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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend """ A« B»l«.S»-Preis wird am Ersten jeden 0 Monat« bekanntgegeben. An Falle höherer Gewalt <Krisg od. sonst, tl Menowelchcr Störungen de» Betriebes der tt Festung, der Lieferanten od. d. Beförderung»« n Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- ll K«ch auf Lieferung »der Nachlieferung der U Mtvng od. auf Rückzahlung d.Bezugipretse». fj lliteriillsizs- M AsizeWblst! Lnzetgen werden an den Erscheinung»«»«»» bi» spätesten» vormittag» 10 Uhr i» »ie GeschästrsteL, erbeten. Die Festsetzung de» Anzeigen-Prrise» wird bei eintretender Änderung eine Nummer bekamügeg.b«». Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, »»« dn Anzeigen-Betrag durch Kag« eiug«»»«» werd« »uj »der wen» der Auftrag-«»« W Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde-Giro-Konto Nr. HL. Kummer 27 Sonntag, den 23 März 23. Jahrgang Amtlicher Teil. Landeskuttnrratsbeiträge. Der Landrsluliunat erhebt zur Deckung seines Bedarfs M Rechnungsjahre 1924 vorläufig auf den Termin 1. März 1924 ^f jede beitragspflichtige Grundsteuereinheit eine« Hokd- fteuuig. Die Entrichtung dieser Beiträge hat bis zum 1. April ds. Jr. die hiesig« Ottssteuereinnahmr zu erfolgen. Htteudorf-HLrissa, den 19. März 1924. Der Gemeindevorftand. Hundesperre. Nachdem an einem Hunde in Wilschdorf Tollwut fest- Mellt worden ist, hat die Amtrhauptmannschast die Hunde- !p«rre bi« 8. Juni 1924 verlängert. Da die Vorschriften über die Hundesperre nicht allent- Mben beachtet worden sind, lind bis auf weiteres Hunde, die den Vorschriften zuwider frei umherlaufrn, zu er. Meßen. Es wird daher nochmals darauf HIngewiesru, daß nicht chgelegte Hunde an der Leine zu führen sind und außer- mit einem sicherm Maulkorb versehen sein müßen. Httendorf-Hkrilla, den 20. März 1924. Der Gemeindevorstand OertticheS und Sächsisches. Vttend.rt-Vkrilla, dm 22. März l9r-z. — In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr kam in M Kesselhaus der Firma Aug. Walther L Söhne, A.-G. Nolge Selbstentzündung ein größeres Schadenfeuer zum Ausbruch. Infolge Versagens der elektrischen Feuerfirene Mrde das Eingreifen der Betriebs- und Ortsfcuerwchren feträchtlich verzögert und konnte dadurch der Brand unge» Mdeit größeren Umfang annehmen Schließlich gelang es vereinten Kräften der Wehren, trotzdem in erster seit die Waflerabgabe der Motorspritze gering war, Au Uebergreifen de« Feuer« auf die Nachbargebäude zu ver- Mdern und e« auf seinen Herd zu beschränken. Der Be- meb wurde vorläufig stillgrlegt. — Anscheinend von privater Seite ist die Feuerwehr von Klotzsch« um Hilfe an- prüfen worden. Die Wehr ist auch ausgerückt aber in Snm«dorf wieder umgekehrt. Da es nur Aufgabe der Orls- "Hörde sein kann, auswärtige Hilfe anzurufen, ist das eigen- nichtige Vorgehen zu verurteilen, zumal auch eine nicht Notorisch betriebene Spritze keine nennenwerte Hilfe hätte Mgen können. Im übrigen haben sich die hiesigen Feuer- Weinrichtungrn al« vollkommen ausreichend erwiesen. Nun ist der Frühling wirkich angebrochen. So steht wenigsten» im Kalender. Aber man hat ja wiederholt Erfahrung gemacht, daß auf dem Papier zwar zu lesen i": 21. März Frühling« Anfang, und wenn man sich den mühltng«tag anschaut so hat er recht winterlichen Charakter, ^r Winter ist eben ein rauher, unfreundlicher Geselle, der pH dicht um Kalenderbestimmungen kümmert, sondern seinen °opf für sich hat und seine Herrschaft so lange wie möglich Stüben möchte. Aber schließlich muß er ja doch dem Mhling weichen, je mehr die Bundrsgenossin des Lenzes, p'e Sonne, an wärmender Kraft gewinnt. Wie schwer e« PH» dem Winter wird, fein Szepter an seinen Nachfolger ^Mreten, da« haben in diesem Jahre besonders kennenge- ^»t. Obwohl die Sonne vom Himmel lachte, der Schnee » den Straßen und Gärten verschwunden war, man also »der Hoffnung berechtigt war, den Winter lo» zu sein, *>eben Nord- und Oststürme doch wieder Schneewolkeu empor M heftiges Schneetreiben machte alles Hoffen wieder zu- Me. Die Nähe des 21. März hat den Winter also nicht schrecken können, er hat uns immer wieder Enttäuschungen ."itttet und Schnee und Kälte beschert. So war r» noch p diesen Tagen. Da mußten wir noch starken Frost und Mitten Schnecfall erleben. Aber so war es oft schon und p^n wurde der Ver« des schönen Liede« doch wahr: Es doch endlich Frühling werden. FrühltngSartig find ja M der Frische die Tage schon, umgibt doch die Sonne Mn Hau« und Hof, Baum und Strauch mit dem glänzenden Fleier ihrer Strahlen. Der Sieger Lenz hat sich also "'reis angekündigt. Nicht lange und Schneeglöckchen, die jetzt nur vereinzelt in Gärten zu sehen find, werden überall ihr Haupt erheben und grüßen; nicht lange, und die Weiden kätzchen werden sich weiterentwickeln und die Knospen der Sträucher werden aufbrechen. Jauchzend wollen wir dann hinauspilgern in die erwachende Frühlingswelt und uns ihrer Schönheit erfreuen! — Den luftigsten Fahrstuhl der Welt führt uns unsere „Neue Illustrierte" Beilage Nr. 3 in sehr anschaulicher Form im Bilde vor. In den Bildern vom Tage sehen wir ein wohlgelungenes Porträt von Tirpitz, der seinen 75. Ge burtstag feierte, und eine Reihe anderer interessanter Per sönlichkeiten. „Tutankhamen und uv seine Schätze" werden uns vorgeführt, und alle Tierfreunde werden mit Interesse die Bilder und den Artikel von Professor Dr Hinz aus der Twrärtlichen Hochschule zu beachten. Nicht minder inter. essant ist der „drollige Kauz in der Tierwelt". Das eigen artige Schlußbild „Die Teepuppe" dürfte nicht minder be achtenswert sein al« di« übrigen Illustrationen „Der kleinste Feuerwehrmann der Welt" usw. Die Ausstattung der Bei lage erfolgt jetzt auf besonders gutem Papier, wie Nr. 3 zeigt. Es empfiehlt sich, die einzelnen Nummern zu sammeln und zusammenzuheften; man kann damit als Lesestoff in vielen Fällen Freude bereiten. Pulsnitz. In der Nacht zum Mittwoch gegen Mitternacht ertönte Feueralarm in unserer Stadt. In der Holzwarenfabrik von Otto Käppler hier war im Maschinen- hau« aus noch unaufgeklärte Weise Feuer ausgebrochen, welches aber durch das schnelle Eingreifen der hiesigen srei- willigen und Wtchlftuerwehr, sowie der Spritzenmannschaft von Pulsnitz M S auf dem EntsiehungShesd erdrückt werden konnte, sodaß der Besitzer von größerem Schaden bewahrt blieb. Zittau. In verschiedenen nordböhmischen Blättern erschienen wiederholt Inserate, in denen tüchtige Chauffeure und Monteure gesucht wurden. Auf die Anzeige meldeten sich auch zwei Warnsdorfer Chauffeure. Sie wurden darauf hin von einem gewissen Schmidt nach Case Zentral in Telschen bestellt. Einer van ihnen traf dort auch mit Schmidt in Gegenwart eines dritten zusammen, wo ihm er öffnet wurde, es handle sich darum, eine Reihe Automobile, die in Leipzig stünd.n, über die Grenze zu schmuggeln, Dem Warnsdorfer wurden dasür 28000 Kronen geboten. Auf die Bedenken, die er geltend machte, antwortete Schmidt, er habe Verbindungen in Prag. Al» der Warnsdorfer da« An sinnen strikt ablehnte, sagte Schmidt, er wolle sich erst noch einmal in Leipzig und Prag vergewissern und dann nach Warnsdorf kommen. Tatsächlich traf Schmidt nach 14 Tagen in Warnsdorf ein. Hinter ihm her kam ein leitendes Organ vom tschechischen Grenzzollamts an der Großschönauer Grenz« und nahm den Warnsdorfer ohne weitere» mit auf das Zollamt, wo schon ein fertige» Protokoll vorlag, in dem der Chauffrur beschuldigt wurde, zur Zeit des Marksturzes Automobile und Bestandteile über die sächsische Grenze ge pascht und sich neuerlich — eben in Telschen — wieder dazu bereit erklärt haben. Der Chauffeur protestierte dagegen. Er wurde für den nächsten Tag nach Rumburg bestellt. Wie durch einen Geheimdrtekliv festgestellt wurde, war dort ein hoher Beamter der Finanzdirektion Reichenberg eingetroffsn, und es waren alle Vorkehrungen grtroffen, den Chauffeur zu verhaften. Dieser stellte sich aber nicht ein. Wie weitere Nachforschungen ergaben, fanden in Letschen täglich der artige Begegnungen statt. Die Leute kamen au» dem Ge biet entlang der Grenze von der Zittauer Gegend bis ins Erzgebirge hin. Anscheinend handelt es sich um Beauftragte der tschechischen Finanzbehörde, die den Chauffeuren Fallen stellen und sie zum Eingeständnis früherer Schmuggeleien bringen sollen, was auch einige Male gelungen ist. So hat man aus diese Weis« zwei Au^omobilbesitzec in Weipert ge- faßt. Bekanntlich blühte das Angeberwesen in Nordböhmen schon im Jahre 1919, wo namentlich Heimkehrer durch Leute, die ihnen falsche Stempel zuschanzten, bei der Noten- abstempelung heretngelegt und ringekcrkert wurden. HirschfeIde. Eine am Donnerttag mittag abge haltene gemeinsame BelegschastSvsrfammlung beider Werke in Htrschfelde hat beschlossen, die Vorschläge der Betriebs vertretungen anzunehmen und entsprechend d«r Vereinbarung mit der Regierung die Arbeit am Freitag früh 6 Uhr zu den neuen Arbeitsbedingungen aufzunehmen. Ungefähr zur selben Stunde wird sofort nach Uebergabs des Werke» die Technische Nothilfe und die Schutzpolizei wieder abziehen. Löbau. Neue starke Schacefälle find am Mittwoch über der Lausitz ntedsrgegangrn. Nachdem in den letzten Tagen der Schnee erheblich abgetaut war, zeigt die Land schaft jetzt wieder ein Bild wie im tiefsten Winter. In den' Bergen liegt der Schnee wieder über 50 cm hoch, dabei herrscht grimmige Kälte. Während der Nacht zum Mitt woch ging da« Quecksilber im Freien bi« auf 12 Grad Kälte herunter. Chemnitz. Hier wurde der Schlosser Ernst Mengers hausen, wohnhaft in Dresdsn-Gitterfee, festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Bei der Verhaftung hatte Mengershausen eine mit acht Patronen geladene Dreyse- pistole im Besitz, desgleichen eine schwarze Gesichtsmaske und ein Fahrrad. Er stand im Begriffe, in einer Chemnitzer Gastwirtschaft einen Reisekorb in Empfang zu nehmen, der 70 Paar Strümpfe enthielt. Letztere stammten von einem Fabrikeinbruch in Wittgensdorf, wobei große Beute an Trtko- tagen gemacht wurde Nach dem Einbrüche hatte ein Polizei- beamter in Glösa drei Radfahrer, gestellt, die in Säcken die Beute wegbringsn wollten. Die Radfahrer entkamen jedoch mit ihrer Beute, nur ein Sack mit gestohlenen Strümpfen usw. wurde im Stich gelassen. Kurz darauf hatte Mengers hausen den erwähnten Reifekorb mit 70 Paar Strümpfen eingestellt. Er will die« aus Gefälligkeit für einen unbe kannten Mann getan haben, den er zufällig getroffen habe. Später habe ihn jener Unbekannte im Dresdner Hauptbahn hofe getroffen und angeblich vorgeworfsn, den Korb mit den Strümpfen unterschlagen zu haben. Und nur deshalb will Mengershausen wieder nach Chemnitz gefahren sein, um jenen eingestellten Korb zu holen und sich zu rechtfertigen. Mengershausen hat noch eine längere Freiheitsstrafe zu ver büßen, die Akten liegen gegenwärtig wegen einer Gnadenge- such« dem Justizministerium vor. Ende März 1922 stand er mit dem Kaufmann Becker aus Freital vor dem Dresdner Schöffengericht. Damals handelte e« sich um den Weth- nachten 1921 im Dresdner Evangelischen Hospiz verübten Silberdiebstahl' Auch in dieser Verhandlung wurde alle« auf einen unbekannten Auftraggeber geschoben, für den sie die Silbersachen angeblich transportieren sollten. Zwota. Einem Gasthofsbesttzer war dieser Tage ein Pferd mit einem Kästeuschlitten entlaufen. Jetzt wurde da» Tier im Walde bei Marieney wieder eingefangen. Obwohl da» Pferd Tage ohne Nahrung verbrachte und der strengen Kälte, bis 18 Grad, ausgesetzt war, scheint e» doch ohne Schaden davongekommeu zu sein. Plauen i. B. Am Mittwoch brach im Hinterge bäude de« Grundstücke» Syrastraße 9, in dem sich die ehe malige Mälzerei befindet, ein großes Schadenfeuer aus. Dicke schwarze Rauchwolken drangen bereit« au» dem Dach stuhl empor, al» die Berufsfeuerwehr eintraf und die Be- kämpfung des Feuer« in Angriff nahm. Etwa ein Dutzend Schlauchleitungen aller Stärken wurden gelegt und damit dem Brandherd zu Leibe gegangen. Auch die Motorspritze wurde in Tätigkeit gesetzt. Ungeheure Waffermengeu wurden in da« brennende Gebäude geschleudert, und auch die an liegenden, eng aneinander gebauten Häuser wurden unter Wasser gehalten, um den umherfliegenden Funken keine Ge legenheit zur Weitertragung de» Feuers zu geben. Der Dachstuhl des Gebäudes ist völlig zerstört. Produktenbörse. 21. März 1924. Wetzen 17,50-18. Roggen inländisch. 15,10—15,60. Sommergerste 19—20. Hafer 13,80—14,30. Mais 21-22. Rotklee 160-180. Trockenschnitzel 11,50—12. Zuckerschnitzel 18—22. .Werzenkteie 10,6—11. Roggeuklete 8,60—9. Weizenmehl 28,5—30. Roggenmehl 25,5—27,5. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alles ander, in Rindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. «irchennachrichten. . Sonntag, den 23. März 1924. Vorm. 9 Uhr Predigtgotterdienst. Vorm. */, 11 Uhr Kindergottesdievst. Jugendoereinigung Familienfeier im Hirsch. DU' Kierz« die Beilage „Neue Illustrierte". "HD