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Ottendorfer Zeitung : 07.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191711078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-11
- Tag 1917-11-07
-
Monat
1917-11
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.11.1917
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«gMischtr r schon sür ndniS aus» hcn, daß er ndirekt auch igt, da die ermeidlichen in. Jeder, Dankbarkeit ort draußen er bringen, Zeiten zu kung. Der ds bat mit s Gewichte» auf 50 Kilo öffentlichen nächtigt, zu 8 von den ehen werden : die Not- beigebracht Nusterkoffer rronel. rlle Ewig» cme neben ime einge- en chileni» Sonntag, l Kreuzer» Spee den r englische rauste da» Millionen g in Ost wr jungen 'en, sieg- >ll!e. Ein war auf liaust und hatten die >rasen M !N. es 1. No hen Küste eine hoff- utere Eni» em ü ber ndringlicht ing, welche iarnhmsl", ig" und n Völkern , daß das gesunden, len Flagg' ung" der Akeeres» Kreuzer- le. Ferne rstehungs- wnn auch umfangen olkeS, das s Helden» errungenen ose ebenso U-Boots» l vor den ifpffanzien Tag für e, so Goli Spee und ssvoll bei er damals Strand, ! der schon ndet war, Pekuniär auch die» er wollte nein und >n seinein ele dem de er das :r in des ach rasch nI" rach dem auf vier Freundin Dstseebad. c Wochen wird da )ch keine en Spass iit einem in die mir auch e Reisen l ich dÄ Von fe^n. Der deutsche Kronprinz an die Jung- Pannen» Der Kronprinz hat an den Leiter des Kriegswirtschaftsamtes der Rheinprovinz iin Schreiben gerichtet, in dem er den Jung- diannen der Rheinprovinz, die zu Arbeits leistungen im besetzten Gebiet herangezogen Korden waren, für ihre vortreffliche Haltung und «as frische militärische Auftreten seinen Dank and seine Anerkennung ausspricht. Studentinnen als Mmiitionsarbeite« rinnen. Auf die Aufforderung des Kriegs» Mnistcriums vom 18. September an die Studentinnen Deutschlands, sich zur Arbeit in Rüstungsbetrieben zu melden, haben sich von der Philipps-Universität Marburg bis jetzt etwa MO Studentinnen zur Beifügung gestellt. Zum Lei! sind diese schon in Munitionsfabriken be- fchästigt, zum Teil warten sie noch auf ihre Einberufung. Der erste Schnee im hessischen Gebrrgs- mnd. Bei Nullgrad trat in Kassel lebhaites Schneegestöber ein, das die ganze Nacht hin durch anhielt und auf den Bergen eine weiße Schneehülle zurückließ. Eine Arbeitsorganisation der Beamten schaft im Bezirk Kassel. Die gesamten Be- annenvertretungen der Reichs-, Staats- und Gemeindebehörden, sowie der Lehrer aus dem Regierungsbezirk Kassel haben beschlossen, eine leste Arbeitsorganisation zu begründen, um in allen Wirlschasissragen und in fachlichen An- kelegenheiten, nach Verwaltungen getrennt, eine Zentralorganisation zu bilden, die die Möglich- .leit hätte, den Regierungsstellen mit Rat und Vorschlägen an Hand zu gehen. Die Heizvorschriften in Bayern. Für fonz Bayern gellen vom 1. November ab in der Kohlenverforgung folgende Bestimmungen: Polizeistunde 101?, Uhr, Heizen von nur zwei Zimmern in jeder Wohnung, Heizverbot für Kinos, Konzerte und Vorträge, Ladenschluß b Uhr, im Spätwinter 5 Uhr. Die Theater fallen noch nicht unter das Heizverbot. Eine neue Tiebesspezialilät. In letzter Zeit nehmen Diebstähle von Heiligenfiguren aus Archen und Kapellen bedenklich überhand. DaS Mallfahrtskirchlein Staucherting bei Sauer lach bei München ist seiner sämtlichen wertvollen, As Holz geschnitzten Figuren beraubt worden, min wird ein neuerlicher Diebstahl aus der Neichen Gegend gemeldet. Aus dem Kirch en in Lanzenhaar wurden ebenfalls sämtliche Wguren gestohlen, außerdem noch Altarleuchter Hst Kerzen. Der Dieb Halle ein Fenster ein- Sefchlagen und war so in das Innere dieses abseits von der Ortschaft und der Münchener Straße im Walde gelegenen Kirchleins gelangt. . An den Pranger! Die in Cloppenburg 1» der Provinz Hannover in Arbeit stehenden Kriegsgefangenen üben auf die „Schönen" eine größere Anziehungskraft aus, als erwünscht ist. M ein Beispiel zu konstatieren, setzte man in °">em Dorfe die betreffende „Dame" mit ihrem Man auf einen Ackerwagen und fuhr das Mar zum Gaudium der Ortsbewohner durch bas Dorf. Einen merkwürdigen Entschnldignngs- ^ief wegen seines Fernbleibens vomVerhand- angstermin sandte der Eigentümer K. aus Elbing, der sich wegen Überschreitung der Höchst- ^eise für Spargel verantworten sollte, dem Schöffengericht. K. schrieb, daß in der dem Dermin vorausgehenden Nacht die Fenster zer- Ummert und Diebe eingebrochen wären. Bei Heier Gelegenheit hätten ihm die Spitzbuben aach sein einziges Paar Stiesel gestohlen, und °hne Fußbekleidung könnte er nicht zum Termin "scheinen. Ferner, so bemerkte K. weiter, wäre " geradezu verpflichtet, zu Hause zu bleiben M sein Hab und Gut zu bewahren, weil die llmsterscheiben noch nicht in Ordnung wären. Ms Gericht ließ die Gründe gelten und ver- Me den Termin bis zu dem Zeitpunkt, wo 5 seine Stiesel und Fenster erneuert haben M. . Drahtlose Stationen für Zeitungen. Mr Maasbode' in Rotterdam Hal, wie er '"den Lesern mitteilt, eine eigene drahtlose ^beneidet habe. Deine Reisen um die halbe Mt mit Ligerjagden, Pyramidenklettereien, Mslhistorischen Ausgrabungen und tausend hleressanlen Abenteuern! Aber ich glaube, Mer gutes deutsches Vaterland kennst du Vieh Mniger. Gehe doch einmal mit mir nach Wringen I Deine Dienerschaft und deine, Wer läßt du zu Hause. Sollst mal sehen, Wn wir wie zwei fröhliche Naturburschen Uere Straßen ziehen, kommt dir das träge MUt zu schnellerem Fluß, und abends bist du ° köstlich müde, daß es dir gleich ist, ob du ? seidenen Betten schlässt oder auf einem Musen Heu. DaS ist eine neue Art det Äffens für dich, wer weiß, vielleicht gefällt sie djx Klaus Rulhart hatte interessiert zugehörk. , ..Wahrhaftig, das wäre nicht übel,* sagte er '"blich, «m wenig zögernd. z. »Und mehr als dreihundert Mark darfst du " iür die vier Wochen nicht einsteckenl" Klaus sah ganz verblüfft auf. ' < »Dreihundert Mark Fritz lachte herzlich. i» »Ich gkube kaum, daß du in meiner Gesell- 'Mt mehr los wirst." ^.Nun lachte auch Klaus, und eine halbe Ade später erfuhr der seine Herr Haushof- Mer, der schon seit Zähren den vornehmen Ahalt der Nutharis leitete, zu seinem Gersten Erstaunen, daß der gnädige Herr »^morgen auf vier Wochen verreise, ohne Wer und ohne Dienerschaft, daß kein Wagen die Fahrt zum Bahnhof angespannt werde nur etwas Wäsche an einen erst später an» Station eingerichtet, die' sich zeitungstechnisch schon sehr gut bewährt hat und durch die das Blatt zum Beispiel die Heeresberichte der krieg- sührenden Staaten usw. auf eine beschleunigte Weise erhält. Die Einrichtung solcher nur zum Abhören und nicht zum Senden eingerichteter Privatstationen sür drahtlose Telegraphie ist durch Beschluß deS holländischen Kriegsmini steriums erlaubt. Schiffskatastrophe«. Aus Rotterdam wird berichtet: Der Schooner „Jernved", der niederländische ' Segler „Hendriks" und der Segler „Mathilde" sind gestrandet. Der nor wegische Dampfer „Dokka" ist mit einem anderen Dampfer zusammengestoßen Und sofort ge sunken. Vie Sprache cler Schrift. — Ergebnisse neuer Forschungen.— Interessante Einzelheiten über die Beziehungen zwischen Schrift und geistigen Erkrankungen sehr große Schrift mit geschmacklosen Ver- schnörkelungen gekennzeichnet. Sie verwenden oft viel Zeit und Mühe darauf, einen einzigen Buchstaben durch auffallende Schnörkel zu verzieren. Die Schrift des Idioten ist immer eine Kinderschrist und dadurch am leichtesten im psychiatrischen Sinne zu ent ziffern. Die Vorteile, welche die Graphologie dem Nervenarzt bietet, liegen auf der Hand. Während wegen der ost äußerst zarten Übergänge vom gesunden in den krankhaften Zustand die Diagnose nicht selten zu spät gestellt wird, be fähigt das Schriststudium den Psychiater, mög lichst früh mit der Behandlung einzusetzen. Die besten Dienste leistet die Graphologie zur Ent larvung von Simulanten. Selbst Krampf anfälle lasten sich bei einiger Geschicklichkeit so gut nachahmen, daß der Arzt getäuscht werden kann, die Schrift des Geisteskranken kann jedoch nie von einem Gesunden vorgetäuscht werden. Endlich gestattet die Graphologie auch die Vormarsch gegen clen ^agliamento. Der Durchhruch der italienischen Jlonzofront zwischen Flitsch und Tolmein hat weitreichende strategische Auswirkung gehabt. Nicht nur, daß die Italiener mehr als 100 600 Gefangene und über 700 Geschütze verloren, sie erlitten auch ungeheure Einbuße an Material und mußten aller in 2 Vr jährigen blutigen Kämpfen errungene Gebiet aufgcben und den Nachdrängenden auch weite Strecken italieni schen Boden» überlassen. erörtert der Nervenarzt und Graphologe Dr. Georg Lomer. Die Schriftdeutung ist sür den Psychiater vor allem darum von höchster Be deutung, weil durch sie auch die schleichenden, auf andere Weise meist schwer erkennbaren Ansangsstadien einer geistigen Erkrankung fest zustellen sind, sodaß durch rechtzeitige Gegen- maßnahmen einer weiteren Verschlimmerung vorgebeugt werden kann. Dr. Lomer weist an Schriftproben nach, wie z. B. die Stadien zunehmender Paralyse in den Schriftzügen des Patienten deutlich zum Ausdruck kommen. Bei dem Paralytiker wird die Schrift allmählich druckstärker, enger und klecksiger, die Zeilen sinken, die Neigungswinkel werden immer ge ringer, und dies kann bei genauestem Studium zu einer Zeit erkannt werden, wo der Patient im übrigen noch keinen stärkeren Anlaß zur Beobachtung gibt. Auch sonst finden sich die Eigenheiten der verschiedensten Wahnideen in den Schriften wieder. Bei Leuten, die an Sinnestäuschungen leiden, fallen Schriftgröße, Zitterformen und übertriebene Schleifenbildung auf. Größenwahn sinnige schreiben meist sehr pathetisch wirkende Buchstaben und bemühen sich auch häufig, die selben auf übertriebene Weise auSzuschmücken. Schwachsinnige, die sich hauptsächlich in der Art selbstgefälliger Schwätzer gebärden, sind durch zugebenden Ort zu senden sei. Der Herr Haus hofmeister blieb der Ernst und die Würde selbst und verriet seinem jungen Herrn nichts von seinem großen Erstaunen. * , * DaS kleine Gasthaus am Eingang einer sauberen Thüringer Dörfchens bot mit seinem Hellen Anstrich und den blank geputzten Fenstern einen erfreulichen Anblick. Es glänzte förmlich vor Sauberkeit. RingS von einem großen Obstgarten umgeben, lag eS am Fuße eines Berges, und eine große Wiese trennte eS von den übrigen Häusern des Dorfes. Vor der Tür unter einer herrlichen großen Linde saß an einem sauber gedeckten Tisch ein junges Mädchen beim Frühstück, und neben ihr stand die Wirtin des Gasthauses. „Ist es wirklich wahr, Fräulein Volkmar, Sie wollen dar Heu da drüben auf der Wiese wenden?" Das junge Mädchen nickte mit dem Kopf und sah lächelnd zu der frischen, behäbigen Flau hinauf. „Gewiß ist eS wahr, Frau Wirtin, sonst hätte ich's nicht gesagt." „Jh ja doch — daS wohl, aber ich hielt daS für 'nen Spaß. Aber wenn Sie eS wirk lich tun wollen, na, ich hab gewiß nichts dagegen, im Gegenteil, einen großen Gefallen tun Sie mir schon. Wir haben doch alle Hände voll zu tun jetzt, und es wäre besser, man könnte mit vieren zugreisen statt mit zweien. Aber wird Ihnen das nun nicht zu viel. Sie sind das doch nicht gewöhnt mit Ihren seinen Händen?" Stellung von Ferndiagnosen bei Patienten, die nicht persönlich zum Erscheinen zu einer direkten körperlich-geistigen Untersuchung zu bewegen sind. Es ist daher zu erwarten, daß die Nerven ärzte immer mehr eine spezialistische grapho logische Ausbildung pflegen werden. Auf jeden Fall ist die Zeit, da man die Graphologie für eine interessante, aber im Grunde wissenschaftlich wertlose Mode hielt, endgültig vorbei. Volkswn'tlckMlickes. Gegen de« Schwindel mit Bouillon, würfeln. Den vielen Übervorteilungen, denen das Publikum durch Fabrikneuen von werllosen Fleisch- brühwürfeln ausgesetzt war, hat der Bundesrat durch eine Verordnung ein Ende gemacht, die genaue Vor schriften über den Gehalt der Würfel enthält. Da nach dürfen Erzeugnisse (Würfel, Tafeln, Kapseln, Körner, Pulver), die bestimmt sind, «me der Fleisch brühe ähnliche Zubereitung zum unmittelbaren Genuß oder zum Würzen von Suppen, Soßen usw. zu liefern, auf der Packung oder dem Behältnis, in denen sie an den Verbraucher abgegeben werden, nur dann die Bezeichnung „Fleischbrühe" oder eine gleichartige Bezeichnung (Blühe, Bouillon usw.) ohne das Wort „Ersatz" enthalten, wenn sie ent sprechende Bestandteile enthalten. Auch solche Er zeugnisse, die ausdrücklich alS „Ersatz" bezeichnet werden, dürfen nur dann kergenellt und verkauft werden, wenn sie mindestens 2°/» Stickstoff und nicht „Dafür sind die Arme um so kräftiger. Ich freue mich auf diese Arbeit, Frau Wirtin. Wenn man so das ganze Jahr üillsitzt, freut man sich, einmal im Freien seine Glieder regen zu dürfen. So, mit Frühstücken bin ich fertig, nun geben Sie mir eins Ihrer schönen bunten Kopftücher, damit ich mich vor Sonne und Insekten schützen kann, und dann geht es an die Arbeit. Das Mittagessen soll dann doppelt schmecken." „Es gibt auch Ihr Leibgericht, Fräulein, junge Erbftn und Koteletten." „Hm, wie sein!" „Na, man will eS doch seinen Gästen be haglich machen I Und wir find doch auf Sommerfrischler angewiesen. Ich habe noch zwei Zimmer leerstehen." „Die zwef Zimmer werden schon noch be setzt werden, es ist ja erst Juni," tröstete das junge Mädchen. Die Wirtin eilte MS HauS und kam mit einem große« bunten Kattunluch und einem Heurechen zurück. DaS junge Mädchen band bat Tuch über ihr schöner, reiches Haar, daS die Farbe reifer Kastanien hatte. Dabei reckte sie ihre schlanke, schöngegliederte Gestalt, die in einen schlichten, fußsreien Lodenrock und eine weiße Leinenbluse gekleidet war, zur vollen Höhe empor. Das schöne, feingeschnittene Gesicht rölete sich vor Freud» auf di« seltene Arbeit und die braunen großen Augen, die einen ernsten Ausdruck hatten, leuchteten auf, als wenn Sonnenfunken darin gefangen wären. Lachend schwang sie dann den Rechen über über 70°/» Kochsalz enthalten. Auch bars nicht Zucke« und Sirup zu ihrer Bereitunz verwendet sein. Kein freier Handel mit Marmelade und Konserven. Die Reichsstelle sür Gemüse und Obst weist die Hersteller von Marmelade, Sauerkrgut, Döirgemüse und Konserven erneut auf das bestehende Absatzverbot rin. Die lkberwachungsbeamten der Neichsstelle prüfen die einzelnen Betriebe. Sollten von ihnen Verstöße gegen das Absatzverbot fest- gestellt werden, fo hat der Fabrikant die durch das Gesetz festgesetzten Strafen zu erwarten. SerLMskalle. Camburg. Der Hofmeister L. in Schniditz er tappte den Rentner W. beim Kartoffelstehlen und stellte ihm mit dem Spazierstock gleich eigenhändig den Bezugsschein dafür aus. Das hiesige Schöffen gericht verurteilte jetzt den W. zu 24 Mk. Geldstrafe oder 6 Tagen Gefängnis, während der schlagfertige Hofmeister 86 Mk. Geldstrafe oder 12 Tage Ge fängnis, zuerkannt erhielt, dazu muß er an den W. noch 50 Mk. Schmerzensgeld zahlen. Jena. Nach einwöchiger Verhandlung wurde in dem Disziplinarstrafverfahren gegen den Üniversi- tätsprofessor und Direktor der Frauenklinik in Jena Dr. Max Henkel das Urteil gesprochen. Der Beschuldigte wurde zur Strafversetzung und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt. DerStaats- anwalt hatte AmtSentsetzung beantragt. Professor Henkel konnte der Verkündung des Urteils nicht mehr persönlich beiwohnen, da er zur Front ab- reisen mußte. Er leitet gegenwärtig als Stabsarzt ein Feldlazarett. Seine Verteidiger hatte er be auftragt, im Falle feiner Verurteilung gegen daS Urteil sofort Berufung cinzutegen, was auch geschah. Die Angelegenheit wird also noch einmal die Ge richte beschäftigen, und zwar kommt als Berufungs instanz das Oberverwaltungsgericht sür die thüringi schen Staaten in Jena in Betracht. Tilsit. Das Kriegsgericht verurteilt« den Be sitzer Gustav Gronati zum Tode, weil er den Bussen Urzakow erschlagen, seine Leiche erst in einer Scheune vergraben, dann im Backofen verbrannt und die Knochen aus ein Nachbargrundstück getragen Halle. Der Beweggrund zur Tat war Eifersucht. Vermischtes. Das Brandunglück in Saloniki. DaS entsetzliche Brandunglück, das Saloniki betroffen hat, hat in erster Linie die jüdische Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden beläust sich auf etwa 400 Millionen Frank, von dem nur ein kleiner Teil durch Versicherungen gedeckt ist. Etwa 50 000 Juden sind obdachlos und aller Mittel bar. Von 37 Synagogen sind 34, von 13 jüdischen Schulen 10 vernichtet. Auch das jüdische Spital ist heruntergebrannt. Gegenüber diesem entsetzlichen Elend wird die eigentliche Haltung eines Teiles der englischen Presse, die die Juden beschuldigt, den großen Brand in der Siadt verursacht zu haben (I), doppelt schwer empfunden. In jüdischen Kreisen, insbesondere in russisch-jüdischen Kreisen, ist man über diese Hetze englstcher Blätter aufs äußerste empört, umso mehr, als täglich neue Einzelheiten über den furchtbaren Schaden, den das Biandunglück dec jüdischen Bevölkerung gebracht hat, hier bekannt werden. Der in der Schweiz befindliche König Konstantin von Griechenland Hal den jüdischen Opfern der Brandkaiaslrophe 10 000 Frank überwiesen. Der idealste Schuhersatz. Den idealsten Schuhersatz hat ein Italiener erfunden, der hierüber in der römischen Presse Näheres mit teilt: „Nkan tauche die Füße," so erklärt er, „in Chromsäurebäder, man wiederhole dies mehrere Male, bis die natürliche Haut unge»ähr so hart geworden ist wie Kalbsleder und durch diese Behandlung gleichzeitig jene zarte gelbe Färbung erhalten hat, die dem Leder brauner Sommerschuhe vollkommen entspricht. Der sich dieses Systems bedient, kann sich über jeden Ledermangel erhaben suhlen, er wird bequem und kostenlos spazieren gehen können, er kann aus neue Besohlung verzichten. Diejenigen aber, deren Wunsch nach Luxusschuhen geht, brauchen bloß den so behandelten Fuß zu bemalen, entweder in Gestalt von Verschnürungen oder aber von Knopsreihcn." Trotzdem der Erfinder versichert, daß sein System völlig schleiftet sei, empfiehlt er doch den Anhängern diewr neuen Methode nach Möglichkeit darauf zu achten, daß ihnen Leute mit echten Stiefeln nicht auf du» Mke treten I die Schulter und ging auf die Wiese hinüber Im Anfang ging es nicht so recht mit der Arbeit von der Hand. Alles will erst gelernt sein. Aber bald wurde es besser. Immer regelmäßiger wurden die gewendeten Reihen. Ein kühler, erfrstchender Luftzug sorgte Mr Er quickung. Regina Volkmar fand, daß Heu wenden eine vergnüglichere Arbeit fei, als kleinen Mädchen jranzösische Vokabeln einzu drillen. Sie war Lehrerin in einem Institut und verbrachte ihre Ferien in diesem stillen Thünger Dörfchen. Sie leistete sich diesen Luxus das erste Mal, da sie bisher von ihrem Gehalt ihre Mutter unterstützen mußte. Vor zwei Jahren war die Mutter gestorben, und nun konnte sie sich solch eine Ausgabe gestatten. Und sie sand es so einzig schön und herrlich hier auf dem Lande. Mit wahrer Lust fuhr sie mit dem Rechen hin und her und summte ein Liedchen dabei. Ganz leise, nur still sür sich. Ein GeMhl unendlicher Dankbarkeit gegen da? Ge schick erfüllte sie, daß sie in dieser idyllischen Umgebung einige Wochen verbringen durfte. Wohl zwei Stunden hatte sie rüstig gearbeitet. Still war es ringsumher bis aut das lustige Vogelgezwitscher, welche? aus dem Wald» drang, der die Wiese aut einer Seite begrenzte. Die fleißig Schaffende bemerkte nicht, datz zwei Herren aus dem Walde heraustraten und auf dem Weichen Wiescngrunde unhörbar näherkamen. Erft als eine fröhliche, kräftige Männerstimme an ihr Ohr schlug, wandte sie sich um. Mü i (Fortsetzung folgt.)
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