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^abt das bnäe? DaS Kopenhagener Blatt,Sozialdemokraten^ schreibt: Ruhland hat kapituliert. Es erkennt den Ukrainesneden an und tiberläßt die Grenz länder ihrem eigenen Schicksal. Die Staats kunst der Bolschewiki erregt keine Bewunderung. Während der Weihnachtszeit hatten sie einen nicht geringen Einfluß, aber die Phantastereien über erne Weitrevolution führten sie irre. Sie Zagten die gesetzgebende Versammlung mit Waffengewalt auseinander und trieben ein ver wunderliches Spiel in Brest-Litowsk. Als die deutschen Heere sich darauf aufs neue in Bewegung setzten, wußten die Volks kommissare keinen anderen Ausweg als die Kapitulation. Der Zusammenbruch des früher so mächtigen russischen Reiches ist in der Ge schichte ohne Beispiel. Das mächtige Land, bestehend aus zwei halben Weltteilen mit 22Vs Millionen Quadratkilometer Land und 170 Millionen Einwohnern ist von Deutschland mit seinen 500000 Quadratkilometer Land und 70 Millionen Menschen total besiegt worden, obwohl letzteres Gleichzeitig noch fast mit der ganzen übrigen Welt Krieg führte und nur von Österreich - Ungarn, Bulgarien und der Türkei unterstützt wurde. Der konzentrierte moderne Industriestaat hat das ausgedehnte Agrarland besiegt, die Oraansiation siegte über die Massen. Wir viele Hoffnungen werden mit Rußlands Niederlage nicht zu Grabe getragen? Natürlich ist Trotzkis Frieden mit Kühlmann nur ein Vortrieben. Die endgültige Ordnung und Anerkennung der Verhältnisse wird erst dem allgemeinen Friedensschluß stottfindes. Aber Rußland ist aus der Kriegführung endgültig auSgeschieden, und die Mittelmächte sind sehr gestärkt worden. Kommt es zum wirklichen Frieden mit der Ukraine und Groß-Rußland, gefolgt von der Wiederaufnahme des Handels, werden die Verhältnisse in Rußland einiger maßen geordnet, so bat Deutschland sich eine ganz neue Stellung im Weltkriege geschaffen. Auch für Skandinavien kann diese Veränderung in der Weltlage bedeutungsvolle wirtschaftliche Folgen haben. Wird nun der Krieg durch die letzten Er eignisse abgekürzt oder verlängert werden? Das ganze vernünftig« Deutschland steht jetzt wie früher ein, daß trotz Rußlands Zusammenbruch die Westmächte nicht zu besiegen sind, ebenso wenig wie es die Mittelmächte sind. Der Preis würde Deutschlands Weltherrschaft sein, aber das Ziel ist unerreichbar. Külftmann ließ denn auch durchblicken, daß er an einen baldigen allgemeinen Frieden glaube, und auch Czernin meinte, daß der Ukrainefrieden doch vielleicht einen allge meinen Frieden einleiten könne. Die Grundlage ist da? Prftrzip des SelbstbestimmsngSrechrS der Völker, ein fruchtbares Prinzip. Auf Elsaß- Lothringen angewandt, könnte es zu einer dauernden Freundschaft zwilchen Deutschland und Frankreich führen. Daß die deutsche Sozial demokratie und neun Zehntel des deutschen Volkes immer noch ans dem Boden der Friedens- entschließung vom 19. Inst 1917 stehen, ist zweifellos. Die Verbandssozialdemokraten werden sich sicher ebenfalls auf ein versöhnliches Friedensprogramm einigen, und aus Amerika kommen Gerüchte, daß der Krieg bis zum Ende des vierten Jahres beendet sein wird. Die Weit kann auch diesmal in ihrer Friedenserwartung wieder enttäuscht werden. Aber alle wirklichen Staatsmänner des Ver bandes müssen doch einsehen, daß sie die Mittelmächte nicht besiegen können, und daß deshalb ein Weg für Friedensverhandlungen gefunden werden mutz. Wir glauben fast mit Bestimmtheit, daß diesmal die Verbands- regierungen die Reiseerlaubnis zu der inter nationalen Sozialistenkonferenz nicht verweigern werden. Wäre im vorigen Jahre die Stock holmer Konferenz zustande gekommen, so wäre der ganzen Welt ein Jahr schrecklicher Krieg führung erspart worden. Sollen die Kriegs opfer durch eine Riesenschlackt an der West front noch ungeheuer vermehrt werden? Lätzt es sich nicht vermeiden? Ein Fnedenszeichen liegt darin, daß man sich auf beiden Setten geradezu scheut, den lange angekündigten großen Zusammenstoß zu beginnen. Vielleicht bekommen die Strategen recht, die eher eine Offensive gegen Saloniki oder gegen Suez oder gegen Indien erwarten. Hier sind wir beim Nerv des Weltkrieges, und die letzte engluche Krise steht sicher im Zu sammenhang mit dem Konflikt zwischen Ltoyd George, der am meisten an Asien denkt, und den Politikern und Heerführern, die behaupten, daß der Weltkrieg durch Amerikas Hilfe an der Westfront entschieden werden soll. Drei bis vier Jahrtausende haben die Völker Asiens und Europas um den Weg nach Indien gekämpft. Nichts deutet darauf hin, daß der jetzige größte Krieg der Geschichte der einen der kämpienden Parteien einen entscheidenden Sieg bringt. Könnten Deutschland und England sich nicht einigen und sich in die Vorherrschaft teilen, jetzt, wo ein Seeweg und ein Landweg nach dem Orient führt? Oie Weltlage. In nordischen Blättern ist folgende Dar stellung über die Weltlage zu lesen: Zwischen den westlichen BerbandMndern und den übrigen europäischen Staaten ist ein Stacheldrahtzaun errichtet. Er sperrt Skandinavien von der Welt ab, von der es früher seine meisten materiellen und geistigen Güter bezog. Gleichzeitig nähert sich von der Ostgrenze eine rote Gerahr, di« bereits in Fmniaud und in den baltischen Provinzen rast. Mit welchem Stalz folgte man nicht der zivilen Mobilmachung der Staaten im Jahre 1914. Die deutsche Organisation, wobloorbereitet, wie sie war. er weckte zuerst Bewundarung. Aber die englische war nicht weniger großartig, und nach diesen zwei Vorbildern richteten sich andere Staaten ein. Man sprach von der Anpassungsfähigkeit, mit der man sich den neuen Lebensbedingangen beugte. Auch die neutralen Staaten, die auf wirtschaftlichem Gebiet in den KriezS- wirbel gezogen wurden, wußten sich ge schickt einzurichten. Schritt sür Schritt zwang der Staat eine Ordnung durch, die den ganzen Staatsorganismus zu einem ge horsamen und blinden Werkzeug in den Händen einiger Männer machte. Wäre der Krieg in angemessener Zeit zu Ende gegangen, so hätte er eine Wsltordnung geschaffen, wo die Staats idee in ihrer vollen Würde eingesetzt wäre, während daS Individuum zu der Statistenrolle verurteilt wäre, die eS normal zu spielen ge eignet ist. Aber nun sehen wir, wie di« Staaten sich mit rasender Eile auflöfen. Wie eine Pest ist der Verrotlnngtprozeß in Rußland und in Finn land im Gange, und es gibt kein Land in Europa, in dem sich nicht Spuren der An steckung zeigten. DaS ist also das Ergebnis des Menschenwelkes, das im 19. und 20. Jahr hundert die Zivilisation mit Freude «Mw. Hätten die Länder ihre freie Entwicklung noch eine Reche von Jahren sortsetzen können, so wäre der innere Auflösungsprozeß wohl auch ohne Weltkrieg ausgebrochrn. In Frankreich War der SynbikalismuS vor 1914 im starken Wachsen, in England nahm der Sozialismus unwiderstehlich zu. In den nordischen Ländern hatte die Be wegung in Finnland gesiegt, teilweise auch in Norwegen und Dänemark. In Rußland schwelte der Bolschewismus in den großen Industrie zentren, und selbst in dem disziplinier,ten Deutsch land rührten sich starke demokratische Kräfte. War nun das, was sich jetzt in Rußland und Finnland darbietet, das Ziel, dem die Ent wicklung entgeaenging? Wäre der Krieg im rechten Augenblick beendet worden, so hätten wir daraus eine gute Lehre gezogen und eingesehen, welche Rücksicht wir allen Be standteilen des Staaies schulden. Aber der Krieg tobt Weiler, und deshalb schreitet die Ver rottung sort, und die Widerstandskraft wird ge lähmt. Der setbstmördensche Kamps in Finn land hat Schweden in zwei Parteien gespalten, dis einander in Schach halten. In England und Deutschland wird die Klüft täglich tiefer. Sollte die Auflösung in Rußland auch Öster reich zerschmettern und von da ans sich über Deutschland wälzen, würden da nicht die gleichen Zustände wie nach dem Dreißigjährigen Kriege entstehen können, wo di« angrenzenden Länder von Feinden und Bundesgenossen verheert wurden? poliMebe Armälebau. D autsch "DerJntersraktionelle Ausschuß des Reichstags sür Beamten fragen, der unter dem Vorsitz des nationalliberalen Abg. Meyer-Hersord arbeitet und der vom Haupt- ausschuß des Reichstags eine Reihe wichtiger Fragen zur Erledigung überwiesen erhalten hat, ist jetzt zu einem vorläufigen Abschluß seiner Arbeiten gelangt. Die Mitglieder der Konferenz, die sämtlichen Fraktionen des Reichstags ange- bören, haben sich in Erkenntnis der allgemeinen Notlage der Beamtenschaft einstimmig für eine wesentliche Erhöhung der laufenden KriegS- teuerungszulagen ausgesprochen. Die ReichS- regierung Hal zu dieiem Beschluß grundsätzlich bcreils ihre Zustimmung erklärt und nur über daS Maß der Erhöhungen sind noch Verhand lungen im Gange. Schweiz. *Die Stellung des Grafen Hertling zur Schweizer Neutralität wird in der ganzen Schweiz sehr sympathffch besprochen. Der .Bund' in Nern schreibt dazu: „Wir müssen dem deutichenKanzler dankbar seiniürseine in den Tagen größter internationaler Svannuvz gesprochenen entschiedenen und vorbehaltlosen Worte der Anerkennung der schweizerischen Neutralität. Sie werden zweifellos auch nach der anderen Seite wirken." In den Aus führungen deS Kanzlers zu den vier Grund sätzen der letzten Wili'onrede steht das Blatt eine Annäherung, die man mit größter Genugtuung aufnehme, da sie Aussichten auf wettere Be sprechungen eröffne. Gp«ete«. *DaS Ergebnis der Wahlen ist ein entschiedener Sieg der liberalen Pariei. Die verbandsfreundlichen Republikaner sind geschlagen. Ganz überraschend ist der Sieg der Monarchisten in Madrid, wo die Republikaner ihren Haupt erfolg erhofften. Von acht Sitzen bekamen die Monarchisten fünf. Gewählt wurken unter anderen der deutschfreundliche Dramatiker Benavenle. Die Wahlen werden also an dem Kurse der Regierung und insbesondere an der neutralen Haltung des Kabinetts nichts ändern. "V olKsWiNscbAMickes. Baut Lupinen! Bereits im Frieden wurde unser täglicher Bedarf an Eiweib und Fett, diesen Wichtigsten Trägern unserer Ernährung, «ehr und mehr au» dem Pflanzenreich gewonnen, allerdings wurden die Grundstoffe bierzu vorwiegend aus dem Ausland cingesübrt. Abgeschnitten von jeder Zufuhr, versiegten diese Quellen, und wir stehen vor der Not wendigkeit, auch pflanzlicher Euveib in größtem llmsang im Inland zu erzeugen. Wieder einmal Ist die Landwtttschalt bmiftn, zu Hellen, und an sie richlet sich di« Bitte um Hilse. Sie kenn sie erfüllen, denn sie bat in der Lupine eine Aushilfe von bcrvorragender Bedeutung. Der modernen Technik ist eS gelungen, aus der Lupine die bitteren Gift stoffe in ausreichendem Mabe zu entkernen und ein vorzügliches Speiseöl (5-^15 °/o Fett) und ein nayr- hastes Mehl von 40—60 °/s Eiweiß und 20—30 Vo Kohlehydraten zu gewinnen. AIS Jahresfrucht kommt die Lupine alt Vorfrucht für di« Kartoffel in Frage. Eine Mltelerni« dürste 10—12 Doppelzentner Körner und etwa die doppelte Menge an Stroh sür den Hektar ergeben. Der gesetzlich« Preis wird wenigstens 40 Mark für den Doppelzentner sein. Dadurch wird der sachgemäße Anbau von Lupinen so lohnend, d«ß jeder verständige Landwirt dieser wenig beachteten und doch so überaus wertvollen Kulturpflanze bereit» in dieiem Jahre das größte Interesse entgegcnbringen mutz. (Segen den Tabakwncher. Segen den Wucher mit Tavakwaren richtet sich eine «eitere Anordnung des preußischen HanoelkministerS. Seit Juni vorigen JahreS ist der Handel damit nur mit behördlicher Erlaubnis gestattet. Anerbietungen zum Erwerbe von solchen Waren und Aufforderungen zur Atgabe von Preisangeboten sind in Tageszeitungen ganz verboten, in Zeitschriften an eine besondere Ge nehmigung geknüpft. Diese Erlaubnis soll nur dann gegeben werden, wenn das öffentliche Anerbieten zum Erwerbe von Waren schon srüher üblich war und setzt zur Erhaltung der GeschättSunternehmenS un- beding! notwendig ist. Der Minister empfiehlt den Behörden, in allen zweifelhaften Fällen vorher die zuständige Handelsvertretung zn Höven. Diese find ersucht worden, die Gutachten zu erstatten. Vie Heldenfahtt -es „Wolf". Abenteuer de» Begleitschiffes. Die Gefangenen deS Hilfskreuzers „Wolf", der jetzt von seiner so ersolgreichen Fahrt heim- gekehrt ist, haben zum Teil das Schiff fast ein Jahr lang begleitet. Ihre Zahl war allmählich auf 467 gewachsen, Engländer aller Hautfarben, Australier, Franzosen, Japaner, Inder, Spanier, Amerikaner, Norweger us«. Ihr Verhalten war im allgemeinen zufriedenstellend, doch bildete sich bald ein sehr gespanntes Verhältnis zwischen Japanern und Indern einerseits und Engländern anderseits heraus, das zu Tätlichkeiten aus artete und ein« räumliche Trennung notwendig machte. Der GelundheitSzustcmd der Besatzung und Gefangenen war im allgemeinen gut. Nur zuletzt machte sich der Mangel an srischem Proviant empfindlich bemerk bar und es traten die ersten Lazmchen von Skorbut aui. jener Krankheit, die durch schlechter Trinkwasser und Mangel au frische« Gemüse auf langen See reisen hervorgerusen wird. Wie jetzt bekannt wird, hat der „Wols" zuletzt den spanischen Dampfer „Jgotz Mendl" aufgebracht und al- Begleitschiff ««-gerüstet. Dieses Schiff ist jedoch bei Ekagen ge strandet. Seine Passagiere sind gelandet, für den Fall, daß daS Schiff nicht wieder flott kommt. Unter den Passagieren sind verschiedene Natio nalitäten vertreten: ein Däne, ein Schwede, ein Norweger, ein Finnländer, zwei Amerikaner, ein Türke, der Rest Engländer oder eng lische Kolonisten. Der gereitete Däne er zählt, daß s«in Schiff der amerikanische Dampfer „Vererune", im Sillen Ozean auf der Reise von Neuseeland nach San Francisco vom deutschen Hilfskreuzer „Wolf" am 2. Juni 1917 genommen wurde. Vierzehn Schiffe wurden aufgebracht oder versenkt, daS letzte war die noiwegüche Bark „Storgrund". Im Stillen Ozean verienkie der „Woll" den japanischen Postdampser „Hitachi Maru", der einen Wert von 60 Millionen Kronen hatte. Einige Passa gier« wurden auf den „Jgotz Mendi" hinübcr- gebracht und befinden sich jetzt in Stagen. Der „Jgotz Mendi", der erst vier Jahre alt ist, wird auf sechs Millionen geschätzt. Wie verlautet, soll die deutsche Mannschaft interniert, während die Spanier heimgesandt werden. Sehr gut« Dienste leistete dem „Wolf" ein mitgenommene- Flugzeug. Lag der Hilfskreuzer zweck? Überholung von Kesseln und Maschinen oder wegen sonstiger Arbeiten an irgendeiner einsamen Stelle, so klärte es auf und sicherte vor Überraschungen. Eines Tages, als der Hilfskreuzer inmitten einer palmenbestandenen Stelle eine Reinigung des SchiffsbodenS vornahm, mithin selbst nicht akiionssähig war, zog in nächster Nähe der Koralleninsel ein englischer Dampfer vorbei, dem das Flugzeug vermittels eines auf daS Deck heruntergeworfenen Beutels eine Aufforderung überbrachte, sich sofort, ohne seine Funkentele- graphi« zu gebrauchen, zu dem deutschen Hilfs kreuzer zu begeben. Folgsam kam der Eng länder dem Beseh! nach und wurde dann prompt versenkt. Von unÄ fe^n. Krieg-opferstötte für die National- stiftung. Unter Vorsitz des Oberpräsidenlen StaatSminifters v. Loebell beschloß die „National- gabe" die Gründung einer besonderen Ab teilung „Errichtung von Opferstöcken zugunsten der Nationalstistung". Die Aufstellung von KriegSopferstöcken ist gewissermaßen als Fort setzung der an den meisten Orten abgeschlossenen Nagelung von Kriegswahrzeichen gedacht. Die Opferstöcke sollen, von Künstlern hergestellt, in Gotteshäusern aller Bekenntnisse, dann auch bei Eisenbahnbehörden, bei der ReichSpost und in Fabrikunteruehmungen ausgestellt werden. ..» ««MM«, Verstrickt. LSj Roman'don A. von der Elbe. " ! (AorSq-ng.) Sie sprachen von den Vorzügen JosephinenS, ?sn ibrer Wesenheit, und Werner sagte: „Sie war ein irrender Mensch, wie wir alle sind, aber ihre Freud« am Leien, am Schönen und Frohen, ihr Bedürfnis nach ungehemmter Betätigung, ihre großmütige Güte, ihr lebhaftes Erlässen des Daseins, wirkten befreiend und machten s-e zu «n«r eigenartigen anziehenden Frau." „Oh, sie war himmlisch gut und lieb, meine süße Tante Jose," rief Adele. „Ein famoses Frauenzimmer." sagte der Binder, dem geistigen Bild« der Schwester leise zunickend. „Klug und entschlossen wie ein Mann und ebenlo unternehmend." „Ja, sie hatte eines starken Geist," pflichtete Werner bei. Zu Hause, «'S Adele ihr Velzfäckchen unter Fräulein Böhmens Beistand ablegte, sagte diese: „Nun werden gleich die armen Kinder kommen, eis ich, wie die selige gnädige Frau es ge halten hat, herbestellen durste." „Ach ja, liebes Fräulein Böhme, nun wollen wir auskramen und bischeren," rief Adele erfreut. „Nicht wahr, die Feier findet in Ihrem Zimmer statt?" Und sie lief eilig Len Flurgang hinunter, um der guten Böhme za helfen. ' Die beiden Männer saßen in der Wohn stube, die Bernhammer sich mit einem großen SchreMsch und Reuchlischchtn geMUich geisacht hatte. Im Kaminosen glühte das Feuer und über dem mit Büchern und Zeitungen bedeckten Tische leuchtete in der Hängelampe das elek trische Licht. R- Die Herren saßen in Lehnstühlen, ihre Zigarren rauchend, am Ofen und plauderten, die feierliche Friedhofsstille war überwunden, das Leben forderte sein Recht. Bernhammer, der kürzlich für «in paar Tage in Morse gewesen war, erzählte vom Gange der Wirtschaft auf dem Gute und wir vernünftig der Verwalter sür alles sorge. ES sei ja jetzt die Jahreszeit, in der man's sacht angehen lasse, und Eggeruck, als getreuer Nach bar und Letter, schaue dann und wann nach dem Rechten und melde, wie alles stehe. Er wolle aber doch bald mal wieder hinüber fahren. Kers Hammers Wesen erschien in dieser Zeit aufrichtiger HerzensbetrübmS gemildert. Sein lautes Prahlen, sein tiefeS dröhnende? Lachen hörte man selten, seine Grobheit unv Recht haberei trat kaum zutage, und Brüggen kam bei allen geschäftlichen Besprechungen gut mit ihm aus. Als sie nun, wie schon oft, wieder vertraulich nebeneinander saßen, bemtchtizte sich Wern«rS so lebhaft daS Gefühl der Zusammen gehörigkeit, daß dies jeden anderen Gedanken verdrängte. Der schöne heilige Abend mit seiner nicht ganz zurückzudrängenden Weihestimmnng schien mm geeignet, um daS herrlichste Geschenk zu Litten, das khm zuteil werden konnte. Er war ein Mann, der nur nach reiflicher Überlegung handelte. Die Tochter hinter dem -»""MMN»» Ml«««, Rücken dc. VaterS sich gewinnen, erschien ihm unwürdig. Das Leben war ihm ein strenger Lehrmeister gewesen, und er hatte in ernsten Kämpfen seinen Charakter zu großer Gewissen haftigkeit entwickelt. Werner Brüggen stand auf, er legte die Zigarre weg und ging ein paarmal im Zimmer hin und her. Dann hemmt« er den Schritt, trat hinter seinen Stuhl, stützte die schlanken, starken Hände, die jetzt etwas zitterten, auf die Lehne und begann mit bewegter Stimme: „Teurer Herr von Kernhammer, es ist dies ein heiliger Abend — ein Mend, an dem viel geschenkt wird — an dem Tausenden von Gebenden und Nehmenden das Herz freudig klopft. Ich fasse mir Mut, Sie um ei» großes, ein herrliches Geschenk zu bitten — um das Beste, was Sie zu vergeben haben — aber doch — ich bitte — bitte inständig. Sie wissen längst, was ich meine, was ich auS Ihrer Hand empfangen möchte. Adele, Ihre holde Tochter, ich liebe sie von ganzem Herzen, Sie müssen es sehen, daß wir uns einander zu-- neigen, denn ich hoffe, daß ich mich nicht täusche, daß ich Gegenliebe sand. Wollen Sie mir die Einwilligung geben, mich bei Adele uni ihre Liebe zu bewerben?" Bernhammer hatte mit wohlgefälligem Lächeln und Neigen des Kopses den Worten seines jungen Freundes gelauscht. „Nu sieh mal einer an!" rief er vergnügt, „'ne Liebesgeschichte, 'en Bräutigam soll ich dem Wurm zum heiligen Christ bescheren!" Werner verstand den heiteren Ton nicht aanz, erblassend sragte er: „Nehmen Sie viel leicht Anstoß an meinem schlichten bürgerlichen Namen?" „Unsinn, Brüggen!" Brrnhammer erhob sich und legte seine Hand zutraulich auf deS andern Schulter. „Namen — Pahl Der Mann ist'S, auf den es ankommt, und der paßt mir so gut, daß ich ihn mit Laune und Scherz be grüßte. Habe wohl mal gedacht, eS könnte sein, — wäre möglich I Nun ist'S. Komm her, mein Sohn, wüßte mir keinen lieberen." Er warf die starken Arme um des schlanken Brüggen Hals und zog ihn an sich. „Dank, mein Later, Dank für Ihr Ver- - trauen I" „Das kleine Ding wird doch wollen?" sragte Bernhawmer besorgt, als sie sich wieder gegen über saßen. „Solche Frage muß freudig bejaht werden, da gilt kein Zureden." „Das würde ich unter keiner Bedingung wünschen. Aber ich glaube, ohne eingebildet zu sein, Adele ist mir gut." Sie kamen überein, daß Brüggen bis ins neue Jahr mit seiner Bewerbung und dem Ad- , schluß der Verlobung warten solle. ES erschien ihnen beiden verletzend, so bald nach ihrem schweren Verlust, noch in demselben Jahre ein so freudiges Ereignis zu feiern. „Anfang Januar gehe ich wieder sür ein paar Tage nach Morse, wenn ich dann zurück komme, gibt'S Verlobung," Bernham^er ricd sich auflachend vor Befriedigung die Hände. Adele eilte freudigst belebt herein und erzählte von der schönen Weihnachtsfeier, die Fräulein Böhme sür arme Kinder lnu- gerichlet habe, und wie reuend und Lautbar Nur Delegra grapheng noch Krie ist, daß f geeignet entsprech« grundsätz sür Söhr Muä Radiport Lodz-Hel sibirischen Petersbv mehr a8 Mitau zr Kri«j Zur Prü PreMest KommW baden be Wemvers forschen, Versteigei Käufern i ergründ«! steigern«; Die 1917 er! 444150 . 140 Mell Ei« ganzes ( unbekann Besitzer, auf Urlar noch kkm Ziegelsteii abgetrage Em i KriminaH Prellerei < nebenbei hatte. T deS beste! 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