich di« ungeschützt gegen Nordwest gelegenen Revier« am meisten unter Wtndbruch zu leiden, dem manch stattliche Zierde de» Wald«« zum Opfer fiel. Der Sonntag brachte stark« Regengüfs«, die mit der Schnee- und Eisdecke schnrll aufräumteu, gletchzeifiz aber der Wandau nnd N«iß« soviel Zufluß brachten, daß groß«» Hochwasser mit Eilgang ktntrat. Di« Neiße sttrg in kurzer Zeit über zwei Meter Und überschwemmt« die Niederungen auf Hirschfrlde zu w«ithin. Mit dem Nachlass«» de« Eilgange« siel da« Wasser wiederum um einen Met«r, so daß weiter» Gefahr nicht vorhanden ist, obwohl auch im Sebirg« Schnerschmelze in starken Umfang« herrscht. Weinböhla. Ein tödlicher Unfall »rrignele sich Di«n»tag abend bet der Einfahrt dr« Berlin«! Zuge» Nr. 3l5, btt 6,42 Uhr Dresden verläßt, am Bahnüber gang kur» vor d«m Bahnhof Weinböhla. Der Schrankenwärter War i« Begriff die Schranken herabzulaffsn al» eiu Auto hrranfuhr. In der Meinung, daß der Kraftwagen vor dem Passieren dr« Zuges den Bahnübergang noch überqueren könne, gab er den W g nochmal« frei und zog die Schronke wieder zu halber Höhe auf. Der Kraftwagen stieß jedcch an dir Schranke und fuhr sich auf diefe Weife fst. Inzwischen kam der Zug heran und erfaßte den Wagen. Der Schrankenwärter, ein alter, lange dienender B-omt«?, der nun versuchte, den Zug im letzten Augenblick zum Halten zu b«iNM wurde dabei von der Maschin« er saßt und zerstückelt. Ec war sofort tot. D»r Krastwaaen wurde beschädigt, sein Führer jedoch nicht verletzt. Die Schuldfrage brdarf noch der Aufklärung. Meißen. Arhnlich wir in der Spree bei Bautzen wi-d auch im hi-figen Winterhafen seit Sonnabend ein er hebliches Fischsterben beobachtet. Di« Fische lagen teil« tot teil« mit all,« Kennzeichen von Atmungskrankhriten an d«r Wasseroberfläche oder auf diu Eisschollen. Di« Ursache de« F'fchfterben» ist noch ungeklärt. Wasserprobrn fiud zur Untersuchung an da« LandeSgesundheilSamt abgegeben word«n. Leubnitz b. Werdau. Ein schlimme« Ende nahm hier ein Spukunsug Schon seit mehren Wochen wurden Bewohner eine« hiesigen Hausgrundstücke« de« Nacht«, an geblich durch verdächtige« Pochen au Fenstern und Türen iu Unruhe versetzt. Man glaubte da« e« in dem Grundstück ,spuke". Ein im Aasana der vierzig Jahr« stehender Former au« dem benachbart«» W-rdau hatte von ditser Spukge schichte erfahren und hat nun in einer der letzten Nächte nachdem er sich zuvor in einer Gastw.rtschas: am edlen Gerstensaft kräftig gestärkt hotte, sich einen „Spaß" gemacht und auch einmal den Spuk auigeführt. Ec ist in da« Gebäude eingeschlichen und hat mehrere Male ans Fenster gepocht und dann dir Flucht ergriffen; ist aber wiederg-kehrt al« er gesehe« ha', daß sich niemand zeigte. Dier ist ihm aber zum Verhängnis geworden. Der mit zur Bewachung anwesende Gr. ist ihm nachgeeilt und auf der Straße ist e« zu einer Schlägerei grkommsn, in dessen Verlauf« Gr. von s-inem Gegner am Halse gepackt und gewürgt wurde. T'vtz mehrmaliger Aufforderung ist er nicht loSgelaffen worden. In dieser Situation hat Gr. zu einen Miss« gegriffen und seinem Gegner einen Stich in die linke Rückenseile beig-bracht, der sein» Aufnahme im Werdau« Krankenhaus» erforderlich macht«. Hoffentlich ist dies« Akt da« Ende dieser Spukgeschichte. Di« noch nicht abge schlossenen amtlichen Ermitt«lung«n werden Licht in diese mystrriöse Angelegenheit bringen. Leipzig. Vor einigen Wochen btganu die Kriminal. Polizei mit der Klärung eine« Ritsendiebstahl«, der bei einer Leipzig« Firma von mehreren ungetreuen Angestellten vec. übt worden ist. Die Kriminolpolizeilichen Erörterungen die sich ziemlich schwier'g gestalteten, erfordert«» zunächst, daß üb« den Unsang der Diebstähle nicht« in der O ff-nt- lichkeit bekannt wurde, da noch mehrere Heiser-Heisse und Hehler zu ermitteln waren. Nunmehr iß die kriminal- polizeiliche Untersuchung abgeschlossen und nicht weniger al« zwanzig Personen find in da« Uatersuchungegesängni« rin- geliesert worden. C- handrlt sich um Wegnahme oon^ Waren im Wert» von insgesamt 100 000 Mk. Die Dieb- stähle gehen bi« auf da« Jahr 1925 zurück; al« Haupt täterin kommt eine Verkäuferin de« Geschäft« in Frage, die im Loufe der Zeit «ine geiadezu unheimliche Mass« von Gegenständen au« dem Geschäft schleppt« und in ihrem eigenen Nutzen verlauste. E« wurde aber noch ermittelt, daß di« Haupttät«rin und die Hehl« mit einer Anzahl von Verkäuferinnen aus anderen Geschäften in Verbindung standen, um di» Waren gegeneinander au«zutauschen. Die Au«tauschartik»l au« den anderen Geschäften war«» natürlich ebensall« gestohlen, so daß in di« Angelegenheit immer mehr Personen verwickelt wurden. Der Lmfang der Diebstähle ist so groß, daß die b«i drn Hau«suchuugen noch vorge- funden Waren mit mehr««» Lastauto» abtransportirrt werden mußten. Oberlungwitz. Die Unart, auf wiederholte WarnungSstgnalr hin die Fahrbahn nicht frei zu geben hat hier ein junge« blühende» Menschenleben gefordert. Auf der Fahrt zu seiner Arbeitsstälte überholt« der au« Bernsdorf gebürtige 19 jährige Strumpswirkec Alfred Dost in d«r Nähe der Strumpffabrik von C. G. Hillig aus seinem Fahrrade einen Trupp von Fabrikarbeiterinnen, die trotz wiederholten Klingeln» nicht zur Seit» gingen. Dost streife infolgedessen beim Ueberholeu ein» der Arbeiterinnen uud stürzte so unglücklich, daß « mittel» Kraftwagen» in die elterliche Wohnung uud von da mit schwerer Gehirn- rrschütittung in« Lichtenstein« Bszirk«kranke»hau« gebracht werden mußte, wo er bald nach der Einliiferuug verstarb. Mylau. Ein schwere« Unglück ereignit« sich am Sonnabendmittag in der zweiten Stunde auf dem »Kalten Felde" hinter Rotschau. Der 60 jährig» verheiratete Gk- schirrsührer Richard Pirtzsch von hier war im Begriffe mit einem der Firma Gtlbrich L Ullmann gehörigen Tafel wagen, der mit Eisent»ilen beladen war, nach Legeufeld zu fahren. Die Pferde scheuten wegen einer Dampfwalze und rasten nach Reichenbach zu. P. wurde vom Wagen geschleudert, stürzt» auf di» Deichs»! und gertrt daun unt« den Wag«n, von d»m er überfahren wurde. Von Straßrn- arbeitern wurde er aufgefunden uud mittel« Auto nach Reichenbach in da« Krank«nhau« gebracht. Er trug nebrn äußeren Verletzungen (liefen Fleifchwunden) einen Schädelbruch, Arm und Beinbrüche und Zth«nqurtfchung«n davon. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Zwickau. Am Sonntagabend explodierte iu einem von 150 Personen besuchten Kinosaal in Vielau bei Zwickau ein Sprengkörper, der mit einer Zündschnur zur Explosion gebracht worden war. Durch die Explosion wurde »tu Stück Maurrwerk abgerissen und da« 3*/, Meter hohe Saalfenster z«rtrümmrrt. Dir im Saale anwesenden Personen stürzten von einer Panik ergriffen, dem Au«gange zu, und mau muß e« als ein Glück bezeichnen, daß niemand verletzt wurde. Die von der Gmdarmrrir angrstellteu Erörterungen ergaben, daß man versucht hatte, «in« Explosion in der Feuercffr de« Saalgebäude» von außen her vorzunehmrn. Die Täter hatten den Sprengkörper an der Hofseite de» Saale« angebracht. Der Betrieb de« Kino» konnte auf recht «halten werden. Von den Tätrrn sehlt noch jede Spur. Bemerk«n»wert ist, daß bereit» vor drei Wochen im obrren Octsteil in einer Aschengrube »ine ähnlich» Sprengung vorginommeu wurde, uud daß im Ortrt»il Returdorf- Wilhelm»höhe in einer Schankwirtschast eine Abortanlage zrrspringt worden ist. Zwickau. Dir Mühl»narb»itrr Hergert hatte am Sountagvormittag ein Bad ginommeu. Plötzlich ertönten au« dem Baderaum laut» Hilferufe. Ein» im Nebeuraum befindliche Person fand den Badenden vollständig unter Wasser liegend vor. Iu der Hand hielt er ein» Höhensonne die ihn nur unter großen Schwierigkeiten entrissen werden konnte. Obwohl da« Wass« sofort abg«lassen wurde und »in h«rbeigerus»uer Arzt Wi»d»rbelebungtversuche anstellte, war d»r Mann nicht mehr zu r»tten. Man nimmt an, daß sich Hergert im Bade mit der Höhensonne zu schaffen ge macht hatte und dabei Kurzschluß eingetretrn war. Plauen. Al« am Sonntagvormittag der 20 Jahr« alte Dienstknecht Richard Baderschneider, grbürtig au« Hof an der Saale, und dl« 19 Jahr« alte Elly L»nk au« Laug grün, die ein Ltkbe»o»rhä!tnt» unt«rhielteu, nicht zur Arbrit kamen, vermutete man daß sich b«id« rin Leid angetan hätten, weil die Eltern de« Mädch»n« da« BnhLltni« nicht billigten. Bewohn« drS O.te» und die 50 Manu starke Feuerwehr machlm sich auf die Suche und fanden schließlich auch das Mädchen «schossen auf. Baderschneider hatte seine Geliebte erschossen. Später entdeckt« man iu einem Walde den Täter. Al« er sich verfolgt sah, ergriff er die Waffe und macht« seinim Lrben durch «in«n Schuß in di« Schläfe ebenssU« «in Ende. 6 rollte siunicreitlciaritt mit ai!«o kroxramureo un6 Fwlleoi,OntersiaItunAS- vor! Laltlerltzit. k^ur ^0 ?s. sc-lio ^Vocire keltellnng iaei seciem ? 0 staint <! i n j eci er ll v c b b « n I u oZ. Prsbenummern kostenlos vom Verla«; Berlin >124 Hierzu eine Beilarr.