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llimg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend zu Ottendorf-Okrilla. Nummer H2 Freitag den 8. April 1927 26. Jahrgang. Mgeud. ckcn dir ", sagte ll nicht, befindet. will cs an Kcu > immer zu er» d er die en nicht ! empor- Mit den Beilagen »Neue Illustriertes »Mode und Heim- und »Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 2 Anzeigen werde« an den Erscheimmgrsa«« 8 bi» späte-«», „rmvtaa 10 Uh, i» »t» OrschSfi,stell« «rieten. » wrrd«« »nh »der w«n» d«r LAragtztä« 8 S Konkm, gerSl. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 1ÄL WttWWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates »ll»»«»»»»»»»»»»»»»»»»»»»!!, 8 Di« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diene» 8 tag, Donnerstag und Sonnabend. 8 V« Bezug, -Prei» wird mit Beginn 8 feden Monat, bekannt geg«ben. 8 Im Falle hiherer Gewalt (Krieg od. sonst. 8 - ugnwwelcher Etirungen d«, Betriebe» der 8 8 3«ttu«g, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 8 8 Einrichtungen) hat d«r Bezieher keinen An- 8 8 spruch aus Lieferung od«r Nachlieferung der - »> 8«ttung od. Rückzahlung d. Bezugopreise». 8 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ' nicht. Echmt-ck cl mchr >d. Ich ) wüets ndAWiMt 8 wird bei »tn1r«tend«r «ndrruna «in» Nm»»« 8 amtlichen Bekanntmachungen 8 "'H« b-»an^g«rebmu ht ein- >tl. ein -schäfts- apler Kühle. zm letrkn Aain-e ^oötMetten Zn Ks!t30 u.5cko!zolscje in Mk riedrige Kitts» ei«e »eibm, Nrn Uten ruhigte. Die Polizei drang daraus in di« Wohnung ein, überwältigt« ihn und bracht« ihn mit einem Sanitättwagen in« Krankenhaus. lloüsnö 5ttlveir b.ö ^3.5 Vek.^ästlen K iLL.ü DelMlöliö L0L L7.r ndschaft la und daß ich In äsen wähl EL i Handlungen abhängig ist, wird die Verwendung von Kosten- marken sehr empfohlen. Die Kostenmarken werden bei jeder Gerichtekaffe während der Dirvststunden verkauft. Dort wird weitere Auskunft erteilt. Für die Zeit vom 1. April 1927 an wird wegen der Aenderung des Gerichtskostensatze« ein Meikblatt abgegeben. Die Benutzung der neuen Einrichtung ist recht erwünscht. Näheres ergibt sich aus den Anschlägen in den Gerichtsgebäuden. Dresden. Die Fürsorgezöglinge Bäckerlehrling Karl Friedrich Löffler und landwirtschastl. Arbeiter Walter Paul Lerke, beide 1908 geboren und zuletzt in der Anstalr Röderhof untergebracht, waren dort am 6. März entwichen. Sie verübten in der folgenden Nacht in Medingen einen Einbruch in ein Materialwarengeschäft, wo ihnen Zigaretten und andere Ding» in die Hände fielen, uud erbrachen am 8. März in Bautzen in der Wettinerstrabe eine im ersten Stock gelegene Wohnung, wo sie viel Kleidungsstücke er langten, um hieraus bet Sohland über die Landesgrenze zu flüchten. Wege« dieser beiden Einbrüche, Landstrrichen« und unbefugten Grenzübertrttt« erhielten Löffler sieben Monate, Lerke fünf Monate Gesängni« und beide je eine Woche Hast vom Schöffengericht Dresden zudiktiert. — Beim Stehlen eines Paketes au« einem Auto auf dem Parkplätze de« Altmarkte« wurde ein 20 Jahre alter Bäckergehilse von Privatpersonen abgefaht und der Polizei übergeben. Bei feiner Vernehmung konnte er noch des Diebstahls einer Aktentasche .ist wertvollen Papieren au« einem Auto auf dem Parkplatze in der Ferdtnandstraße überführt werden. In seinem Besitz wurden zwei neue Oberhemden und ein braunlederner Musterkoffer mit über- klappbaren Seitrnwändeu, enthaltend eine größere Kollektion Leinwand- und Stoffmuster, oorgesunden. Di« Hemden will er vor etwa vier Wochen aus einem Auto in Vorstadt ! Cotta gtstohle» haben. Den Dirbstahl des Rnsterkoffer« stellt er in Abrede, doch kann er über seinen Erwerb einen Nachweis nicht erbringen uns es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß dieser ebenfalls gestohlen ist. Bi«her liegen jedoch über diese Diebstähle keine Anzeigen vor. Die Bestohlenen werden daher ersucht, sich umgehend bei der Kriminalpolizei zu melden. Röd «rau. Dien«tag vormittag gegen 10 Uhr ist ein auswärtiger Lokomotivführer, der auf einem Motorrad« von Glaubitz kommend, die Lüng«nberg«r Straße entlang fuhr an der Straßenbiegung—Richtung Riesa—mit einem Leipziger Prioatauto zusammengefloßen. Glücklicher Weise sind die beteiligten Personen ohne Verletzungen davongc- kommen, nur sowohl da« Motorrad als auch da« Auto sind bei dem Zusammenstoß leicht beschädigt worden. Wer die Schuld an dem Unfälle trägt, werden die polizeilichen Nach forschungen ermitteln. Leipzig. In der Nacht zum Dienstag vergangener Woche drangen unbekannte Diebe in die Lagerräume der Rauchwarenhandlung Lagerhaus G. m. b. H. in Leipzig Eutritzsch rin und stahlen große Posten Felle im Gesamtwerte von 25 000 Mk. Der Kriminalpolizei gelang er nach außer ordentlich schwierigen Erörterungen, die Einbrecher zu «r- mitteln und fünf Personen zu verhasten. Unter ihnen befinden sich der stellenlos« kaufmännisch« Vertret«! Süther und der beschäftigungslos« Arbeiter Littmann, beide aus Leipzig. Dis beiden sind auf einer an der Außenseite des Lagerhauses bi« zum Dachgeschoß führenden eisernen Leiter emporgestiegen, haben sich von dort auf da« Dach geschwungen und erreichten durch ein Oberltchtfeuster da« dritte Stockwerk. Mit Hilfe einer Wäscheleine gelangten sie an der Außenwand des Hauses in dir Lagerräume und packten hier zusamm n was ihnen ml'nrhmen«wert dünkte. Nunmehr ließen sie da« Diebesgut an der Leine in den Hof hinab wo er mit einem Wagen ablrauspvUkrt wurde. Da« in einem Dorfe in der Umgebung L-ipzigS aufge- fundene Diebrsgut wurde der bestohlenen Firma wieder zurückgestellt Plauen. In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr halte in einem Hause der Hcgelstraß« ein dort wohnender 27 jähriger Schneidergchtlfe in k.ankhafier Erregung seine ganz« Wohnungseinrichtung zerschlagen und zu dem größten Teil« zum Fenster hinau«geworfen. Seine Frau, di« flüchten mußte ries die Polizei. Als düse kam, drohte der Schneider aus dem Fenster auf die Straße zu springen Er warf Bügeleisen, Gaskocher, Eimer und all»« mögliche auf die Straßr hinaus, und als d.e Feuerwehr kam, sandle sie «inen Wass«rstrahl in di« Wohnung, der den Tobenden etwa« be- hcn in der »LUitz. OertlicheS n«d Sächsisches. Dtt«ndorf.<vkrilla, den ?. April iSrr. — Kirchgemeindevtrtletersitzung. Am Freitag sand im Pfarrhaus« eine Kirchgemeindevertreterfltzung statt. Leider fehlten eine Anzahl Kirchgemeindeoertretrr unentschuldigt. Man genehmigt ein weiteres Darlehn für den Orgelbau und andere wichtige Erneuerung«arbeiten. Zunächst soll dar Wirtschaftsgebäude de« Pfarrhauses wiederhergestellt werden. Ferner nimmt man Kenntnis von einer Ausstellung anderer dringend«! Erneu«una«arbeiten an Kirche und Pfarrhau«. Zur Deckung dieser Baukosten ist um eine Beihilfe beim LandeSkonfistorium nachgesucht worden. Bei der Kirche handelt es sich wie beim Pfarrhau« um teilweise Ermuerung de« Putze»/ bei der Kirche auch um die de« Turmdaches. Einige Kirchtziuersachen werden erledigt. Leider mußte man davon Kenntni« nehmen, daß trotz wiederholter Mahnung «inige Pächter und Kirchgemeindegliider ihre Pachtzinsen und S«- bühren immer noch nicht gezahlt hab«n. Man will Maß- nahmen zur Erlangung der Gelder ergreifen. Die von Hinterbliebenen geforderten Grabsteine auf dem zur N-ub«- legung kommenden T«il de« neuen Frirdhofe« können abge holt werden gegen die vom Pfarramt erteilt« Quittung. Sodann entspinnt sich eine Aussprache darüber, ob die auf dem vorderen T«il de« alten Kirchhofes hinter der Grab stell« Schiff! gelegenen, schon längst verfallenen« Gräber neu al« Kaufstellrn v«rgeben werden sollen. Die Beschlußfassung darüber wird jedoch vertagt. Die Kosten für di« Reparatur der Heizung der Kirche werden genrhmigt. Nach Ostern soll eine Kirchgemeindev«rsammlung stattfinden. Feiner wird beschlossen, der Konfirmation und der Nachfeier ein besonderes Gepräge zu geben. Etwaige Kosten werden be willigt. Fern» soll d«r Chorkindern auf Kosten der Kirch- küsse der Besuch der Motette in der Kreuzkirche zu Dre«den einmal ermöglicht werden, um ihnen so eine Gegenleistung zu Meten für die Dienste, die sie in der Kirche erweisen. — Die Gemeindebehörde teilt un« folgende« mit: Unter Vorsitz de» Herrn Bürgermeister Richter trat am 4. d«. Mts. der Wafferwerktautschub zu seiner 1. Sitzung zusammen. Uebrr die schwebenden Fragen wurde eine eingehend« Aus sprache gepflogen. Wegen der Zulassung von Installateuren Mchied man sich dahin, daß Havtanschlüffe nur von zuver- käsigen, fachkundige«, von der Grmetndebehörde zugrlafsenen Jnstallatruren ousgeführt werden dürfen. Diese Frage und die Zulassung von auswärtig«« Firmen soll auch die Sc- «eindlvrrtrktuug noch beschäftigen. Die Gestaltung de« Äasserzinses stößt auf erhebliche Schwierigkeiten, da man über den Umfang der anzuschließenden Haushaltungen noch völlig im Unklaren ist. Völlig unoerbindlich hielt der Aus- schuß folgende Sätze sür notwendig, nur dir Rentabilität des Werke« zu sichern: Wohnungen bi« 150 Mk. Friedens- Miete 18 Mk. jährlich, bi« 250 Mk. Frieben-mi; te 24 Mk. bis 350 Mk. Miet« 36 Mk. bi« 500 Mk. Miete 48 Mk. usw. Für industrielle und gewerbliche Betrieb« müssen selbstverständlich besondere Zuschläge erhoben bez. Verein barungen von Fall zu Fall getroffen werden. Eine Ermäßigung dieser Sätze steht in Au«ficht, wenn sich sofort sämtliche Grundstück« au die Wasserversorgung anschließen. Der Anschlußzwang der ort-gesetzlich verfügt werden kann, soll möglichst vermieden werden Wie erwähnt find vor stehende Vorschläge noch unverbindlich, da auch die Gemrind,. Vertretung noch Entschließung zu fassen hat. Der Ausschuß hielt aber die Bekanntgabe seiner Vorschläge für ratsam, um etwas Klarhtit über die Gestaltung de« Wafferpreise« zu leben und um Gerüchten über eine übrrtriebrne Höhe de« Waflerzinse» vorzubeugen. — Der April, der seinem zweifelhaften Ruf« bisher alle Ehre aemacht hat, brachte gestern nachmittag gegen Uhr ein Frühlingsgewittrr. E» kam von heftigen Regen schauern beglritet» ebenso rasch und unerwartet wie die übrigen wechfelvollen Witterungrerschliuungln dieser Tage Und macht« bald wieder — auf wir lange? — einem freundlicheren Himmel Platz. — Verwendung von Kostrnmarken. Seit dem 2. Mär, 1S27 können im Frristaat Sachsen Gerichtskostru Büch Verwendung von Kostenmarken entrichtet werden. Die Benutzung der Kostenmarken spart den Beteiligten viel Zeit und Geld. Postanweisungen, Zahlkarten, Postgebühren fallen weg, Schriftstücke können sofort ohne Kostenrechnung ausgrhändigt werden. Da« V-rfahren wird dadurch be schleunigt. Namentlich im Mahn- und Gülerve^fahren und bei Vorschüssen, von denn Zahlung di« Vornahme gerichtlicher rrv riswert 'sch krilla. Der inne cs MaM. Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Seitdem Deutschland die Stabilisierungskrise einiger maßen überwunden hat, wird immer dringender die Forde rung laut, die Löhne möchten erhöht werden, damit die Aufnahmefähigkeit des inländischen Marktes gehoben und dadurch ein Anreiz auf die Produktion ausgeübt werde. Atan gebrauchs gern das Bild einer Familie, die ihren gesamten Lebensbedars aus eigener Erzeugung deckt. Er höhen sich in dieser Familie die Lebensbedürfnisse, so wird der Anreiz gegeben, durch vermehrte und mannigfaltigere Produktion Befriedigung zu schaffen. Wenn der innere Markt in Deutschland dadurch beleb» werden würde, daß gleichzeitig mit einer Steigerung des Warenbedarfes eine Vermehrung der Warenerzeugung geschaffen wird, so wäre das zu begrüßen. Es ist seltsam, daß neuerdings auch die Vertreter der Landwirtschaft die Parole der „Belebung des inneren Marktes" aufgegriffen haben. In seiner großen Pro- grammrede auf der landwirtschaftlichen Kundgebung anläß lich der letzten „Grünen Woche" in Berlin am 2. Februar hat der Präsident des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth, eine Belebung der Kaufkraft der Landwirtschaft durch Er höhung der landwirtschaftlichen Rentabilität gefordert. Er sprach von der „Ueberschätzung", die der Export zum Nach teil des inländischen Warenabsatzes erfahren habe. Der bekannte Landbundführer hat insofern Recht, als der Export nur etwa 10 Prozent der gesamten inländischen Eüter- erzeugung ausmacht, und daß 90 Prozent auf den inneren Markt gelangen. Es ist auch richtig, daß eine Steigerung der Kaufkraft der Landwirtschaft den Absatz von Maschinen, Werkzeugen, Düngemitteln usw. beleben und damit eins Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion anbahnen würde^ Aber einen Ersatz für Warenausfuhr kann eine Belebung des Inlandsmarktes nur in beschränktem Um fange bieten, da wir >a für den Import unentbehrlicher Nahrungsmittel und Rohstoffs Gegenwerte schaffen und Auslandsguthaben erwerben müssen, um dis Ansprüche unserer Reparationsgläubiger befriedigen zu können. Bei näherem Zusehen ergibt sich aber ein wichtiger Unterschied zwischen der Forderung der Arbeitnehmerschaft und der des Landbundes. Eine einseitige Erhöhung der Löhne zum Zweck der Stärkung der Kaufkraft schafft nur vorübergehend eine mengenmäßige Hebung der Nachfrage: nach kurzer Zeit haben die erhöhten Preise diesen Vor sprung wieder wettgsmacht. Eine Erhöhung der Kauf kraft der Landwirtschaft kommt aber wenigstens zum Teil in einer endgültigen Hebung der landwirtschaftlichen Produktivität zum Ausdruck. Zeds Mehrerzeugung von eigener Scholle ermöglicht aber Ersparnis an Importen aus dem Auslande. Wenn man also zusammenfassend aus die Forderung nach Belebung des inneren Marktes ant worten will, so muß das in folgender Weise geschehen: Eine Lohnerhöhung zum Zweck verstärkten Massenkonsums wirkt sich nur dann auf die Dauer günstig aus, wenn wirksame Vorsorge für sine Erhöhung der Produktion getroffen wird; eine Steigerung landwirtschaftlichen Rentabilität züm Zweck erhöhter landwirtschaftlicher Kaufkraft fetzt voraus, daß der Landwirt die Mehrerträge wirklich in erster Lini« zur Hebung der Produktivkraft sein s Bodens benutzt. re zugeben gsvoll WM 104. 7.L