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No.1 3 PAPIER-ZEITUNG. Dieselbe Gesellschaft hat jetzt einen I Tinte- und Bleistift-Radirer fertig, der : als eine geschickte Verbindung des wohl bekannten Tinten-Radirers mit einem Blei stift-Auswischer gelten kann und für den Schreibtisch wie für Schulen ein sehr nütz licher Artikel ist. Er wird in Gartons zum Ladenpreis von 8 Shlg. per Duzend Gartons verkauft. Auf alle genannten Artikel er halten Händler von Perry & Co. 25 pCt. Rabatt wenn sie bei der Bestellung Zalung einsenden. Joseph M. Powell, Kommissionsgeschäft für Buchdrucker, 11—13 St. Bride Street, Ludgate Circus, ist der Londoner Agent für eine neue Hand-TÄniirmaschine, die und zwar ganz besonders, wenn der Künstler eine Zusammenstellung von Farben in geo metrischer Form braucht. Gelehrte haben berechnet, dass man in einem Menschenalter noch nicht ein Drittel der mit diesem Instrument erhältlichen Zeichnungen erschöpfen könne. Die Eigen schaft, dass die Bilder von aussen und nicht durch eine im Innern befindliche mechanische Vorrichtung erzeugt werden, unterscheidet es von allen vorhergegangenen Erfindungen dieser Art. Gleichviel welche schwer zu vereinigende Farben man vor das Panoptiscope bringt, wie z. B. grün, blau und andere, das Instrument wird eine harmonische Zusammenstellung liefern. Aus einem zerknitterten Stück Papier schafft es ein prachtvolles, geometrisch gezeichnetes Bild mit Licht und Schatten. Durch das ’ Zukunft als T. Gough & Company unter I neuer unternehmender Leitung betrieben ' werden. Mullard Bros, von Hoxton, ein noch junges aber unternehmendes Haus, fabriziren Spiele, Ofen-Verzierungen und Geschenke in sinnverwirrender Verschiedenheit und zu allen Preisen. Ihr letztes Spiel Euchre I ist für die älteren Kinder der Familie be- ' stimmt. Die Preisliste des Hauses ist eines j der besten Erzeugnisse dieser Art, die mir j zu Gesicht gekommen sind. Beim Durchwandern der Maschinenfabrik von Thomas Matthews „Albion Werks“ Smithfield, bemerkte ich ein Paar schmiede eiserne Keilrahmen von solcher Grösse, dass ich aus Neugier das Mass nahm. [ Jeder derselben war 62 X 51 Zoll gross und sie sollen die grössten sein, die je in Grossbrittanien angefertigt wurden. Sie sollen beim Sporting Chronicle in Man- j ehester zu Plakat-Arbeiten benutzt werden. Die Anwendung der Liniirmaschine zur Anfertigung zierlicher farbiger Ränder für Programme, Rundschreiben und dergl., in Deutschland wie ich glaube längst bekannt, ist erst jetzt hier als Neuheit von der Maschinen-Liniiranstalt J.Price 20 Warvelt court Bow Street eingeführt worden. Seine Arbeiten dieser Art sind vorzüglich und finden bei den Buchdruckern solchen Bei- „Minerva“ heisst und von A. T. Parkei - er funden ist. Obenstehende Zeichnung gibt eine sehr gute Idee derselben. (Wir finden dieselbe ohne ausführlichere Erklärung nicht genügend. — D. Red.) Einebemerkenswerthe Eigenschaft ist, dass 250 Bogen zu gleicher Zeit eingelegt werden können und dass man nichts zu thun hat als die einzelnen Bogen wegzunehmen, sobald sie liniirt sind. Um den liniirten Bogen von den ihn innerhalb des Gestelles festhaltenden Klauen zu be freien, hat man nur die Handhabe etwas anzuziehen. Durch diese Bewegung werden auch die übrigen Bogen gestreckt und gerade gelegt. Der Nettopreis ist £ 5. 5 (107 Mark). Die Maschine ist vonMahagony mit Messing beschlägen und misst 16 X 30 Zoll. The Royal Panoptiscope ist ein sehr sinnreiches Instrument, welches vor Kurzem von Dean & Son 160a Fleet Street einge führt wurde. Es ist für Zeichner unschätzbar Gestell wird es möglich, das Panoptiscope und damit irgend ein Bild dauernd festzu halten, so dass es bequem abgezeichnet werden kann. Es kostet 101/2 Shilling. F'urneval & Co. in Manchester sind mit ihrem Geschäfte so wohl zufrieden, dass sie sich veranlasst sehen, in London Nr. 23 Charterhouse Str. Holborn Circus ein Zweig geschäft zu eröffnen. Das Geschäft mit dem Continent wird jedoch immer noch von dem Hause in Ogden Str. Manchester be sorgt, wohin alle Zuschriften zu richten sind. Eyre & Spottiswoode in Fleet Street haben einen neuen Reise-, Schreib- und Bücherpult eingeführt, der, wie aus beistehender Abbildung ersichtlich, Abtheilungen für Bücher enthält. Er kostet, je nach der Qualität des Leders, von £ 2. 15 Shlg. bis £ 7. 10 Shlg. (Mark 150). Eyre and Spottiswoode benutzen auch Schlangenhäute zu Album decken; ihre Verwendung hierzu mag Manchem nicht passend er scheinen, doch sind sie jedenfalls sehr hübsch und wahrscheinlich ebenso dauerhaft. Die Silhouette (Schattenbild) Briefpapiere und - Umschläge ha ben grossen Anklang gefunden und sind noch immer sehr beliebt. Sie bestehen aus farbigem Repspapier (repp paper) worauf schwarze Figuren ge druckt sind, die durch ihre bizarre, sogar übertriebene, Zeichnung den harmlosen Be schauer unterhalten, reizen oder erschrecken. Howlett & Co. in Frith Street beanspruchen die Urheberschaft dieses „glücklichen“ Ein falles; und, obwohl ihre Waaren ver schiedentlich nachgemacht werden, be wahren sie ihre Ueberlegenheit. Die Maschinenfabrik des verstorbenen T. Gough, welche bisher von seinen Erben in Kirby Street fortgeführt wurde, soll in fall, dass sie die Chromolithographie bei nahe verdrängen. Es giebt jetzt wenig Neues, weil die Zeit des Ladenverkaufs nur eben begonnen hat und es zu früh ist, um Neuheiten ans Licht zu bringen. Die neue, jetzt vollendete Papierfabrik des Herrn E. Lloyd (Lloyd’s Zeitung) in Kent soll die grösste englische Papiermaschine enthalten. Im Juni oder Juli soll die vierhundert jährige Gedächtnissfeier Caxtons, des ersten Mannes der englisch druckte, inStationers Hall (Papierhändlers Halle) stattfinden. Die Vor bereitungen werden kräftig betrieben und ich werde nicht verfehlen den Lesern der Papier- Zeitung von Zeit zu Zeit über die Fortschritte des Caxton Quarcentenary zu berichten. Gute, weise Menschen mögen zu Zeiten böse sein über die Welt, manchmal betrübt darüber; aber nie ist jemand mit der Welt unzufrieden, der seine Pflicht thut. Eingebildete Leute bedürfen keines Mit leids, sie haben ihren Trost immer bei sich.