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Ottendorfer Zeitung : 08.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191803087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180308
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-08
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 08.03.1918
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«n» un- rehlt den orher die Lese find er. „Wolf-, rt heim fast ein llmählich itsarben, Spanier, lten war ldete sich zwischen gländern m aus- ftwendig Besatzung ut. Nur frischem 5 traten f. jener sser und en See- Mols' Mendi" en ge- ldet, für t kommt, e Natio- ochwede, enkaner, >er eng- äne er- Dsmpfer :r Reise co vom mi 1917 wurden war die Stillen panischen m Wert ft Passa- hinübcr- m. Der ist, wird »«lautet, während olf" 8. mg von sonstiger telle, so schungen. inmitten einigung lkst nicht ätze der bei, dem )as Delk orderung nkentele- m Hiljs- >er Eng- n prompt n. rtional- Lsidcnien' 7ational- ren Ab- ugunsten ng von Is Fort- hlosfenen hl. Dis stellt, in auch bei und in n. erlichen erhob mf des Mann itzt mir erz be- könnte Alggen : Ver- fragte gegen- bejaht ingung ldet zu is ins m Ab- nschien ihrem re ein nr ein znrück- r riev re. i und Weier, c sie,» anibar Nur Krieg-Versehrte al- Poft- und Telegraphengehtlfen. Als Post- und Tele graphengehilfen werden in absehbarer Zeit nur noch Kriegsversehrte angenommen. Voraussetzung ist, daß sie für den Post- und Telegraphendienst geeignet sind und den sonstigen Bedingungen entsprechen. Andere Bewerber werden vorerst grundsätzlich nicht angenommen. Dies gilt auch für Söhne von Post- und Telegraphenbeamten. Macht aus Sibirien. Der in deutschen Aadsportkreisen bekannte Leiter der Rennbahn Lodz-Helenental, Artur Thiele, ist aus der sibirischen Gefangenschaft entflohen und nach Petersburg gekommen, von wo es ihm nach mehr als sechswöchigem Warten glückte, nach Mitau zu gelangen. Kriesswucheramt und Wcmwucher. Zur, Prüfung der Frage, woher die ungünstige Preissteigerung beim Wein kommt, hat sich eine Kommission des Kriegswucheramtes nach Wies baden begeben. Sie nahm unbemerkt an einer Weinversteigerung in Rasental teil, um zu er forschen, ob dieser Preiswucher schon auf den Persteigerungen einsetzt. Sie ließ sich von den Käufern zunächst die Papiere vorlegen, um zu ergründen, ob sie berechtigt seien, an einrr Ver steigerung teil,«nehmen. Die hessische Weinernte 1S17. Hessens 1817 er Weinernte ergab bei einem Ertrag von Hl 150 Hektolitern den Rekordwert von rund 140 Millionen Mark. Mn ganzes Hans gestohlen. Ein ganzes Einfamilienhaus ist in Duisburg von unbekannten Dieben gestohlen worden. Als der Besitzer, der zurzeit seiner Militärpflicht genügt, auf Urlaub kam, fand er von dem Hanse mir noch kümmerliche Ma Arreste vor. Dach, Fenster, Ziegelstemwände, Holztrift, alles war systematisch abgetragen und gestohlen worden. Eia nener Zechprellertrick. Die Leipziger Kriminalpolizei hat wegen wiederholter Zech prellerei einen Menschen festgenowmen, der sich nebenbei auf den-Qberiieherdiebstahl geworfen hatte. Da der Verkauf von Mänteln wegen des bestehenden Handelsverbots mit gebrauchter Garderobe mit Schwierigkeiten verknüpft ist, verfiel der Schwindler auf den Trick, als .Sicherheit" für die großen Zechen, die er in Gastwirtschaften zu machen pflegte, dem Wirte seinen Überzieher als Pfand zu hinterlassen, den er gewöhnlich kurz vorher gestohlen hatte. Das zmückgelasstne »Pfand" Holle er natürlich niemals ab. Zeitgemäße Beifallsspenden. Der Ope- rettentenor Bratt vom Stadttheater in Salz burg hat anläßlich seines Benefizes gestiftet er halten : sieben Paar Stiefel, drei Anzüge, fünf Kilogramm Kaffee, 2000 Kronen in bar, einen Brillantring im Werle von 1200 Kronen, Man- schettenknöpfe mit Brillanten, 2000 Zigaretten, neun Flaschen Wem, 51 Stück „andere wert volle Dinge" und — eine anderchalü Meter lange Wurst. Der Mörder de- österreichischen Thron folgers operiert. Der Mörder des Erz herzogs Franz Ferdinand und der Fürstin Hohenberg, der eine zwanzigjährige Kerkerstrafe w Theresienstadt verbüßt, mußte dieser Tage operiert werden. Infolge Knochenfraßes war einer seiner Arme so gefährdet, daß ihm die Uchte Hand abgenommen werden mußte. Die Brotkarte i« Korsika. Nach fran zösischen Blättermel-ungen ist die Brotkarte jetzt auch auf der Insel Korsika eingeführt worden. Bisher war die Insel aus besonderen Gründen von allen KriegSernähningsbestimmungen ver schont geblieben, vielleicht auch, weil, man die verühnne Ungebärdigkeit der. Korsen fürchtete. Jetzt aber haben sich auch in Korsika die Ver hältnisse so zugespitzt, daß die Karte den Wrg iur Insel antreten mußte. Die Bürgermeister Von Ajaccio und Sartöne gaben bekannt, daß auch in Korsika dar Diehl rationiert würde, so baß die Korsen nur noch ein Drittel der bis herigen Menge erhalten. Da Korsika der einzige uanzösische Regierungsbezirk war, in dem die Brotkarte noch nicht herrschte, ist jetzt, wie dir Pfätter ein wenig beklommen feststellen, der Siez der Karte über ganz Frankreich voll- Die ^riedensbrotkarten. In Mailand sind etwa 40 000 Brotkarten in Umlauf gesetzt worden, die statt des Wortes „paus" (Brot) daS Wort „paos" (Fnede) auiwiesen. Die Karten wurden beschlagnahmt, die Drucker ver haftet. Gesunkener Dampfer. „Vineta", einer der schwedischen Dampfe-' der Rettungsexvedirion in Finnland, wurde vom Eis gebrochen und sank. Passagiere und Besatzung konnten an Bord der anderen Schiffe gereitet werden. Oie als Xriegslckusrer. Don Anna von Wotzna. Der Krieg ist ein großer Lehrmeister, vor allem für uns Frauen. Wie draußen an der Front ein jeder daS Letzte einsetzen muß zum Gelingen des Ganzen, so zwingt der Krieg uns Frauen, auch hier in kinder zu finden, sie nahmen alle an unserem zweiten Kursus teil. Das Gesühl, aus nichts etwas Neues, Nützliches geschaffen zu haben und ohne Bezugschein zu einem warmen Klei dungsstück gekommen zu sein, machte unS stolz. Nachdem unsere KriegShilfe in den beiden ersten Kursen zwei Frauen gründlich hatte auSbikden lasten, traten diese a!S Lehrerinnen in den folgenden Kursen auf. Die noch vom Vor mittag erwärmten Schulräume wurden nach mittags und abends für diese Kurse der Be völkerung zur Verfügung gestellt. Unbemittelte hatten den Unterricht umsonst, die anderen mußten einen keinen Beitrag für die Unkosten zahlen. Um diese nützliche Einrichtung auch dem Lande zugute kommen zu lassen, wollen wir jetzt die beiden Frauen und den Kriegsbeschädigten von der KriegShilfe aus als Wanderlehrer in die Gemeinden senden. Durch Aufführung eines Deutscher PLnrerkrLftwagen-jVlasckmeiigewekrLUgf. Mit den soviel beichnenen und beschriebenen Tank! glaubten die Engländer die deutschen Linken überfahren und emedrnen zu können, um ihren Stnrmtruppcn freie Bahn zu schaffen. Wie m vielen anderen Dingen sind wir euch den Eng ländern tn bezug aus die Tank» „über", wir haben jetzt Panzer-Kraftwagen-Malchinengewehrzüge ein- gcjühri, die den englischen Kolossen in jeder Be ziehung überlegen sind. Die ersten Exemplare dieser neuartigen Waffe sehen unsere Leser auf dem Bilde. der Heimat vor nichts zurückzuschrecken und energisch und zielbewußt des Lebens Nöte zu bekämpfen. Immer mehr macht' sich als neue Kriegssorge die Beschaffung der Fußbekleidung fühlbar. Der Mangel au AibeitSkräfftn, das dadurch entstehende lange Warten auf das Be sohlen und AuSbessern des Schuhzeugs, die damit verbundenen hohen Preise, all dieses treibt unS Frauen und Mütter dazu, uns selbst zu helfe«. Dank euier Einrichtung deS Nationalen Frauendirnstes in Frankfurt a. M. gelang es der freiwilligen KriegShilfe in unserem Kreise (Neustadt am Mbenbergef.eine Lehrerin für Schullehrkurse zu beschaffen. Der erste Kursus war noch schwach besucht, da sich die Frauen noch nicht recht zu trauten, tragbare Schuhe anzufertigen. Alles, was an Resten von Stoffen, Futterstoffen, alten Teppichen und Läufern zu Haufe irgendwie ausfindig zu machen war, wurde herangeholt. Nun ging ein emsiges Arbeiten los, nach und nach entstand ein Kunstwerk nach dem anderen. Die Phantasie nnd der Eefchmack des einzelnen hatten freien Spielraum. Samt-, Seide-, Tuch-, warme, gefütterte Hausschuhe, Pantoffeln in allen Größen und Farben, Sohlen aus Teppich- und Filzresten, felbstgcflschtene Stroh- sshftn, auch mit Leder geflickie und besohlte Schuhe entstanden unter, den fleißigen Händen. Die daran anschließende Ausstellung sprach am besten für nns und verschaffte gleich neue weitere Teilnehmer. Schwestern, Verwundete aus dem Lazarett, ein Kriegsbeschädigter, der mit Freuden die Gelegenheit ergriff, sich zum Schuster ausbilden zu können, sowie eine Handarbeitslehrerin, die sich fteute, bei dem Mangel an Material eins neue segensreiche Beschäftigung sür die Schul- kleinen Singspiels »Die KriegSschusterin*, ver bunden mit unserer SchuhauSstellung, hoffen wird das Interesse für unsere Schusterei immer mehr zu heben. Bei dem Mangel an Leder ist auch ein Kursus in der Lehr- und Versuchs werkstätte sür Schuhsohlenersatz in Berlin sehr wichtig. Im Sinne der ganzen Bestrebungen wäre es sehr dankenswert, wenn in allen Schulen drrrch die Handarbeitslehrerinnen die Selbstauferttgung von Schuhen und Slrohiohlen gelehrt würde; der Eifer unserer Schulkinder würde sicher ein großer sein, und manche arme Mutter würde der Sorge, Schuhe für ihre Kinder zu beschaffen, enthoben werden. Möchte diese kleine Skizze weitere Kreise zur Nachahmung aneisern, zum Besten des ein zelnen, sowie zum Wohle der Gesamtheit. Vermisstes. Warum die deutscheu Flieger Paris aufsuche«. Ein französisches Blatt hat heraus- geiunden, warum die deutschen Luftangriffe sich mit besonderer Vorliebe gegen Paris richten: „In einer unserer letzten amtlichen Mitteilungen las man die kurze Bemerkung: „Feindliche Flugzeuge haben die Gegend von Calais und Boulogue überflogen, es wurde Materialschaden angnichtet, man zählt mehrere Opfer." Das ist alles. Nachdem aber vor kurzem deutsche Flug zeuge Paris überflogen halten, waren acht Tage lang in allen Zeitungen vier Seiten lediglich mit Artikeln hierüber gefüllt. Schluß folgerung : „die. deutschen Flieger, die den Wert der Reklame zu schätzen wissen, werden sobald wie möglich nach Paris zurückkehren.* An schließend mag noch erwähnt werden, daß ein anderes Pariser Blatt sich infolge des letzten Luftangriffes zur Prägung eines neuen Aus drucks veranlaß! sah. Da die Franzosen zu wissen glauben, daß es sich bei den deutschen Flugzeugen hauptsächlich um solche eines an geblichen Gotha-Lyps handle, wird vorgeschlagen, die durch Luftangriffe gestörten Nächte von nun ab der Kürze halber — „gothische Nächte* zu nennen. Die Tätigkeit des Vesuv-. Aus Neapel wird berichtet: Professor Malladra, der Leiter des Vesuv-ObservatoriumS, hat bei einem Be such im Krater des Vesuvs festgestellt, daß der Boden deS Kraters sich infolge der Ausbrüche, die seit dem 26. Dezember 1917 staitgefunden haben, um durchschnittlich 12 bis 15 Meter über den vom Nordwesten zum Nordosten reichenden Abschnitt erhoben hat. Es hat sich ein neuer Ausbruchskegel, der eine Höhe von etwa SO Meter erreicht, gebildet. Der neue Krater mund ist sehr tätig und wirst jede Minute große Mengen von weißglühenden Schlacken und fadenförmigen Sternchen aus. Lavamaffen, die unterirdisch einen guten Teil der Kraterplatt form durchfließen, kommen am nordwestlichen Rande ans Licht; eö bildet sich dort eine wahre Lavakuppel, deren Gipfel die sie umgebende Zone schon um etwa 15 Met« überragt. Noch eine Millio« Jahre Someenlicht. Die Leute, die — argwöhnisch gemacht durch die BeheizungSschwieligkeiten — der Befürchtung Ausdruck geben, eS könnte nnS einet Tages auch die wärmespendende Sonne im Stich lasten, können sich nach einem Bericht deS Herrn Vsronnet in der Pariser Akademie der Wissen schaften beruhigen. Herr Vsronnet hat die Zu sammensetzung der Gestirne nach einer neuen Theorie der „Zusammensetzung oer Gase* mit Fleiß und eifrigem Bemühen studiert, um da nach die Lebensdauer der wichtigsten Gestirne festzuftellen. Er versichert, daß die Sonne auf eine Vergangenheit von 7 Millionen Jahren zurückzublicken vermag, und daß sie »sch wäh rend ein« Million Jahre Kraft genug besitzen wird, um jene Wärme zu spenden, die das Leben auf de« Erdball ermöglicht. Die Geisterhand. Ein geradezu spuk hafter Beitrag zu der bekannten Tatsache, daß Amputierte ost ein Geiüh! in dem Glied zu empfinden glauben, das sie garnicht mehr besitzen, findet sich in dem Bries eines englischen Soldaten an den Manchester Guardian': „Ich habe meins linke Hand im Felde verloren und glaube trotz dem noch immer diese Hand ganz deutlich zu fühlen. An jedem Abend habe ich dat Gefühl, als ob die Finger dieser nicht mehr vorhandenen Hand osten wären, während et mir am Morgen immer scheint, daß sie fest geschlossen sind. Diese Veränderung geht stets während det Schlafes vor sich. Nun muß ich erklären, daß ich Li«kS- händer war und während der Schlacht den Revolver mit der linken, jetzt verlorenen Hand hielt. Wenn nach meinem Gefühl die Finger der amputierten Hand geschlossen sind, haben sie genau die Stellung, als ob sie einen Nevslver hielten. Ich kann mir das Ganze nur daraus erklären, dag mir die zerichmetlerte Hand genau 2S Stunden nach der Verletzung abgenommen wurde. Um 4 Uhr morgens hielt die Hand mit geschlossenen Fingern den Revolver, und sm nächsten Morgen um 4 Uhr wurde sie ampuärrt. Es ist also erstens, als ob die Hand sich an beide Ereignisfe erinnerte, und zweitens als ob meine Nerven sich an die Hand erinnerten, die garnicht mehr vorhanden ist.* GeriMskalle. Breslau. Bei einer Gast-vinSehefrau in Zobten erschienen eines Abend» zwei junge LeMe, um dort zu übernachten. Auf Befragen erklärten sie, kein Geld zu baden, bezahlten ihr Logis «der mit Zuckcr- .marken über 9 Pfund, sowie emem Piket Kerzen und Brotmarken. D>e Sachen waren in einer Försterei von^den Bursche gellohtm Word«,. Nach Ansicht der Strafkammer mußte sich die geschistr- erfahcene Wirtin sagen, daß die Marken richt etzrüch erworben seien und deshalb verurteilte sie d« Mitin wegen Hehlerei zu einer Woche Grstnzm«. Zittau. Der Webernbesitzer H. wurde wegen GarukriegSwucherS zu sechs Monaten Gefängnis und 32 7S3 Mark Geldstrafe verurteilt. die klci»en Ding« gewesen wären. Sie schien «auz die Frühere in Frohsinn und schelmischer Laune. AlS nach einem glücklichen Beisammensein Brüggen gegangen war, sagte Bernhammer zu sewor Tochter:. „Ist Hoch 'm Nest in der Bowle, setz dich wan «och «al her, Deelchen. Was tue ich mit Mem angebrochenen Abend; wollen noch eins Ichtvatzs«.' .Adele war gern bereit, mit ihrem Vater duszubleiben: „Ach ja, es wäre wirklich Ad«, schon zu Bett zu gehe«. Doktor Brüggen datt« auch noch recht gut ein wenig dabltlben WWon." . »DaS verstehst du nützt, Dummchen. Er muß i« Krankenhause »vch vor der Nacht hier Ad, rufthen, wie e» fleht, ist er doch ein höchst pflichttreuer, vortrefflicher Manu. Findest du bar nicht auch?" Eie nickte unter deS Vaters forschendem Nut errötend. , Gr räusperte sich. Wie sollte er weiter ft»«»»? Der Kuckuck mochte die Diplomatie i k.enl —Zum Henker nochmal, so ein albernes "App- «uv Gesäusel war nicht seine Sachei "^u, Miidel, sagte er mit pfiffigem Schmunzeln, »»rniis nn' doch noch 'en ganz großes, präch- ^4 WeihnachtSgeichenk sür dich gäbe?* »Was denn, Papa?* Sie jah ihn neu- »Uttlx an. 'en lebendiger — das — daS auS- wie ft« Bräutigam —* .»Aber Papal* rief sie aussprmgeud, „waS »-emst du eigentlich? ' „Daß da einer ist, der wohl Lust hätte —* „Oh, du mußt mich nicht quälen!* „Na, denn komm mal her, mein Schäfchen, bück dich 'mal an Vatern an und wiSper'n ins Ohr, ob er zu Brüggen sagen soll: Machen Sie, daß - Sie weiter kommen, geehrtes Dokterchen, meine Tochter mag Sie nicht, kann Sie nicht leiden —* „Aber das ist ja gar nicht wahr, Papa!*' Sie weinte halb, vor Angst, daß er etwas der artiges sagen könne! „Also nicht — du magst ihn — du willst ihn?* Er frohlockte über feine Schlauheit, da hatte er ja heraus, was er wissen wollte. „Ach ja — ja Papa — wenn — wenn er wirklich will —?" „Ob er will, Schäfchen, aber feste.* Sie lag an des Vaters Brust, schluchzend vor Seligkeit und erstickte ihn fast mit ihren Küssen. „Nu seh mir einer so'n Närrchen, der Atte kriegt daS für den Liebsten Bestimmte auf Ab schlag. Aber sreut mich, freut mich riesig, -aß du den prächtigen Menschen gern hast. Und da dein Alt« ein vernünftiger Mann ist, der auf die inwendigen Meriten sieht, so hat er gegen dir Geschichte nichts rinzuweuden, vorausgesetzt, daß sein Kleines will.* Adele nickte heftig. „Na also, dann wären wir im klaren, da ist nur noch eines. Jetzt, so bald nach dem Tode der guten Jose, hier in ihreu Räumen Verlobung seiern, will uns nicht in den Sinn, wenn sie auch, wie ich überzeugt bi», von Herzen «ft eurer Verbindung zufrieden fein § würde." „Ja, sie hielt sehr viel von Werner.* „Wir wollen ihr auch den Willen tun, aber nicht sogleich. Erst soll ein neues Jahr an brechen, daS Ende deS alten war zu traurig. Ich gehe nach Morse — eS ist wegen deS Rechnungsabschlusses nötig — du kannst unter Obhut der Böhme hier bleiben, wenn ich dann am driften oder vierten Januar zurückkomme, will ich Brüggen nicht länger hindern, dann kann er losschießen und du magst tun, .was du nicht lassen kann.* „Ach, das ist schön, daS ist bald!" „Aber laß ihn ja nicht merken, daß ich dir etwas verraten habe.* „Nein, gewiß nicht, Papa. Oh, wie kannst du so was von mir denken!* „Na, dann sind wir ja einig, aber nun geh schlafen, mein Töchterchen.* Er küßte sie auf die Stirn, und sie verließ ihn. ES gestaltete sich mm ein sehr warmes, süßes und doch noch scheu in Schranken ge haltenes Verkehren zwischen Werner und Adele. Er sühlte, daß sie seine Wüniche kenne und von ganzem Herzen einwillige, jeder Blick, jede Berührung der Hand gewann jetzt eine De- deiftmrg. Er kam, so oit er fick von seinen Geschäfte» frei machen konnte. Während sein väterlicher Freund fort war, wollte er sie nicht besuchen, es erschien ihm nicht schicklich, aber dann — dann, dahinter lag fa daS Glück, ein Paradie» im Nofenschimmer der Liebe. Einige Tage »ach Weihnachten traf Wen- che« EhlerS zum Besuch bei Adele ein. Eie war schon einmal flüchtig auS Friedrichshag-n daqewesen und beioe Mädchen batten sich üb« den Trauersall ausgesprochen, der ihre Familie betroffen, nun traten für die jungen elastischen Gemüter schon wieder andere Interessen in den Vordergrund ihrer Gedanken und gaben Stoff für die Unterhaltung. Mienchen erzählte, daß sie schon viel zu tu« habe und zum Weihnachtkfest mit Arbeit über häuft gewesen sei. „Mutter hilft ja schön, denn imser Haushalt macht nicht viel auS; sie sitzt den halbe« Tag an der Nähmaschine, während ich einrichte, aber wenn es so weiter geht, kann ich mir bald eine Gehilfin nehmen.* „Wie dich dar freuen kann? Wie du da» auShältst?* „Mes Gewohnheit und man »nch doch fest« Brot verdienen.* „Mir wär'S gräßlich, in der engen Schneider- stube sestzusitzen.* „Du hast daS auch nicht nötig, du bist reich.* „Ach und so glücklich, HmHenSmieuchen!* Sie fiel der Freundin um den Hals. „Denke dir, alte Mieze, ich bin so gut wie verlobt, wie Braut, im neuen Jahre kommt'» zutage.* „Mein gutes Deelchen, oh, wie mich das sreut l Aber nuu sag, es ist doch gewiß Doktor Brüggen, Frsu Rittmeister Turnau ihr Neffe, d« mit euch ge«bt hat?* „Ja, eS ist Werner Brüggen, der allerbeste, allerliebste Mann, den et auf der ganzen Erd» gibt.'
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