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beweist der Umstand, dass ihre Namen auf den Erzeugnissen der besseren Pariser Luxuspapier-Fabriken erscheinen. So lange derartige Vorurtheile bei uns vorherrschen, können wir unseren Nachbarn im Kunst-1 gewerbe nicht ebenbürtig werden. Originale zu lieblichen und Genrebildern | können von deutschen Malern ebensogut, wahrscheinlich noch besser als von fran- zöschen, geliefert werden. Besonders in sorgfältiger Ausarbeitung wird hier mehr geleistet, dagegen überbieten uns die Franzosen in flüchtig hingeworfenen Skizzen und Carricaturen. Auffallend ist es, dass besonders Blumenstücke, Bouquets u.dergl., sehr schwer zu beschaffen sind. Das Musterschutzgesetz wirkt insofern segensreich, als jetzt doch nicht mehr Alles ungestraft nachgedruckt werden kann. Früher hatten A. & M. schwer durch Nachdruck kleiner Firmen ausserhalb Berlins zu leiden; kaum war ein neues Muster mit grossen Kosten an den Markt gebracht, so wurde es auch von Andern in geringerer Qualität nachgemacht. Heiligenbilder geniessen leider keinen Schutz, weil die Originale meist von alten Meistern entnommen werden; der Raub der Heiligen steht daher noch in voller Blüthe. Von ungefähr 60 neuen Mustern, welche die Firma im letzten Jahre gebracht hat, haben nur 2—3 solch durchschlagenden Erfolg, dass die Nachfrage nicht befriedigt werden kann, etwa 10 gehen recht gut und die anderen finden mässigen Anklang. Die Fabrik beschäftigt 80 bis 100 Leute und geht trotz der schlechten Zeiten so gut, dass eine Vergrösserung geplant wird. F. Nagelschmidt, Weinbergsweg 11b. Herr N. hat die Fabrikation aus dem kleinsten Anfänge zu ihrem jetzigen Um fange entwickelt. Er betreibt dieselbe seit 4—5 Jahren in dem jetzigen eigens dazu eingerichteten Gebäude und beschäftigt 3 Schnellpressen, 20 Handpressen und 6 Prägepressen. Er war nach W. Hagel berg der erste, der es wagte, lithographische Schnellpressen einzuführen, und man weis sagte ihm von vielen Seiten den Untergang, als er seine drei Voiron’schen Schnellpressen । aufstellte. Jetzt ist deren Nützlichkeit, ja Nothwendigkeit, allseitig anerkannt. Reliefbilder in Bogen zum Wiederverkauf' bilden einen Hauptartikel der Fabrik und! besonders fielen uns darunter viele mit goldbedruckten Rändern auf. Unter den zahlreichen Wunschkarten be finden sich viele, auf denen die Stelle, worauf der Wunsch gedruckt werden soll, । noch offen ist. Sie sind für englische Ab nehmer bestimmt, die selbst einen ihnen zu-1 sagenden Wunsch eindrucken. Tischkarten sind in reicher Auswahl vor- [ handen, viele Muster behandeln die schon! oft beschriebenen Vorwürfe, doch ein Satz i ist ganz eigenthümlich in seiner Art. Eines der vier Muster stellt ein Schiffchen mit aufgeblähten Segeln vor, worauf man den Namen des betr. Gastes schreibt. Das Schiffchen wird jedoch nicht in üblicher Weise auf den Teller des Gastes gelegt, sondern in einen staffelei - artig aufge stellten Fuss gesteckt, so dass es jedem sofort in die Augen fällt und nicht auf genommen werden muss, damit man den Namen lesen kann. Zu dem Schiffchen gehört ein Fuss, dessen Vorderseite schwimmende Schwäne zeigt, während auf der Rückseite ein Stück Pappe oben angeklebt ist, das man, wie den Stehpfeiler einer Staffelei, unten abrückt, um das Ganze zum Stehen zu bringen. Eine andere Karte stellt eine Muschel dar und sitzt in einem Fuss von allerlei Seegewächsen. Bei dem dritten Muster ist die Karte ein ganz hell ge drucktes Weinblatt, welches in einem dunkler bedruckten Weinblatt-Fuss steckt. Eine als Palette bedruckte und ausgeschnittene Karte, deren Fuss eine Lyra ziert, ist die vierte dieser Gattung. Ziemlich grosse Bilder, die sowohl bei anderen Gewerben Verwendung finden, wie auch eingerahmt werden, machen einen er ¬ heblichen Theil der Fabrikate aus. Zu deren Druck eignen sich Schnellpressen be sonders gut. Die meisten dieser Bilder sollen den Eindruck von Aquarellen oder Oelgemälden hervorbringen und erhalten deshalb zum Schluss noch die entsprechende Prägung. Um ihnen diese zu geben, muss, nachdem alle Farben aufgetragen sind, noch mit Stein oder einer Zinkplatte gedruckt werden, die so geätzt ist, dass das darauf gepresste Papier im ersten Falle wie festes Zeichenpapier, gekörnt, und im andern wie Leinwand aussieht. Die Fabrik beschäftigt 70 bis 80 Leute. (Fortsetzung folgt.) U.M.VOITH Masehinen-Fabrik und Eisen-Giesserei HEIDENHEIM a. Brenz, Württemberg [570 liefert: Wasserräder, Turbinen und Transmissionen. V ollständige Fabrik - Einrichtungen zur Darstellung von Papierstoff aus Holz. Maschinen für Papierfabrikation Hadernstäuber, Hadernschneider, Hadern- und Stroh-Kocher, Chlorkalk - Auflöser, Cylinderpappe - Maschinen, Satinir - Maschinen, Papierschneide - Maschinen. Specialität: Holländer, Patent-Rollcalander, Bogen-Calander. Roll-Maschinen nach Patent Bischof. Pack-Pressen mit Schrauben- und hydraulischem Druck. Centrifugal-Pumpen, Kolben-Pumpen, Stoff-Pumpen. JOSEPH ECK & SOEHNE, Düsseldorf a. Rhein Walzen ■ Graviranstalt, Metall ■ Papierwalzen und Maschinenfabrik Specialität in Maschinen für Buntpapier-, Tapeten- und Papierfabriken Gouffrir-, Satinir-, Bürst- und Anfeuchtmaschinen, Glätt- und Frictions - Calander. Verdienst-Medaille Wien 1873 ]814 Gebr. Sachsenberg in Rosslau a.d.Elbe, Maschinenfabrik, Eisengiesserei & Kesselschmiede, Schiffsbauwerfte « Strohpapierfabrik, liefern für Papierfabriken Haderschneider und Häckselmaschinen stärkster Construction; Kochapparate für Hadern Stroh, Holz; Holländer, sowohl ganz eiserne, wie die Eisentheile zu gemauerten und hölzer nen Schaalen; sämmtliche Apparate zur Herstellung von ge bleichtem Strohstoft; (Raffineure) die Einrichtungen zur Herstellung von gebleichten Holzstoff, (Cellulose), und von Holzstoff' nach System C. F. Meissner & Sohn, Chlorkalkmühlen etc. ferner Dampfkessel verschiedener Constructionen; Dampfmaschinen, sowol einfache Hochdruckmaschinen, wie solche mit (Kondensation und Woolfsche; Dampfspeisepum- pen, Wasserpumpen, Transmissionen und die sonstigen Maschinen und Apparate, mit Ausnahme der Papiermaschinen nebst Zubehör. Rotirende, kugelförmige Kochapparate von 7', 71/2’, 8' und 81/2’ sind von 1860 bis Ende 1876 104 Stück, rotirende cylindrische Kochapparate von 1869 bis Ende 1876 52 Stück von uns abgeliefert worden. [586