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Ottendorfer Zeitung 2 nng eiv' unö Verlag von Hermann Uühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann vühle, Lrotz-Okrilla. Nummer f09 Sonntag, den September f6. Jahrgang illa kpstB td!ml v« ra> nng. der dem der das »« 1». Sei' WO rem rllbaä il» am beste» 8«n. Lei» olicke iste xrati^ 1. «Sportwagen bteilung ch zwei, Sachverständige eine Schätzung Kartoffeln vorgenommen werden, zu Betreten der Felder und Nachsehen Früchte steht den betreffenden Herrn Recht zu. verteilen haben. Entweder werden die Söhlen den Verbrauchern direkt zugeteilt, die sie dann einem Schuhmacher zur Verarbeitung über- geben können, oder bedürftige Verbraucher erhalten Anweisung für den Bezug eines Paars Ersatzsohlen, wobei die Zuteilung der Sohlen an das Schuhmachergewerbe erfolgt. Die Bezugspreise der Sohlen werden etwa um ein Drittel unter dem sonst geltenden Kleinverkaufspreise liegen. Im Durchschnitt der verschiedenen Größen und der einzelnen Arten von Ersatzsohlen, die zur Verteilung gelangen, stellt sich der normale KleinverkaufS- preis für ein Paar auf 1 Mark 80 Pf. bis 2 Mark. Die minderbemittelten Kreise werden die Sohlen daher zu einem Preise von 1 Mk. 30 Pfg bis 1 Mark 35 Pfg. erhalten. Die Sohlen sind von guter Beschaffenheit und leicht zu verarbeiten; in Bezug ans Haltbar keit stehen sie den Ledersohlen, die bei der gegenwärtigen Lederknappheit zu Neu anfertigungen Verwendung finden, mindestens gleich. Die Herstellung von Ersatzsohlen ist inzwischen weiterhin wesentlich gefördert worden; es ist daher bestimmt darauf zu rechnen, daß im kommenden Winter jedermann seinen Bedarf an Sohlen, die gegen Nässe und Kälte schützen, ohne Schwierigkeiten decken kann. Bautzen. Ein Mord hat sich wahrschein lich in der Nähe des Bahnhofes Seitschen ereignet. Dort fand man kürzlich in einem Wäldchen die Leiche der Hausbesitzerin Frau verw. Biesold an einem Baume hängend auf. Nach den Merkmalen in der Nähe der Leiche muß angenommen werden, daß hier ein heftiger Kampf stattgefunden hat. Auch zeigte d'e Leiche Krotzwunden am Kopfe. Die Staatsanwaltschaft hat eine sofortige Unter suchung eingeleitet. Ein Polizeihund ver folgte eine Spur vom Tatorte bis zum Bahn hof Dahlen. Ein großes Schadenfeuer hat in der Nacht zum 12. September das große Fabrikgebäude und die dazu gehörigen Seiten gebäude des Dahlener Dampfsägewerks voll ständig eingeäschert. Der ungeheure Brand vernichtete auch das große Holzlager. Bärenstein Bez. Chemnitz. Die hiesige Gemeinde . Gasanstalt hat weitere Abgabe von Gas seit vorgestern wegen Kohlenmangels vollständig einstellen müssen. Zwar sind Kohlensendungen angemeldet, es ist aber un gewiß, wann diese durch die Transportver zögerungen eintreffen. Döbeln. Regelmäßiges Probemelken in den einelnen Gemeinden des Bezirks wird der BezirkSverband vornehmen lassen zur Fest stellung der Milcherträge, vor allem auch, um sich über den Stand der Milchversorgung ständig auf dem Laufenden zu erhalten. Leisnig. Eine Riesenkartoffel, die nicht weniger als 2 Pfund und 10 Gramm wiegt, wurde auf einem hiesigen Felde geerntet. Markneukirchen. Der Gaspreis wird zunächst auf 23 Pfg.. und ab 1. Dezember aus 25 Pfg. pro Kubikmeter, und der Preis des elektrischen Lichtes um 20 Prozent und der elektrischen Kraft auf 25 Pfg. erhöht. Beierfeld. Der trockene Sommer hat einen erheblichen Rückgang der die Wasser- leitung speisenden Quellen zur Folge gehabt. Da überdies in den Munitonsbetrieben jetzt größere Massermengen benötigt werden, hat es sich nötig gemacht, die Hauptleitung für den mittleren und unteren Ortsteil von nachm. 5 bis früh 5 Uhr abzustellen. Die Ver wendung von Wasser zum Spülen der Aborte ist verboten. r u. 8oow Okr, sovil die ihrerseits wieder durch die seltsame Parteinahme für Kornilow verdächtig sind. Offenbar hat die bi irische Regierung auch in dem Streite Kornilow-Kerenski ihr altes Doppelspiel gespielt. Sicher ist nur, daß der famose, vielgewandte Buchanan wieder als Vermittler aufgelaucht ist und nicht von der Hand zu weisen ist die Annahme, daß Kornilow von der Entente gestützt, wenn nicht gar unterstützt wurde. Es ist also immerhin denkbar, daß die Ententepresse nun, wo die Entscheidung offenbar auf des Messers Schneide ruht, in Verlegenheit gerät, welchem ihrer beiden Schützlinge sie den Fußtritt geben toll, Kornilow oder Kerenski. — Die ..Köln. Ztg." meldet aus Stock holm: Der Mitarbeiter des hiesigen Blattes „Sozialdemokraten" in Haparanda meldet nach finnischen Zeitungen: Kerenski erklärte in einer Sitzung des Ministerrates unter tiefster Bewegung, jeder Gedanke an eine friedliche Beilegung der neuen Krise sei aus geschlossen. Die Frage, wer die Macht be halten solle, müßte durch Waffen entschieden werden. Unmittelbar danach begann Kornilows Armee sich mit sechs mohamedan- ischen Regimentern an der Spitze gegen Petersburg in Bewegung zu setzen. Bereits in der Nacht zum Dienstag fanden die ersten Gefechte statt. Kornilow verfügte über ichwere Artillerie. Der Kanonendonner der Schlacht von Luga war bis dicht vor Peters burg hörbar. Im Gegensatz zur Meldung vom Ueberlaufen Kornilowscher Truppen wiro gemeldet, daß sich zahlreiche Truppen Kerenskis Kornilow auf seinem Vormarsche angeschlossen hätten. Die von Kerenski oft betonte Treue der baltischen Flotte ist mindestens zweifelhaft Nach anderen Meldungen ist Kerenski bei Luga völlig geschlagen, Kornilow in energischer Verfolgung der Regierungstruppen begriffen. Kerenski soll eine Reihe von Brücken in der Richtung auf Petersburg haben sprengen lassen, um die Verfolgung Kornilows anf- zuhalten. — Das schwere feindliche Artilleriefeuer gegen unsere Stellungen am Monte San Gabriele und önlich von Görz dauert an- Bei Säuberung unserer Gräben am Nord westhange des Monte San Gabriele wurden rn erbitterten Kämpfen 23 Offiziere, 532 Mann als Gefangene eingebracht und 15 Maschinengewehre erbeutet. Gegen Podlecce vorgehende starke feindliche Patrouillen wurden abgewiesen. In Tirol und Kärnten bc- vinderten heftige Gewitterregen und Schnee stürme die Gefechtsrätigkeit. Oertliche» und Sächsisches. Mttendorf Vkrilla, iS September?;-,? — In den nächsten Tagen wird in den hiesigen Gemeinden, durch das Mitglied der KnegrwirrschaflSstelle Gutsbes.Beck und noch k. I- t. Uff wöchentlich erscheinender öonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnd wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Sarten" unö „Deutsche Moöe unö Hausarbeit". — Im Interesse der Sicherheit und Ordnung des Eisenbahnbetriebes macht sich die Beseitigung von Wegübergängen und die Erweiterung verschiedener Verkehrsanlagen an der Teilstrecke Weixdorf-Königsbrück der Staatsbahnlinie Klotzsche-Schwepnitz not wendig. Der UebersichtSplan, sowie das Ver zeichnis der zu enteignenden Grundstücke und Rechte sind von der Königlichen General direktion der Sächsischen Staatseisenbahn bei der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-N. mit Anträgen auf Einleitung des Ent- eignung-verfahren eingereicht worden. Diese Unterlagen liegen vom 1b. September dieses Jahres ab 3 Wochen lang sowohl bei der unterzeichneten Amrshauptmannschast Dresden- Neustadt, Große Meißner Straße 14, l (von vorm. 8 Uhr bis nachm. 3 Uhr) als auch im Geschäftszimmer der Bahnverwalterci Königsbrück aus dem dortigen Bahnhofe zu Jedermanns Einsicht aus. Bei der letzt genannten Behörde werden jedem Beteiligten auf Verlangen Erläuterungen und Auskunft über die Gestaltung der Anlage gegeben. Widersprüche gegen die bevorstehende Ent eignung oder gegen den Plan sind bei sonst eintretendem Verluste entweder vor odrr spätestens für die Flur Lausa mit Frieders- dorf: Momag, den 22. Oktober 1917, nachm. 1 Uhr im Gasthof zu Lausa, für die Flur Hermsdorf: Dienstag, den 23. Oktober 1917, nachmittags 1 Uhr im Gasthofe zn Herms darf, für die Flur Ottendorf: Mittwoch, den 24. Oktober 1917, nachmittags 1 Uhr im Hanta'schen Gasthofe in Ottendorf anzu- bringen. — „Ersatz" für, fleischlose Wochen in Sachsen. Wie uns mitgeteilt wird, hat die sächsische Regierung jetzt endgültig ihren Plan fallen gelassen Sie trifft aber dafür andere wichtige Maßnahmen, die auf eine Herab minderung des Fleischverbrauchs gerichtet sind. Von der nächsten Woche an wird die sächsische Landbevölkerung nicht mehr wie bisher 250 Gramm Frischfleisch wöchentlich erhalten, sondern nur noch 150 Gramm, also 100 Gramm weniger als seither. Man geht dabei von der Annahme aus, daß die Be wohnerschaft des platten Landes mit Lebens mitteln im allgemeinen besser versorgt und deshalb die Fleischverkürzung am besten ver tragen könne. Von der Neuordnung des Fleichverbrauchs wird etwa ein Viertel der sächsischen Bevölkerung betroffen. Nach an gestellten Berechnungen will man auf diese Weise wöchentlich 90000 Kilogramm Fleisch ersparen. Der Gesamtverbrauch Sachsens, der bis jetzt wöchentlich rund 18000 Zentner Fleisch betrug, wird in Zukunft auf 810000 Kilogramm herabgedrückt, also um ein Zehntel vermindert. Wie schon gesagt, soll die Kürzung nur auf dem Lande vorgenommen werden. Die Großstädte Sachsens erhalten «sie bisher gewährte Fleischmenge von 250 Gramm weiter. Es ist fernerhin auch bei den Landstädten, die eine starke Jndustrie- arbeiterschaft auszuweisen haben, von einer Verkürzung abgesehen worden. — E>satzsohlen für die minderbemittelte Bevölkerung. Die Eisatzsohlen-Gesellschaft ist vom Reichsamt des Innern angewiesen, zur Verteilung an die minderbemittelte Be völkerung zunächst 1000000 Paar Ersatz sohlen verschiedener Art zur Verfügung zu stellen. Von dieser Menge wtrd in diesen Tagen mit der Verteilung von zunächst 500000 Paaren begonnen merden. Es handelt sich um Ersatzsohlen aus imprägniertem Filz, um belederte Holzsohlen und um Leder sohlen, die aus kleinen Stücken zusammen gesetzt sind. Die Sohlen werden an die Gemeinden überwiesen, die sie nach eigenem Ermessen an die minderbemittelten Kreise zu rächste IW der «pütek Kauf Mi , Drucken, n Preisen- «r A.-L Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Kohlengrundkarten sind von Montag, den 17. September im Gemeindeamt (Meldeamt) in Empfang zu nehmen. Die Aushändigung der Marken erfolgt nur gegen Vorzeigung der neuen Marken- pugsauswelSkarten. Ottendorf-Moritzdorf, am 13. September 1917. Der Gemeindevorstand. Mplt etrirbt. ?0LS, Frisur. Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,W Mk. frei ins fiaus. lln öer Seschästsstelle abgeholt 1 MK. Einzelne Nummer tv Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unä Sonnabenä Nachmittag. Neuestes vom Tage. — Die Kampfpause iu der General- vffensive der Entente hält an. Trotzdem bis her an keiner Front abschließende Erfolge errungen wurden, trotz der Kürze der Zeit, die vor Wmters Anfang in diesem Jahre für Operationen größeren Stiles noch zur Ver- Kgung stxht, trbtz des augenblicklich herrschenden günstigen Wetters stocken unter der Einwirkung der bisher erlittenen großen Verluste die feindlichen Angriffe feit einigen Tagen. In Flandern lag lebhaftes Feuer "Pf den deutschen Stellungen im Apernbogen. Englische Patrouillen gingen nur in Gegend Langemarck vor. Sie wurden glatt ab- Snviejen. Fliegerangriffe auf Brügge ver pachten nur geringen Sachschaden. Deutsche Geschwader griffen die Festung Dünkirchen "nd zahlreiche englische und französische Lager R. — Im ArtoiS lebte die Artillertätigkett "Nr an einzelnen Stellen zeitweise auf. Hier He nördlich St. Quentin wurden mehrere 'Wische Patrouillen zurückgeschlagen. — An der französischen Front war in hegend Auberive in der Champagne die Msche Patrouillentätigkeit lebhaft. Mehrfach Garden Gefangene eingebracht. Vor Verdun Kar die Art illeritt ätigkeit auf beiden Ufern Mg. Nur in Gegend Fosses-Chaume-Wald Merte sie sich gegen Abend zu gößerer Heftigkeit. Vorstöße, die die Franzosen hier Ersuchten, wurden blutig abgewiesen. Dre Mgertätigkeit war rege; die deutschen Gc- 4wader setzten ihre Tätigkeit gegen Wald iger und besetzte Ortschaften mit gutem Er- fige fort. Zwischen Maas und Mosel brachte deutscher Stoßtrupp nördlich Ronoaux befangene au» den sranzösischen Gräben 'in. — Im Osten fühlten die Russen an der M-Front nach Ordnnug ihrer Verbände mit ^fieren Kräften fort. -- Rußland ist wieder das Land der Ueber ifchungen geworden. Geschehnisse und Be- ^enheiten, die gestern noch den Stempel der Mer oder der Bedeutung trugen, erweisen 'ch 23 Stunden später als hinfällig oder p belanglos. Eine Wust unkontrolliert ei Früchte, die aus den Nachrichtenfabriken '«eutraliens als verbürgte Meldungen ver leitet werden, erschweren das Urteil ins Un- Mefflne. Die Berichterstatter der Entente Mn die Dinge durch die Brille ihre, Mischen Sonderzwecke und ganz unzuver- ^isig ist die „Petersburger Telegraphen- ttniur", das Werkzeng Kerenskis und de> Mvjsorifchen Regierung. Sie hat in de ^gelegenhert Kornilows von allem Anfang derartig unzuverlässig, ja man muß sagen, Mensch gearleitet, daß rbr gegenüber nach vor schärfstes Mißtrauen am Platze in, um fo mehr als ihre neuerdings aus- °Mbene Meldung über die völlige Nieder- .Mng des Kornilowschen Ausstandes in Mssem Widerspruch zu den aus England Frankreich stammenden Meldungen steht,