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AugenM Ernst der s in den ißheit von seren Ver- Welt, klar > ketten er- m Misten Sieg und lnsang des den Krieg nn je. Iw gen Volkes sehe dein Schwanken Volk wird im Stiche Kau. ser Wil' der gangen er deutschen aus den unbedingt doch allge« nntnis zur nit Genug« Änzelheiten nögen. Zu die Oster' iz gleich od mdinavische besten aber Versprechest m Geschrei Deutschlands empfinden. rgsministerS hr gnädigs ten ernannt sten KriegS' ich die Aus' alle spieltest, ß es, dad cont erbeteu tenen W' apartei kau' Zchritte z>st iri e d ens wurde dE >zialisten D en und gs' eine Kou' tionale" us halb< er Abbr»« tehung^, rrasili° en Bralilie^ Vierverbatt" ruitragte ds" Petersbus s Außel st mitlümE und gegen ° rtie bcdE ast das gcc» e im KaE jabe und d nden LE e RegierUb che Volk ° sehen west ^ besiegt E Intrigen inisters e Regien^ :e Türks nfreihe' ,ar ein . Lkutler Ez Zwei JA Stiesmnu, den Eindl'^ zuweilen nt hätte ' den M )t zu 'N EZ lag d x 'hrem El en nach/., Sluck/ da? er zum r., Launen ft A lieft ec In ^'.z um wem Lizzi »"ft Friede- j «durch eist,,, indiges, " 'nz den>e'.,> hatte, ti« ., ziemlich trat sehr rischen > drängte leichlcr M ^clndeS ui wußte- Vie amerikarülcke ^rwee. I Die Geschichte der amerikanischen Wehrmacht! zu Lande ist hinsichtlich ihrer Organisation seit jeher ziemlich problematischer Natur gewesen. Die Mitwirkung der einzelnen Bundesstaaten, die vielfach ihre besonderen militärischen Einrich tungen haben, ist ziemlich verschieden, und die Zusammensetzung des Landheeres wurde je nach den zeitweisen Bedürfnissen vorgenommen. Dar um läßt sich die Geschichte des amerikanischen Heeres nicht mit völliger Genauigkeit zurück- derfolgen, da selbst die amerikanischen Geschichts schreiber sich in betreff dieses Gegenstandes häufig widersprechen. Den Ursprung der amerikanischen Armee bildet jedenfalls das Entstehen der Miliz truppen, das sich aber auch nicht aus ein genaues Datum zurückführen läßt, da seine Entwicklung auf einzelnen militärischen Vor läufern beruht. Jedenfalls ist die Annahme lalsch, daß die amerikanische Miliz erst in den Unabhängigkeitskriegen gebildet worden sei. Nach den Feststellungen des bedeutenden Geschichts schreibers der Ver. Staaten, Bancroft, und nach den Aufzeichnungen des Geschichtsforschers O- Hopps wurde die erste amerikanische Reiter- Milz bereits in Virginia und Maryland ge bildet, als die amerikanischen Ansiedler sich Segen die Nnterdrückungsmethoden der so genannten „Kavaliere" Karls I. und Karl II. zu wehren hatten. , Aus diesen Uranfängen bildete sich weiter die zum Grenzschutz der vielfach bedrohten .Hinterwäldler" geschaffene Miliz, als die Jn- dianerstämme des nordwestlichen Amerika unter dem Einfluß der Franzosen ihre Kampfunterneh- mungen begannen. Diese Miliz war aber durch eine ziemlich lockere Disziplin zusammengehalten, sie trat praktisch nur in Erscheinung in Augenblicken ernster Gefahr, um sich hierauf wieder ohne weiteres Nach Belieben zu zerstreuen. Wie wenig zuverlässig diese Truppen waren, geht aus den Sorgen her- bor, die Washington das Zusammenhalten dieser Söldnerscharen bereitete. Darum wurden die Miliztruppen in der ersten Zeit mehrmals in Kämpfen geschlagen, die sie bei einheitlicher Führung und mit gut funktionierender Disziplin zweifellos siegreich hätten führen können. Auch die Einnahme Washingtons durch die Briten im Jahre 1912 wurde wohl nicht mit Unrecht der Disziplinlosigkeit der Miliz zugeschrieben. Aus den einzelnen Milizabteilungen bildete sich dann eine Gemeinschaft; die sogenannte Bundesmiliz wurde schließlich von Monroe ins Leben ge rufen. Von ^ak Mü Eine Hindenburgehrung. Die Stadt Barmen hat'einen Hindenburgbrunnen errichten Wn. Das Bildwerk besteht, aus der Figur eines kräftigen Mannes, der sich auf sein Schwert stützt, und zu dessen Füßen ein Adler sitzt. Der Brunnen trägt die Inschrift: „Ge baut im Jahr, da der Weltkrieg war. Errichtet zvM Zeichen, daß wir keiner Not weichen. Dem Manne geweiht, der der Führer im Streit. Wo Hindenburg stand, war eine Mauer ums Land. Die Ihr nun hier geht und steht, gedenkt daran, was Männermut kann. Was ein Schwert in deutschen Händen wert." Einen Ehrentrunk für den Kampfflieger Freiherr« von Richthofcn in Gestalt edelsten Tokayer Weines spendete die Stadt Schweid nitz mit Zustimmung der Stadtverordneten. Freiherr von Richthofen ist in Schweidnitz ge boren. Anleihe-Anteilscheine. Einige Sparkassen Badens haben zinstragende Anteilscheine für die Kriegsanleihe herausgegeben, und zwar lauten diese auf 1, 2, 5 und 10 Mark. In Karlsruhe dferden die Scheine in den Schulen, bei allen öffentlichen Einrichtungen, in Vereinen verkauft und finden reißenden Absatz. Die Scheine wer den vom 1. April 1921 zuzüglich Zinsen einge- töst und bilden ein willkommenes Geschenk zur Konfirmation und Komnümion, wie auch für sonstige Zwecke. Ferner werden sie in Karls- whe auch als Trinkgelder in Hotels abgegeben. Naturgemäß können die Anteilscheine auch nach Schluß der Zeichnungen weiter gekauft werden, so daß man sie auf diese Weise tatsächlich in die weitesten Kreise der Bevölkerung bringen kann. Das Militär zahlt zu hohe Gehälter! Die Handelskammer für das Fürstentum Reuß ä.L. wendet sich gegen die hohen Gehälter einzelner Militärbehörden an Maschinenschreiberinnen mit der Bemerkung, daß sie zu den in Handel und In dustrie und auch bei anderen Behörden üblichen und angemessenen außer allem Verhältnis stehen. Nach Ansicht der Handelskammer ist die Über bewertung solcher Leistungen vom Standpunkte der Interessen des Handels und der Industrie, aber auch der Interessen der Angestellten selbst, insbesondere auch mit Rücksicht auf die Verhält nisse nach dem Krieg bedenklich. Die Handels Die Vegetarier muffen aber auf die Fleisch zuteilung in vollem Umfange verzichten. Als Begetarier haben die zu gelten, stue sich bisher nachweisbar jedes Fleischgenusses enthalten haben. Pommerns Hindenburgspende für die Schwerarbeiter des Westens übersteigt 400 000 Pfund an Speck und Fleisch. Die Stadt Dortmund bringt an die Schwerarbeiter jetzt 1V- Pfund Speck pro Kopf zur Verteilung. Unterschlagungen bei einer Sparkasse. Der langjährige Kassierer der Spar- und Dar-, lehnskasse in Kammerswaldau, der Stellen besitzer Schubert, stellte sich der Staatsanwalt schaft selbst mit der Bezichtigung, daß er seit Jahren Unterschlagungen an der Kaffe begangen Scklackt bei Arras. Nachdem der geplante große Angriff der Fran zosen und Engländer zwischen Arias und Soissons durch die geschickte rückwärtige Bewegung der deutschen Truppen vereitelt worden ist, würde es unseren Feinden nur nach monalclangen Vor bereitungen wieder möglich sein, an dieser Stelle einen Angriff auzwctzcn. Jetzt haben sic cs vor- gezogen, auf der Strecke Leus—Neuville—Vitasse, südöstlich von Arras, anzugreiscn, und seit den Ostelseicrlagcn ist die Schlacht bei Arras im Gange. Natürlich trifft dieser Angriff unsere Oberste Heeres leitung nicht unvorbcrcikt; mit dieser Möglichkeit ist selbstverständlich schon gerechnet worden. Es wird daher unseren Feinden hier ebcnio unmöglich sein, durchzubrcchen wie bei ihren früheren Ver suchen. kammer beschloß daher, die Fürstliche Landes regierung auf die Folgen dieser hohen Gehalis- zahluug aufmerksam zu macheu. Soldaten für die Frühjahrsbestellung. Der Landrat des Landkreises Hagen i. Wests, teilte in einer Versammlung des landwirtschaft lichen Kreisvereins mit, daß im Bereiche des 7. Armeekorps für dis Provinz Westfalen eine aktive Kavalleriebrigade mit etwa 1000 Pferden und einige Abteilungen Artillerie den Land wirten zur Verfügung für die Frühjahrs bestellung gestellt werden sollen. Bei Be urlaubungen und Reklamationen werde die Be hörde das größte Entgegenkommen zeigen; schon jetzt sei der Prozentsatz der Beurlaubungen um die Hälfte erhöht worden. Vegetarierkost und Fleischmarkeu. Das Dresdener LebensmiUelamt will versuchen, Vegetariern Karten für Fleifch in solche für Graupen und Hafernährmittel umzulauschen. und die Bücher gefälscht habe. Schubert wurde in Untersuchungshaft genommen. Die genaue Höhe der Unterschlagung steh! noch nicht fest; sie dürfte aber etwa 30 000 Mark betragen. Folgenschwcrer Zugzusammenstost. In der Nähe von Amiens (Frankreich) stieß ein Personenzug mit einem Militärzug zusammen, der einen Pferdetransport enthielt, vier Reifende wurden verletzt, viele Pferde getötet. Die An zahl der getöteten und verwundeten Soldaten ist nicht bekanntgegebem Erdbeben in Steiermark. Am 10. d. Mts. wurde im südlichen Steiermark in der Umgebung von Rann eiiz heftiges wellenförmiges Erdbeben von kurzer Dauer verspürt. Glücklicherweise wurde kein besonderer Schaden angerichtet. Keine Heiraten ohne ärztliche Untcr- snchung. In Österreich wird in Zukunft das Eingehen einer Ehe von der Beibringung eines ärztlichen Atteste?, das den Gesundheitszustand der Heiratslustigen einwandfrei nachweist, ab hängig gemacht werden. Gegen die gewerbs mäßige Heiratsvermittlung, die von amtlicher Stelle als der sittliche» Bedeutung der Ehe zuwiderlausend bezeichnet wurde, geht man dort schon seit einiger Zeit vor. Eine spanische Pulverfabrik anfge- flogen. Lyoner Blätter melden aus Madrid: In den pyrotechnischen Werkstätten von Reus in der Provinz Tarragona sand eine schwere Explosion statt. Zahlreiche Arbeiter wurden ge tötet und sehr viele verletzt. Die genaue Anzahl der Opfer steht noch nicht fest. t^ancLel unä Verkekr. - Einstellung des Post- und Telegraphen- Verkehrs nach den Per. Staaten. Amtlich wird bekannt gemacht: Der Postverkehr zwhchen Deutschland und den Ver. Staaten nebst Guam, Hawai, Tuiuila, Portorico, KanMzone von Panama und den Philippinen ist gänzlich eingestellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Es werden daher keinerlei Postsendungen nach diesen Gebieten mehr angenommen, bereits vorliegende oder durch die Briefkästen cingelicfcrle Sendungen werden den Absendern zurückgcgcben. Der Telegraphenverkehr nach dcn Ver. Staaten ist ebenfalls eingestellt. VolkswirtlckaMickes. Die Neuordnung der Flcischpreisc. Die Sch achtvich- und Flcischpreisc für Schweine und Rinder sind durch eine Verordnung des Reichs kanzlers neu geregelt worden. Es sind Höchstpreise sür Schlachtschweine iestgesetzt je nach Gewicht und Landesteil einmal bis zum 90. April sowie voni 1. Mai "bis 3t. Juli. Die Gemeinden sind ver pflichtet, Höchstpreise bei der Abgabe an die Ver braucher sür die einzelnen Soilen des frischen Fleisches, sür zubereiteleS, insbesondere gepökeltes oder geräuchertes Fleisch, für frisches und sür aus gekochtes Fett, sür gesalzenen und geräucherten Speck sowie sür Wurstwarcn sestzusetzen. Auslän dische Ware bleibt von der Regelung ausgenommen. Sie darf aber nicht in denselben Verkaufsstellen ver kauft werden. lHerrcktskatte. Berluu Vergehen gegen die Verordnungen zur Sicherstellung des Kriegsbedarfs dzw. betreffend Web-, Wirk- und Stückwaren führten dcn Kauf mann Leopold Cohn vor das Landgericht. Ihm wurde zur Last gelegt, fortgesetzt beschlagnahmte Waren, insbesondere tzemdentüchcr, unbefugt gekauft und verkauft zu haben. Das Gericht vcrurtciltc den Angeklagten zu 600 Mark Geldstrafe. Idraudcnz. Die hiesige Strafkammer verur- icilte den Gastwirt Friedrich Göbrke wegen KriegS- wuchcr mit Gerstengrütze zu 11 050 Mork Geldstrafe. Göhrke hatte statt des festgesetzten Preises von 30 Mark 85 Mark gefordert und erhalten. Posen. Gras Kwilecki in Grodziee, Bezirk Komm wurde wegen Nichtlieferung von Steinen zum Chansseebau zu 10 OVO Mark Geldstrafe ver urteilt. Außerdem wurden für seine Rechnung für 30 000 Mark Steine aus Schlesien bezogen. Vermischtes. Hindenburgs Wappen. In seinem so eben erschienenen Kriegsbuche erzählt Anton Fendrich, der bekannte soMlkcmakrcnüche Schriit- steller: In der badischen Hauptstadt, in der der Feldmarschall sich seine Frau hat antrauen lassen, zeigte mir ein Freund das Familienwappen des deutschen Heerführers. Meine Ehriurcht vor solchen Schilden und Gebilden ist sonst nicht übermäßig groß. Es stimmt nicht immer. Aber bei Hindenburg ist bas Wappen wie eine Offen barung seines ganzen Weiens. Da blickt ein starker Stier aus dem einen Feld, und im anderen zieht friedlich eins Hirschkuh vor einem grünen Baum vorbei. Den Stier haben schon die heidnischen Götter als Zeichen der Kratt geliebt; die Hindin aber ist das lrommsle der Waldtiere, in dem Güte und Reinheit die Herr schaft haben. Aus Hindenburgs mächiigem Kopf mit ter kurze», gewölbten Slirn und Kem gra- nilnen Kin» spricht die ganze Kraft z»m Nieder ringen des Gegners; aber seine Hellen Augen und sei» guter Mund künden auch feinen Wille» z»m Friede». So ist ec mir erschiene»: Uner schütterlich als Freund, 'lebensgefährlich als Von dem heimlichen pekuniären Verfall im Baterhause merkten weder die Schwestern noch die Hausfrau etwas. Sie ahnten nicht, welche bezweifelten Kämpfe es dem Gatten und Vater kostete, den -Schein des Reichtums aufrechtzu- «halten. Lizzi kam gleich ihrer Schwester mit sechzehn Jahren in ei» vornehmes Pensionat. Während Acer Abwesenheit lernte Friede einen jungen Offizier kennen, , der ihr, weil er wertvolle Eharaktereigenschasten besaß und weil seine ernste, Me Art der ihren sympathisch begegnete, bald kehr teuer wurde. Ein halbes Jahr später war fte Fritz von Steinbachs glückselige Braut. Steinbach war arm. Trotzdem willigte Friebes Baler in die Verlobung. Er hoffte dadurch seinen etwas wankenden Kredit zu befestigen. Es mußte den Leuten eiuleuchfc», daß seine Ver hältnisse noch immer glänzend waren, wenn er einen armen Offizier 'als Schwiegersohn akzep tierte. Friede verlebte ein Vierteljahr lang eine knndcrvoste Brautzeit. Sich ganz eins fühlend wit dem Verlobten, erblühte sie wie eine Blume jm Sonnenschein. Ihr lieüeverlangendes, bisher darbendes Gemüt erschloß sich dem Geliebten in keiner ganzen Tiefe und Schönheit. Ihm gegen- über schmolz ihr zurückhaltendes Wesen in hin- gcbimgsvolis Weichheit. Fritz Steinbach er kannte gerührt, welche Macht er über dies sonst w starke, selbständige Mädchen besaß, und sein Gefühl sür sie nahm täglich zu an Wärme und Tick. Und doch verriet er sie. — Ein Vierteljahr »ach Friebes Verlobung kam "-re Schwester Lizzi aus der Pension »ach Hauk zurück. Sie war noch schöner und reizender ge worden und aus ihren großen, dunklen Augen strahlte ein süßer, verlockender Zauber. Diese Augen verrieten nicht, welch kleine, niedrige Seele in ihr lebte. Pon dem Augenblicke an, da Lizzi dem hübschen stattliche» Verlobten ihrer Schwester entgegentrat und ihn mit ihren schönen lockenden Augen anstrahlte, war es wie ein feiner Riß zwischen die beiden Verlobten hindurch ge gangen. Lizzi Hails nie vertragen können, daß Friede -etwas besaß, worauf sie nicht auch Anspruch hatte. Es reizte sie, ihre faszinierende Macht an Fritz von Steinbach zu erproben. Mit allen Künsten der Koketterie umwarb sie ihn, stellte Friede in den Schatten und verwirrte mit ihren Augen den Mann, der ihre Schwester liebte. Friede stand hilflos dabei und zog sich stolz und herb in sich selbst zurück. Niemand sollte sehen, wie sie litt unter diesem Treiben der Schwester. Sie schämte sich auch ihrer er wachten Eifersucht, und statt den Kampf aufzu nehmen und ihr Eigentum zu verteidigen, unter warf sie sich silier lähmenden Angst. Und eines Tages, als sie unerwariet ins Zimmer trat, fand sie Lizzi und Fritz Arm in Arm. Sie schrie nicht aus, sprach kein Wort — nur totenbleich wurde sie und ging aus dem Zimmer. Steinbach starrte ihr nach, wie aus einem Traum erwacht, schuldbewußt, zerknirscht und ' ernW!c-k. Nie batte er denilicher gefühlt als in dieser Stunde, daß sein Bestes ,— seine Seele — Friede gehörte und daß nichts ihn an Lizzi fesselte als dis durch ihre Koketterie aufgereizien Sinne. Noch in derselben Stunde erzwang er sich eine Aussprache mit Friede. Aber all seinen Bitten und Beschwörungen gegenüber blieb sie starr und kalt. Sie zog den Ring vom Finger und löste ihre Ver lobung, weil sie das Vertrauen zu ihm verloren hatte. Sie hielt sich an die mit eigenen Augen ent deckte Untreue und wies ihren Verlobten mit wenigen, heiseren Worten der Schwester zu. Als er erschüttert von ihr ging, brach sie zu sammen wie ein gefällter Baum. Am anderen Morgen reiste Friede »ach einer kurzen Aussprache mit dem Vater nach L . . ., zu einer verwitweten Schwester ihrer ver storbenen Mutter. Kurz darauf verlobte sich Fritz Steinbach mit Lizzi und nach kurzer Braut zeit wurde sie seine Frau. Friede kehrte nicht nach Hause zurück. Bei ihrer Tante hatte sie die liebevollste Aufnahme gefunden. Diese war kinderlos und betrachtete es als ein Glück, Friede um sich haben zu dürfen. Und dann — etwa ein Jahr nach Lizzis Ver heiratung mit Steinbach — trat die Katastrophe ein, die sich jahrelang heimlich vorbereitet hatte. Friedes Vater war ruiniert, alle Manöver, halfen nichts mehr, den Zusammenbruch zu verberge«, und die Aufregungen dieser Zeit trafen den Mann so schwer, daß er starb. Lizzis Mutier bekam einen Schlaganfall bei der Kunde von diesem doppelten Unglück und siechte rasch dahzn. Frieds war erschüttert, aber sticht fassungs los. Sie hatte das Ärgste, was ihr geschehen konnte, den Verlust des Geliebten, mit Würde getragen, und kein einziger Mensch wußte in» die qualzerrissenen Nächte, die sie durchkämpsts, nun trug sie auch diesen Schicksalsschlag gefaßt. Noch einmal sah' sie Fritz Steinbach und Lizzi am Grabe ihres Vaters. Sie sprachen nur wenige Worte zusammen, Redensarten, von denen das Herz nichts wußte. Dann kehrte Friede mit der Tante nach L zurück. Seit jenem Tage hatte sie weder Fritz noch Lizzi wiedergesehen. Sie standen auch nicht in Briefwechsel miteinander. Nur ein paar flüchtige Zeilen hatten die Schwestern über Erbschasts- Angelegenhsiten ^gewechselt. Aus dem Zu sammenbruch Warrn knapp zwanzigtauseud Marl gerettet worden. Friede verzichtete auf ihren Anteil und stellte ihn großmütig der Schwester zur Verfügung, denn sie wußte ja, in welch be drängte Lage das junge Paar durch den Rui» des Vaters geraten war. Fritz Steinbach wollte um keinen Preis dies Opfer annehmen und ver bot seiner Frau, darauf einzugehen. Aber die egoistische Lizzi zuckte die Schultern: „Von was sollen wir leben, bis du zum Hauptmann avancierst? Friede braucht das Geld nicht. Ihre Tante hat eine sehr hohe Pension und besitzt auch, soviel ich weiß, einiges BarvermSgen. Für Friede ist also gesorgt, den« sie allein wird einmal ihre Tante beerben. Ich werde nicht so töricht sein, ihr Anerbieten zurückzuweisen. Im Gegenteil, ich finde es selbstverständlich, daß sie mir den traurigen Rest überläßt/ hatte sie geantwortet. ss, (Fortsetzung folgt.)