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120 Hier ist die Jodstärke als Indikator an die Stelle des Rhodankaliums getreten. Man sieht recht deutlich, wie die Zersetzung des Eisenchlorids und Zinnchlorürs nicht plötzlich, sondern allmälig eintrilt, denn wenn die blaue Farbe der Jodstärke durch Zinnchlorür verschwun den ist, so sieht man noch deutlich die gelbe Farbe des Eisenchlorids. Auf einmal aber, oft nach einer Minute Zeit, tritt plötzlich wieder die blaue Farbe zugleich in der ganzen Flüssigkeit ein. Durch Erwärmen wird diese beschleunigt, und die blaue Farbe erscheint an der Stelle zuest, welche die Weingeistflamme beleckt. Wegen der Jodstärke darf man nicht höher als 50 bis 60 Grad C. erwärmen. Eine Verflüchtigung des Jodes muß eben- falls vermieden werden, was am besten durch Verschluß mit einem gläsernen Stöpsel und Erwärmen im Wasser bade geschehen kann. Die Zahlen, die nach dieser Me thode erhalten werden, sind absolut gleich jenen nach der ersten.^ 3. Methode. Man versetzt die eisenoxydhaltige Flüssigkeit, wie bei 2., mit Stärkelösung und Jodkalium, erwärmt bis zu 50 — 60 Grad und titrirt nun mit einer Lö,ung von unterschwefeligsaurem Natron aus. Die Erscheinung ist ganz genau wie bei der zweiten Me thode. Da die Lösung des unterschweseligsauren Na trons ungleich haltbarer ist, als Zinnchlorür, so hat man den Lortheil, längere Zeit mit derselben Flüssigkeit ohne fernere Titrirstellung fortarbeiten zu können. Das in der Wärme ausgeschiedene Jod ist äquivalent der Menge des Eisenoxyds. Da 28 Theile Eisen als Oxyd 4 Atom Jod aus Jodwasserstoff Ausscheiden, und 1 Atom oder 124 Theile krystallisirtes unterschwefeligsaures Na tron H Atom Jod ausnehmen, so würden! auf 10 Grm. 124 X 10 Eisen —— oder 44,3 Grm. unterschwefeligsaures Natron auf das Litre kommen. Von einer solchen Flüs sigkeit brauchte man jedoch auf 100 Kub.-C. Eisenlösung 10,7 Kub.-C., statt 10 Kub.-C., die hätten gebraucht