Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Fbochprech-Attschluß Amt Hermsdsrf b. Dr. Rr. Kl. Kummer Psstscheek-Kvnto Leipzig Rr. 281«. SchrMeff««-, Dmck u. Bsckq «Wt», Mittwoch, den 14» Dezember jH2! 20. Jahrgang. Amtlicher Lei! Lsebolzzeichen. Der Gemeinde nn» 350 L'iehol^ichm zm Versüguna gestellt worden, von denen 70 Stück unentielNtck und 280 S'ück gegen Zahlung girier G du Hs von 11 Mark ib'N- geben find. Anträge von bedürftigen Prsonen auf Zuteilung eines tzolzzeichen« find Si» , 17. d. M. i« Rathaus — Meldeamt — anzubrtngen. Sonal- und Kleinrentner, Erwerbslose, bedürftige Kriegsbeschädigte m d Hinterbliebene, erhalten den Vorzug. Httenbsrf-HtriK«, den 7. Dezember 1921. Der Gemeindevorstand. vertliche» «nd LächMche». Dttend-cs.GtnNn, dm ,5- Vqember 1421. — Gemeinderatrsitzung am 12 Dezember im Rathaus zu Ottendorf-Okrilla. Der Vorsitzende, Herr Gemeinde- vorstand Richter, eröffnete die Sitzung mit der Mitteilung, daß anläßlich der Sparkaffenschlußprüsung auch die G- meinde-, Siro-, Erwerbslosen-, Gaswerks- und sonstigen Kaffen einer Prüfung unterzogen worden s ien, die alle in Richtigkeit befunden worden find. Des weiteren gibt die AmtShauptmannfchaft bekannt, daß der Bezirkveiband, al« Besitzer das am Wege nach Hermsdorf und Grünberg ge- leqenen Walde«, beabsichtigt, einen Teil Wald abzuholzen, und auf die günstig« Gelegenheit Holz zu erstehen hinweift. Der Semeindetag weist auf eine Verfügung der Finanzämter hin, nachder die Gemeinden kostenlos die Steuerbücher aus- fertigen sollen, für diese Leistung soll, da die Gemeinden dadurch viel Arbeit haben der Betrag von 1 Mk. für da» Buch den Finanzämtern in Rechnung gestellt werden. Gegen die von der Regierung geplante Berechnung von 5^ «/, für gewährte Vorschüsse an bedürftige Gemeinden soll Ein spruch erhoben worden Erne Resolution der Freien Turner- schaff wegen Schaffung eine« Sportplätze« und Tornhalle wird zur Kenn'ni« genommen D'e Koblenbelieierung d->« Saswe ker läßt auch zu wünschen r b ig, doch i'' es elun cn für die Zett von 3 bs 4 Woch- N sich noch ein «»decken, vor- au«g>fetzt daß die zugesagten Lieierungen e^solM, wciigei erfreulich ist; daß für den GiSp ei« eine weitere Erhöhung von etwa 50 Po-eat zu erwarten ist Herr L hwann stellte den Antrag gegen dir E n eihung der Bauarbeiter in die Gruppe der Saisonarbeiter durch die Kretshauptmannfchaft Dresden — al« emzige in Sechsen — Protest einzulegen. Die angesetzten Zuschläge für die Grund-, Gewerbe« und V r nügu rgSfteuer fanden Zustnnmun'. Die Erhöhung der P cht rv'en st Gemens nm^ -ck um c 100 P ozent sand S«n Hängung. Der nachgesucktr Bert ui von Gemnndegrundftücken sand abschlägigen B-icheid B - Infi« der Entschädigung für den Lagerplatz an der Mühle de« Herrn Kühn — der nach einer Vereinbarung vom Jahre 1846 an den damaligen Besitze rl« K öy >pl>tz für den Prei« von 1 Taler 5 G sicher verpachtet 0 de ist — fall den heutigen Geldwert entsprechend geregelt werden Al« Nachfolger de» verstorbenen O tsrichter« — H nn Buck — wird Herr Gemeindeältester Au ust Pi tzsch gewählt. Den gesteigerten Verma ltung-koüen nochkommend, macht sich eine Erhöhung der tzypolhekenzinsen notwendig, dre von 4'/. bez. 4 , auf 4'/. Prozent erhöht werden Die u«- geliehenen Hypotheken betragen im O tr 615000 :u«wäri« 629 000 Mark, die Mehreinnahme durch die Erhöhung bc- trägt 4650 Mark Aus Anfrage de« Wohnungsverbandes betreff« de« Unterausschusses wird beschlossen dahingehend Mitteilung zu machen, daß ein weitere« Bestehen de« Ulcr- ausschuffe» für den hiesigen Ort keinen Zweck habe. M t einer Einbezirkung forpstskaltschen Ar als — da« von d r Fa. August Walther u. Söhne A.-G. gekauft worden ist — erklärt man sich einverstanden. Hierauf geheime Sitzung. — Ans den heute Abend 8 Uhr im Gasthof zum „schwarzen Roß" vom Beamtenverein veranstalteten Licht- bildervortrag über Weihnachten in Kunst und Sitte sei be- sonder« aufmerksam gemacht. Gäste, ringeführt durch Mit glieder, find herzlich willkommen. Der Saal ist dankens werter Weis« gut geheizt. Eintritt frei. — Da« Stimmrecht der Vorfitzenden für die Ge meindevertretungen. Wie in den Städten Dresden, Leipzig und Zwickau die Stadtverordnetenwahlen, fo haben vielfach «H m jMschm-kwemderl, dir tv den lebten Woche« kMgpfundtnen Neuwahlen zu den Gemeindevertretungen Si mmen-leichhsit zwischen den Bürgerlichen und den Sozialistisch n Vertretern ergeben. Nach der sächsischen R" v'diert n Siädteordnung entscheidet, wenn bei Abstimmung sich S immgleichheit ergibt, die Stimme de« Vorfitzenden, während in der G schäftSordnung des sächsischen Landtage» ai- Bestimmung enthalten ist, daß Stimmengleichheit Ab- l'hnung bedeutet Es wird deshalb in den Kreisen der Stadtvertreter erwogen, auf eine Aenderung der einschlägigen Bestimmung der Revidierten Städieordnung dahin zu wirken daß in dieser über die Stimmabgabe des Vo> fitzenden bei Stimmengleichheit dieselbe Bewertung Platz gibt, wie die in der Geschäftsordnung des sächsischen Landtages vorge- sehn ist — Da« Ende der Zuckerknappheit kündigt das Reichs- wirtschafteministerium an. Er führt au«, der laufende Be darf an HruShaltzucker werde in vollem Umfange befriedigt werden können und e« bestehe die Gewißheit, daß im Laufe der nächsten Zeit ausreichende Mengen Zucker zu normalen Preisen auf den Markt gebracht werden. Den Fabriken ist für die Monate Oktober bi« Dezember ein Drittel der vor aussichtlichen Erzeugung des ganzen Jahres zum Verkauf und zur Lieferung bis Ende Dezember freigegeben. Dresden. Von der hiesigen Kriminalpolizei wurden der Elektromonteur Wilhelm Scharkowski, am 27. Jan 1900 in Reinickendorf bei Berlin geboren und der Möbelflechter Ben- dikl Wehner, am 16. Fear, in Walofenster in Unter- franken geboren zu dem in Berlin begangenen Raubmorde an dem Pfifft rkuchenhändler Al xander frstgenommen- Der Erwoidete besuchte als Pfefferkuchen- u d Schokoladen- Händler Bankhäuser Kiffer« usw. und galt als vermögender Mann. Zu seinem Handel holte er sich aus Kaschemmen Botengänger, die er gewöhnlich einige Tage beschäftigte. Auf diese Weise ist auch der hier festgenommene Webner mit A^x «der bekannt geworden und hat dabei dessen Ver hältnisse kennen gelernt. Er hat dann den gleichfalls fest genommenen Scharkowski und noch eine dritte Person in Alexander« Verhältnisse eingeweiht worauf sie zu dem Ent- 'chluß kamen, den Alexander zu berauben. Der Plan wurde "tte ve einbrrt, am Donnerstag den 6. Dezember ausgeführt. S b. > b>n sich in die Wohnung de« Alexander, überfielen ihn, knebelten ihn. und topften ihm ein Taschentuch in den Mund wo urch der Erstickungstod eingetreten ist. Dem Er mordeten wurden 9000 Mu k geraubt. Von dem geraubten Gelbe kleideten sich die Mörder vollständig neu ein, es konnte deshalb nur noch ein geringer Betrag gerettkt werden. Die Festgenommenen haben nach längeren L-ugnen die Tat eingestanden. F'eital. Trotz großer Anstrengungen ist es noch nichr. gelungen, die Verüber des Raubüberfalles auf die Beamtin der Siementsch n Glassabnk sestzunehm n. Das brenae Polizeiamt beklagt, daß die V rsolgung insbesondere dadurch erschwert worden ist, daß da« Polizeiamt erst sehr spät und auf dem Umwege über Dresden Mitteilung von dem U b rinll erhielt. Di B rbrecher hatten dann einen m groben Vorsprung, um sie auf freiem Gelände einholen ru können Nachdem sie unweit d « Kinderheims im W uingrund in den W rld gelangt waren, ließen sich die Spuren nur schwer f Miellen und verloren sich aus dem Watdboten fast ganz. D ff n ungeachtet ist da« Döblener Polizeiamt eifrig bestrebt die Täter, ausfindig zu machen. Nach B krnntwerden d>S hiesigen Roubüberfalle« war der Firma von der ihm nabestehenden Leitung eine« großen Unternehmen« in Forst i. L- die drahtliche Mitteilung daß aus den K ssenboten der Fabrik, der 140000 Mark Lohn geld r von der Bank erhoben hatte, von Mem Radfahrer, der gleichst ll; mit Pf ffer arbeitete, Tags zuvor, also am Donnerstag, ein gleicher Ueberfoll versucht worden. Der zu fällig hinzukommende Fabrikbesitzer machte von seiner Schuß- waffe Gebrauch, doch konnte der Räuber unerkannt entfliehen Kötzschenbroda. Zum Zwecke der Gründung einer St rdt „Elblößnitz" haben bereit« die ersten Gemeinde- V rtrelungen obgestimmt. In Oberlößnitz, da» gar kein Interesse an der Zusammenlegung der Löbnitzortschaften hat, stimmte der Gemeinderat mit 11 gegen 3 Stimmen gegen die geplante Stadtbildung. Radebeul dagegen ist der treibende Keil in der aufgeworfenen Frage und stimmten deshalb im Gemeinderat 18 Stimmen für und 3 Stimmen bet einer Stimmenthaltung, gegen die Ortsvereinigung. Da die Einwohner aller Ortschaften sich aber nur einer Urab- Krmvmng fügen «erden, sind die bisherige« Abstimmungen zwecklos. Allgemein ist man überhaupt ganz gegen die Gründung einer Stadt, weil mau neben unabsehbarer Teuerung in der Verwaltung und kostspieligen Verpflichtungen iner Stadtgemeinde für deren Bewohner nur Erschwernisse erblickt. Döbeln. Sonnabend früh brannte ein Gebäude flügel der Maschinenfabrik von Franz Richter am Bahnhof Döbeln-Ost völlig au». In diesem neueren Teile der Fabrik befanden sich die Klempneret und der Drtllmaschinenvau. Da die Fabrik hoch liegt, war der Druck der Wasserlettung abgeschwächt. Helfend mußte die Motorspritze oer hiesigen Feuerspritzensabrik eingretfen. Döbeln. Dienstagvormittag drang ein Dieb in die im 1. Stock des Hauses Obermarkt 11 gelegene Wohnung de» Schuhwarenhändlers Paul W ttig ein und stahl au« oem Kleiderschrank eine Geldkassette mit 10000 Mark Inhalt. Oschatz. Feuer brach in der Scheune de» Viehhändler« Werner in Calbitz aus. Außer der Scheune würbe auch da» Setteng bände und ein Teil de« Wohnhauses oerntchlet. Der Vater des Besitzer» hat au» der Scheune verschiedene Gegenstände retten wollen und ist dabet um» Leben ge kommen, während der Besitzer die Pferde aus dem Seitenge bäude holte. Zwickau. Wegen der von den Gewerkschaften mittel« sogenannter Kontrollzettel ausgeübten Kontrolle der Gewerk schaftsmitglieder bet den hiesigen Stadtverordnetenwahlen haben die Mitglieder der Deutschnationalen Bolkspartet die Gültigkeit der Wahlen durch Wahlploteft angefochten. Zwickau. Die Stadtverordneten beschlossen eine Er gänzung bezw. Verschärfung der Geschäftsordnung, um die Wiederkehr eines solchens Vorfalles, wie er sich vor einiger Zett im Stadtverordnetenkollegmm ereignet hatte, zu ver hindern. Damals war ein sozialdemokratischer Stadt verordneter gegen einen bürgerlichen Kollegen, der ihm ern« beleidigende Aeußerung zugerufen halte, tätlich oorgegaugen. Die sozialdemokratische Fraktion erhob zwar gegen die Aenderung der Geschäftsordnung lebhaften Widerspruch, ver ließ auch vor der Abstimmung den Saal, konnte aber die Annahme der Vorlage dadurch nicht verhindern. Unerhörte Verteuerung von Poft und E.seudah«. Die Steigerungen der Bahn- und Posttarife überstürzen ich geradezu. Vor zwei Tagen hat der Reichsrat erst die Gebührenerhöhung zum 1. Januar 1922 bedingungsweise genehmigt. Aber noch bevor diese eben beschlossenen Tarif erhöhungen der Oeffentlichkett bekannt gegeben worden waren, >at die Reichspostverwaltung den Regierungen der einzelnen Länder schon eine neue Vorlage mit neuen, wieder wesentlich erhöhten Tarifsätzen übermittelt, die anstelle der vor wenigen Tagen beschlossenen, vom 1. Januar ab Geltung haben sollen. Nach den letzten Beschlüssen sollte die Postkarte im Ortsverkehr 60 Psenntge im Fernverkehr 1 Mark kosten. Nach den jüngsten Borschlägen wird sie 75 Psenntge bez«. 1,25 Mark kosten Die Gebühr für den Brief sollte l« Ortsverkehr ab 1. Januar 1 Mk., im Fernverkehr 1,50 Mk. betragen. Sie soll neuerdings auf 1,25 Mark bezw. 2 Mk. für eul Gewicht bi» 20 Gramm erhöht werben. Die Wort gebühr bet Telegrammen sollte 75 Pfennige, die MiNdestge- bühr 10 Mark hoch sein. Der neuste Vorschlag lautet auf 1 Mark pro Wort und 10 Mark Mindestgebühr, Dte Fern sprechgebühren sollten gegenüber dem Gebührentarif vom 1. Oktober um 80 v. H. erhöht werden. Der neue Vor schlag lautet aus 100 v. H. In ähnlicher Höhe sollen auch die übrigen Postgebühren erhöht werden. Da» heißt also daß die Sätze auf da» zwanzigfache des Frtedensbetrage« gebracht werden sollen. Da» wird Geltung haben nicht nur für dte Post, sondern auch sür dte Eisenbähn. Was für eine ungeheure Belastung di.se neuen Gebührensteigerungen nicht nur für den einzelnen sondern für unser ganzes Wirtschaftsleben bedeuten, bedarf keiner besonderen Ausführung. Es muß auf das dringendste davor gewarnt werden, den Bogen zu Überspannen. Ist Ute beste Seife