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8- Y- « Ü- o Druck u. Verlag öer Fa. y. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß »Okrilla. No. 152. Sonntag, den 21. Dezember 1810 9. Jahrgang Amtlicher Teil Der Desedirrverbedr über äie Rammeriuüülenbrüeüe V ?!rrüc nächsten Anverwandten bescheren sich Sorge macht die Wahl der Geschenke. und Den Du! — Unä äie Znäern. Schweift der Sinn dir in die Weite, Weißt du nicht, wohin ihn lenken, O, so wollest du ihn stille Ties, ganz tief in dich versenken. In des Herzens Heiligtums Wirst du bald dich wiederfinden Und die innere Wahrheitöstimme Wird dir auch das Rechte künden. Ach, wir seufzen, daß kein Friede Will in unsern Mauern wohnen; Doch, wie sollt' er, wenn wir nimmer DaS Gemüt der Andern schonen, Wenn wir rücksichtslos die Pfeile Scharfer Rede da versenden, Wo ein wenig Güt' und Milde Alles könnt zum Besten wenden? -8 Männern raten wir: Wenn du auch nicht das Rechte kriegst — mach bloß dazu das richtige Gesicht! Denn freust du dich nicht sehr. — GehtS ganze Fest dir quer! Dem lieben Frauenpublikum — Braucht man gar- nicht zu raten! — „Wir tauschen nach dem Feste um — Doch, was der Mann gekauft im Laden ! l" Denn so gut wie mans in Hermsdorf mit dem Kindeckonzert getroffen hat, gelingts nicht immer mit dem Schenken. Dort aber brachte der Sonntag ein volles Gelingen, denn die Herren Lehrer hatten die verhältnis mäßig kleine Schülerschar zu recht erfreuendem Können gebracht. Auch Ihre Durchlaucht Prinzessin von Schönburg-Waldenburg war er schienen und wurde durch eine Schülerin mit sinnigem Gedicht willkommen geheißen. Herr Pastor Siedel aus Lausa begrüßte die Er schienenen und dankte den Herren Lehrern und Kindern für die wirklich guten Darbietungen mit herzlichen Worten, die besonders durch das Heroorgehen aus dem Hetzen eines trefflichen Mannes wiederum den Weg in die Herzen der Zuhörer fanden. Hermsdorf aber darf stolz sein, denn Alle waren nur des Lobes voll über dies gute Weihnachtskinderkonzert. —* Stand der Maul- und Klauenseuche. Nach der letzten Feststellung am 15. Dezember wurde die Seuche konstatiert in 68 Gemeinden und 116 Gehofter- Sie ist demnach in erheb lichem Rückgang begriffen. 12 Arten Kinder hier gibt. 1. Ehelich geboren- männliche, 2. ehelich geborene weibliche, 3. un ehelich geborene männliche, 4. unehelich geboren- weiblich und diese aus 3 Gemeinden zusammen sind 12 Arten. Eigentlich 24 Arten, denn in gleicher Art getrennt müssen auch die Totgeborenen geführt werden. Doch es genügen schon 12 Arten und es mußte schon deshalb auch einmal ein Weihnachtsanzeiger geschaffen werden, damit Allen der Weg zur rechten Be scherung dieser 24 Arten gezeigt wird. Unsere Geschäftsleute könnten noch einmal soviel Arten bescheren und im Weihnachtsanzeiger dieser Zeitung steht mancher gute Rat. Bitte lest ihn ! Es ist der letzte heute! Lest ihn! Und wenn Ihr wollt, lest dann die Ottendorfer Zeitung noch ein bissel. Doch dies nur nebenbei — so ganz und gar nebenbei, denn „Jedsr^ist sich selbst der nächste Anverwandte!" Die Onekke cken rb. ck. mit einem grossen Orsnsport teickter u. lckvoerer clänileker as Neueste kür eilige Leler. Als Ergebnis der Fleischnotkonssrenz in Dresden wird bekannt gegeben, daß die sächsische Regierung sich mit der Reichsoer- waitung wegen der Einführung französischen Viehs nach Sachsen ins Einvernehmen setzen will. Der in Berlin wegen Verdachts der Er mordung der Witwe Hoffmann verhaftete Kutscher,,Schulze ist aus der Haft entlassen worden. Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Asrpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, Bezugspreis: Vierteljährlich 1.20 Ulk. frei ins Laus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. —* Unsere letzte Nummer vor dem Weih nachtsfeste erscheint bereits Sonnabend mittags 12 Uhr. Da am 1. Weihnachtsfeiertag die Postbestellung auf dem Lande ruht, an diesem Tage also weder Briese noch Zeitungen aus getragen werden, so würden unsere zahlreichen Postabonnenten die Feiertagsnummer erst am 2. Weihnachtsfeiertage erhallen, wenn sie nicht bereits am Vormittage des Sonnabends auf- geliefert würde. Um nun auch unsern geehrten Postabonnenten die gewohnte Lektüre am 1 Feiertage zu sichern, und um die auf den 1. Feiertag Bezug habenden Inserate nicht wertlos zu machen, wird die Feiertagsnummer bereits Sonnabend mittags herausgegeben. Inserate, Referate, und kirchliche Nachrichten erbitten an uns möglichst bis Freitag abends. Schluß der Jnseratenannahme Sonnabend, 9 Uhr vormittags. Dresden. Der frühere Kultusminister Dr. Paul von Seydewitz ist am Sonnabend hier gestorben. — Im verkehrsreichsten Viertel von Dresden, am Neumarkt wurde gestern nachmittag in der lebhaftesten Geschäftszeit auf offner Straße ein Verbrechen verübt. Ein gutgekleideter junger Mann zertrümmerte das Schaufenster des ersten Dresdner Juweliers durch einen Steinwurf, entwendete mit Blitzesschnelle für 50000 Mk. Schmucksachen daraus, und war geflohen. Man verfolgte ihn, im Augenblick der Fest nahme beging er Selbstmord. Arnsdorf. Der Gutsbesitzer Clemens Schütze stürzte von seinem mit scheuen Pferden dahinrasenden Wagen und erlag seinen schweren Verletzungen in kurzer Zeit- Leipzig. In der Küche ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet hat sich in der Nacht zum Montag die Hausbesitzersehefrau Frieda Helene Clara Weber, geb. Oettel, geboren am 15. November 1878 in Greiz mit ihrem sieben Jahre alten Sohne Adolf Curt Johannes Weber, Wettinerstraße 6 wohnhaft. Die Frau hat dis Tat in Abwesenheit ihres Mannes, der Sekretär der Fleischerinnung ist, ausgefühct. Der Gatte der mit dem Kinde in d-n Tod gegangenen Mutter ist seit einer Reihe von Jahren schon Sekretär der hiesigen Flerscher- innung. Er soll mit Frau und Kind in bestem Einvernehmen gelebt haben. Daß die Frau Weber freiwillig aus dem Leben schied, läßt sich nur damit in Verbindung bringen, daß sie sich jvor einiger Zeit einer schweren wird mit Zustimmung des Gemeinderat-s hiermit verboten. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von ß 366 Absatz 10 des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis 30 Mark. eo. mit Haft geahndet. Otttzlläork-Uoriträort, den 1b. Dezember 1910. Der Gemeindevorstand. Verlobungen verö^^enchliobch man s,m besten in äsm beimisobsn I^olLLlblLbb! vis ODt-endor^er 2sitnang vsrwiiisli äie ^nssigs e.n Oertliches und Sächsisches. WatzrtzUt5getre>t« Mitteilungen Und der Redaktion stets willkommen Vttendorj-Vkrilla, 20. Dezember Mo. Vom WeihnachlSwetter. Die Gemeinderatswahl in Großokrilla. Weihnachtsbescherung des Frauenvereins. Ein wichtiger Grund zur Eingemeindung. Letzter Weihnachtsanzciger. Etwas vom Schenken. Hermsdorfer Kinderkonzert. Es geht mit Macht auf Weihnachten zu! Eigentlich weiß das jedes Kindl Aber bester ist ein Erwähnen dieses Umstandes, denn draußen ist Frühling! Kein rechter zwar — Aber auch kein schlechter Frühling. Wieder dustets nach Mottentod. Damit stark parfümierte leichtere Garderobe wählt man aus. Die Zeiten ändern sich. — Neues kommt, sogar im ewigkettSalten Jahreszeitengang. Neues I — — Auch im Großokrillaer Gem-inderat sind drei neue Gemeinde-Vertreter eingezogen. Mit 62 Stimmen wurde Herr Lunze, mit 36 Herr Vetter und Herr Wirth mit 32 Stimmen gewählt. 26 Stimmen erhielt Herr Boden. 25 Herr Schurig, und 5 Herr Bürger. 64 Prozent Wahlbeteiligung! Leicht zu berechnen, weil in Großokrilla genau 100 Wähler sind. Leichter gemacht, als wie das Bescheren vieler armer Frauen und Kinder. Aber der Fcauen- vrrein hat seine Liebesaufgabe trefflich gelöst. Jeder gab etwas und die arbeitssreudigen Vor standsdamen gaben diesem Geben dis rechte Richtung. Ob wohl Alle gesehen haben, welch- große Arbeit, welch mühevolles Vertrautmachen mit den Wünschen und Bedürfnissen der Be schenkten hierbei geleistet werden mußte? Kein Vertrautmachen am Schreibtisch über den Fragebogen hinweg! Rechtes, echtes, warmes Mitempfindenkönnen hat den Vorstandsdamen den Weg zu rechtem, dankbar empjundenen Bescheren gezeigt. Tannenbäume brannten auch und Weihnachts-Stimmung gab ein prächtiges Harmoniumspiel zu Weihnachtsgesang. Schade, daß ein altes liebes Mitglied des Vereins am Nachmittag zur letzten Ruhe be stattet werden mußte! Noch „schader" aber, daß unser Herr Geistlicher solche Zurletzten- ruhebegleitungöstimmung mit seiner Weth- nachtüansprache verknüpfte. Gefreut hatte ich Michl Und Viele mit mir! Die alten Mütterchen Und die Kinder am Weihnachtstisch! — Liebes gaben vor ihnen! Draußen drängende Kinder. Neugierig und Weihnachtsfreudebegierig. In mir klang» wie in Kindertagen: O, du fröhliche,» du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Gefreut hatte ich mich auf die Weihnachtsrede! Draußen Frühlingslust l In uns allen im weiten Saal aufkeimende Weihnachtsfreude! Dann Kalle! Nicht draußen! Zuletzt Frost! Das Weihnachls- evangeliuml Dazwischen Parteihader — Menschenmißgunst oder so — Mahnungen oder AehnlicheS und — Kälte und Frost! Schade, daß es in uns und nicht draußen um uns Frost wurde! Schön wäre es gewesen und einfacher. Die Vereinfachung hat man wohl bei den Besprechungen über die Einge meindung unseres Dretgemeindeortes noch wenig beachtet. Sonst hätte man schon allein diese Frage stellen müssen: Wieviel Arten Kinder gibt es hier? Ich meine nicht etwa nach der Mehr oder weniger schlauen Wahl der Eltern; sondern so wie sie hier im Standesamlsregister geführt werden müssen! Mit dem Erraten wirdü nichts, drum will ichs verraten, daß es liecksrli in K.OLtri'sinsn nncl in sinck'LLlrsr'^.nsckütiniinZ loilliZsk k. LioVola, Snoss-OlLrillL Inti. ä. LuLtiännotrSVEi H. kükls lalle färben) ein unck stelle selbige kol- gencke Oage in meiner Kebausung sum Verkauf. M. Ziegenbalg- Gräfenhain Telefon Nr. 35 Amt Königsbrück. Schlachtvieh -Preise. Dresden, 19. Dezember. Preise in Mark. Lg. — Lebendgewicht. Schg. — Schlachtgewicht. Zum Auftrieb waren gekommen: 212 Ochsen, 268 Kalben und Kühe, 253 Bullen, 466 Kälber, 1032 Schafe u. 2457 Schweine,zus. 3716 Stücke, Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lg. 20-52 Schg. 64-90 Kalben u. Kühe Lg. 25-46, Schg. 54-78. Bullen Lg. 35-48, Schg. 66—81 Kälber Lg. 44-57, Schg. 74-87, Schafe^Lg. 38-47, Schg. 68-90, Schweine Lg. 45-53, 62-69. Schg. Mehrere Stämme rebhuhnfarbige Legehühner (Italiener) sind weil überzählig zu verkaufen. Gasthof zum goldenen Ring. Operation unterziehen mußte, die sie derartig mitgenommen hat, daß sie wiederholt geäußert hat, sie werde lieber sterben, als so etwas noch einmal durchmachen. Da ihr nun in Aus sicht gestellt war, daß sie binnen kurzen noch etnwal operiert werden müßte, scheint sie die Furcht davor derart in den Zustand der Ver zweiflung gebracht zu haben, daß sie der Operation, das Scheiden aus dem Leben vorzog. Adorf. Auf die Witwe Köhler, die mit ihrer .18jährigen Tochter am Unteren Markt im sogenannten Winkel wohnt, wurde gestern morgen in der vierten Stunde in ihrer Wohn ung ein Raubansall verübt. Als der Einbrecher von der nur notdürftig bekleideten Frau über rascht wurde, versetzte er ihr einen Messerstich in den Unterleib, der die Frau schwer verletzte. Der Täter, wahrscheinlich ein Hausierer, ergriff unter Mitnahme von 100 Mark die Flucht. — Ein Heiterkeit erregender Vorgang spielte sich im Geschäftsräume der Allgemeinen Kredit anstalt in Pirna ab- Ein Mann, dem man auf zehn Schritt den Landstreicher ansah, betrat schwankenden Schrittes den Raum und wurde natürlich sofort nach seinem Begehr gefragt: „Na ist hier nicht die Allgemeine Kreditanstalt?" „Jawohl I" wurde ihm geantwortet. „Ich wollte dann mal den allgemeinen Kredit in Anspruch nehmen", meinte er, unter schallendem Gelächter der Anwesenden. Als er den Raum verließ, sagte er: „Das soll nun eine allgemeine Kreditanstalt sein, wo unsereiner nicht mal Kredit erhält." Er verschwand bei der nächsten Ecke. G Aeivnachirn A G ins G des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode"