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554 PAPIER-ZEITUNG. Ne 34 Papierquerschneidmaschine von Ferdinand Flinsch in OffenbacJi a. Main. Die Construktion und Wirkungsweise dieser Maschine ist folgende: Auf der ver längerten Achse der gusseisernen Walze a sitzt ein Zahnrad (in der Zeichnung nicht sichtbar), welches in eine Zahnstange b eingreift, die vermittelst zweier Zugstangen c und dem Hebel d in Verbindung steht mit einer Kurbel, welche am Ende der Welle e befestigt ist und deren Länge nach Be lieben verstellt werden kann. Bei fortge- | setztet Drehung der Welle e oder der Kur bel nimmt naturgemäss der Hebel d, der um die Achse f drehbar ist, eine schwin gende, und mit ihm die Zahnstange eine hin- und hergehende Bewegung an, gleich zeitig aber auch die Walze a eine abwechselnd vor- und zurückgehende Drehung, und zwar wird der von einem Punkte des Umfangs , der Walze während einer Drehung der Kur- j bei beschriebene Weg desto länger sein, je grösser der Kurhelhalbmesser gestellt ist. Auf der Welle e sind ferner noch drei j excentrische Scheiben g und h befestigt, von denen die eine g mit Hülfe einer Zugstange g' und der Hebelverbindung h‘ auf eine zweite kleinere Walze i wirkt. Die Ver bindung der Zugstange g' mit dem Hebel werk h‘ ist derart, dass sich bei ununter-1 setzen und das Papier festhalten, während I die kleine Walze sich hebt und äusser Be rührung mit der grossen Walze tritt, somit auch jede rückwärts gerichtete Bewegung; des Papiers unmöglich macht. Nun beginnt das Messer seine Arbeit, indem es, sich abwärts bewegend, an der Gegenklinge vorbeistreift und wie eine Scheere wirkend das davor gelangte Papier abschneidet; dieses legt sich sodann wie in der Skizze angedeutet, auf einen schrägen Tisch ab, dessen Neigung nach Erforderniss verändert werden kann und der mit einem! für verschiedene Formate verstellbaren An schläge versehen ist. — Es ist unschwer einzusehen, dass man durch Verstellender Kur- j bei, also Veränderung der Bewegungsgrösse ' derWalzea jede Bogenlänge, bei der vorliegen- den Maschine von 0-120 cm. erhalten kann. Der Antrieb erfolgt mittelst Kiemen auf die Vorgelegswelle o, von der die bewegende Kraft durch ein Stirnräderpaar p auf die Hauptwelle e übertragen wird. Mit R sind die Papierrollen bezeichnet, deren Anzahl bis zu acht steigen kann, von denen vier in dem Maschinengestell selbst Platz finden, die übrigen in einem besonde ren Gestell gelagert sind. Die Construktion der Maschine erlaubt auch die Anbringung von Längsschneidern, so dass mit derselben die Produktion von einer eventuell von zwei brochener Bewegung der excentrischenScheibe die Walze i zuerst hebt, hierauf so weit senkt, bis sie auf die grössere Walze a zu liegen kommt, und dann einige Zeit lang mit ihr in Berührung bleibt, bevor sie ihre Aufwärtsbewegung wieder beginnt. Die excentrischen Scheiben h dienen dazu, das an einem kräftigen gusseisernen Quer stücke befestigte Messer k nebst dem sog. Druckklotz l in auf- und abgehende Be wegung zu versetzen. Es ist nun einleuchtend, dass, wenn man zwischen die beiden Walzen a und i eine oder mehrere übereinanderliegende Papier bahnen bringt, diese in der Richtung der Drehung der grossen Walze fortbewegt werden müssen und zwar gegen das Messer hin, wenn die Anordnung so getroffen ist, dass in demselben Moment, in dem die Walze a ihre Drehrichtung gegen das Messer beginnt, die kleine Walze i sich auflegt und die Mitnahme des Papiers veranlasst. Zu gleich sind aber auch die beiden Messer- Excenter h so gestellt, dass sich in diesem Augenblick Messer sammt Druckklotz in der Höhe, d. h. über der an einem festen Querstücke angebrachten Gegenklinge be finden und dem vorgeschobenen Papier freien Durchgang gewähren. Sobald nun aber die Drehungsrichtung der grossen Walze a wechselt, wird vermöge der getroffenen Excenterstellungen der Druckklotz sich auf- Papiermaschinen bequem geschnitten werden kann. Dieselbe wird in allen gewünschten Breiten von der Firma Ferdinand Flinsch in Offenbach a. M. in bekannter Güte ge baut. Ein Exemplar war am 9. Juni d. J. in Aschaffenburg ausgestellt und hatte den ungetheilten Beifall aller Fachleute gefunden. Wir haben die Maschine noch nicht ge sehen, sind daher auch nicht im Stande, ein massgebendes Urtheil darüber zu fällen. Soweit sich nach Zeichnung und Beschrei bung urtheilen lässt, besitzt sie das haupt sächlichste Erforderniss einer solchen Ma schine — Einfachheit. Es ist von grosser Wichtigkeit, dass derartige Einrichtungen von Leuten mit gewöhnlicher Begabung rasch verstanden und gehandhabt werden können. Wenn sie von sehr verwickelter Bauart wäre und aus vielen feinen Theilen bestände, würden ihre Vorzüge von den Kosten der Bedienung und Unterhaltung auf gewogen. Das Glätten der Papiere in Rollen nimmt immer mehr zu und ist ohne Zweifel be rufen, das Satiniren in Bogen ganz zu ver drängen. Da in Rollen oder endlos ge glättetes Papier sich zweckmässig nur mit Querschneidmaschinen in Bogen theilen lässt, so müssen solche von allen Fabrikanten an geschafft werden, die Rollcalander in ihre Fabriken einführen. Das Bemalen der Gläser für die La- terna magica. Man entwirft auf Papier in Grösse des Glases den Gegenstand, den man malen will und befestigt dieses Papier an den beiden Enden des Glases mit Kleister, damit es sich nicht verschieben kann. Dann kehrt man das Glas um, so dass das Papier unten liegt, und zieht dann mit recht schwar zer mit Firniss vermischter Farbe die Um risse der Zeichnung, welche durch das Glas durchscheinen, vermittelst eines ganz feinen Kameelhaar-Pinsels nach. Wenn die Um risse in den Farben des betreffenden Gegen standes gezogen werden, so erhöht dies na türlich die Aehnlichkeit, doch muss dies dem Gutdünken und der Geschicklichkeit des Malers üerlassen bleiben. Sobald die Umrisse fertig sind, werden die Figuren schattirt und colorirt, doch müssen die Far ben durch ganz weissen Lack gemildert werden. Copirbücherfabrik. Hanfcouverts mit Firmadruck. Grosses Lager fertiger Copirbücher in bester Qualität und guten Einbänden. Die courantesten davon sind: In fein weiss Copirpapier: ä 500 Bl. m. Register in Leinen geb. ä 100 St. Hl. HS. ä 800 „ „ „ » » „100„ m.220. 1000» » „ » » „100 „ M. 260. Netto per Cassa. [585 Unter 10 Stück einer Sorte werden zu obigen Preisen nicht abgegeben. Massenproduction von Schul - Schreibheften und liniirten Papieren zu Schul-Schreibheften. Papprahmen-Fabrik Starosky & Haring Herischdorf bei Warmbrunn i/Schles. Nur neue, geschmackvolle Dessins, eckig und oval in allen Grössen. Durch Tiefe und Festigkeit vollkommener Ersatz für ge stochene Holzrahmen, Preise bedeutend billiger. [546 W. Schimmelpfeng, Berlin N. Filialen in mehreren Städten des Inlands. Abth. I. 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