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332 PAPIER-ZEITUNG. N: 21 Strohpapier. Wie der in TÄmoges erscheinende Courrier du Centre schreibt, hat Herr Camille Barataud, Besitzer der Papierfabrik Saint- Victurnien, eine Strohpapierfabrik gebaut, welche nach dem neuen System der In genieure Tjabrousse freres von Saint-Janien (Haute-Vienne) eingerichtet ist. Die Beschreibung der Fabrik ist leider I sehr mangelhaft und giebt nur einen schwachen Begriff davon, wir wollen jedoch nicht verfehlen, sie so gut als möglich in’s Deutsche zu übertragen: Holländer sind nicht vorhanden. Das aus den Gruben kommende [Das Stroh wird in manchen französischen Fa briken in Gruben eingeweicht. D. Red.] Stroh wird -von einem Arbeiter mit einer Gabel in die Speisebütte cuve alimentateur, geworfen, welche die Eigenschaft hat, alle harten Körper daraus zu entfernen und den Labrousse’schen Zerreiber (broyeur La- broue.se) gleichmässig und ohne Unter brechung zu speisen. Diese Reibmaschine empfängt den Rohstoff durch eine Oeffnung an einem Ende und giebt am entgegen gesetzten Ende einen beständigen Strahl von Stoff ab, der mit einem Zusatze von Wasser in eine dritte kleine Maschine, einen Centripetal-Mahlgang (Defibreur Centripete), I fallt. Dieser wirft von seiner Mitte einen Strahl flüssigen Stoffes aus, der durch eine Rinne zur Papiermaschine fliesst. Labrousse freres haben Patente für jede j der drei Maschinen, obwohl sie zusammen eine einzige Vorrichtung bilden und nur 4 Quadratmeter Raum beanspruchen. Zu ihrem Betrieb genügt ein einziger Arbeiter und eine Kraft von 10 Pferden bei einem Erzeugniss von ungefähr 2500 Kilo Papier pro Tag. Die Herstellung der Fabrik kostete nur 7s der üblichen Summe und das Stroh wird sofort in sehr schönes Papier verwandelt. Da das Stroh durch den broyeur La bro/usse ausgestreckt und zerfasert wird, so ist der Stoff weniger gepulvert, bewahrt mehr von den fasrigen Eigenschaften des Strohs und das Papier soll viel fester wer den als mit anderen Bereitungsarten. Die vielgeschmähte Nesselstaude scheint jetzt allmälig zur Culturpflanze zu werden. Man hat lange schon entdeckt, dass ihre Faser zu Gespinnsten und Geweben ver wendbar ist, und nun baut man das einst malige Unkraut an. In Deutschland ist in dieser Hinsicht Ostpreussen ins Auge ge fasst worden. Daselbst kommt die grosse Brennnessel in Beständen von 4—6 Hek taren vor, und es lässt sich von deren Er trage, selbst wenn kein feldmässiger Anbau stattfindet, ein jährliches Quantum von j 3,000,000 Pfund erzielen. Ein Unternehmer, der in der Tapiauer Gegend mit der Er-1 richtung einer Fabrik vorgehen will, hat Sachkundigen folgende, aus Nesselfaser er zeugte Stoffe vorgelegt: ein Stück Gewebe; aus Maschinengespinnst; ein Stück ge bleichtes Gewebe aus Handgespinnst; vier Stücke Maschinengarn; ein Stück Handgarn; auf der Maschine geschwungene Nesseln; ein Stück Bindfaden; ein Tau; Cellulose; zur Papierfabrikation; gebleichtes Produkt zur Papierfabrikation. Bert. Börsen-Ztg. JOHN S. BRADFORD in Dundee, Schottland. No. IS— 30 Baltic Street und 1 3 Greenmarket, Gewöhnt. Jute-Caddiszeug. Alte Sackleinwand. Neue Jute-Spinnabfälle. Bestes Jute-Caddiszeug. Beste Jute-Schurabfälle. Bunte Jute-Abfälle. Jute-Taue. Jute-Schnitzel. Neue Jute-Zeugschnitzel. Reine Jute-Fäden. Jute-Krämpelabfall, (gereinigt u. unger.) Hanfabfälle, Flachsabfälle, Werg, Stricke zum Schnüren von Ballen etc. Muster und Preise werden auf Wunsch versandt und für regelmässige Lieferungen gemäss Uebereinkunftwird gutgesagi. 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