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No 7 PAPIER-ZEITUNG. 111 In der Boomer und Boschert-Presse ist der Druck, welcher ausgeübt werden kann, insofern unbegrenzt, als er, theoretisch ge • I sprochen, unendlich ist in dem Augenblick, j wo die beiden Kniehebelarme eine gerade Linie bilden. Zur Erkennung des Druckes, welcher) jederzeit ausgeübt wird, dient eine sinn-1 reiche Zeiger-Vorrichtung auf dem Kopf der Presse. Die Abweichung des Kopf- theiles von der ursprünglichen Form durch ) Federn oder Biegung wird auf einen langen । Hebel übertragen, dessen Ende noch auf einen anderen Hebel wirkt und an dessen Ende eine 60 bis 100 fache Vergrösserung dieser Abweichung hervorbringt, welche) man ablesen kann. Wenn man aufschreibt, [ wie viel Tonnen Druck den verschiedenen Stellungen des Zeigers entsprechen, so kann man stets ablesen, wie viel Druck gerade ausgeübt wird. Die Schraube wird entweder von Hand oder durch ein Zahnrad mit Kette gedreht. Da es wünschenswerth und für viele Stoffe sehr wichtig ist, dass der Maximaldruck vorsichtig ertheilt werde, so ist die Schraube in der Mitte mit einem aufgekeilten Schalt rad versehen, mit dessen Schalthebel man die letzten Drehungen ausführt, wenn die' Kniehebel nahezu senkrecht stehen. Da die Platte sehr rasch niedergeht, bis sie den letzten stärksten Druck ausübt, so, arbeitet diese Presse bedeutend rascher, | als andere von gleicher Grösse. Von dem Druck, welchen man damit ausüben kann, erhält man einen Begriff, wenn man be denkt, dass eine Presse mit Platte von 21 auf 25 Zoll einen totalen Druck von 30 Tonnen, und mit einer Platte von 36 auf 48 Zoll, 400 Tonnen gibt. Um in ähnlicher Weise bei hydraulischen Pressen ein möglichst gleichmässiges An steigen der Pressplatte zu bewirken, hat; man sie mit 2 oder 3 Pumpen versehen, von denen bei wachsendem Widerstand die grösseren mit in Gang gesetzt werden. Die Anordnung bewirkt jedoch im günstigsten Fall nur stufenweise veränderten, keines wegs aber regelmässigen Gang, so dass hydraulische Pressen von erheblicher Kraft, trotzdem sie sehr kostspielig sind, doch | immer langsam und langweilig arbeiten. Man hat mir versichert, dass die Presse bei den Buchdruckern und Buchbindern rasch Eingang findet und auch die Papier geschäfte fangen an sie zu benützen. So sah ich kürzlich eine bei Herren Carseil, Petten und Galpin, mit der sie sehr zu frieden waren. Die Pressen werden zu folgenden Preisen verkauft, bei denen die Einrichtung für Dampfbetrieb nicht inbegriffen ist: Grösse der Platten Maximaldruck Pfund in Zoll in Tonnen Sterling 21 X 15 15 20 21 X 15 20 25 23 X 30 80 50 26 X 34 125 80 30 X 44 250 120 32 X 48 400 200 Für die grösseren Pressen ist Dampf- kraft unumgänglich nöthig. W. C. Wynn & Co. in Birmingham bringen einen patentirten Nagelzieher und Kisten öffner auf den Markt der sich nach wenig Hebung für jeden Geschäftsmann, der viel mit Verpackung zu thun hat, sehr praktisch erweist. Ich habe ihn selbst seine Zweckmässigkeit bezeugen; sowohl die Kiste wie ihr Deckel, die man damit öffnet, bleibt unbeschädigt für Wiederverwendung und die Nägel kommen her aus ohne gebogen oder gebrochen zu werden. Man setzt die Zange so über den Nagelkopf, dass der gekrümmte Fusshebel in der Rich tung liegt, wie die Fa sern des Holzes laufen, schlägt den Hammer zwei oder drei mal nie der, so dass die Backen der Zange ins Holz dringen und den Nagel fassen, hebt den Ham mer wieder und zieht ihn gegen sich während man das Rohr stetig niederhält. (Das Werk zeug ist längst schon in allen grösseren Eisen geschäften zu haben und so viel wir wissen, ame rikanischen Ursprungs. Da wir jedoch glauben, dass es noch nicht die Verbreitung erlangt hat, die es verdient, so geben wir die Beschreibung hier wieder. — D. Red.) Der W. C. Wynn & Co.’sche nail puller wird in 2 Grössen zu 6 und 71/2 Shilling, mit 25% Rabatt für Wieder- Bestrafte Bosheit. Vor einem englischen Geschworenen gerichte wurde John Durbar wegen Be schädigung zweier der Darwen Paper mill Company gehörigen Papiermaschinen ange klagt. Es wurde nachgewiesen, dass er wegen schlechten Betragens entlassen wor den war und nachher aus Rache Theile der beiden Maschinen zerstörte. Die Geschworenen konnten sich zuerst nicht einigen, sprachen aber einige Minuten später das Nichtschuldig aus. Der Vor sitzende des Gerichts entliess die Geschwo renen, machte aber die Verfolgung darauf aufmerksam, dass der Gefangene nur wegen Beschädigung einer Maschine in Unter- ■ suchung gestanden hatte, dass aber zwei Maschinen beschädigt worden seien. Er ) ordnete daher ein neues Geschwornengericht ! an und dieses fand, nachdem derselbe Nachweis geliefert worden war, den Ange klagten schuldig, der dann auch zu fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde. Um Oeldruckbilder zu reinigen, siebt man durch ein feines Haarsieb reine Asche von Buchen- oder Eichenholz auf das Bild, dann reibt man diese sehr gelinde mit ) Seifenwasser aus venetianischer Seife und ) vermittelst eines weichen Schwammes einige Minuten auf dem Bilde, spült sie dann mit dem Seifenwasser ab, spült mit reinem Wasser nach und trocknet mit einem wei chen, säubern Tuch ab. Sollten die Bilder nur wenig unrein sein, so thut auch Ab waschen vermittelst eines Wollenläppchens mit dem Seifenwasser allein schon gute probirt und kann Verkäufer, geliefert. Dienste. IU. Welt. LONDON 1851 & 1862 Price-medal. PAU I S 1867 Goldene Medaille. STUTTGART 1852 Preis-Medaille. B. MIM UND SODA-F ABRIK (früher Rud. Knosp & Heinr. Siegle) STUTTGART und LUDWIGSHAFEN a. Rh. empfiehlt für Papierfabrication sämmtliche Farben als: Saftroth zum Weiss- und Rosafarben feiner Papiere, mit dem Vorzug der Aechtheit vor Safflor und Anilin; Cochenille und Holzlacke, Pariserblau, Chromgelb und Orange, Safflorcarmin, Anilinfarben etc. MÜNCIEN 1854 PARIS 1855 grosse Denkmnze. Medaille d’argent. Briefe werden nach STUTTGART erbeten. [587 Papier- Schneide-Maschinen in 8 verschiedenen Grössen von 49 5 bis 15 7 omm. Schnittlänge liefert als Specialität und hält vorräthig Die Maschinenfabrik von [412 Ph, Swiderski LEIPZIG.