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fata Morgana. Unter der Überschrift „Amerikas Hilfe — Frankreichs Abhängigkeit" schreibt die dänische Zeitung .Sozialdemokraten': Wie die Welt erfahren hat, ist in der kurzen Zeit, seit der Amerika am Kriege teilnimmt, eine Reihe ver schiedener merkwürdiger amerikanischer Pläne entstanden, um den Alliierten Hilfe im Kriege zu schaffen. Es wird an die Proklamation Wilsons zu Beginn des Krieges erinnert, daß es nicht die Hauptsache für Amerika sei, militärisch zu kämpien, Amerika sollte vielmehr der große Lieferant von Geld, Lebensmitteln, Waffen, Schiffen usw. sein. Namentlich galt es Schiffe zu bauen. Der erste große Plan war, daß Amerika Holzschiffe bauen wollte. Holz- sckiffe sollten widerstandsfähiger sein und sich besser flott halten als Stahl schiffe; es sollten Schiffe eines Typs und einer Größe sein, von denen Millionen Tonnen in ganz kurzer Zeit fertiggestellt werden könnten. Der Erbauer des Panama-Kanals, Oberst Goethals, selbst sollte dielen Schiffbau leiten. — Aber vor einiger Zeit hat Goethals seinen Abschied erhalten, nachdem er den Schwindel verraten halte: Das Holz, von dem diese Schiffe gebaut werden sollten, steht noch ungestillt in den fernen Wäldern, und die er- forderlichen im Holzschiffbau ausgebildeten Arbeiter findet man nicht. Das nächste Mittel war eine Reihe ganz kleiner U-Bools-Zerstörer, die wahrscheinlich die großen Schiffe mitsühren und bei Gefahr zu Wasser lassen sollten. Sie sollten sehr schnell gebaut werden und die U-Boots-Gefahr bald beseitigen können. Nur kurze Zeit waren sie in Tätigkeit, — jetzt hört man kein Wort mehr davon. Dann kamen die Franzosen mit ihrer Forderung wirklicher militärischer Hilse. Das ermattete Frankreich wollte Soldaten haben, die einen Teil der Front übernehmen konnten. Joffre zog nach Amerika und brachte diesen Wunsch vor. Amerika entschuldigte sich, es hätte keine ausgebildeten Soldaten. „Macht nichts!" antwortete Joffre, „wir werden sie selbst ausbitden." „Wenn ihr wünscht," er widerte Amerika, „daß wir zum Transport die Schiffe benutzen sollen, die ihr sonst sür Lebens mittel braucht, so soll es uns recht sein." Aber das Ergebnis war doch nur eine Sendung Truppen von ungewisser Anzahl, wohl nur einige Regimenter, wie sie die Russen seinerzeit nach Marseille sandten,! denen weitere niemals gefolgt sind. Amerika verspricht wohl große militärische Hilfe, aber alle Welt ist sich darüber klar, daß eS lange dauern wird, wenn sie über haupt kommt. Daß Amerika eS gern vermeiden will, seine männliche Jugend herüberzuschicken, sieht man an dem Unbehagen, das nach der russischen Niederlage in seiner Presse zum Ausdruck kam, weil man annahm, daß jetzt zweifellos größere mili tärische Ansprüche gestellt würden. Um Zeit zu gewinnen, versucht Amerika den Glauben durch ständige neue phantastische Pläne aufrecht zu erhalten. Nach den Holzschiffen und Zwerg- U-Boolt-Zerstörern sind jetzt Flugzeuge auf die Tagesordnung gekommen. Die amerikanische Negierung will den Krieg durch ein Heer von Flugzeugen beenden; sie sollen die deutschen militärischen Anlagen vernichten und Berlin bombardieren. Die Kosten für 22000 Flug zeuge sind bewilligt, und eine Prämie sür den ersten Flieger ist bereits ausgesetzt, der über Berlin Bomben wirft. Für diejenigen, die an dem Erfolge der Flugzeuge zweifeln, gibt es noch eine neue, von Edison erfundene Kriegsmaschine, die ganz unfehlbar den Krieg beendigen wird — sie ist nur noch nicht fertig, aber sie wird in einer Fabrik gebaut, um die der Geheimhaltung wegen eine hohe Mauer gezogen ist, hinter der sich die Arbeiter zehn Monate einsperren lassen müssen. Zehn Monate scheint der Zeitraum zu sein, nach dem man die amerikanische Hilse frühestens erwarten kann. Aber diese zehn Monate sind eben wie ein Abgrund. Frankreichs Leiden sind furchtbar und Frank reichs Fesselung ist fast unzerreißbar. — Wenn erst englische und amerikanische Heere auf Frank ¬ reichs Boden stehen, dann ist es ganz mit Frankreichs Selbstbestjmmungsrecht vorbei. Kein Wunder, daß tiese Bewegungen im französischen Volke herrschen — nur ein schwaches Echo davon erreicht uns —, jedoch selbst das ist deutlich genug. Aber der rettende Strohhalm ist immer noch die letzte Hoffnung der Ertrinkenden. Verschiedene UrlegrmchüchteN. Hilfe für Italien — zu spät. Das holländische Blatt ,Nieuwe Courant' schreibt, eS sei nicht wahrscheinlich, daß die in London und Paris versprochene Hilfe in der Sendung von Truppen und Munition nach Italien "bestehen werde. Für eine solche Hilfe dürste es auch zu spät sein, da die beispiel- loseSchnelligkeit derTruppen der Mittelmächte den Italienern vermutlich keine Zeit lassen werde, neue Stellungen ein zunehmen, die den Angriffen widerstehen könnten. Die beste Hilfe, die Jialien erhalten könnte, würde ein endgültiger Sieg der Verbündeten an der belgisch-französischen Front sein. „Wenn sie dazu imstande sein sollten, woran indes schwer zu glauben ist, so würde die deutsche Be rechnung verfehlt sein. Wahrscheinlich werden die Verbündeten alle Kräfte anspannen, aber eS muß schnell geschehen, wenn sie ihren Vorteil dabei finden wollen. Unter dem Eindruck des jüngsten Sieges ist man geneigt, nichts mehr sür unmöglich sür die militärische Fähigkeit Deutschlands zu halten." * Die erste amtliche Meldung über den Rückzug. .Gazetta Ticinese' bringt die erste Stesani- meldung über den italienischen Rückzug. Es heißt darin: „Unglückliche Umstände haben deutschen Schlag begünstigt." — Das Blatt will wissen, die englischen und sranzösischen Batterien, die die Augustoffensive unterstützt hätten, seien vor ungefähr vierzehn Tagen zu- rücklransportiert worden (!). .Gazetta' spricht dann bemerkenswerterweise die Hoffnung aus, Italien möge nach siegreichem Kriege Republik werden. * französische Kriegsziele. Di« ,Depöche de Toulouse' berichtet über einen Vortrag, den Germain Bapst, Beauftragter deS KriegSministers, in Toulouse über Deutsch lands innere Lage hielt; es heißt darin am Schluffe: Um die Deutschen an der abermaligen Entfesselung eines Krieges künftig zu hindern, gibt es nur ein Mittel: Frankreich muß seine Grenzen von 1814 wiedererhalten, die das ganze Briey-Becken und fast das ganze Lo thringer Becken einschließen. Wegen Mangels an Stahl wird Deutschland dann nicht mehr seine wirtschanliche Vormachtstellung haben und sein Kriegsmaterial nicht wieder instand setzen können. Außerdem ist die Wiederherstellung alles Zerstörten in Nord- und Ostfrankreich zu fordern, sowie die Liefernng deutscher Kohlen; denn Frankreich fehlt es an Kohle, und dieser Mangel wird sich auch nach dem Kriege fühlbar machen. Politische Aunälckau. * Die Mitteilung verschiedener Blätter, daß der vom preußischen Minister des Innern Dr. Drews ausgearbeite Wahlgesetzent wurf an anderen Stellen zu radikal befunden und abgelehnt worden wäre, entbehrt, wie an zuständiger Stelle erklärt wird, jeder Begrün dung. Die Vorlage habe in vollkommen geord neten Bahnen die Beratungen des Staats- ministeriumS durchlaufen; sür ihre Einbringung im Landtag werde an dem ursprünglich in Aus sicht genommenen Termin sestgehalten werden. Wie verlautet, wird zugleich mit dem Wahl rechtsentwurf ein Gesetz betr. die Reform des Herrenhauses und ein Gesetz betr. die Er weiterung des Budgetsrechts des Herrenhauses eingebracht werden. (Bisher konnte das Herren haus das Budget nur im ganzen ablehnen oder annehmen.) Der fMMggrmger. 11 Roman von H. CourthS - Mahler.*) Klaus Ruthart saß in einem eleganten Rohr lehnsessel auf der Veranda. Er blies stumpf sinnig den Rauch einer Zigarette von sich, und gelangweilt sah er über den großen, schönen Garten hinweg nach der Straße. Dicht unter seinem Platz warf ein Spring brunnen seine Wasserstrahlen empor; sie fielen, monoton plätschernd, in das weile Marmor becken zurück. ES war eine einschläfernde Melodie. Jenseits det schöngeschmiedeten Eisen gitters rollten zuweilen leichte Wagen vorüber. Sonst herrschte vornehme Stille in diesem Teile deS Tiergartens. ES war um die Mittagszeit. Klans Ruthart gähnte hinter der schmalen, wohlgepfleglen Hand. Da wurde auf ein Klingelzeichen bas Tor geöffnet. Wie von unsichtbaren Händen diri giert, drehten sich die schweren Türflügel in den Nnzeln. Lin junger, breitschultriger Mann kam auf dem Kiesweg daher. Er grüßte lachend zu Klaus hinauf. Mit einigen Sätzen über die steinerne Treppe war er oben. „Tag, Klaus. Liegst wohl am Hellen Tage Wie ein Kater schlafend in der Sonne?" »Tag, Fritz. Zwar schlaf ich nicht, doch war ich nahe daran. Ich komme fast um vor Lange weile." Fritz setzte sich rittlings auf einen Stuhl und Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. sah über die Lehne dem Freunde lachend ins Gesicht. „Möchte auch mal wissen, wie es ist, sich zu langweilen." „Wünsche dir das lieber nicht, es ist schauder haft." „Du mußt da? allerdings sehr genau wissen. Mit einigen kurzen Unterbrechungen langweilst du dich eigentlich immer. Deiner neuesten Flamme hast du natürlich schon wieder den Ab schied gegeben." „Ach, las; mich zufrieden! Fades, albernes Geschöpf. Fritz, wenn du nur wüßtest, wie satt ich dies Leben habe!" „So arbeite, schaffe doch etwas, gibt deinem Leben einen Inhalt!" sagte Fritz Hartenstein fast erregt und sah "seinem Freunde ernst ins Gesicht. Der blickte finster vor sich bin. „Du hast gut reden. Schaffe, arbeite! Sag mir doch, was ich tun soll." „Dein Vater hat dir doch die große Fabrik hinterlassen, betätige dich dort." „In welcher Eigenschaft? Soll ich den Direktor, der die Fabrik vorzüglich leitet und alles zehnmal besser versteht als ich, seines Amtes entheben? Er ist sünfzehn Jahre auf seinem Posten und hofft, ihn bis an sein Lebensende auszufüllen. Oder soll ich Buchhalter oder Kassierer in meiner eigenen Fabrik worden und einem anderen armen Schlucker das Brot weg nehmen?* „Dann versuch' eS mit etwas anderem." „Leicht gesagt. Wenn ich wie du sür meinen Lebensunterhalt arbeiten müßte, mir wäre wahr- England. * Das Unterhaus wurde durch die Mit teilung Bonar Laws überrascht, daß die bevor stehende Ententekonferenz sich aus schließlich mit der Kriegführung und nicht mit den Kriegszielen beschäftigen wird. Dies steht im Widerspruch zu der letzte Woche durch Lloyd George abgegebenen Erklärung, daß die Konferenz sowohl militärisch, als auch politisch sein würde. ,Daily News' schreibt dazu: „Die Alliierten sollten unverweilt die Bedingungen feststellen, unter denen sie zum Frieden bereit wären, und die Grundsätze, die sie bei der Neuordnung der Welt angewendet zu sehen wünschen. Im jetzigen Stadium sich dieser Pflicht zu entziehen, wäre frevelhaft. *Der Freiheitskampf der Iren scheint jetzt mit allem Nachdruck geführt zu werden. Auf einer Sinnfeiner-Konserenz führte der Führer Darrell Figgis u. a. aus: Das Jrenvolk, das allein über die Regierungsform, unter der eS leben wolle, zu entscheiden hätte, würde nicht ruhen, bis die englische Negierung mit Sack uud Pack von der Insel vertrie ben sei, und zwar ohne Recht auf ein Penny- stück oder auf einen Tropfen Jrenblutes. Für dis demnächst in Dublin zusammentretende verfassung gebende Versammlung, die zunächst nur vier gewählte Mitglieder zähle, würden bei der ersten Gelegenheit weitere Abgeordnete gewählt werden; alsdann würde diese Versammlung die Stimme Irlands sein und werde dem britischen Unter hause daS Recht der Gesetzgebung für Irland absprechen und Irlands Anipruch, auf eigenem Boden für die eigenen Bedürfnisse Gesetze zu geben, verwirklichen. Italien. * Trotz der wütenden Hetze der Kriegs anhänger ist nun doch Orlando, der bis herige Minister des Innern und Freund deS Kriegsgegners Giolitti, mit der Kabinettsbildung betraut worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er ein Ministerium der nationalen Samm lung (angesichts der Ereignisse an der Front) schaffen. Schwede«. *Wie Stockholmer Blätter mitteilen, hat die englische Regierung eine neue Gewaltmaßregel gegen Schweden an geordnet. Sie hat nämlich schwedische chiffrierte Telegramme von der Beförderung auf englischen Kabeln ausgeschlossen. Da England fast sämt liche Wellkabel im Besitz hat, kann das Aus wärtige Amt in Stockholm mit seinen über seeischen Vertretern also stur noch offene Tele gramme wechseln. Die schwedische Regierung befindet sich fomit gleichsam in Gesangenschaft. Ruhland. * Bei den Verhandlungen im Vorparlament verlangte ein Redner der Linken, die Regierung solle allen Kriegführenden einen sofortigen Waffenstillstand Vorschlägen. Wenn die Kampffähigkeit der Armee wieder hergestellt werden solle, sei ein vollständiger Wechsel. der äußeren Politik unerläßlich. Volk und Heer müssen wissen, wofür sie eigentlich kämpfen. *Der Aufstand im Chanat Chiwa scheint immer größeren Umfang anzunehmen. Der Führer ist Chan Dshuneit, der bereits den großen Turkmenaufstand 1916 organisiert hatte. Ec ist zum Nationalheld der Turkmenen ge worden und versucht durch regelmäßige Rekru tierung, Bewaffnung und Ausbildung ein turk menisches Volksheer zu schaffen. Wie die,Ruß kaia Wolja' berichtet, sind unter den Ausstän- difchen auch türkische Offiziere gesehen worden. Der Aufstand richtet sich in erster Linie gegen die Russen, deren größere Ansiedelungen im Chanat Chiwa bereits alle niedergebrannt sein sollen. Die gesamte russische Bevölkerung flieht aus Chiwa. Die Ausstandsbewegung droht auch auf andere Völker in Turkestan überzu greifen. ^anäel unä Verkehr. Keine unnützen Reisen. Die Einsicht, daß unsere enorm in Anspruch genommenen Eisenbahnen im Kriege in erster Linie den Bedürfnissen der Heeresverwaltung und der Versorgung der Heimat mit Lebensmitteln und Rohstoffen zu dienen haben, scheinlich Wohler als jetzt, wo ich mit dem besten Willen nicht die Hälfte meines Einkommens verbrauchen kann. Zum sinnlosen Verschwender fehlt mir das Zeug, und auf halbwegs ver nünftige Weise ist eS unmöglich für mich, mein Einkommen zu verbrauchen. Wäre es da nicht direkt ein Unrecht, wollte ich durch Arbeit irgend einem andern seinen notwendigen Platz im Leben wegnehmen?" Hartenstein sah sinnend vor sich hin. Dann meinte er: „Aber du hast so viele hübsche Talentchen." Klaus wehrte ab: „Du sagst sehr richtig: Talentchen. Sie würden weder mir noch andern irgendwelche Befriedigung bringen! Du meinst es gut, mein lieber Fritz, aber — mir ist nicht zu helfen." „Oder werde Arzt und hilf Armen und Kranken unentgeltlich," riet der unermüdliche Fritz weiter. „Dann nehme ich einem andern Arzt seine Patienten weg, und — für die Armen tue ich jo einiges." „Ja, du schreibst auf jede Sammlung zu wohltätigen Zwecken eine hübsche runde Summe. Geh lieber selbst zu den Leuten, hilf ihnen nach Gebühr und freue dich deines Wohltuns. Klaus machte ein klägliches Gesicht. „Ich kann den Armeleutegeruch nicht vertragen. Las; gut sein, Fritz; erzähle mir lieber von dir. Was Haft du jetzt für eine Arbeit vor?" Hartensteins Gesicht strahlte. Er war Architekt und mit Leib und Seele bei seinem Beruf. Vorläufig bei einem der ersten Baumeister an gestellt, hoffte er, sich in den nächsten Jahren scheint ein großer Teil gedankenül^r oder egoistischer Mitmenschen nicht zu besitzen. Wer aber schon für die allgemeinen Interessen wenig Verständnis aus bringt, sollte sich doch wenigstens klarmachcn, daß er durch die Überlastung des BakmverkehrS indirekt auch seine Angehörigen an der Front schädigt, da die Folgen des Wagenmangels sich in unvermeidlichen Beschränkungen der Urlauberzüge äußern. Jeder, der nur ein wenig das Geiübl der Dankbarkeit gegen die treuen Verteidiger der Heimat dort draußen empfindet, wird wohl gern das kleine Opfer bringen, seine Reisepläne auf spätere, geeignetere Zeiten zu verschieben. Musterkoffer und Frachtbeschrankung. Der Verband reisender Kaufleute Deutschlands bat mit seiner Eingabe gegen die Beschränkung des Gewichtes deS Reisegepäcks der reisenden Kausleute auf 50 Kilo gramm Erfolg gehabt. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat die Eisenbahndireklionen ermächtigt, zu prüfen, ob von einer Beschränkung des von den Geschäftsreisenden benötigten Gepäcks abgesehen werden könnte, wenn eine Bescheinigung über die Not wendigkeit deS mitgeführten Gepäcks beigebracht wird und die Beförderung der großen Musterkoffer mit den Personenzügen erfolgt. 2um Jahrestag von Ooronei. 1. November 1914. Mit eherner Runenschrift ist sür alle Ewig» keilen in die Geschichte unserer Marine neben den vielen anderen besonders ein Name einge meißelt : Coronel, der Name des kleinen chileni schen Hafenortes, in dessen Nähe am Sonntag, den 1. November 1914 das deutsche Kreuzer geschwader des Vizeadmirals Graten Spee den ersten Seesieg über fast gleichwertige englische Kreuzer errang. Heller Jubel durchbrauste da mals die deutschen Gauen, und aus Millionen von Kehlen unserer Feldgrauen stieg in Ost und West ein Hurra himmelan, das der jungen Marine die Anerkennung der älteren, sieg gewohnten Schwester ausdrücken sollte. Ein wuchtiger, niederschmetternder Schlag war auf Englands Ansehen zur See niedergeiaust und ein junges, unverwelkliches Lorbeerreis hatten die tapferen Mannen des rheinischen Grasen um die schwarz-weiß-rote Flagge gewunden. DaS, was in den Abendstunden des 1. No vembersonntags vor der südchilenifchen Küste geschehen, durchhallte die Welt wie eine hoff- nungssrohe Vorbedeutung sür die weitere Ent wicklung unseres Ringens mit dem über mächtigen britischen Löwen, und die eindringliche Sprache von weltgeschichtlicher Bedeutung, welche die Feuerrohre unserer Kreuzer „Scharnhoist", „Gneiienan", „Nürnberg", „Leipzig" uud „Dresden" gesprochen, sie kündete den Völkern der Mittelmächte und den Neutralen, daß das anmaßende Albion seinen Meister gefunden, daß mit dem untergegangenen englischen Flagg' schiff „Goodhope" eine „gute Hoffnung" de? feegewalligen Britenreiches auf dem Meeres boden veriunken war. Längst ruhen die Braven des Kreuzer geschwaders im kühlen Schoße der See. Ferne der Heimat schlummern sie dem Auserstehungs' tage entgegen, doch ihre Gräber, wenn auch ohne Kreuz noch Mal, sind liebend umfangen von treuem Erinnern des deutschen Volles, das in unauslöschlicher Dankbarkeit ihres helden haftens Streitens und deS von ihnen errungenen ersten deutschen Seesieges gedenkt. Rächer sind ihnen erstanden, zahllose ebenso tapfere und furchtlose, die von niederem U-Boots' Turm das deutsche Fähnlein trutzig vor den heimatlichen Küsten des Feindes aufpfianzicil und seiner Kriegs- und Handelsflotte Tag für Tag empfindliche Streiche zufügen, die, so Gott will, das Werk vollenden, das Graf Spee und seine blauen Jungen so verheißungsvoll bei Coronel begonnen, durch das ein Dichter damals zu den Versen angeregt wurde: „Und -S lobt die Welle um Englands Strand, Ewige Detche sind überrannt. Komme, war kommen man, Badel zittert vor diesem Schlag! Ketten zerklirren der Sklaverei, Frei ist da» Meer! DaS Meer ist frei! Giutbrand der Götterdämmerung loht Schwarz-weiß-rot." selbständig nwuM zu tonnen. Klaus, der schon von der Schulbank her mit ihm befreundet war, halte ihn wiederholt angebolen, ihm pekuniäk dazu behilflich zu sein, und Fritz wies auch die» Anerbieten nicht ganz zurück. Aber er wollte erst noch einige Jahre Kenntnisse sammeln und seinen Zeitpunkt abwarten. Er erzählte mit froher Miene von seinem Schaffen, und Klans Nulhart neidete dem Freunde diese Besriedignng. Nie würde er das kennen lernen! Hartenstein sah eS mit stiller Trauer in des Freundes Zügen aufsteigen. Er brach rajch ab. — „Meine Mutter läßt dich grüßen!" „Danke, geht es ihr gut?" „Gottlob ja. Ich habe sie eben nach dem Stettiner Babnhof gebracht. Sie geht auf vier Wochen zur Erholung mit einer alten Freundin nach Zempin, einem kleinen, billigen Ostseebad. Und morgen gehe ich fort, ich habe vier Wochen Ferien." „Also du gehst auch noch. Was wird da aus mir?" Hartenstein lachte. „Hast du noch keine Reisepläne gemacht?" „Nein. Das streifen macht mir keinen Spall mehr." „Weil du es falsch anfängst. Mit, einem Dieneriros; und unzähligen Kössern in die schöne Welt hineinzufahren, denke ich nur auch nicht pläsierlich." Klaus lachte. „Ich hab doch auch schon andere Reisen gemacht." , »Hm! Hm, das einzige, um was ich v< Der ! Nannen, des Kris ein Schrei inannen Wringen ivorden iw das frisch bild seine Studl rinnen, dniiisteiiur kludeniin Nstungsb der Pbilip 100 Stüdr Teil sind fWligt, - Einberuftu Ter c land. B Cchneegest durch anhi Echneehüll EiueS schafr im auuenvertt Gemeindet Regierung! feste Arbei allen Wir kelegenheil knlralorg leit hätte, Sorichlägei Die -H tanz Baye >er Kohler ^olizeistun jimmcrn kinos, K, >Uhr, im allen noch Eine > Zeit nehnu Archen un NaUfahrts lach bei M >us Hotz , -Am wird gleichen E fein in Lm iffguren ge "ist Kerzen Scichlagen Wits voi Straße im An de ll der Prr lftiegsgüM rößeie An lin ein Be n>em Dor mlan auf laar zum das Dorf. Einen "rief wege "Wwrmio llbing, der Ürtse für jchöffenger -ermin vo lllwnmt r ^eier Geier ^ch sein r "dne Fußbi scheinen. geradezi A>d sei,, H. fensterscheil -as Gerich W den 5 l- seine C d'rd. Draht! Maa ten Lese a beneidet Dell mit Mthistoris Aeressantei Asier guter Niger. Düringen! Koffer läßt Nn wir Asere Stra Mt zu sch ° köstlich n ? seidenen Wen Hs Asiens für di dir!" 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