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Der Aufftanä in Albanien. Endlich scheint in der Türkei die Minister- krise beendet zu sein. Nach allerlei mißglückten Versuchen, ein Kabinett zusammen zu bringen, das der inneren Krise Herr zu werden versprach, hat der Sultan nunmehr ein Kabinett mit Achmed Mukhtar als Großwesir berufen. Kiamil-Pascha, der frühere Großwesir, ein alter ! und begeisterter Freund Englands, ist nicht, wie anfangs geplant, als Leiter des Äußeren in das Ministerium eingeireten, sondern Präsident des Staatsrates geworden. Das Bedeutsamste an dieser mit so viel Hindernissen zustande gekommenen Kabinettsbildung ist also, daß es nicht, wie es zuerst den Anschein hatte, ein Ministerium der Englandsfreunde geworden ist. Gewiß, der 86 jährige Kiamil- Pascha kann auch im Staatsrat seinen Einfluß zugunsten Englands, dem er sehr viel, ja sogar unter der Herrschaft Abd ul Hamids, sein Leben verdankt, geltend machen, aber nicht so un mittelbar als im Ministerium. Im übrigen ist an dem neuen Kabinett, dem Männer aller Richtungen angehören, besonders die Person des Ministers des Auswärtigen interessant. Es ist der Armenier Naradunghian, der in seinen Neigungen zu den Fremdmächten in keiner Weise festgelegt ist. Er wird von allen Diplo maten am Goldenen Horn in gleicher Weise hochgeschätzt als ein Mann von großer Recht lichkeit, äußerst scharfem Verstände und aus gezeichneten staatsrechtlichen Kenntnissen. Ihm vertraut der Sultan besonders die Lösung der albanischen Frage an. Diese Lösung ist allerdings außerordentlich dringend; denn Albanien, das alte Aufstands gebiet, das seit Einführung der Verfassung in ; der Türkei nicht zur Ruhe kommen will, scheint diesmal der Türkei die größte von allen Schwierigkeiten bereiten zu wollen, die es ihr bisher bereitet hat. Der Hauptkessel, in dem immer der wildeste Aufruhr getobt hat, ist die Gegend zwischen Skutari und der Grenze von Montenegro. Die dort wohnenden Stämme sind zwischen 500 und 3000 Seelen stark und haben eine gemischte religiöse Zusammensetzung. Die Mehrzahl ist katholisch, die andern sind Mo hammedaner. Der größte und angesehendste Stamm am Skutari-See sind die Hotti, ein rein christlicher Stamm. Die meisten Stämme sind sehr arm, da wenig Geld im Lande ist. Der Besitz der Stämme besteht hauptsächlich in Ziegen und Schafherden. Die Gegend ist nur teilweise fruchtbar, das Gelände macht zum größten Teil einen sehr öden Eindruck, der Boden ist sehr steinig und trägt darum wenig. Die Angehörigen der Stämme am See, die soge nannten Skipetaren, sind austerordentlich kriegerisch. Me meisten Stämme leben untereinander in Blutrache, und die Zahl der Opfer der Blut rache ist häufig recht groß. Christen und Mohammedaner leben im allgemeinen in aus gezeichnetem Einvernehmen und besonders wenn es gegen die Türken geht, halten christliche und mohammedanische Albanesen' zusammen. Der Hatz gegen die Jungtürken, der sich jetzt im albanesischen Aufstande Lust macht, ist in der Hauptsache durch die gänzlich andre Behandlung erzeugt worden, die die Jungtürken dem unter der Herrschaft Abd ul Hamids sehr verwöhnten Albanesenvolk zuteil werden ließen. Die Albanesen waren im Besitze vieler uralter Vor rechte, die dem Begriff des Staates geradenwegs entgegenliefen, da die Stämme sich völlig allem regierten. Die Aufhebung und Nichtachtung dieser Vorrechte erzeugte naturgemäß allgemeine Erbitterung. Wenn sich die neuesten Nachrichten bewahrheiten, wonach sich > ganz Albanien in Aufruhr j befindet, so dürfte die Türkei einen schweren - Stand haben. Jedenfalls ist an einer end gültigen Unterwerfung dieses Landstriches so leichi nicht zu denken. Es ist ja zudem ein offenes Geheimnis, daß alle albanischen Auf stände von Monteenegro unterstützt werden, das seinerseits, wie man munkelt, für diesen Zweck eine reichliche Unterstützung von — Rußland bezieht. Man tut also in Konstantinopel wohl daran, mit allen Kräften eine friedliche Bei legung des Streites herbeizusühren. In diesem Sinne wird neben Naradunghian besonders auch der neue Minister des Innern, Ferid-Pascha, wirken, der einem alten vornehmen Albaner geschlechte angehört. Er wird denn auch in der Türkei allgemein als der Retter aus höchster Gefahr begrüßt; denn in dem ganzen Mbanergebiet herrscht nahezu Anarchie. Fast alle gegen die Aufständischen und die Meuterer entsandten Truppenteile verweigern den Kampf gegen ihre Brüder, die Disziplin der Truppen scheint ge lockert, sowie sie albanischen Boden betreten. Dabei weiß nur ein kleiner Teil der am Aufstand Beteiligten, um was es sich eigent lich handelt. Die Führer aber, in Ge meinschaft mit den meuternden Offizieren, sind mit dem Sturz des Kabinetts noch nicht zufrieden, sie verlangen Verbannung aller Jung türken und die Einführung völliger Selbst verwaltung in Albanien. Es wird die vor nehmste und schwierigste Aufgabe Ferid-Paschas sein, in diesem Punkte Zugeständnisse der Auf ständischen zu erlangen. Nur wenn ihm das gelingt, kann die schwere Krise, die über der bedrängten Türkei heraufgezogen ist, als über wunden angesehen werden. Politische t<unclsckau. Deutschland. * Der Staatssekretär des Reichskolonial amtes, D r. Solf, ist auf seiner Afrikareise in Kapstadt eingetroffen. Er wurde von den englischen Behörden mit besonderer Herzlichkeit empfangen. * über den Zeitpunkt der nächsten Land tagswahlen in Preußen sind in der Presse verschiedene Meldungen in letzter Zeit aufgetaucht. Dazu wird halbamtlich geschrieben, daß „irgendwelche Beschlüsse über die An beraumung der nächsten Landtagswahlen zurzeit nicht vorliegen. Die Regierung wünscht, daß der Landtag die ihm vorliegenden großen Gesetze, wie Wassergesetz, Steuerreform und Sparkassengesetz verabschiedet, dazu werden noch der Etat und einige weitere kleinere Gesetze im Lause des nächsten Winters hinzutreten". Die Wahldauer des gegenwärtigen Landtages läuft am 16. Juni 1913 ab. Soweit bisher bekannt, ist eine Auflösung des Landtags vor diesem Termin nicht beabsichtigt, schon mit Rücksicht auf das Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms. Die Neuwahlen werden demgemäß, da die Reise monate dafür nicht günstig sind, kaum vor Oktober 1913 zu erwarten sein. * Wie verlautet, werden jetzt auf Anregung des preußischen Kultusministeriums Versuche darüber angestellt, in welchem Umfange sich die Kinematographie im Unterricht der höheren Schulen verwenden läßt. *Der diesjährige Deutsche Hand werks- und Gewerbekammertag wird am 13. und 14. August in Würzburg stattfinden. Die Reichsregierung wird ebenfalls vertreten sein. Man darf der Tagung mit besonderem Interesse entgegensehen, weil auf derselben die Ergebnisse der Handwerkerkonferenz, die am 8. Juni d. Js. in Berlin stattfand, eingehend erörtert werden dürften. *Jn Hönheim ist Pfarrer Dr. Will, Neichstagsabgeordneter für Schlettstadt und Mitglied der elsaß-lothringischen Zentrumspartei im Alter von 44 Jahren nach längerem Leiden gestorben. Spanien^ * In dem ewig unruhigen Bar celona kam es zwischen einem Trupp Radikalen, die „Es lebe die Republik!" riefen, und der Polizei zu einer förmlichen Straßenschlacht, in deren Verlauf 14 Polizeibeamte und 29 Ruhe störer verwundet, sowie 49 Personen verhaftet wurden. Rustland. * Das schwedische Königspaar ist in den Schären mit dem Zaren zusammen getroffen. Gemäß einer vorher getroffenen Vereinbarung wurden keinerlei Trinksprüche ge halten. Russische Blätter schreiben, daß auch U Der franrolenfresler. 2j Novelle von W. Passauer. (Fortsetzung.) Josephine errötete, sie wußte nicht, ob es iür sie schicklich wäre, mit dem alten Herrn, der ihr sehr vornehm dünkte, den Regenschirm zu teilen. Aber ein Blick in sein freundlich zu- lächelndeS Gesicht beruhigte sie. Sie trat ver schämt unter den Schirm und ging neben ihm. „Also was hast du auf der Polizei?" fragte der alte Herr von neuem. „Ich gehe auch dahin, vielleicht kann ich dir dienlich sein." „Ich habe ein Goldstück gefunden, und da es nicht mein ist, will ich's dort abgeben. Ich habe mir sagen lassen, daß man gefundene Dinge nicht behalten darf." „Ein Goldstück? Du?" — Der alte Herr blieb trotz deS strömenden Regens stehen und musterte Josephine von Kopf bis zu Fuß, so daß sie die großen, dunklen Augen zu Boden senken mußte. „Wo bist du her, mein Kind? Bist du hier geboren und erzogen? Wohl nicht!" fragte er wieder weiter gehend. Josephine wurde noch verwirrter und ver- leaener. Was sie nicht wußte, konnte sie nicht gut sagen. „Seit acht Jahren wohnen wir, Mosjeh und ich, in der Stadt. Wo ich geboren bin, weiß ick nicht. Ich glaube, Mosjeh hat's selber nicht gewußt." Der alte Herr blieb wieder stehen und sah sie an. „Wer ist Mosjeh ? Was ist er für eine Art Mosjeh? Jst's dein Vater?" Josephine schüttelte den Kopf, und bei dem Gedankens was Mosjeh jetzt war, und daß sie nun keinen Vater habe und niemand auf der weiten Gotteswelt, der sich ihrer annehmen würde, traten ihr die Tränen in die Augen. Sie drückte einen Zipfel des Tuches vors Gesicht und vermochte weiter kein Wort zu sprechen. „Nun, nun, mein liebes Kind, weine nur nicht gleich I — Beruhige dich!" sprach der alte Herr tröstend, wieder stehen bleibend und ihre Wangen streichelnd, so daß die in dem strömen den Regen eilfertig Vorübergehenden verwundert auf die Gruppe der beiden unter dem roten Regenschirme blickten. — „Aber komm' nur mit mir — noch ein paar Schritte, und wir sind am Ziele. Da wollen wir weiter miteinander reden — hmI — Vorwärts, hier noch nm diele Ecke, — da sind wir schon, — diese Treppe hinauf, — so, — wie das auch vom Himmel gießt, — ist das ein Regen! — Nun schüttle dir die Kleider ab, — so, — und folge mir dann l" Er ging durch das hohe Portal rechts ab in eine hohe, mit feuchtschwarzen Steinfließen ausgelegte Vorhalle. Dann in ein großes Zimmer, dessen Wände mit Repositorien voll staubiger Akten bestellt waren. Die daselbst an grünen Tischen sitzenden und eilfertig schreibenden Beamten sähen auf und blickten dem alten Herrn lächelnd und verwundert nach, wie er mit dem verschämten, schönen Mädchen an ihnen vor überging. stellung einer deutschen Gefahr in der Nord'«, die alleinige Vorherrschaft im Mittelmeer aus' Afrika. * Bei der Untersuchung gegen die ägyp tischen Nationalisten, die beschuldigt werden, ein Attentat gegen den Khediven und den englischen Residenten Lord Kitchener geplant zu haben, wurde sestgestellt, daß ein Verschwörer Ende Juni versucht hat, Lord Kitchener am Bahnhof in Kairo zu töten, daß seine Absicht jedoch mißlungen ist. * Der Sultan Muley Hafid scheint jetzt tatsächlich entschlossen zu sein, die Scheinherr schaft über Marokko aufzugeben. Pariler Blätter erklären, der Sultan werde demnächst abdanken. An seine Stelle werde sein Bruder, der frühere Sultan AbdulAziz treten, dessen Franzosenfreundlichkeit vor fünf Jahren das Volk empörte und zu seiner Entwöhnung führte. gibt, und Frankreich den Schutz des Seeweges nach Indien anvertraut hat. ZumSchlusse seiner Ausführungen wandte sich der Premierminister noch der FE der Kolonialflotte zu und sagte: „Die M' ständigen Kolonien haben die ernste NeigE ' an der gemeinsamen Verteidigung des Reite» teilzunehmen. In der Admiralität und Reichsverteidigungskommission haben mehrm Beratungen mit den kanadischen Ministern gesunden. Man muß unterscheiden * z»E" Maßnahmen für die nächste Zukunst und del Ausstellung eines Planes für eine dauernde Flottenpolitik der Kolonien. Diese Aufstellung wird einer längeren Erwägung und Erörterung bedürfen. Jedenfalls darf England zur Flottenpolitik der Kolonien volles Vertrauen haben." Hatre schon die RA Asquiths und Churchills in ganz England ein gewisse Unruhe erzeugt, so ist diese noch mehrt worden durch die Ausführungen früheren Kriegsministers Haldane im'Oberhau!' die in folgenden Sätzen gipfelten: „Ich g^u"' daß England in einer der entscheidendsten Stunde hinsichtlich seiner Marine ist, einer Stunde, v sie entscheidender seit langer Zeit nicht gekommen ist. Die Regierung ist sich s", darüber, daß die Lage Englands auf Seemacht beruht. Wir haben in der freu" lichsten Form zu der einzigen Macht, die um Nebenbuhler (Deutschland) ist, gesprochen A unsre Ansicht dargelegt, daß, welche Anstrengung sie auch immer mache, sie darauf rechnen NM' daß wir Anstrengungen machen werden, " größer sein werden als irgend eine AnstrengUM die sie macht. Wir haben auch gesagt, dag m> dies nicht tun mit der Absicht eines AngE' Meg' Von e Azem. Z Ad Flugzi »uß unsre Flieger m Hen könn Verden, de llrecht zu die notwen Kiertig väre zwar Mittel Vers vchrhast ! .'riegsferti, -"och immc ^tvickelur Besserungen Daher Nohe Anzr »m sie im selbst wen geschriebene Mn „krie! erhalten w Ard, der s Me Eigen die Leistun! Mn. Se einen groß« Senge verfü Sendung E Metes S heranzubild .Aber i deicht bei v Men zu ! "ortest der verwandt 1 Mitärflieg Matfliegc daher von derwaltung der nich Was a °°n einem iDn wird- Mnen, die Achsen ist Machten Wen, gu Mgen Mo ? nicht a Monde se Mem ur Her zu la -"Maschine k« 'Mstörun Arten usw stressen. Mrlandflü der Orients M Meldu Htz sich der den militä Wgs zweck d°ch die vr Nagen beh , Es ist I Merunger "°hen der LMsenhast Kung he Etliche Ur solcher Wer der ( °i°len Wett >8 trüge, er eine < Wuchbarer Wechselnd Nale hef wußten, l Wit den ' 'rgend et A Josep ^uchdenkl ^igefing die er el Zische g Ke sie Wes Ar hastig zu „ „Ja.! "er njF; wirs sich n An lebt „Auck Wen. ! Kmenle wörts bei M groß Kr reich °a er v Wie mis Kes Si Käußert War kau, ? wurd Herr/' s, K eine wenen, i Kt verl lerne lieb sondern weil die Macht zur See unser Leben ist. Und in der Macht zur See beabsichtig wir, die Überlegenen zu bleiben. Das m., Anschauung der Regierung, und das ist Grundsatz, für den wir uns verpfändet ha"^ Also auch Haldane, von dem es einst hie», fühle sich berufen, ein besseres Verhau" zwischen England und Deutschland Heche'» führen, leistet jetzt durch seine Reden der MeM» Vorschub, wir wollten England zur See reichen oder gar überflügeln. Wenn st , sonnens Politiker schon öffentlich als Schlag feher austreten, so ist es kein Wunder, wenn alten Gegner Deutschlands . den günstigen Augenblick benutzen, um die zu schüren. Da ist vor allem der Gener feldmarschall Lord Roberts, der immer auf die Notwendigkeit der Einführung der § gemeinen Wehrpflicht verweist. Er tut es " . jetzt. In einer Rede in Gegenwart Tausenden sagte er: „Wenn ich in VenU ziehe, daß uns ein großer Kampf bev-E, der unausbleiblich und wahrscheinlich sehr bevorsteht, und die verhängnisvollen die davon abhängen, so bin ich erstaunt, man die Nation über die Gefahr im DEK läßt. Wir sind rhr wahrhaftig in keiner gewachsen. England steht am Vorabend einer gewaltigen Krisis wie sie in den letzten hundert Jahren nie wesen ist. Deshalb muß die Nation^ Politiker zwingen, die allgemeine WeW s,j einzuführen." — Am meisten freut man natürlich in Frankreich über diesen neuerw"^ Flottentaumel in England. Der,Temp Sprachrohr der öffentlichen Meinung rühNs F nun angeblich wiederhergestellte Gleichste zur See. Damit es aber eine diploMst^ Rolle spielen könne, müsse es eine Grundlage haben. Daher fänden Kraftanstrengungen in Frankreich ein sYMpWM Echo. — Die noch vor einigen Tagen st f pik fertigen Töne, die von England aus dm Welt zogen, sind nun, wie Kenner riM aussagten, wieder von Fanfarengejchmem' gelöst, das bei unsern Nachbarn ein hossÄ^ frohes Echo weckt. — Der europäische v in seiner wahren Gestalt! - l mein Leben, meine Erziehung verdankte,^ immer so liebreich, so nachsichtig, so mir war, wie er ernst und verschlossen / andre sich gab. O, er war ein so gelehEM weiser Mann, der Tag und Nacht in late^^ und griechischen Büchern und in der studierte und forschte und mir mitteilte, Schönes und Erhabenes darin gesundem^ und wie gut und freundlich er stets zu Ai, M Wie sein warmes Herz, sein weiches aufschloß, wenn er selber wie ein PE Begeisterung zu mir redete und sprach. -E Hohepriester Gottes und der Natur. Sie ' / ihn seben und hören sollen, mein Herr, d» Joiephine bewegst die Hände faltend m? B nassen Augen zum Himmel hebend, WMK mir sprach von dem ewigen unekfm'^O Geiste, der die Welt regiert und alles F mit seinem heiligen Odem, was da, , Leben hat im Himmel und auf Erden! .zck allem eins ist und daS Eine das^llnm^l» liche, Ewige, Freie, das im Menschenge'M und im Grasbalm denselben Gesetzen fm8 p — doch verzeihen Sie, mein Herr, was F zu Ihnen, das wollen Sie ja nicht Mw mir! Verzeihen Sie meiner Aufregung,'^, Unglücke! Wo werde ich nun einen Vale nun Mosjeh tot ist?" * , Der alte Herr hatte während d < Wone Josephines regungslos vor ' ssck'st seinen Vogen Papier geblickt und mit gekritzelt, dann aber allgemach den Kov (»" und ihr über die Brille hinweg zM, sicht gesehen. Im Verlaufe ihrer " zuckte er wiederholt mit der rechten I»! "" Der 2° erste f Jlernomme Minenkre Zierliche R ! M Tur! neua Rüstungstaumel in England. O Uber Nacht — seit aus den Flotten manövern bekannt geworden ist, daß die rote (feindliche) Flotte an Englands Küste 28 000 Mann gelandet hat — ist ganz England wieder vom Rüstungstaumel befallen und das Schlag wort von der „deutschen Gefahr" hat erneut Kurswert erhalten. Unter allen den Männern, die zu dem von dem Marineminister Churchill vorgelegten Ergänzungsetat für die Flotte svrachen, war nicht einer, der etwas Ol aus die Wogen gegossen hätte: Alle, alle, auch der einst (als Kriegsminister) so friedensselige Lord Haldane sprachen, wenn auch mehr oder minder verklausuliert, von dem gestörten Gleichgewicht. Und alle wiesen mit höflichen aber doch bitteren Worten auf Deutschland bezw. auf den Drei bund. Bemerkenswert sind nach den Aus führungen Churchills, der die Neuforderungen begründete, die Worte des Premierministers Asquith. Er erklärte, er sei ganz der Ansicht, daß eine internationale Gruppierung von Mächten auf den Frieden hinarbeite. Er wünsche iu der nachdrücklichsten Weise zu betonen, daß England ein höchst widerwilliger Wettbewerber in dem Flottenwettrennen sei. „Das Wett rennen ist aber nicht," fuhr der Premierminister fort, „von uns begonnen worden. Wir sind mit enormen Kosten Teilnehmer geworden, nicht aus freiem Willen, sondern unter dem Zwang der Umstände. Die Ausgaben, so sehr wir sie auch bedauern, sind gerechtfertigt, weil es not wendig ist, die Sicherung unsrer Küsten, un rer Kolonien und unsres Handels sowie den Fr eben der Welt zu erhalten. Dies sind die beiden leitenden Gesichtspunkte unsrer Politik, die wir stets beobachten werden, welche Partei sich auch im Amte befinden und welche Gruppie rung der Mächte auch bestehen mag. Es ist von äußerster Wichtigkeit, daß wir uns klar machen, was wahrscheinlich sich ereignen wird, und beizeiten für die Erfüllung unsrer Ver antwortlichkeit sorgen. Wir müssen unsre Stellung behaupten, und wir müssen sie in ihrer ganzen Ausdehnung behaupten. Es hat keine Änderung unsrer Politik im Mittelmeer stattgefunden, aber es hat sich seit Jahren all mählich eine Veränderung vollzogen in dem, was man das strategische Gleichgewicht nennen könnte. Der Schwerpunkt zur See hat sich für uns vom Mittelmeer nach den heimischen Gewässern verschoben. Das bedeutet jedoch nicht, daß es im Mittelmeer keine engli schen Interessen zu sichern gibt. Jeder weiß, wir können unter keinen Bedingungen das Mittelmeer als einen Schauplatz behandeln, in dem wir keine direkten eigenen Interessen haben, oder als einen solchen, für den wir dis Sorge oder die Sicherung jemand anders überlassen könnten." Merkwürdigerweise hatte der Marine minister vorher gesagt: „Vereint mit der Flotte Frankreichs, wird unsre stärker sein, als jedes mög liche Bündnis im Mittelmeer". Mit dieser Äußerung gibt Churchill zu, was er bisher stets bestritten halte, nämlich, daß England, jetzt In einem kleinen Hinterstübchen, seinem Bureau, hieß er Josephine Platz nehmen, legte ab, setzte sich eine Brille bedächtig auf und stellte sich, einen Bogen Papier faltend, die Feder in der Hand, an ein Stehpult. „Nun, mein liebes Kind, wollen wir Sie gOkhrend zu Protokollum abhören. Also sagen Sie mir zunächst Ihren Namen und Stand. Sagen Sie mir die Wahrheit, denn Sie werden möglicherweise Ihre Aussagen beeidigen müssen. Ihr Name? - Ihr Alter?" „Ich heiße Baptiste Josephine Bernard. Ich bin achtzehn Jahre alt." „Gut — achtzehn Jahre — gut! — Ihre Eltern?" „Meine Eltern habe ich nicht gekannt." Der alte Herr sah sie über die Brille forschend an. „Wer hat Sie erzogen und wo haben Sie bislang gelebt?" „So weit meine Erinnerung reicht, bin ich mit Mosjeh bald hier, bald dort gewesen. Bald in Städten, in Dörfern, in einsamen Weilern, bald länger, bald kürzere Zeit, die letzten acht Jahre hier am Orte." „Am Orte, so! — Nun wer ist Mosjeh? Was treibt er, wovon lebt er?" „Mosjeh ist tot, vor vier Tagen verstorben. Was Mosjeh in jungen Jahren gewesen, weiß ich nicht; darüber hat er nie mit mir gesprochen. Ich habe ihn stets als alten Mann, als meinen Pflegevater geliebt und hochverehrt, denn er sagte mir oft, daß er mein rechter Vater nicht sei, auch meine Eltern gar nicht gekannt habe. Ich habe ihn verehrt als einen Mann, dem ich diese Monarchenbegegnung dazu beitragen werde, I anscheinend völlig unter dem Banne der Vor« „Rußlands gesunkenen Einfluß in Europa zu heben".