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>ohcit, al: H sührt ;ogin -'ich^itis crl rn. Und dO ;n? - Ak» ^iolle spiele»' dorser Zeitung wahrend de! c künstlmH E« re Heheü machen. A n stehührlü Ri-sO In, age« t und l>s^ ianiM Lokal-Anzeiger für Ottendors-OKMa und Umgegend «rt S s v?« s vt» s » vt» »OUindorfn Zeit»««- erscheint vtrm- » >» Kn», Doanmiaz ««0 Evmra-«ud. * D« »Kd »tt B«skm « jed« Monat» bekannt g«g»S«l. z 8» Kall« HS-mr Ee»a!t (Krkg ob. sonst. H » k-enbxlchei Slinlngen de» Betriebe, dir L 8 Fetknw, -. Ltes»r«ü«l od, b. Brfbrderunqo- L 8 ««tchtlwgen) hat die Besetz« Letnen An- 8 svrnch «ms vtoknms ob« Rachkkfermig der « >» AettMig ich. ««ck^kmig d. Bepig»vr«ts«. « Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. llitllhltmp- .K, M WiMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mü den Beilagen »Neue Ittustrierte^ »Mode und Heim" und »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro «Konto Kr. IM. Nummer 87 Freitag, den 2Y. ^)uli M? 26. Jahrgang. ungen. Se«. INg «1^ MdB gam^ üer e tpllpl h» »M älun^ MB» OerLlicheS ««d Sächfischss. Vttenborf.Vkrilla, den 28. Juli »927. — Erntezeit. Im Schmuck der Roggrnähren, die gebleicht sind von den Souneustrahlen prangt goldgelb das Feld. Voller Segen ueigtn fie sich dem Landmanu ent- 8kge» nur dir „Hohlköpfe" heben, wie immer ihr Haupt in dir Höhr und suchen ihre Körnertragenden Geführten zu überragen. Dr« Landmann« Freude aber find die schwer nach unten hängenden, sich demütig unter dem Segen de« Schöpfer« neigenden Aehrrn. Froh zieht er am frühen Morgen htnau« bi« nach schwerer Arbeit dir reifen Halme in Garben, Stiegen und Puppen inmitten de« Felde» stehn. «Tausend fleißige Hände regen, Helsen sich im munteren Bund». Dir langen Reihen find ein freudiger Anblick für dea Landmann, wenn auch die Stoppelfelder die ersten «elancholischen Vorboten de« Herbste« find. Unseren Vor. fahren war die Erntezeit eine heilige Zeit, in der jegliche anderen Geschäfte ruhten, r« war eine Friertagrzeit, und trich an religiösen Gebräuchen, dir ab« dennoch die Arbeit dicht hinderten. Urberreste dieser Gebräuche finden sich heutigen Tag» in gar vielen Gegenden unsere« Vaterlandr». «Schwer herein schwankt der Wagen, korubcladen; bunt von Farben auf den Garben liegt der Kranz; und da« junge Volk der Schnitter fliegt zum Tanz". Fast überall trägt der Schluß der Ernte festlichen Charakter, und in manchen Agenden werden während der Erntezeit gegen Mittag die bocken geläutet. Der Ursprung diese« Brauche« soll au« der heidnichen Zeit zu suchen sein. Mau glaubte, daß dir bösen Geister namentlich um die schwüle Mttag«stunde um- singen und suchte dieselben durch da« Läuten zu vertreiben. vielen Gegenden Deutschlands ist auch ein anderer Brauch »och rechl sestgihalten worden, wahrscheinlich au» dem Grunde a>etl er dem Schnitter soso t klingenden Lohn bringt. Be- ikilt nämlich der Guttherr, einer seiner Angehörigen und F'tunde oder sonst ein argloser Wanderer zum ersten Mal Emtesrld, so wird er von den Feldarbeitrrinnen „ge- bu dsn", indem man ihm um Arm oder den Oberkörper, Klünter auch um da« Knie ein Kowski! bindet und einen Ar» dazu spricht und um eine Gabe heischt. Durch diese ^b- „W" «r sich dann wird«. Jidenfallr ist diese Sitte b« Ueberrest de« alten Daukopfrr«, da« in manchen Gegen- °rn am ersten, in vielen auch am letzten Tage der Ernte den Gütlern dargereicht wurde. Denn auch heutigen Tage Mißt der deutsche Landmann nicht des Spruches: „Aller drgen kommt von oben!" — Di« Sammlung des Sächsischen Militär-Vereius vuace«, die er sür die vom Hochwasser heimgefuchten Puudeemitglteder und deren verwaiste Familien eiugeleitet bat, zeitigt schöne Ersolge. Der Bund hat sofort au« danderWütelu 5000 Mk. bar in den betroffenen Gebieten Pirna und obere« Müglitztal auszahlen lassen. G« ist auch große Senduag Selterwasser als Trinkwasser, dar die v'Ma Dr. Struve hochherzigerweif« gespendet hatte, mit «ilastwagen nach Lauenstein, Bärenstein, Gottleuba abge- fangen. Im ganzen Laud» hat der Sächs. Militär-Vereins, wund Simmrlstellen eröffnet, für die 37 Brzirksvorsteh« ö" Lande« zuständig find. . — Zur Linderung der Not der Unwetterkatastrophe im Wchru Erzgebirge hat der Generaldirektor der Deutschen Attzbahngesellschast Dr. Dorpmüller 100 000 Mark zur ^ffüguug gestellt. Dresden. Ein Unfall der noch verhäüni-mäfig Mpflich abgelausen ist, ereignete sich in der Nacht zum Montag am sogenannten Boxdorfrr Berg. Der 1909 gs. °°«ne, in Alttrachau wohnhafte Tischlerlehrliug Willi Fuller kam mit seinem Fahrrad, da» er mit einer elektrischen Taschenlampe ungenügend beleuchtet hatte, den steilen Berg Abgefahren und sauste in der Nähe de« Gaflhose« „Baum- ^sk in eine Gruppe heimkehreuder und eingehenkelt gehender Pflügler hinein, deren am weitesten auf der Straßenmilte Endlicher Flügelmann, der in den Eschebachwerken br- Mligte Schlosser Fritz Grittner, angefahren uud umge- wurde. Diefer und Müller erlitten Gehirn» Müttnung«», Hautabschürfungen und Quetschungen. , * Verunglückten wurden in den Gasthof „Baumwiese" Laagen und später mit dem Krankenauto der Radebeuler 5°"iiat«koüonne nach dem Friedrichftädter Krankenhaus M'sührt, wo sich ihr Brsiuden rasch besserte. Am Dienstag avrnd bestand keinerlei Lebensgefahr mehr. , — Am Sonniagnachmittag in der vierten Stunde Sterte auf Kötzscheubrodaer Elbflur ein Paddelboot. Die Insassen Regierungsbaumeister Mittreulrr und Frau aus Dresden beide der Schwimmens kundig, kämpften schwer in der starken Strömung. Der Badeanstaltsbesitzer Kleinert au« Kötzschrnbrod«, der gerade wit einem Segelboot die Elbe kreuzte, eilte den Verunglückten schnell zu Hilf«. Es gelang ihm auch die Frau zu retten. Der Dampfer Trtschen, nach Dresden fahrend, hatte den mit den Fluten ringenden Mann bemerkt und steuerte avf ihn zu die Mannschaft warf Rettungsringe, die der Ertrinkende aber nicht mehr zu erfassen vermochte. Er ging schnell unter und wurde nicht wieder sichtbar. Heidenau. Auf der vom Hochwasser betroffenen Eisenbahnstreckt Heidenau— Altenberg ist am Montag der Gesamlvnkehr von Dohna nach Köttewitz nach dem vom 15 Rai ab gültigen Fahrplan wieder ausgenommen worden so daß die Müglitztalbahn von Heidenau bi« Köttewitz wieder in Betrieb ist. Pillnitz. Ja Zaschendorf pflückte der Milchhäudl« Roch an der Straße Kirschen. Al« sein Nachbar vorüber- gefahren kam, streifte dessen Geschirr die Leiter. Roch stürzte deshalb auf die Straße und erlitt einen Schädelbruch. Als bald «ach seiner Wohnung gebracht, verstarb Roch einige Stunden darauf an den Folgen dieses Unfalles. Reitzenhain. Der 51 Jahre alt« Waldarbeiter Max Lorenz in Kühnheide wurde im Wald« von «in« Fliege gestochen. Ec legte der kleinen Wunde keinerlei Be- deutung bei. Bald darauf wurde ihn aber unwohl, er mußte sich leg-n und ist ku»^ Zeit darauf gestorben. Glashütte. Tegra,u«.g etwa 3000 Arbeiter im sachfischen Unwettergebiet bei den Aufräumung»- und Wirderherßellungsarbeiten beschäftigt, davon je etwa 4000 im Gottleuba- und im Müglitztal. Die Verpflegung be gegnet großen Schwierigkeiten, denn in Bergießhübel find 400 Personen obdachlos und mußten bei Nachbarn oder in Notbarackev untergebracht werden. Auch sind sehr zahlreiche Herde, Essen uud Küchengeräte zerstört, ebenso fehlt es an trocken Lagerräumen sür Lebensmittrl. In Bergießhübel können sich daher etwa 1100 Personen nicht selbst verpflegen, sondern müssen nachdem Feldküchen der Reichswehr abgezogen find, von der Hrilrarmee und dem Jungdo ernährt werden. In Bergießhübel müssen auch noch zrhn Häusern wegen Baufälligkeit abgebrochen werden; 14 Häuser sind bekanntlich von den Fluten völlig zerstört worden. I« Gottleuba fließt die Gottleuba heut« noch dr«i Meter höher al» früher, infolge des angehäuften Gerölls. Wie wir weiter erfahre«, hofft mau, den Notvrrkehr bereit« dieser Tage, wenigstens zum Teil, ausnehmrn zu können. Die Zahl der Notstandsarbeiter dürste sich dann wieder ver ringern, doch werdeu fie teilweise durch Bauarbeiter ersetzt werden. Ist viel Erfreuliche« über di« Hilfsbereitschaft zu beichten, so auch manche« unerfreuliche. Gewisse Wohl- täter schickten ihren alten Bodeurumpel, der die Kosten für die Fahrt in» Uaglücksgebirt nicht wert war. Mit abgelegten Grhröäev kann ganz Gottleuba versorgt werden, aber an richtiger Alltagskleidung fehlt er. Alte und uralte Hüte zerrissene Lackschuh«, weiße Schuhe, Stiefel ohne Sohlen ohne Absätze, mit Löchern im Oberleder, Hosen ohne Boden uud schmutzige Wäsche find in Massen da. Bad Schandau. Tödlich verunglückt iß in der Nacht der au« Pirna stammende, 56 jährige verheiratet« Schaffner Steglich. Beim Abnehmen der Signal-Laterne der 11 Uhr hier eint reffenden Zuge« glitt er aus und fiel so unglücklich, daß er die HalSwirbelsäule brach. D«r schnell herbeigekommene Arzt konnte nur den al»bald ein- tretenden Tod feststrllen. Schandau. Am Dienstag abend, »/i Stunde nach Einrücker! des letzten Wagen» der Straßrnbahnliuir Schan dau—Lichtenhainer Wasserfall, brach ein Brand im Slraßeu- bahnhof Schandau aus, der die Wagenhalle und sämtliche Straßenbahnwagen vernichtete. Die Wagenhalle ist total ausgebrannt, so daß nur noch die Umfassungsmauern stehen. Lie Nebengebäude, Wohngebäude, Zentrale und Werkstatt bauten konnten gerettet werden. Ueber die Ursache de« Brander ist noch nicht« bekannt. E« wird Brandstiftung vermutet. Der Betrieb wird durch OmnibuSoerkehr sowie durch geliehene Straßenbahnwagen aufrecht erhalten. Kamenz. Am Di«u«tagnachmittag fuhr auf dem Thonberg infolge Versagen« der Steuerung dar dem Stein- bruchibefitzer Herold in Bautzen gehörige, mit sechs Per sonen besetzte» Auto gegru einen Baum, überschlug sich und stürzte in den neben der Straße befindlichen Wassergraben wobei vier Personen au« dem Wagen geschleudert wurden und mit geringen Verletzungen davonkamru. Frau Herold zog sich schwere innere Verätzungen, Rippenbrüche usw. zu. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. Geriugswalde. Gestern abend 11 Uhr ist der Gasthof Arras (Park Friedrichruh) vollständig abgebrannt. Das Feuer kam zum Dach heraus und verbreitete sich mit ungehrurer Schnelligkeit über da» ganz« Gebäude. Die Entstehungrursache ist noch unbekannt. Wil« drusf. In Röhrtdorf tötete am Dienstag der Hauspächter Engelmann, während seine Frau im Garten beschäftigt war, seine beiden sechs uud vier Jahre allen Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, und erhängte sich daun selbst. Was den Mann zu der Tat getrieben hat, ist nicht bekannt. Meißen. Die Kirschiuernt» in der hiesigen Gegend die zu guten Hoffnungen berechtigte, ist durch die fort- währendeu Regengüsse und die kurz darauf durchbrechenden Sonneublicke völlig vernichtet morde». Da die Kirschen rasch iu Fäulnis übergingen, nachdem sie vorher aufge sprungen, mußte von einer V«s«nduug überhaupt abge sehen werd . Glaubitz bei Riesa. Iu der Nacht zum DieuStag gegen 1L Uhr brach in der Mühle von Max Voigt Groß- feuer au». Di« Wehren der Umgebung waren sämtlich zur Stelle. Die Hauptarbeit hatte da« Riesaer Friiwilltge Rettungscorps zu leisten. Durch den starken Funkeuflug gerieten auch -^ie umliegenden Häuser in Gefahr. E« ge lang jedoch da» Feuu auf den Brandherd zu be- schränken. Burker < dors bei Burgstädt. In betrunkenen Zu- standr stürzt« ei« hitfiger Wirkereiarbeiter über da» vom Hochwasser beschädigt« Geländer der über den Dorsbach führenden Brücke und ertrank iu den verhältnismäßig seichten Wasser. Frohburg. Am Dienstagvormittag brach iu einer großen Scheune de» Rittergut«» Wolstitz ein Braud au», der trotz schleunistem Eingreifen der Feuerwehr, zehn aus wärtige Wehren waren erschienen, das Doppelgebäude mit reichen Trnteoorräten und vielen wertvoll«» laudwirt- schaftlich«n Maschinen bis auf die Umfassungsmauern «iu- äscherte. Werdau. Di« Frau de» Spinnm«ist«r» Leithold wurde in ihrer Wohnung mit ihr«» drei Kindern im Alter von 4, 6 und 7 Jahren durch Gasvergiftung tot aufge- fundeu. Bei der Frau machten sich iu letzter Zett Z»ich«u von Schwermut bemerkbar. Chemnitz. Am Sonutagmorgeu wurde der Strumpf wirker Paul Härtzsch von Ausflüglttu in dem vom Hoch- wasser stark aufgewühlten Brauselochbette tot ausgesundeu. Drr Veruuglücktr hat sich scheinbar in der Nacht zum Sonntag io der Dunkelheit verirrt uud ist in da« zerstörte Bachbett gestürzt. Dabei zog er sich durch Aufschlagen auf einen Stein eine schwere Verletzung zu die s»tu»a Tod hcrbtisührte. Der Verunglückte hinterläßt Frau uub acht Kinder. Geyer. Am Montag früh explodiert« aus d«u hiesigen Haltepunkt nach Ankunft des P«rsoneuzuge» 3907 ein große« Rauchrohr. Mit furchtbaren Druck wurden der Rauch und da» Wasser tu die am Bahnhof liegen Gebäude geschleudert. Durch das au»ström«»de Kesselwasser wurden dem Lokomotivführer Oehlmann au« Chemnitz beide Beine und die link« Hand uud dem Lokomotivheizer Kretzschmar au« Thum bitde Häudr uud das ltuk« Betn^ vrrbrauut. Beide mußten sofort in ärztliche Behandlung gebracht werden.