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$8. Papier-Zeitung VI--~- F Erscheint jeden Donnerstag. Bestellungen werden angenommen: / von jeder Postanstalt des 3 In - und Auslandes 3 von jeder Buchhandlung und vom Verleger. Preis, hei der Postanstalt , abgenommen, oder vomVerleger frei unter Kreuzband für Deutschland und Oesterr.-Ungarn vierteljährlich 27« Mark. für alle anderen Länder 23/4 Mk. FACHBLATT für Papier- u. Scbreibwaareu-Handel u. -Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Berlin S.W., Charlotten-Strasse No. 82. % Preis der Anzeigen: der Raum einer dreigespaltenen Petitzeile 25 Pfennig. Bei 13 maliger Wiederholung 25 Procent weniger. Bei 26 maliger Wiederholung 35 Procent weniger. 7 Bei 52 maliger Wiederholung 50 Procent weniger. Für freie Beförderung von , Chiffre - Briefen wird 1 Mark berechnet. Vorausbezalung andenVerleger ’ Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten (Laut § 3 der Satzungen). II. Jahrgang. Berlin, Donnerstag den 22. März 1877. No. 12. Wir machen unsere geehrten Post - Abonnenten darauf aufmerksam, dass die für das zweite Vierteljahr fälligen M. 2,50 (im Ausland M. 2,75) vor dem 1. April bei dem betr. Postamt eingezahlt werden müssen, falls die Papier-Zeitung auch fernerhin recht zeitig eintreffen soll. Bei Nachbestellung muss für Nachlieferung der bereits er schienenen Nummern eine besondere Ver gütung von 10 Pfennig bezahlt werden. Diejenigen Abonnenten, welche die Zei tung direct von uns unter Kreuzband er halten, ersuchen wir, das Abonnement gef. frei einzusenden, sofern es nicht bereits geschehen. Verlag der Papier-Zeitung. Wie Preis -Verzeichnisse ausgestattet sein sollten. Die Amerikaner verstehen es, ihre Waaren dem Publikum fortwährend in Erinnerung zu bringen. Die Besucher der Ausstellung in Philadelphia hatten vielfach Gelegenheit, Prachtbände zu bewundern, welche unent geltlich vertheilt wurden und nur dazu dienten, irgend eine Waare anzupreisen. Die deutschen Besucher, welche gewohnt waren, meistens nur schlecht und sparsam gedruckte Blätter von schlechtem Papier zu solchem Zwecke verwendet zu sehen, waren voll Bewunderung für die dortige Geschäftsweise. Ein Fabrikant von Pferde geschirr z. B. begnügt sich nicht damit, sehr gutes Papier, besten Druck und Prachteinband zu verwenden, er füllt das Buch mit interessanten Erzählungen und vorzüglich gestochenen Bildern der besten Renner und — wie zufällig — schaltet er dazwischen Verzeichnisse seiner Fabri kate ein. Ein New-Yorker Haus, welches sich beinahe ausschliesslich auf Lieferung von Rohstoffen und anderer Bedürfnisse für Papierfabriken verlegt, vertheilt kosten ¬ frei einen hübschen Band mit interessanten Fachmittheilungen und nützlichen Fabri kations-Vorschriften zwischen welchen an passenden Stellen die Waaren-Listen ein geschaltet sind. Während die schlecht ausgestatteten losen Blätter, welche wir meistens hier sehen, kaum gelesen, meistens aber alsbald weggeworfen werden, bewahrt man Bücher | wie die oben beschriebenen, und hat häufig Veranlassung, sie wieder durchzublättern. Wer überhaupt glaubt, seine Waaren an bieten zu dürfen, wer solches Anbieten nicht — wie manches unserer ersten Häuser — für entwürdigende „Reklame“ hält, der thue es so, dass es nachhaltig wirkt. Will er es durch Zeitungs-Anzeigen, besonders in Fachblättern, ausführen, so darf er nicht als Gast darin einkehren, sondern er muss beständig darin wohnen und darauf bedacht sein, die Anzeigen in einer Weise erscheinen zu lassen, dass sie dem Auge des Lesers nicht entgehen und nicht sofort weggeworfen werden können. Um die Aufmerksamkeit der Leser anzuziehen, gibt es kein besseres Mittel als Holzschnitte, falls sie nach guten Photographieen schön gestochen und dann auch durch guten Druck zur Geltung ge bracht sind. Dieselbe Regel gilt auch für Preis verzeichnisse. Sie wirken um so nach haltiger, je mehr sie so ausgestattet sind, dass sie nicht nur gelesen, sondern auch aufbewahrt werden, womöglich im guten Zimmer oder im Bücherschrank als Schau stücke Platz finden. Wir wurden zu diesen Bemerkungen angeregt durch eine Reihe von Preislisten der Maschinenfabrik von J. M. Voith in Heidenheim a. Br., Würtemberg, welche in j Druck und Papier einen wesentlichen Fort schritt gegenüber dem bisher gewohnten bekunden, wenn sie auch die oben erwähn ten Beispiele noch nicht erreichen. Vernichtende Kritik. Der berühmte Epi grammatiker Kästner wurde einst um sein Urtheil über ein neues Buch gefragt. Er antwortete: „Das Buch ist auf sehr schlech tem Papier gedruckt — Schade um das schöne Papier“! Praktisches Handbuch der Papier fabrikation. Von Carl Hofmann. Herr Gabriel Planche, einer der er fahrensten Papierfabrikanten, langjähriger Direktor der Fabriken von Firmin Didot in Paris und anderer, Verfasser eines grösseren Werkes und vieler werthvoller Schriften über Papierfabrikation sagt im Moniteur de la Papeterie Francaise vom 15. November 1876: „Nachdem Herr Carl „Hofmann* sein praktisches Handbuch der „Papierfabrikation veröffentlicht hat, ein „Werk, welches allem bis jetzt über diesen „Gegenstand Erschienenen weit überlegen „ (bien superieur) ist, bleibt nur noch wenig „über diese Fabrikation zu sagen.“ Herr Ernest Zuber (von Zuber & Rieder in Rixheim) hat die Ausstellung in Phila delphia besucht und eröffnet im Moniteur de la Papeterie Francaise vom 15. Dezbr. 1876 eine Reihe von Mittheilungen über die Beobachtungen, die er in amerikani schen Papierfabriken machte. In der Ein leitung dazu sagt er: „Diejenigen meiner „Fachgenossen, welche die amerikanische „Papierfabrikation genau kennen lernen „wollen, können sich dazu mit Vortheil des „vorzüglichen Werkes von C. Hofmann be- „dienen, welches Herr Everling kürzlich „ins Französische übertragen hat. Da von der ursprünglichen Auflage von 640 nur noch etwa 5 Exemplare vorräthig sind, so liessen wir zwei fehlende Bogen nachdrucken und waren dadurch in Stand gesetzt, noch 10 weitere gute und voll ständige Exemplare zusammenstellen zu können. Wir sind daher in der Lage, solche noch immer ohne Aufenthalt zu liefern. Preis, hübsch gebunden, 84 Mark. Verlag der Papier-Zeitung. Die Weltausstellung in Philadelphia wurde in den letzten Monaten so zahlreich be sucht, dass die Gesammtzahl der Besucher auf 8 Millionen anwuchs. Es ergab sich nicht nur kein Defizit, sondern die Aktio näre bekamen sogar 90 pCt. ihres einge zahlten Kapitals zurück.