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Börsenblatt snr den Eigentum des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmitglieder 20 bei Zusendung unter Kreuzband (außer dem Porto) 5 ^ mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30Pfg.; Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 dreigespaltene Petitzeilen. Die Titel in den Bücher^ngeboten und Büchcrgesuchen werden aus Borgis gesetzt, aber nach Petit berechnet. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 154. Leipzig, Donnerstag den 7. Juli 1910. 77. Jahrgang. Amtlicher Teil. Am 29. Juni 1910 verstarb in Stuttgart der Kgl. WUrtlembergische Geheime Kommerzienrat Herr Wilhelm Spemann, Gründer und Mitinhaber der Firma W. Spemann in Stuttgart und Berlin. Der Verewigte hat dem Vorstand des Börsenvereins als II. Schriftführer von 1880 bis 1884 angehört, in einer an Kämpfen reichen Zeit, als im Buchhandel sich die Erkenntnis Bahn brach, daß angesichts der umgestaltelen wirtschaftlichen Verhältnisse auch die Organisation des Börsenvereins einer tiefgreifenden Umgestaltung bedürfe. In dieser Zeit ist er Adolf Kröner bei den vorbereitenden Arbeiten für die Lösung der dem Börsenverein gestellten neuen und schwierigen Aufgaben ein kluger, starker und zuverlässiger Helfer und Kampfgenosse gewesen. Während siebzehn Jahren, von 1893 bis zu seinem Tode, hat der Verstorbene die Geschäfte des Ausschusses für Urheber- und Verlagsrecht als dessen Vorsitzender geführt und sich auch hierbei hohe Verdienste um den Deutschen Buchhandel erworben. Seine reiche buchhändlerische Erfahrung, sein durchdringender Verstand ließen ihn dieses schwierige Gebiet in einer Weise beherrschen, die auch vom Staate durch mehrfache Be rufungen zur Vorberatung einschlägiger Gesetzesoorlagen anerkannt wurde. Wilhelm Spemann hat in rastloser Arbeit, mit weitem Blick und kühnem Unternehmungsgeist seinen Namen zu einem der bekanntesten im deutschen Buchhandel ge macht; seine reichen Fähigkeiten hat er in erfolgreicher und selbstloser Weise in den Dienst der allgemeinen buchhändlerischen Interessen und des Börsenvereins gestellt. Dem nun Heimgegangenen lieben und allgemein verehrten Berussgenossen ruft der Unterzeichnete Vorstand den aufrichtigsten Dank für diese Wirksamkeit über das Grab hinaus nach und wird sein Andenken in Treue wahren und in Ehren halten. Leipzig, am 4. Juli 1910. Der Vorstand des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Artur Seemann. Alfred Voerster. vr. Erich Ehlermann. Hermann Seippel. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. 1036