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WWU8WSSWWWKWS W M W W M DUZ , G'A'OD'G^'b « 8 Bezugspreis: vierteljährlich 1,20 Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgcholt viertel jährlich 1 Mk. Einzelne Nummer 40 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. V W Unterüllktung8- unä Anzeigeökatt a y Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2s pfg. Anzeigenannahme bis p Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. Ü—- — 1 2Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Vkrilla. Nummer M Freitag, den sZ. Dezember M2 Jahrgang Amtlicher Teil. Freitag, den 13. Dezbr. 1912, abends 8 Uhr öffentl. Kemeinderais-Sihung. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im hiesigen Gemeindeamt aus. Ottendorf-Moritzvorf, am 11. Dezember 1912. Der Gememdevorstand. Das Neueste vom Tage. — Die Zweite Kammer beschäftigte sich gestern mit den Denkschriften über die Einrichtung staatlicher Motorwagenlinien im Königreich Sachsen und über die Ver wendung von Elektrizität zur Zugbeförder Ung im Bereiche der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. — Die politische Lage wird wesentlich ruhiger beurteilt. In dem Konflikt Oester reichs mit Serbien ist keine Aenderung zu verzeichnen. Es heißt, daß Oesterreich und Italien eine Neuiralisierung Albaniens unter der Garantie der Großmächte befür worten. OertUcheS und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, >2. Dezember 4^2. — Geschlossene Zeiten. Als geschlossene Zeit in Beziehung aus Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten und auf Vie Veranstaltung von Privatbällen, auch wenn diese in Prival- häusern oder Lokalen geschloffener Gesellschaften abgehoben werden, gellen iw. Königreich Sachsen Nach der Verordnung der fächsischen Ministerien des Kultus und öffentlichen Unterrichts und des Innern über die Beobachtung der ge- schlossencn Zetten in polizeilicher Hinsicht vom 14 Februar 1911 die Tage vom 22. De zember bis zu und mit dem erstm WschnachlS- seiertage. An diesen Tagen dürsen Ausnahmen von dem Verbote der Äthaltung von Tanz- j Veranstaltungen keinesfalls gestattet werden. ! Die Tanzbelustigungen können erst am zweiten Weihnachtössiertage wieder beginnen. Am ersten Weihnochtsfeierlage ist ferner die äbhsttung von öffentlichen Versammlungen aller Art, ingleichen der Versammlungen der Gemeinde vertreter, der Innungen und anderer Genossen schoflen nach den Bestimmungen in H 8 des Gesetzes vom 10, September 1870 üvec die Sonn», Fest- und ButztagSfeier gänzlich ver boten. Hierunter fallen im Sinne des Reichs- vrreinsgesetzes und nach den hierzu erlassenen Verfügungen bis auf weiteres solche Veran staltungen, bei denen politische, gemeinnützige oder ähnliche Angelegenheiten zur Sprache ge bracht werden. Es können daher am ersten Weihnachtsfeiertage zugelassen werden Vorträge Und Reden rein wffsemchmllichen Inhalts, sowie Rezitationen und Deklamationen ernuen Inhaltes. Maskenbälle und Kostümfeste dürfen vur in der Zeit vom 7. Januar bis mit FastNachlsdienslag — das ist im Jahre 1913 Nur dis mit 4. Februail — jedoch nicht an Sonnabenden und Sonntagen abgehalten Doch kann geschlossenen Geiellschafien von der Amts- houptmannschast die Arhalrung von Masken bällen an Sonntagen drspenjutionkwe.se ge staltet weiden. Endlich sei daran erinnert, daß in der Zeit vor Ostern Tanzvergnügen ^Uer Ait nur vis zum Dvnners.age nach dem , Sonnlage Judica slullfiaden dürfen. — „Wohl ein Weihnachtsgeschenk vom Herrn Gemahl?» fragte eine neiderfüllte Dame ihre strahlende Rioaliu, als sie sle in einem reizenden, anscheinend sehr teuren VaU- lastüm einherschreiten sah. Und sie wa> nicht tvemg erstauni, als sie von ihr ehrlich erfuhr, daß sie sich ihre Toilette für billiges Geld selbst hsrgestellt habe. Dies ist auch sür die Unerfahrenste leicht zu bewerkstelligen, wenn sie sich nach den wundervollen Kostüm-Genre bildern des tonangebenden Wettmodenblattes „Große Modewelt» mit Fächervianette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin IV. 57, richiet und sich dabei des musterg'liigen Schnittbogens bedient, Abonnements auf „Große Moden- welt" mit Fächervignette (man achte genau aus den Titel!) zu 1 Mk. vierteljährlich nehmen lämiliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Gratis Probenummern durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin V/. 57. — Wegen Abhaltung von Schießübungen mit scharfer Munition wird das im Gefahren bereiche des Infanterie-Schießplatzes Glauschnitz liegende, durch Warnungstafeln kenntlich ge machte Gelände vom 16. bis mit 21. Dezem ber 1912, täglich von 8 Uhr vorm. bis 3,30 Uhr nachm. gesperrt. Das Betreten vieles Geländes ist mit Lebensgefahr verbunden und daher verboten. Langenbrück. Ju vergangener Nacht zwischen 1 und 2 Uhr wurde bei Herrn Drogist Jurk hier ein frecher Einbruch verübt. Der Dieb drang durch den Laden in das Innere des Geschäfts ein, nahm aus der frei- hängenden Hose die Schlüssel des Geldschrankes heraus und öffnete mit diesen denselben. Er entwendete hieraus zirka 2000 Mark und entkam auf demselben Weg. Wie wir erfahren, ist der gestohlene Betrüg Eigentum des Spar- Vorschuß-Verein, dessen Kassierer Herr Drogist Jurk ist und durch Versicherung gedeckt, sodaß niemand keinerlei Schaden entstehen wird. Die sofort angeslellten Recherchen, mittels des Kötzschenbrvdaer Polizeihundes, sollen bereits auf eine Spur des Einbrechers geführt haben. Dresden. In einem hiesigen großen Hotel ist man einem überaus frechen Diebstahl aus der Spur gekommen, der aller Wahr- cheinlichkeit nach während des Basars des russtichen Hilfsvereins, der in diesem Hotel stallfanv, ausgelührl wurde. Den Dieben sind oabei Schmucksachen in hohem Werte in die Hände gefallen, so Broschen, Armbänder, Hals ketten, Medaillons usw., mit zum Teil über aus kostbaren Steinen besetzt. Rabenau. Gaszuführung durch das Gaswerk Döhlen wird die Stadt Rabenau demnächst erhalten. Pirna. Glück Halts ein Fleischermeister aus Pirna, der mit einer wohlgesulltcn Brief tasche nach Dresden fuhr, um am dem Vieh markte einzukaufen. Im Eiienbahnwagen ver mißte er plötzlich sein Geld, vas mer im 'tbtetl wiedergeiunden und dem Eigentümer, der über den Verlust mehr als bestürzt war, zugestelll werden koniite. Meißen. Ein hiesiger Einwohner, der in einer Maschinenfabrik sich seil mehr denn 30 Jahren in bevorzugter Stellung besanv, «vten dienst ha le und im Besitze des Ehren- zeigens für Treue IN der Arbeil ist, nahm sich plötzlich einige Tage Urlaub, angeblich um nach Temesvar in Ungarn zu einer Hochzeit zu reisen. Er fuhr jedoch mit erborglem Reisegeld« nach der Schweiz und fing schmuggel mit Süßstoff an. Der Betreffende ist dabei in Freiburg in Breisgau ertappt und in Haft genommen worden. Die gegen ihn emgeleitete Untersuchung ist natürlich auch hierher ausgedehnt worden und dabei hat sich herausgestellt, daß der Festgenommene eine ganze Menge Handwerkszeugs und Metallteile, die aus der Fabrik stammen, in der er hier beschäftigt war, in seinem Besitze hatte. Er wird sich deshalb auch noch wegen Diebstahls zu verantworten haben und außerdem seiner solange von ihm bekleidete Stellung verlustig gehen. — In Neusörnewitz bei Meißen erhängte sich die zwölfjährige Tochter eines Glasmachers. Wilsdruff. Hier erschoß der 22 jährige Tischler Fahr seine Geliebte, die 19 jährige Verkäuferin Gnauck, und dann sich selbst. Unglückliche Liebe soll die Ursache der Tat sein. Großenhain. Königliche Jagd wurde Dienstag aus Wildenhainer Revier abgehalten, an der der König mit vielen Jagdgästen teil- nahm. Es wurden über 700 Hasen zur Strecke gebracht. Der Königliche Sonderzug fuhr vormittags nach 8 Uhr bis zur Halte stelle Weißig, von wo aus die Jagd begann. Die Rückkehr noch Dresden erfolgte nachmittags 5 Uhr im Sonderzuge vom hiesigen Berliner Bahnhof. Ich inseriere nicht weil das Geschäft flott geht, sagt der Eine — und denkt, der flotte Geschäftsgang nimmt nie ein Ende. Ich inseriere nicht weil das Geschäft flau geht, sagt der Andere, — er fürchtet die Jnsertionskosten. Ich inseriere stets sagt der Dritte, — das Inserat arbeitet, während ich ruhe und die Jnsertionskosten kommen allemal wieder ein. Aer hat Hecht? Der Optimist, der da glaubt, daß die guten Zeiten nicht alle werden, der Pessimist, der überhaupt an einer Besserung der Lage verzweifelt, oder der praktische Geschäftsmann, der seinen Nutzen durch das Inserat zu finden gelernt hat? Ununtrrbrschener Inserieren verbürgt üen Crkoig! Inserate finden in der „Ottendorfer Zeitung" weiteste Verbreitung. Oschatz. Am Sonnabend nachmittag wurde der Polizei in Oschatz gemeldet, daß in einer Strohfeime in der Nähe von Nebelruhe ein junger Mann liege. Ein hinausgesandter Schutzmann sand zunächst das Rad und nach einigem Suchen auch den Besitzer desselben. Der junge Mann, namens Christian Benzen am 27. Mai 1888 in Halslev (Ort auf See land Dänemark), Stallschweizer, war nicht imstande mitzugehen. Der auf dem Felde da neben beschästigee Gemeindevorstand Reinhardt- Altoschatz fuhr ihm nach der Polizeiwache. Der herveigerusene Bezirksurzt stellte Rücken- morkserkältung fest und ordnete die Ueber- iührung ins Krankenhaus an. Hier wurden wfcrt alle Mittel angewendet, um das ent fliehende Leben zu erhalten, aber vergebens. Sonntag früh starb der junge Mann. Niederfchöuberg. Im Ortsieil Nieder- Schönberg Halle sich Nachts ein starker Fuchs in etnen Stall geschlichen. Als der Besitzer aus den gefährlichen Geflügelfreund aufmermm wurde, hatte dieser bereits zwei fette Weih nachtsgänse totgebisfln. Der Fuchs wurde .erschossen. Chemnitz. Um sich das Leben zu nehmen, stürzte sich hier ein 14 jähriger Barbierlehrling aus dem 4. Obergeschoß des von ihm be wohnten, in der Südvorstadt gelegenen Hauses in den Hof hinab. Bewußtlos und schwer verletzt wurde der junge Mann ins Kranken haus gebracht. — Der 30 jährige, aus Annaberg gebürtige Filialleiter Kotek aus Ehrenfriedersdorf, der die Ehrenfriedersdorfer Filiale eines Fabri kanten leitete, wurde hier von der Kriminal polizei festgenommen. Er hatte in den letzten Jahren zum Nachteil seiner Firma nach und 10000 Mark unterschlagen und war dann aus Ehrenfriedersdorf flüchtig gegangen. Grünhain. Infolge der Verlegung der Bezirksanstalt von hier nach Schwarzenberg und des Ankaufes des Anstaltsgebändes durch Stadtrat Arnold entstanden zwischen diesen und den Stadtverordneten ernste Mißhellig- leiten, die dazu führten, daß sowohl sämtliche Stadtverordnete als auch der genannte Stadt rat ihre Aemter niederlezten. Leipzig. Ein bedauerlicher Unfall trug sich am AmelungSwehr zu. In der Nähe vom Rofentalberg vergnügte sich das zwei Jahre alte Söhnchen der Arbeiterin Wendt mit einem Ball. Das Kind kam dabei dem steilen Uferrand der Elster zu nahe. Ehe die anwensende Mutter es hindern konnte, siel der Kleine in das Wasser. Das unglückliche Kind ertrank. Der kleine Leichnam konnte von einem Ratsarbeiter geborgen werden. Plauen. In der Angelegenheit des Gast. Hausbesitzers Emil Richard Zapf aus Ober koskau, der am 15. September d. I. abends, nahe dem Dorfe Oberpirk auf der nach Mühl troff und Schleiz führengen Straße tot auf gefunden wurde, hatte die Staatsanwaltschaft sich vor einiger Zeit gegen die Annahme eines Mordes entschieden. Nunmehr ist zu Beginn dieser Woche der Führer des Automobils, das nach Ansicht der Staatsanwalt den Zapf tot gefahren hat, wegen fahrlässiger Tötung ver haftet worden. Es handelt sich um einen Sohn eines bekannten Plauener Fabrikdirektors. Der Verhaftete wurde gegen Stellung einer Kaution von 50000 Mark auf freien Fuß gesetzt. Standesamts -Nachrichten für den Monat Oktober und November. Geburten: Ein Sohn dem Fabrikarbeiter H. G. Werner; ein Sohn dem Fabrikarbeiter R. B. Richter; eine Tochter dem Bahnarbeiter E. P. Klingner; eine Tochter dem Tischler E. T. Hilme; ein Sohn dem Holzbildhauer K. O. H. Georgi; sowie eine uneheliche Geburt. Eine Tochter dem Bauarbeiter P. G. Lödrich; ein Sohn dem Glasmacher E. R. Hübler; zwei Töchter dem Maurer E. O. Kühne; ein Sohn dem Gärtner F. L. K. Müller; eine Tochter dem Telegraphenvor arbeiter E. M. Zscheischler; ein Sohn dem Fleischer G. E. M. Wirth; ein Sohn dem Tischler R. P. Hähne. Eheschließungen: Der Zimmermann P. R. Klengel mit A. F. Vetters. Der Maschinenarbeiter E. R. Zimmermann mit A. M. Boden. Der Fabrikarbeiter I. M. Müller mit M. M. Burig. Der Glasmacher F. E. Mütze mit A. E. Mehlbauer. Der Glasmacher E. F, P. Knöfel mit M. M. Strauß. Der Tischler I. R. Schneider mit A. M. Thalheim. Sterbefälle: Der Maurer F. W. Sickert 64 Jahre alt; der Arbeiterssohn F. M. Dreßler 4 Monate alt. Der Tagarbeiler K. H. Polster 74 Jahre alt,