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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schrimeitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendsrf-OKMa. Nummer 75 Freitag, den 30. Ium ^YZ2 2^. Jahrgang. Girokaffe eingerichtet werden. Die an dem Grundstück des relativ billiger. Vor dem Kriege kostete Ihr MonatS- abonnement 65 Pfg., und man kaufte sich dafür 13 Eier. Heute kostet das Blatt 16 Mark und man kann sich dafür 4 Eier kaufen. Nehmen Sie es mir nicht übel; aber Gemeindeverwaltung ist bereits um Gewährung eines Bau- kostenzuschuffes nachgefucht worden, auch ist von hiesigen Industriellen die Summe von 250000 Mark als Darlehn zur Verwendung gestellt worden. Die Festsetzung der Mieten in den fertig gestellten Wohnhaus wurde dahin geregelt, daß diese gleichmäßig berechnet werden. Die Festsetzung der Mieten der sonst der Gemeind« gehörigen Gebäude soll aus Grund der gesetzlichen Miete oder durch den Bauausschuß erledigt werden. Ueber die Beschaffung des Bauplatzes für den Turnhallenbau entspann sich eine Aussprache, die sich ab und zu äußerst zuspitzte. Herr Mißbach ist bereit das benötigte Land abzutreten aber nur im Austausch gegen die Schulwiese. Die Wiese gehört aber der Kirchgemeinde und ist es sehr fraglich ob die Oberbehörde in diese Abgabe — Nach lang Bemüben ist es der hiesigen Siedlung» Gesellschaft gelungen, all« Schwierigkeiten zu überwinden, so daß man nun an den Bau des erstm Hauses Herangehen kann. Dis Abholzungsarbeiten haben bereits begonnen und wär« er im Interests oller Wohnungssuchenden nur zu wünschen, daß die Arbeiten gute Förderung erhielten. Mit der Ausführung der Bauten ist die hiesige Firma Joh. Ehrig betraut worden. — Das aber auch anderwärts sich Schwierigkeiten entgegenßellten ersteht man daraus, daß auch im benachbarten Hermsdorf die Prinz Hermann-Siedlung erst jetzt mit den Bau beginnt. Auch dort hat eine hiesige Firma, Max Lesche, die Ausführung der Bauten übertragen bekommen. Das Glockengeläut am vergangenen Sonntag galt der Trauerkundgebung für da« abzugebende Oberschlesien und war vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß für ganz Deutschland bestimmt. Im Gottesdienst forderte der Ort«, ysarrer unter Hinweis auf die aufs schwerste zu verurteilenden Schreckenstat der Ermordung Dr. Rathenaus, daß alle Volkskreise sich vom Grist de« Haffes gegen Andersdenkende frei machen und dem Geist echter Bruderliebe und gegen seitiger Achtung pflegen sollten. — Nun hat es doch geregnet am Siebenschläfer, werden - viele Leute gesagt haben, die steif und fest daran glauben, zdaß es sieben Wochen regnet, wenn am Siebenschläfertag ' Regen fällt. Der Glaube soll sich aus vielfache Erfahrungen s gründen. Mag sein. Mancher Sommer war wohl naß, erfolgen. Die Verlegung des Sitzungszimmers in die Nebenräume des Ratskellers findet Zustimmung, dis jetzt benutzten Räume sollen für den Betrieb der Spar- und Einsicht besitzen, um der Zeitung die Treue zu bewahren. — Für Obstbaumbefitzer. Im Juni und Juli tritt die Gespinstmotte in schleierähnlichen Raupenneßern an Aepfel- und Zwetschenbäumen auf. Die Besitzer und Ver walter von Obstbaumpflanzungen werden gut tun, die Raupen in den Nestern in den frühen Morgenstunden, zu welcher die Raupen noch zusammenfitzen, zu vernichten. Im Juli puppen sich die Raupen der Gsspinstmottr am Baum ein. Die Puppen sind ebenfalls durch Verbrennen oder Zerdrücken zu beseitigen. Dis Beachtung dieser Ratschläge liegt im Interesse jedes Obstüaumbesitzers. OertLiches rmd SäWMes. GttmderssMrüta, den 29. Juni i922. - Gemeindeeatsfitzung am 26. Juni im Rathaus zu j Err es am Siebenschläf-rtag geregnet hatte; aber ebenso Ottendorf-Okrilla. Der Vorsitzende, Herr Gemeindevorstand i A folgenden Sommermonate trotz des nassen Richter eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß an j Siebenschläfers trocken, oder aber bald waren sonnige, bald Stelle des verschiedenen Herrn Oberlehrer und Kantor Georgi l »gn-rische Tage. Mit anderen Worten, jede Ansicht kam Herr Walter Wächtler aus Großnaundorf durch den Bezirks-j ihrem Recht. Hoffen wir, daß normale Wochen sich an- schulrat als Vertreter bestellt worden sei. Bei einer jreihm, daß also Regen und Sonnenschein so wechseln, wie erneut vorgenommenen Milchrevision stellten sich wiederum^ Mensch und Natnr zu ihrem Besten brauchen. Uebelstände heraus. Die Feststellungen ergaben bei den Be- . — Ein Einsichtiger. Ein Leser schreibt dem „Heidel- fitzem Meier, Martin Grafe, und Moritz Claus einwandfreie j berger Blatt"- „Sehr geehrter Verlag! Sie können nicht Milch, bei Hermann wurde die Magermilch als verwässert i rechnen. Sie behaupten, daß es eine Not der Zeitungen frstgeSellt, der Käufer hatte Kenntnis davon und bezahlte f gibt. Aber Sie selber find schuld daran, daß es so ge- 80 Pfg. unter dem üblichen Preise, bet Robert Tammes kommen ist, weil Sie sich den heutigen Geldverhältniffen wurde der Fettgehalt mit nur 1,9 Prozent feftgestellt. Der f nicht angepaßt haben. Vor dem Kriegs kostete Ihre Mindestfettgrhalt beträgt 2,8 Prozent Ueber das außer-i Zeitung im Straßenhandel 10 Pfg., ebensoviel kostete ein gewöhnlich schnelle Fahren der Autos durch unseren Ort - Straßenbahnschein und eine einfache Briefmarke. Heute wurde des öfteren Klage geführt, es sind jetzt Feststellungen i kostet ihr Blatt im Straßenhandel 80 Pfg, eine Briefmarke gemacht worden und ist gegen die schnellen Fahrer Anzeige aber kostet 2 Mark und sogar ein Straßenbahnfahrschein erstattet. Die Aufstellung von Schildern soll ebenfalls^ Mark. Die Zeitung ist also dreimal so billig geworden erfolgen. Die Verlegung des Sitzungszimmers in die wie die Briefmarke. Alles wird teurer, nur die Zeitung — Gegenüber den in letzter Zeit gerüchtweise verbreiteten . .. .. Mitteilungen über Einbehaltung von Kapitalteilbeträgen der willigt, es soll aber der Versuch gemacht werden und falls j Sparkaffen-Guthaben wird wiederholt darauf hingewiesen, dort ein Austausch nicht möglich ist, dar Enteignungsver-! daß eine solche weder stattfindet, noch überhaupt von Ge fahren cingeleitet werden. Ueber den Wcgdurchgang von s setzeswegcn in Aussicht genommen ist. Lediglich von den der Kirchstraße nach der Radebergerstraße durch das Grund- j ZinSerträgniflen über 50 Pfg. werden 10 o/g Kapitalertrags stück de» Herrn Leuthold wurde festgestellt, daß der Weg ein; steuer gekürzt. — Ein Sparkaffen-Guthaben von 1000 Mk. öffentlicher sei, der Verkehr mit Handwagen und Durchfahren das jährlich 35 Mark Zinsen erbringt, wird beispielsweise mit Fahrrädern aber keinesfalls zu billigen ist. Die'An-?nm I0«/y des Ertrags, also um 3.50 Mark gekürzt. Der bringung eines Tores ohne Schloß und Riegel wurde nicht j Konto-Inhaber erhält dann statt 35 Mark nur 31,50 Mark, bemängelt, doch soll der Bauausschuß in dieser Angelegenheit; Das Kapital von 1000 Mark erhöht sich dadurch auf zwischen dem Besitzer und dem infrage kommenden In--1031,50 Mark, ist jedoch keineswegs einem Abzugs unter- tereffenten eine Aussprache suchen. Hierauf geheime Sitzung.!warfen. Amtlicher Teil, Brotmarken - Ausgabe. Douuerstag, den 29. Juni 1922, aöeuds 5 vis Vs 6 Mr findet in den üblichen Ausgabestellen die Verteilung der Brotkarten statt. Htteudorf-HLrissa, am 27. Juni 1922. Der Gemeindevorstand. Plakatwesen. E» ist mit Recht darüber Klage geführt worden, daß die an die Plakattafeln angeheftetcn Anschläge häufig abge rissen oder unleserlich gemacht werden. Nach Z 8 des OrtSgisetze« über dar öffentliche Anschlag wesen ist das Unbefugte Abreißen, Beschädigen und Verun stalten iusbesonder auch das unbefugte Ucberkleben öffent licher Anschläge, sowie das Beschädigen der Anschlagvor richtungen selbst, verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 300 Mk. evtl, mit Haft geahndet. Htteudorf-Hkrilla, den 27. Juni 1922. Der Geweindevorftand. Herrn Großmann — Ecke Radeberger- und Dresdnerstraße — . . beschlossene Fuhwegaufschütturg mit Beschleußung, werden anders sind gescheiter wie Sie. Wenn man es so machen von dem Straßenbauamt derartig verteuernde Vorschriften,-würd?, wie Sie, ginge ?S manchem schlecht, die beute nicht gemacht, daß dessen Ausführung unterbleiben muß. Durch! klagen können." — Selten wird man so viel Einsicht bei den immer mehr fühlbar werdenden Wobnungsmangel wird den Zeitungslssern finden, wie in diesem Falle. Gerechte der Beschluß gefaßt, für unseren Ort die Zwangs- Würdigung der tatsächlichen Verhältnisse trägt immer zur einquartierung zu beantragen, gleichzeitig soll aber der Bau Klärung einer Angelegenheit bei, und so wollen auch wir eines weiteren 4 Familienhauses erfolgen. Von feiten der hoffen, daß unsere Leser bei der weiteren Erhöhung des Be- Gemeindeverwaltung ist bereit» um Gewährung eines Bau- zugSpreiseS, die leider nicht zu umgeben ist, die notwendige — Die Reisezeit wird von auswärtigen Einbrechern zur Ausübung ihres unsauberen Gewerbes mit Vorliebe benutzt. Meist „arbeiten" diese gefährlichen Spitzbuben zu zweien. Wohnungen, in denen die Fensterläden längere Zeit ver schlossen oder durch ihre äußere Beschaffenheit verraten, daß die Bewohner abwesend find, werden mit Dietrichen oder Nachschlüsseln geöffnet; ungestört können die Diebe ihre Beute erwählen und verpacken, um damit nach Einbruch der Dunkelheit zu verschwinden. Die Diebstähle werden meist erst gemerkt, wenn die Wohnungsinhaber zurückkehren. E» ist daher angebracht, daß die Wohnungsinhaber vor Beginn der Reise eine Person beauftragen, die Wohnung von Zeit zu Zeit nochzusehen. Ebenso treffe man Vorsorge, daß Zeitungen und Briefschaften nicht tagelang im Briefkasten stecken oder vor der Tür liegen bleiben, sondern daß diese mehrmals täglich weggeholt werden. Je weniger sich eine zeitweise unbewachte Wohnung rach außen hin von einer bewohnten unterscheidet, um so weniger fällt sie dem Ein brüche auskundschastenden Verbrechergesindel auf. Dresden. Am Dienstag nachmittag stürzte in einem Garten an der Polenzstraße ein stellungsloser Handlungsge hilfe beim Kirschenpflücken vom Baume und vermochte sich nicht wieder zu erheben. Dohna. Hier wurde ein in den 40er Jahren stehender Arbeiter festgenommen, der dringend verdächtig ist, au« der Papierfabrik Köttewitz Kabelleitungen im Werte von über 12000 Mark gestohlen zu haben. Grimma. Die hiesigen Tabakarbeiter sind in den Streik getreten. Sie find mit den 25 Prozent Teuerungs zuschlag, dis bei den Tarifverhandlungen in Eisenach zuge- standen worden find, nicht zufrieden und fordern 60 Prozent. Der Ausstand der Tabakarbeiter ist kein lokaler; er erstreckt sich über da« ganze Land. In Naunhof, Hartha, Waldheim, Döbeln, Frankenberg usw. wird ebenfalls gestreikt. In Frankenberg stehen allein gegen 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen im Streik. Leipzig. Ein betrunkener französischer Of^ier hatte am Freitag abend nach 7 Uhr auf der Oberwaldstraße mit der Hand in eine Schaufensterscheibe geschlagen und sich da bei Verletzt. Beim Anblick der blutigen Hand machten die Franzosen von der Schußwaffe Gebrauch und feuerten in die Menschenmenge hinein. Es wurden zwei Unbeteiligte darunter ein Oesterreicher, schwer verletzt. In der Nacht kam es vor der Jnfanteriekaserne zu einer lebhaften Schießerei bei der Handgranaten geworfen wurden und auch Maschinen gewehre in Tätigkeit traten. Da» Feuergefecht dauerte über eine halbe Stunde. Wolkenstein. Eine aufregende Jagd mehrerer Radfahrer auf einen Dieb, der einen mit zwei Pferden be spannten Kutschwagen gestohlen hatte, verursachte hier große» Aufsehen. Der Dieb konnte mit seiner Beute endlich außer halb der Stadt, da er vom Wege abgekommen und in Sumpf geraten war festgsnommen werden. Taltitz. Durch Zigaretten rauchende Schuljungen wurde am Sonntag nachmittag ein hinter dem Rittergut lagernder großer Brennholz- und Reisigvorrat in Brand ge- setzt. Ebenso wurde ein Lattenzaun aus eine weite Strecke hin vernichtet und beträchtlicher Materialschaden verursacht. Zwickau. Dienstag nachmittag veranstalteten die hiesigen sozialistischen Parteien auf dem Hindenburgplatz Demonstrationsversammlungen, an denen Tausende von Ar beitern, die mittags die Arbeit ausgesetzt hatten, teilnahmen. Dann folgte ein Demonstrationszug durch die Stadt nach dem Hauptmarkte, woselbst sozialistische Führer Reden vom Rathausbalkon aus hielten. Hierauf setzte sich der Zug in Bewegung nach mehreren Gasthäusern, in denen studentische Verbindungen und Militärvereine ihre Vereinszimmer haben stürmten diese Lokale, zerstörten Bilder, Büsten usw., ver nichteten da» Vereinsinventar und wüteten wie Vandalen. Als Schutzmannschaften erschienen, waren die Demonstrations- züge abgerückt. r»Us Unä vie Mitesser, Kinnen,. ö'.üiLken, ttoutröte, fickel, Kusteln u. s. v. . ru vertreiben, bestellt in tü§iicken ^/ascbunLen mit äer eebten von Lerxmsnn s so., »säebeul. ÜborsU erkSItUcb.