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PAPIER-ZEITUNG Ne 32 Zweckmässige Briefform. Handführer. Ein uns vorliegendes Memorandum aus der Engel’schen Buchdruckerei, Lithographie und Papiergeschäft in Brünn scheint uns neu und sinnreich genug, um eine Be schreibung zu verdienen. Das Memorandum ist, wie Fig. 1 in ver kleinertem Maassstabe zeigt, in üblicher Weise bedruckt. Ausserdem ist es ringsum so gelocht (perforirt), dass die durchbroche- dargestellt. Die Firma des Absenders ist oben aufgedruckt und die Adresse des Em pfängers ist durch das Wort .Herr“ und Linien vorbereitet. Der Empfänger hat nicht nöthig, den Umschlag aufzuschneiden, er reisst nur die gelochten Linien durch und hat das Memorandum ohne den äusse ren Rand vor sich liegen. Die auf das Memorandum gedruckten 1^9- 1. nen, in Fig. 1 als Wellenlienien angegebe nen Linien ringsum einen Rand von 1 Centim- Breite abschneiden. Die Hälfte ab cd dieses Randes ist gummirt. Wenn man diesen gummirten Rand be feuchtet, das Papier nach der Linie a—d in der Mitte bricht und so zusammenklebt, dass das Memorandum nach innen kommt, so zeigt sich eine Aussenseite wie in Fig. 2 | Worte „Muster ohne Werth“ lassen an- | nehmen, dass es auch zur Versendung von Waarenproben benutzt werden soll. Wahr scheinlich geschieht dies, indem man nur die Seiten-Ränder ab und cd zuklebt und die Seite bc auf andere Weise so verschliesst, dass sie vom Postbeamten geöffnet werden kann. Beim Erlernen des Schreibens oder auch behufs Verbesserung der Handschrift ist es vor Allem nöthig, dass die Hand in die rich tige Lage gebracht und gewöhnt wird. Um dies zu erleichtern, hat Joseph Ridge von Chicago die hier beschriebene Vorrichtung erdacht und darauf am 23. Januar 187" das amerikanische Erfindungspatent erhalten. In Fig. 1 ist dieselbe an der Hand ange bracht und in Fig. 2 für sich allein dargestellt. Fig 2. Als richtige Haltung d} gilt es allgemein, wenn der dritte und vierte Finger so gekrümmt sind, dass ihre Enden auf dem Papier liegen und der Hand zur Stütze dienen, während der Federhalter nach oben, über die rechte Schulter wegzeigt. Das Muster, nach welchem die Zeichnung angefertigt wurde, besteht aus einem einzi gen Stück Messing-Federdraht Nr. 16, doch können auch andere Metalle und Bleche dazu dienen. Der Führer wird mittelst der Schul-Begleiter. (Scholar’s companion.) Von den zahlreichen amerikanischen, für solche Dinge ertheilten Erfindungspatenten wollen wir heute das am 2. Januar 1877 an Emery W. Smith aus Boston ertheilte beschreiben. Weise befestigen und den Hohlraum mit einem Schiebkasten ausfüllen. In beiden Fällen bildet die Längs-Flantsche y einen Vorsprung, durch welchen die Feder beim Liniiren verhindert wird, mit der Seite in Fig. 1 ist die perspectivische An sicht einer Form, in welcher der Gegenstand ausgeführt werden kann, Fig. 2 ein Grundriss desselben, Fig. 3 ein Durchschnitt in etwas veränderter Form. Die beiden Enden sowie eine Seite des metallischen Behälters A sind senkrecht, die andere Seite a ist je doch schräg oder einwärts gekrümmt. Beide Längsseiten sind an der oberen Seite so gebogen, dass sie Flantschen c bilden, die von den umgebogenen Rändern e des Blechdeckels B umfasst werden können. Dieser Schiebdeckel kann, wenn er abgenommen wird, zum Papier-Falzen dienen. Der innere Raum a des Behälters A wird, wie aus den Abbildungen er sichtlich. zur Aufnahme von Schreib- waaren und mathemathischen Instru menten abgetheilt, er bleibt völlig verschlossen, so lange der Deckel B auf geschoben ist, und liegt offen da, sobald er weggezogen wird. Man kann den Deckel auch, wie in Fig- 3, mit Charniren oder auf andere Berührung zu kommen. Die gekrümmte oder schräge Seite wird als Maassstab eingetheilt, und ihre scharfe Kante l kann zum Papierschneiden dienen. Schlingen und Biegungen d und d‘ auf die Hand geschoben und darauf gehalten, die Ausbiegung b nimmt die Finger auf, welche die Hand tragen sollen. Der Ausläufer a | soll mehr eine etwaige Drehung der Hand । in falscher Richtung verhindern als ihr zur Stütze dienen, er sowohl wie der Ausläufer i c, der allzu tiefes Sinken des Federhalters | zwischen Daumen und Zeigefinger unmög- | lieh macht, kann wegbleiben, wenn man mehr Freiheit der Bewegung vorzieht. Um den Führer Händen von verschiede ner Breite anzupassen, hat man nur nöthig, den Theil bbb zu verengen oder zu erweitern. Metall-Verkleidung. Ebenso wie man durch Vernickeln häufig das Versilbern er setzt, giebt es Fälle, in denen geringwerthige Gegenstände vortheilhaft mit anderen Me tallen anstatt Nickel verkleidet werden kön nen. Man verfährt alsdann in folgender Weise mit denselben: Grobes, geraspeltes oder gekörntes Zink wird einige Zeit in einer Mischung von 3 Gewichtstheilen Salmiak und 10 Gewichts theilen Wasser gekocht. Der Gegenstand wird dann hineingegeben und mit einem Zinkstab herumbewegt. Die darauf ent stehende Ablagerung ist silberhell und wi dersteht mechanischen Einflüssen so gut wie Nickel. Das Verfahren eignet sich besonders für Waaren, die noch mit einem andern Metall bezogen werden sollen, da sich jedes andere leicht auf Zink ablagert.