Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 20.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191704203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170420
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-20
-
Monat
1917-04
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.04.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ansturm äer ^emäe. ! Als in den schweren und doch weihevollen Augusttageu. in denen der Krieg begann, der niui zum alle Erdteile umspannenden Welten- ringcn ivard, sich innner cinUnd dem anderen zugesellle, da kam das Trubwori nns aus die Lippen: Wir müssen siegen, wir hallen durch! Und bisher ist es uns gelungen. Wenn wir uns auch von vornherein bewußt waren, daß Deutschland einer nie vorher erlebten Gefahr enigegengehe, so haben wir sie in ihrer vollen Wucht doch damals nicht erkannt. Daß Japan aus Raublust uns angrrifeu, daß Italien seine Treulosigkeit bis zum meuchlen- ! scheu Kriege gegen die eigenen Bundesgenossen s treiben, daß Rumänien füufzehn Monate später seinem Beispiel folgen, daß selbst die nord- amerikanische Republik, mit der wir seit ihrer! Geburtsstunde in Frieden und Freundschaft ge lebt hatten, unter sinnlosen, heuchlerischen Vor wänden uns zuerst in unserem schwersten Da seinskämpfe hemmen und schließlich offen aus die Seite unserer Feinde treten würde, das ; rben wir nicht von Anfang an vorausgesehen. Zotten wir es, so hätten wir dennoch unsere Pflicht tun und diesen Krieg um unsere Er haltung als Nation auf uns nehmen müssen. Aber wir haben auch unsere Kraft nicht s gekannt. Mit der Zuversicht eines Maunes,; der ein gutes Gewissen hat und der sich ein Unterliegen nicht vorstellen kann, sind wir in den Krieg getreten. Was er von uns fordern würde, und welcher Krastleistungen im Voll- bringen. Erfinden und Ertragen das deutsche Volk fähig sei, das haben wir erst im Kriege selbst erfahren. So schreckt uns auch die neue Steigerung des .Krieges nicht. Wir sind seelisch abgehärtet worden und mit der unbedingten Gewißheit, die uns das Vertrauen auf die un überwindliche Kraft unserer tapferen Heere und die Feldherrnkunst seiner Führer verleiht, sehen wir den Stürmen, die uns die kommenden Monate wohl noch bringen werden, entgegen. Und wir wissen, daß wir auch daheim bereit sein müssen, Schweres zu leisten und Hartes zu ertragen, um nicht zu gefährden, was draußen gewonnen wurde. Wir stehen einer Welt von Feinden gegen über. Es mag einst für den Geschichtsschreiber einer späteren Zeit eine merkwürdige und schwer erklärbare Erscheinung sein, daß fast die Be völkerung der ganzen Erde aufgestanden ist und sich zusammengeballt hat, um ein Volk von siebzig Millionen niederzuwerfen. Der Fall ist unerhört in der Weltgeschichte. Von den .1600 Millionen Menschen, die unseren Planeten bewohnen, stehen jetzt 1300 freiwillig oder ge zwungen auf der Seite unserer Feinde, und nur etwa 160 Millionen kämpfen als Verbündete Deutschlands. Es steht Einer gegen Acht, und wenn Stimmenmehr heit unter allen Umständen „des Rechtes Probe" wäre, so müßte wohl Deutschland und seine Bundesgenossen vor dieser ungeheuren Mehrheit verstummen. Aber das sichere Bewußt sein, für unser gutes Recht und die Bedingungen unseres nationalen Lebens, um Deutschlands Sein oder Nichtsein zu kämpfen, gibt uns die Kraft, auch diesem ungeheuerlichsten Bunde sieg reich zu begegnen, den die Welt je gesehen hat. Stärker als die brutalen Ziffern, mit denen die Rechenkünstler des Vierverbandes nns längst zu Boden gerechnet haben, ist das Gefühl einer großen und gerechten Sache. Es ist die harte Notwendigkeit, die unsere Schritte lenkt und unsere Fahne trägt. Das deutsche Volk wird an Friedfertigkeit von keinem anderen übertroffen, das beweisen die Jahrhunderte seiner Geschichte, in denen es die Rolle des Dulders spielte, dessen Gebiet als willkommene Beute ausdehnungslüsterner Nach barn diente. Wie kein anderes ist es geneigt, fremdem Wesen gerecht zu werden und sich über die Möglichkeiten des Nebeneinanderlebens zu verständigen. Was es in diesem Kriege geleistet hat, wird eine durch Leidenschaften und eigen süchtige Bestrebungen weniger als die Gegen wart beeinflußte Nachwelt unter die gewaltigsten Taten in der Geschichte der Menschheit rechnen. Das Urteil der kommenden Geschlechter wird uns auch moralisch Gerechtigkeit widerfahren frieäe dörren len. 1j Roman von H. CourthS-Mahler.*) 1. Friede Sörrensen stand neben dem Tor, das aus dem Hofe der großen Molkerei ins Freie führte. Sie ließ die Milchwagen an sich vor überfahren. Einer nach dem andern rollte den breiten Fahrweg hinab, der sich zwischen Wiesen und Wald bis zu den ersten Häusern der Provinz hauptstadt L hinzog. Friedens scharfen Augen wäre nicht die kleinste Unregelmäßigkeit an den vor Sauberkeit blitzen den Wagen entgangen bei dieser Parade. Die in blauen Leinenkitteln sehr adrett aussehenden Kutscher und Austräger rückten sich auf ihren Sitzen stramm zusammen, wenn sie an der Herrin der Molkerei vorüberfuhren. Als der letzte Wagen hinaus war, sprang ein Knecht herbei, um das Tor zu schließen. Friede sah den Wagen nach, bis die Torflügel die Aussicht hemmten. Noch einmal sah sie die Dächer dec Stadt im Frühsonnenschein auf-' blitzen, dann war die Aussicht verspent. Aber durch die klare Luft drangen, wenn auch nur schwach vernehmbar, dis Klingeln herüber, welche Köchinnen und Hausfrauen auf das Nahen der Milchwagen aufmerksam zu machen hatten. Friede Sörrensen steckte befriedigt das bereit gehaltene Notizbuch in eine Ledertasche, die am Gürtel ihres einfachen, aber tadellos sitzenden grauen Leinenkleides befestigt war. Sie hatte keinen Anlaß gefunden, eine Rüge zu notieren. *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. be- dcm Englands höchste Kraftentfaltung. Nach Berichten holländischer Blätter also um von der Maine bis nach Virginia werden die Handelsschiffe in ihren Häien zurückgehallen. Die an der atlantischen Küste patrouillierenden Vierverbandsschiffe wurden von amerikanischen Kreuzern abgelöst. Auch der Patrouillen dienst an der europäischen Küste wird in Zukunft teilweise von amerikanischen Kreuzern besorgt werden. - f regelrecht verschnittenen Zaun umgeben waren. Der große, mit Kies bedeckte Mittelteil des lasten, wie noch allen, die ihr Recht gegen Überwach! und Gewalt unerschrocken versochien haben, die Nachwelt ihre Kränze gewunden hat. Wir baben uns in einem Kriege behauptet, wie ihn die Welt nicht gesehen hat, wir werden uns im Frieden, der unserer Art viel besser ent spricht, erst recht behaupten. In Amerika, wo man vom Krieg in der Hauptsache nur die blutigen Profite der Kriegslieserungen kennt, legen Wilwn und der Kongreß neue Brände auf den herabglimmenden Scheiterhaufen. In Europa sind alle Völker des Krieges müde. Der Friede ist überreif. Wann er kommt, das hängt von unteren Feinden ab. Täuschen wir uns aber nicht, so blasen die Hörner der Kriegs männer des Vierverbandes nicht mehr in den schmetternden Tönen wie vor drei Monaten. Aber auch wenn der Beitritt Amerikas ihre» .Kriegseiser ueu anblasen sollte: Wir halten durch! Wir müssen siegen! Gartens war mit weißlackierten Tischen und Stühlen , besetzt. Einige junge Mädchen, alle in dunkelblauen Waschkleidern mit weißen Schürzen und Häubchen, waren eben beschäftigt, die Tische mit bunten Lementüchern zu bedecken. Friede warf, während sie zwischen den Tischen hindurch dem Hinteren, am dichtesten be pflanzten Teil des Gartens zuschritt, einen Blick auf ihre Taschenuhr, dis sie in einem sesten Lederetui im Gürtel trug. verschiedene Uriegsnachrichten. Die deutschen Kriegsgefangenen aus der Fjsnerzone herausgezoge». Die deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich werden, wie der Moss. Ztg.' ge meldet wird, nicht mehr in der Feuer - zone beschäftigt werden. Unsere Gegen maßnahme, die den französischen Kriegsgefan genen dasselbe SckMal innerhalb der Feuerzone in Aussicht stellte, wie es den Deutschen seitens Frankreich zugedacht war, hat also genützt. * Kongreß der Ver. Staaten demnächst der Ent wurf derE i n s ü h r u n g d er D i e n st p f l i ch t, ferner der Kreditbewilligung von drei Milliarden Dollar, die Verdoppelung der Kriegsmarine, die Beschleunigung des Baues von Handelsschiffen und die Gewährung einer Anleihe an den Vier- verband. Alles deute daraus hin, daß die Re gierung die Möglichkeit erwägt, ein Heer nach Europa zu senden. — Der Generalstab der Ver. Staaten ist der Meinung, daß das Kriegsprogramm für 2 Jahre ausge stellt werden müsse, obwohl er durchaus nicht die Meinung teile, daß der Weltkrieg innerhalb dieser Zeit beendet werden würde. Man werde schließlich doch zur allgemeinen Dienstpflicht über gehen wüsten, da Amerika sein volles Gewicht in die 'Wagschale gegen Deutschland werfen wolle. * Ei» deutscher Hi fslreuzer vor Newport. In der Nähe von Newport an der amerikani schen Küste ist nach französischen Blättermel- dungen ein deutscher Hilfskreuzer aufgetaucht. Amerikanische Kreuzer sind zur Verfolgung ausgefahren. An der ganzen Küste Pflichtverfäumms angeordnet. Man hat schnell ein paar Sündenböcke gefunden, England zufriedenzustellen. * Rüstungen in den Ver. Staaten. Das Reutersche Bureau meldet, daß Langsam ging sie über den großen Hof, der f Beete und Sträucher, die von einem grünenden, Friede öffnete rechter Hand eine Tür. Sie führte zur Küche, einem großen, wie alles hier Hindenburg über die Kriegslage. Amerikas Ein ar eisen. Einem spanischen Journalisten hat in den Ostertagen Generalfeldmarschall v. Hindenburg im Großen Hauptquartier eine Unterredung ge währt, in der er sich über Amerikas Eintritt in den Krieg und die allgemeine Lage äußerte. Amerikas Eingreifen werde keine andere als die von uns erwartete und berechnete Wirkung haben. Beim U-Boot-Krieg sei alles genau über legt worden. Wenn er trotz der Möglichkeit amerikanischer Hilfe iür die Entente beschlossen wurde, so wurde sie ebeu als zu leicht be funden Die finanzielle Hilfe sei allerdings auf feiten unserer Gegner zu buchen. Doch hat, sich in diesem Kriege gezeigt, daß, im Wider spruch mit früheren Kriegserfahrungen, Geld nicht das Wichtigste ist, das zum Kriegführen gehört. So erwünscht England eine finanzielle Unterstützung durch die Ver. Staaten sein mag, so unerwünscht wird es die wachsende Ver schuldung Amerika gegenüber empfinden. Eine Steigerung der Kriegslieferungen sei nicht mehr möglich, ja eine Fortsetzung im bisherigen Um fange ganz ausgeschlossen, wenn die Amerikaner beabsichtige!!, ein eigenes Heer von einer halben bis zwei Millionen aufzustellen. Eine Beeinträchti gung der deutschen Seesperre durch das Ein greifen der amerikanischen Flotte hält der Feld marschall für unmöglich. Sie gehe mit wachsender Wirksamkeit weiter. Bei jedem neuen Transport müssen die Amerikaner das wachsende Risiko in Kani nehmen. Je mehr Schiffe auf dem Ozean schwimmen, desto größer wird die U-Boot- Beute. Ein amerikanisches Expeditionskorps von einigermaßen erheblicher Stärke kann vor einem Jahr nicht zur Einschiffung nach Europa bereit sein. Wir werden aber nicht warten, bis es unsern Feinden genehm ist. Auch wir haben unsere Maßnahmen getroffen. Die Ostfront ist heute derart ausgebaut und in solchem Maße besetzt, daß ein Brussilow auch mit den rück sichtslosesten Menschenopfern keinen Erfolg erzielen kann. Im vorigen Jahre brauchten wir unsere strategische Heeresreserve, um den Einfall Brussilows abzuweisen, die Westfront war aus ihre eigenen, beschränkten Mittel angewiesen. Trotzdem wurde der englisch-französische Angriff abgeschlagen. Heute liegen die Dinge von Grund auf anders. .Die Westfront ist so stark geworden, daß sie jeden Angriff aushasten wird. Bei, absoluter Sicherheit aller Fronten verfügen wir heute über eine frei verwendbare Heeresreserve von einer Stärke und Schlag fertigkeit, wie zu keinem anderen Zeitpunkte des Krieges zur Abwehr wie zum Stoß an jeder beliebigen Stelle. Alles, was auch geschieht, an irgendeiner Front, zur See oder in der Lnit, darf nicht als Einzelerscheinung gewertet werden. Alles ist vielmehr Glied eines großen Planes. In diesem Sinne sind Heer und Flotte eine Einheit geworden. Heute, nach nur zwei Monate» U-Boot-Krieg, — io stellte der Feld marschall fest — kann ich Ihnen bereits sagen, daß unsere Rechnung richtig war. Der Weg, den wir unter Würdigung aller Gefahren ein- schlugsn, führt Zum Ziel. Hindenburg kann sich nicht denken, daß das amerikanische Volk in seiner Gesamtheit von der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit eines Krieges mit uns überzeugt ist. Die amerikanischen Negierenden und Finanz kreise haben sich aus ein faules Geschäft einge lassen. Wollen sie das investierte Kapital nicht opfern, so bleibt ihnen nichts übrig, als dem schwankenden Unternehmen mit ihrem gesamten Vermögen beizuspringen. Die Frage ist mir, ob sie damit das Unternehmen retten, und ob das amerikanische Volk in seiner Gesamtheit da auf die Dauer mitmacht. „Tummelt euch, Mädels. In zehn Minuten kommen die ersten Gäste," rief sie den Ge schäftigen zu. Und dann blickte sie nach dem Hause zurück. Aus allen Schichten der Bevölkerung kamen Damen und Herren jeden Morgen um sieben Uhr und jeden Abend nur sechs Uhr durch den schattigen Stadtwald nach der idyllisch gelegenen Molkerei, um sich an frischer Lust und .der rühmlichst bekannten guten Milch und Sahne und dem knusperigen Weißbrot zu delektieren. Selbst die Offiziere der Garnison verschmähten es nicht, in dem schattigen Garten auszuruhen und ein Glas Milch zu sich zu nehmen, wenn sie vom Exerzierplatz oder von der Reitbahn nach der hinter dem Walde gelegenen Kaserne zurückkehrten. Sie mußten dicht an Fräulein Sörrensens Garten vorbei. Friede Sörrensen gehörte zur besten Gesellschaft von L. . . und war eine sehr beliebte Persönlichkeit. Es fiel niemand ein, daran zu denken, daß Friede Sörrensen eine „alte Jungfer" war. im Hause blitzblank gehaltenen Raum. An dem großen Anrichtetisch zwischen den Fenstern stand eine ältere, grauhaarige Frau. Sie trug über dem blaugedruckten Kleid eins breite weiße Schürze und gleich den Mädchen eine weiße Haube auf dem glaltgescheitelten Haar. „Jetzt kannst du mir mein Frühstück in die Laube schicken, Mutter Triebsch," rief ihr Friede zu. Mutier Triebsch war ein Zwischending zwischen Köchin und Haushälterin. Sie war in Friede Sörrensens Diensten, schon bevor diese vor nahe zu fünfundzwanzig Jahren die damals sehr kleine und bescheidene Molkerei gekauft hatte. Schon damals war sie eine angehende Dreißigerin ge wesen, aber sie nahm es noch heute mit der Jüngsten auf, so hurtig und kräftig versah sie ihr Amt. Neben Friede war sie eine Art Respekt person in der Sörrensenschen Molkerei. Sie wandte jetzt der Herrin ihr frisches, immer vergnügtes Gesicht zu. „Soll gleich geschehen, Fräulein Sörrensen, gehen Sie man schon immer hinaus." „Schön, Mutter Triebsch." Friede Sörrensen zog die Kücheniür ins Schloß und verließ das Haus durch die ent gegengesetzte Tür. Hier lag ein sehr großer, mit schatten spendenden Bäumen bepflanzter Garien, zum größten Teil mit Kies bestreut. Nur ringsum besanden sich zwischen Rasenrabatlen bepflanzte zeichnen englische Militärkreise die jetzige Offensive an der Westfront als die höchste Kraitentfaltung des Vierverbandes, die nur vier bis fünf Wochen andauern kann. Der Mangel an genügenden Reserven auf englischer Seite läßt nach obigem Zeitpunkt die erste Periode der Offensive als beendet gelten. Die Ungewißheit, wo die Mittelmächte eine Offensive planen, beeinträchtigt die Pläne des Vierver bandes sehr stark. Bezüglich der Placierung der Reserven ist nach Rußland eine neue englische Militärkommission unterwegs. -i- Zur russischen Niederlage am Stochod. Petersburger Nachrichten besagen, Kriegs minister Gutschkow habe, nachdem er nähere Einzelheiten über die peinliche Niederlage am Stochod er halten habe, die sofortige Verabschie dung der Befehlshaber des dortigen Ab- fchniiles, des Generals Lesch und des Korps- kommandeurs General Januschewski, wegen Sie machte auch durchaus nicht den einer solchen. Wer Friede Sörrensen jedoch zuweilen,., Stunden mondscheinstiller Einsamkeit hätte lauschen können, der hätte etwas in den klE§ grauen Augen gesehen, das nicht zu E. sonstigen Wess» zu passen schien. Es lag etwas Verlorenes, Trauriges in ihrem E etwas wie Sehnsucht und Verlangen nach D höchsten Daseinswert, nach einem Glück, da» ' unerreichbar geblieben war. ..q Friede Sörrensens Baler war eia reicher Mann gewesen, als ihre Mutier E- Damals zählte sie erst drei Jahre. Zwei E, später hatte Friede bereits eine Stiesoa" ,, und diese Frau, ein oberflächliches, Versaws derisches Geschöpf, wurde dem Vater zum.d hängnis. Um die anspruchsvollen Launen zweiten Frau befriedigen zu können, ließ es in gewagte Spekulationen ein. In Treiben wuchs Friede mit ihrer um wem fünf Jahre längeren Stiefschwester Lizzi a-m ganz der Dienerschaft überlassen. Friede- P angelegter Charakter erhielt dadurch E- Ernstes, Stilles und früh Selbständiges, rend ihre jüngere Schwester, die ganz den.^ P fertigen Sinn ihrer Mutter geerbt hatte, lE einem oberflächlichen, koketten und ziemlich d losen Geschöpf auswuchs. Lizzi trat seExl. in die Fußtapfen ihrer verschwenderischen-., Sie war sehr anspruchsvoll und dräE stille, bescheidene Friede um io leichter m Hintergrund, als sie ein blendend schöpf war und durch einschmeichelndes M ' sich alle Vorteile zunutze zu machen wußn' Der Feldmarschall schloß: Keinen Augenblick unterichätzen wir die Gefahr und den Ernst der Stunde. Aber der Eintritt Amerikas in den Kreis unserer Feinde hat alle Ungewißheit von uns genommen. Wir stehen mit unseren Ver bündeten geschlossen, einsam in der Welt, klar und kalt. Wir haben alle Möglichkeiten er wogen und nach bestem menschlichem Wissen und Gewissen die gewählt, die zum Sieg und zum Frieden führen. Ich sagte zu Anfang des Krieges, daß es die Nerven sind, die den Krieg entscheiden. Dies Wort gilt mehr denn je. 3"' Vertrauen auf die Nerven des deutschen Volles stehe ich auf meinem Posten und sehe den« letzten entscheidenden Kampf ohne Schwanken entgegen. Ich weiß, das deutsche Volk wird seinen Kaiser und seine Führer nicht im SW lassen! polililcke Aunälckau. Deutschland. *Die Osterbotschast Kaiser Wil- Helms an das deutsche Volk hat in der ganzen Welt , ein Echo geweckt. Gewiß, in der deutsche" Presse hat man sich insbesondere aus den Kreisen der Wahlreformgegner nicht unbedingt zustimmend geäußert; aber es kam doch allge' mein zum Ausdruck, daß dieses Bekenntnis B Neuorientierung überall im Volke mit Genug tuung begrüßt werde, so sehr die Einzelheit der Reform auch umstritten sein mögen, t den neutralen Staaten begrüßt man die Ost' botschaft mit starker Sympathie, ganz gleich ob mau holländische, schweizerische oder skandinavische Blätter in die Hand nimmt. Am besten aber zeigt sich, welche Bedeutung dem Verspreche" Kaiser Wilhelms zukommt, an dem Geschick unserer Feinde, die die Erneuerung Deutschlands aus sich selbst als schweren Schlag empfindet * Der Rücktritt des Kriegsminists v. Krobatin, der durch ein sehr gnädiges Handschreiben zum Armeekommandanten ernE wurde, hängt offenbar mit der jüngsten Kriegs' Wucheraffäre zusammen, in der ja auch die Aus' sagen verschiedener Minister eine Rolle spielt; Schon während des Prozesses hieß es, da? Krobatin seine Versetzung an die Front erbet habe. Holland. *Auf dem in Arnheim abgehaltenen E greß der sozialdemokratischen Arbeiterpartei kB u. a. auch zur Sprache, welche Schlitte E Wiederherstellung des Friedet unternommen worden seien. Es wurde dal» milgeteilt, daß die französischen Sozialisten t zur Mitwirkung bereit erklärt hätten und t nehmigen wollten, daß von neuem eine Kot serenz zwischen international^ Sozialisten betrieben werde. Rußland. . * Nach einer Erklärung des Ministers Äußern Miljukow hat die neue Regiert; eine unverbindliche Anfrage an die Tür'^ gerichiot über dis M e er e n gen fr eih^ und die Zukunft Armeniens. Amerika. * Französische Blätter wollen aus haWt sicher Quelle erfahren haben, daß der Abbr"" der diplomatischen Beziehung zwischen Deutschland und Brasils, bevorsteht. In verschiedenen Städten Brasils sollen große Kundgebungen für den Vierverba" stattgesunden haben. * Staatssekretär Lansing beauftragte Botschafter der Ver. Staaten in PetersE dem russischen Minister des NuE, mitzuteilen, daß die Ver. Staaten jetzt mitkäuE gegen den größten Feind der Welt und gegen» größte Gefahr, welche die Demokratie bedE Negierung und Volk freuten sich, daß das E russische Volt sich der Demokratie im Ex gegen die Autokratie angeschlossen habe und eine neue Freundschaft zwischen beiden VE entstanden sei. Die amerikanische RegiE hoffe zuversichtlich, daß das russische Volk Notwendigkeit innerer Einigkeit einsehen wck^ damit der Despotismus endgültig besiegt uE der mit seiner Gewalt und seinen Intrige"" russische Demokratie bedrohe. .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)